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Erste Testergebnisse zum Zoomer

Autor: Burkhard Oerttel

Ja, ich habe einen Zoomer ergattert, eines von den raren Rezensionsexemplaren, die Casio unter das Pressevolk gestreut hat. Vieles hat man ja schon gehört über diese Wundergeräte, die Personal Digital Assistens (PDA), und als Geos-Fan war ich natürlich besonders auf den Zoomer (Casio XL-7000) gespannt. Man hat uns ja lange warten lassen auf die deutsche Version. Hast Du die Abbildungen schon betrachtet? Ja, das ist Englisch, was Du da liest. Das Eindeutschen bezieht sich nämlich ausschliesslich aufs Handbuch, die Software blieb unverändert. Aber ausführlich ist es und lässt kaum Fragen offen.

Da liegt er nun in meiner Hand und wartet darauf, dass ich mit dem Spezialstift (bloss keinen Kugelschreiber o.ä. benutzen, könnte der Oberfläche schaden) meine Eingaben tätige. Und da sind wir schon beim ersten Handicap, dem Stift. Es gab mal einen Werbespruch "Für Männerhände viel zu zart."; ich weiss nicht mehr, worum es damals ging, aber auf den Stift trifft er auch zu. Zugegeben, ich habe nicht gerade kleine Hände (Oktave auf dem Klavier greifen - kein Problem), aber auch für zarte Damenhände ist dieses Ding mit 10 cm Länge ein wenig murkelig geraten. Das hat man wohl auch bei Casio eingesehen, denn mit einer beiliegenden Anforderungskarte kommt man in den Besitz eines normal langen Griffels. Bleibt nur die Frage, wo man den dann lässt, denn ins Fach im Gerät dürfte er kaum passen. Hat man sich mit dem Murkel erst mal angefreundet, geht die Bedienung ganz ordentlich. Wer GeoWorks kennt, kann den Zoomer sofort problemlos bedienen, denn die Gestaltung der Applikationen ist völlig identisch. Fenster und Texte lassen sich per dran'n'drop bewegen, die Zwischenablage fehlt ebensowenig wie die abknöpfbare Menüleiste.
Beim Umfang der mitgelieferten Programme hat der Zoomer ganz eindeutig die Nase vorn gegenüber Apples Newton; es sind vorhanden: ein Adressbuch, ein Terminkalender, ein Notizbuch, ein Haushaltsbuch, ein Rechner, ein Formelrechner, ein englisches Wörterbuch, eine Übersetzungshilfe, eine Weltzeituhr, eine Datenbank mit diversen, mehr oder weniger nützlichen Informationen und drei Spiele (Solitaire, Pyramid und Uki).

Alle diese Applikationen werden über eine Iconleiste aufgerufen, die der HardIconBar von PC/Geos entspricht, einige mit eigenen Icons, die anderen über ein Menü, das dem Express-Menü verdammt ähnlich sieht. In dem ist dann auch noch der Aufruf der Utilities enthalten, hinter denen sich der FileManager (=GeoManager) und die Voreinstellungen verbergen, abgespeckt auf die Zoomer-spezifischen Funktionen.
Ein Schwerpunkt bei der Stifteingabe ist die Handschrift-Erkennung, und damit hat der Zoomer leider energische Probleme. Da hilft auch die Darstellung im Handbuch wenig, aus der man annähernd entnehmen kann, wie sauber man schreiben muss, damit der Zoomer die Zeichen erkennt. (Dem Vernehmen nach soll Newton da ja wahre Wunder vollbringen.) Eine Lernfunktion ist nicht vorhanden, deshalb muss sich der User dem Gerät anpassen - nicht gerade Geos-Philosophie.
Zur Abhilfe gibt es das bekannte Floating Keyboard in all seinen Variationen, da kann man dann per Ein-Finger(Stift)-System die Buchstaben einklopfen. Man kann aber die Eingaben auch als Grafik akzeptieren lassen, das kostet zwar mehr Speicherplatz, ist aber dennoch eine probate Lösung. So lassen sich dann auch richtige Zeichnungen abspeichern; über die Qualität entscheidet die ruhige Hand des Anwenders.

Einige der Applikationen verdienen es, noch besonders erwähnt zu werden. So besitzt die Übersetzungshilfe einen Wortschatz von 1000 Wörtern in 26 Sprachen; leider ist dieses Lexikon nicht erweiterungsfähig. Im Notizbuch lassen sich Text- und Grafikinformationen auf einer Seite speichern. Der Terminkalender hat drei Vorblätter mit Halbjahres-, Monats- und Wochenübersicht, jedes Tagesblatt besteht aus Terminliste, sortierbaren Erläuterungen zu jedem Termin und Notizseite.
Zur Kommunikation mit der Aussenwelt verfügt der Zoomer über mehrere Alternativen. Da wäre zuerst der PCM/CIA-Slot zu nennen, mit dem das Gerät um verschiedene Möglichkeiten erweitert werden kann, auch Speichererweiterungen. Eine RS232-Schnittstelle (mit Spezial-Miniaturstecker) und ein Infrarotfenster gestatten ebenfalls den Datenaustausch mit anderen Geräten. Leider stehen die dazu benötigten Verbindungen noch nicht zur Verfügung, lt. Auskunft der Casio-Vertretung in Hamburg sollen sie aber zur CeBIT lieferbar sein. Ich habe auch die Zusage, dass ich den Zoomer dann nochmals für eine Weile ausleihen darf. Mit der Schnittstelle wird dann besonders die Zusammenarbeit der beiden Geos-Varianten zu erproben sein.

So, das war's dann auch schon, was es aus meiner Sicht zu diesem Gerät zu sagen gibt. Nach der CeBIT wird der Zoomer vermutlich in den Fachgeschäften zu haben sein, und auf der Messe selbst soll es dem Vernehmen nach PDA-Testcenter geben, in dem jeder selbst mal Hand anlegen darf.

 

Burkhard Oerttel

 

 

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 16

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Letzte Änderung am 01.11.2019