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Messe-Splitter

Autor: Burkhard Oerttel

oder "ausser müden Füssen nichts gewesen"

Alle Jahre wieder offeriert sich die CeBIT als die Superschau der Computerwelt, die Fachzeitschriften überschlagen sich vorher mit Ankündigungen und nachher mit Dementis, nicht ohne darauf hinzuweisen, was denn anstelle der Ankündigung nun der grosse Hit war.

Neben den Profis pilgern auch Semi-Profis und Anwender jedes Jahr im März erneut nach Hannover in der Hoffnung, dort etwas Sensationelles zu finden.

Für GeoWorks-User war zur 94er-CeBIT ja nicht mit allzu grossen Überraschungen zu rechnen, dennoch trifft sich eine erkleckliche Anzahl am Stand von Heureka-Klett, an dem auch ein Eckchen für die neue Firmentochter digit Ostermann eingerichtet ist. ("Macht aber nicht soviel Theater hier mit den Geos-Fans!") Neuheiten-Aspekte ergeben sich vor allem dadurch, dass man endlich mal Leute, die man bisher nur vom Telefon, schriftlich oder via Mailbox kannte, von Angesicht sieht. ("Ach, du bist das!") Aber sonst gibt es hier nicht viel Aufregendes, die Entwickler tauschen ihre neuesten Beta-Versionen aus, plaudern mit Anwendern (meet the user), und daneben stehen als unbeteiligte Beobachter die Offiziellen aus der Bodenseestrasse.

So löst sich die kleine Versammlung auch bald wieder auf und man erforscht das Messegelände in Kleingruppen; zunächst mal ordentlich frühstücken. ("Aber nicht in dieses teure Restaurant in Halle 4!" - "Nein, wir gehen in das SB-Restaurant nebenan." - "Na gut.")

Frisch gestärkt zieht dann eine drei Mann starke internationale Geos-User-Gruppe (CH, D, F) los, um zu erforschen, ob es ausserhalb des Heureka-Standes noch etwas interessanteres zu sehen gäbe. Gleich um die Ecke der Data-Becker-Stand: Grosses GeoWorks-Buch ist ausreichend vorhanden; Werni schafft Ordnung ("Welcher Depp hat denn das FoxPro-Buch dazwischengestellt?"). Nebenan Stau, die Redaktion der PC-Praxis macht ein Quiz mit mehr oder weniger nützlichen Gewinnen. Ein Stück weiter veranstaltet der bhv Diskettenregen - bloss raus aus der Paperware-Halle!

Langer Fussmarsch zur Halle 7, dort verkauft angeblich Vobis Novell DOS 7. Das einzige, was wir von dort mitnehmen, ist der neueste "Denkzettel", denn verkauft wird nur bei den Buch- und Zeitungsverlagen. Wohin nun? Ach ja, wir wollten ja mal einen Zoomer in natura sehen. Casios Stand ist am entgegengesetzten Ende des Messegeländes, zum Glück gibt's den Messeexpress. Der Verkaufsleiter ist überaus kooperativ, berichtet über neue Trends der Firma und natürlich auch zum Zoomer. Leider nichts besonders Erbauliches, denn der Verkaufserfolg ist nicht so, wie man es sich erhoffte. Es wird darum alsbald ein Nachfolgemodell geben, das auf dem Zoomer aufbaut - genaueres weiss man noch nicht.

Aber Casio hat ja noch mehr zu bieten, als den Zoomer, zum Beispiel die flachste Datenbank der Welt: Ein Adressenmanager im Scheckkartenformat, auch genauso dünn. Für Überraschung sorgt der robusteste Rechner, der in unregelmässigen Abständen über den Messestand geschmissen wird. Nicht nur stossfest, auch resistent gegen Wasser, Säure und ätzende Stoffe ist er. Und dann noch der Übergag, der zwar nichts mit Computern zu tun hat, aber trotzdem sehr interessant ist: Die lernfähige Infrarot-Fernbedienung für die komplette Unterhaltungselektronik in der Armbanduhr!

Na ja, wenn der Zoomer bei Casio keine Zukunft hat, dann vielleicht der PT-9000 von Sharp? Der Sharp-Stand ist nur wenige Meter entfernt, mit Prospekten hatten wir uns vorher über das Gerät informiert, nur zu sehen gab's es nicht. Frage im Info-Stand, Burkhard hatte vorher herumtelefoniert und den Namen eines "Wissenden" ausgemacht, aber der ist leider nicht am Stand. ("Kommen Sie doch in ungefähr einer Stunde wieder, wir geben Herrn ... Ihre Karte.") Eine Stunde später war dieser Herr aber immer noch nicht aufgekreuzt, aber da zu unserer Gruppe einer gehört, der eventuell etwas Negatives in die Presse bringen könnte, wird ein Ersatzmann aufgetrieben - nur hat der leider überhaupt keine Ahnung. ("Wir werden den PT-9000 in Deutschland nicht vertreiben, die zu erwartenden geringen Umsätze machen die Übersetzungsarbeit unrentabel") Auf den Einwand, das das Übersetzen der Anleitung doch kein sonderlich grosser Faktor sein könne, erhalten wir die erstaunliche Auskunft, dass ja auch die Applikationen übersetzt werden müssten. Wir danken für das Gespräch - offenbar sind wir besser informiert, denn nach dem Prospekt verwendet der PT-9000 Original-PC/GEOS-Applikationen, und die gibt es ja schon auf Deutsch.

Nach diesen nicht so erbaulichen Auskünften weiter zu Novell, vielleicht gibt's dort das neue DOS. Weit gefehlt, ein gigantischer Pappkarton lädt zum Betreten ein, als Präsent bekommt man ein Skatspiel - aber dafür stellen wir uns nicht eine halbe Stunde an. Dann schon lieber die Test-CD mit StarWriter kostenlos ablangen, auch an anderen Ständen das eine oder andere Werbegeschenk abgreifen ... na ja, das war's dann auch schon. Einige Einzelinteressen der Rundgangsteilnehmer müssen hier sicher nicht wiedergegeben werden. Fazit: Einige Leute haben sich mal (wieder) gesehen, ansonsten war diese CeBIT nicht so ergiebig für GeoWorks-Fans.

 

Burkhard Oerttel

 

 

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 17

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Letzte Änderung am 01.11.2019