Mehr Spielereien mit dem Fliesstext

Die Layout-Möglichkeiten von Geos sind mit den in NewPost 66, S. 9 beschriebenen Tricks noch lange nicht erschöpft.
Man kann auf der Masterseite einfach irgend eine Figur zeichnen, etwa einen Kreis, ein schiefes Rechteck, ein Dreieck oder oder oder - alle Zeichenwerkzeuge lassen sich verwenden. Dann diese Figur auswählen und im Menü "Grafiken" - "Umfliessen" - "In Objekt einfliessen" betätigen, und schon wird künftig der Fliesstext jeder Seite automatisch in der vorgegebenen Form gesetzt. Ich habe zum Beispiel ein Briefpapier, bei dem der Brieftext sich S-förmig über die Seiten schlängelt.
Soll die ganze Form vom Text ausgefüllt werden, muss einerseits beim Zeichnen auf der Masterseite darauf geachtet werden, dass a) die Form kleiner als der entsprechende Fliesstextrahmen ist und b) die Form so auf diesem Fliesstextrahmen steht, dass sie auf allen Seiten vom Fliesstextrahmen umgeben ist. Und andererseits muss, wenn dann der Text in das Dokument geschrieben wird, natürlich Blocksatz eingestellt werden.

Natürlich kann man mit den Möglichkeiten sehr schön spielen, etwa die Flächen- bzw. Linienattribute der Form nicht auf "ungefüllt" stellen, mehrere Spalten mit unterschiedlichen Formen verwenden usw. usf.

Windows-Drucker

von Tobias Meissner

In NewPost 66, S. 11 wird das Problem beschrieben, mit Geos erstellte Postscript-Dateien vermittels anderer Rechner drucken zu lassen. Für Postscript selbst habe ich leider keinen Trick parat; aber einen, wie man Druckdateien für andere Rechner passend bekommt:
Zunächst erfragen, welchem Druckertyp der Windows-Drucker in der DOS-Emulation von Windows entspricht; bei Laserdruckern zum Beispiel kann man nach meiner Erfahrung fast immer mit dem Geos-Druckertreiber "HP LaserJet II" arbeiten.
Das Dokument mit diesem Treiber von Geos in Datei drucken lassen; es entsteht eine Datei mit der Endung .RAW. Sagen wir hier als Beispiel, wir haben die Datei "INFO.RAW" genannt.
Diese Datei jetzt zum Windows-Rechner befördern. Dort von Win ein MS-DOS-Fenster öffnen lassen.
Wenn der Drucker an LPT1 angeschlossen ist, an der Eingabeaufforderung eingeben "copy INFO.RAW LPT1" - dann wird die Datei ausgedruckt, und zwar (soweit ich es bisher erlebt habe) ohne Probleme.

Backgrounds

von Tobias Meissner

Mit dem Bildschirm-Hintergrund kann man seinem Computer wunderschön eine "persönliche Note" verleihen. Der Haken ist nur, dass die mit GeoDraw oder dem brillanten FontMagick erstellten Grafiken oft recht lange brauchen, um sich aufzubauen; auch nehmen sie viel Speicherplatz weg. Abhilfe schafft der "Screen Dumper". Man bastelt sich die Hintergrund-Grafik, schickt sie in die Zwischenablage und lässt sie unter "Voreinstellungen" - "Hintergrund" - "Hintergrund aus Zwischenablage holen" als Hintergrund installieren. Der neue Hintergrund wird automatisch sofort angewendet.
Nun muss alles aus dem Bild, was stören könnte; also alles schliessen, was entbehrlich ist, und "Screen Dumper" starten.
Dann Screen Dumper durch gleichzeitige Betätigung von Steuerungs-, Umschalt- und Tabulatortaste aktivieren; der Computer ist damit für alle anderen Dinge ausser dem "Fotografieren" des Bildschirms gesperrt. Mit der Maus kann man nun - wie gewöhnlich - einen Markierungsrahmen ziehen. Hat man sich vertan, zieht man einfach einen neuen Rahmen. Man zieht nun einen Rahmen um die Grafik auf dem Bildschirm - Achtung, oben nicht zu hoch! Hat man alles im Rahmen, kann der Ausschnitt in die Zwischenablage kopiert werden - aber erst den Mauszeiger auf eine Stelle des Bildschirms bewegen, die ausserhalb des Rahmens liegt, sonst kommt er mit aufs Bild. Durch Betätigen der F6-Taste kommt der Rahmeninhalt in die Zwischenablage. Gleichzeitig ist damit die vom Screen Dumper verursachte Sperre des Computers wieder aufgehoben.
Nun wieder "Voreinstellungen" - "Hintergrund" aufrufen, "Aus Zwischenablage holen" - und Voilá, wir haben einen Hintergrund, der genauso aussieht wie vorher, aber viel weniger Speicherplatz braucht (die Auflösung der Grafik entspricht ja nun der des Bildschirms) und ruckzuck auf dem Monitor ist. War das Ergebnis noch nicht zufriedenstellend, etwa weil die Grafik jetzt zu weit links oder rechts oder wie auch immer steht, kann man das ganze natürlich wiederholen. Nicht mehr benötigte Hintergründe kann man dann im Verzeichnis "Geos" - "Userdata" - "Backgrnd" wie jede andere Datei löschen, ausser, es ist der gerade verwendete Hintergrund.

Perfekte runde Linien

von Tobias Meissner Geos unterstützt nur volle Kreise bzw. Ellipsen. Möchte man z. B. eine halbkreisförmige Linie, geht das nicht so einfach, sondern man kann sich nur durch Basteleien behelfen, etwa die Hälfte eines Kreises mit einer weissen Fläche abdecken o. ä., was natürlich zu Problemen führt, wenn man z. B. diese "Linie" nachher vor andere Grafiken setzen möchte oder gern einen Pfeil an einem Ende hätte.
Helfen kann uns hier der Punkt "Editieren" - "Anlegen" - "Polygone _". Wir erzeugen ein Polygon, wobei wir z. B. als Zahl der Ecken "vier" vorgegeben haben. Es erscheint ein Quadrat, das wir um 45° rotieren lassen.

Eine Besonderheit der "Polygon"-Funktion ist, dass man die Eckpunkte bearbeiten kann; dazu braucht man nur das Kurven- oder Spline-Werkzeug zu aktivieren und auf das Polygon zu klicken.

Wir klicken mit dem Kurven-Werkzeug auf einen der Punkte und danach auf das "Alles-auswählen"-Werkzeug. Alle Punkte sind jetzt markiert, durch "Transformieren" - "Zeichenweg" - "Kurvenpunkte erstellen" wandeln wir sie in Kurvenpunkte um - da ist der Kreis.

An der Stelle, an der der Kreis geöffnet werden soll, fügen wir einen weiteren Punkt ein. Für das Öffnen ist wichtig, dass Geos den Kreis zwischen dem markierten Punkt und seinem Nachbarn entgegen dem Uhrzeigersinn öffnet; dem entsprechend müssen wir den neuen Punkt setzen. Dann "Transformieren" - "Zeichenweg" - "Zeichenweg öffnen" - Voilá, der Kreis ist offen.

Jetzt können Liniendicke, Pfeile usw. usw. nach Belieben festgelegt werden.

Man kann natürlich statt dessen auch das Ende des geöffneten Kreises mit einem Schnörkel o. ä. versehen; dazu erzeugen wir wieder einen geöffneten Kreis und setzen dann hinter einen der Endpunkte einen neuen Punkt.

Danach markieren wir den Endpunkt und ziehen ihn an den Platz, den er später in der fertigen Grafik haben soll.

Um der Linie den richtigen Verlauf zu geben, werden auf dem Stück zwischen Kreis und Endpunkt die erforderlichen zusätzlichen Punkte eingefügt.

Natürlich lassen die so erzeugten Linien sich stauchen, drehen usw. usf.
Übrigens kann man auch bei den mit "Editieren" - "Anlegen" - "Sterne _" erzeugten Sternen die Eckpunkte manipulieren; wenn man z. B. alle äusseren Punkte markiert und in Kurvenpunkte umwandelt, hat man ruckzuck ein hübsches Blümchen.

"Suchen & Ersetzen" in Sonderfällen

von Tobias Meissner

Beim Ersetzen erhält jedes Zeichen automatisch die Eigenschaften, die für die Stelle definiert sind, an der es eingefügt wird. Möchte man eine andere Schriftart (etwa ein Dingbat) beibehalten, hat man einen anderen Zeichenabstand definiert, oder geht es überhaupt darum, etwas durch eine Grafik zu ersetzen, so klappt das nicht.
Es gibt zwar verschiedene Methoden, als komfortabelste hat sich bei mir aber diese erwiesen: Das Zeichen bzw. die Grafik markieren und kopieren, dann in die Box unter "Suchen" den Suchtext eingeben, auf "Suchen" klicken. Der gefundene Suchtext wird jetzt markiert; nun einfach auf das "Einkleben"-Symbol klicken - fertig. Nun wieder auf "Suchen" klicken usw. usw. Man kann sich die "Suchen-&-Ersetzen"-Box sehr schön so auf dem Bildschirm neben das "Einkleben"-Symbol zurechtschieben, dass man genügend vom Text sieht und mit der Maus nur minimale Strecken zurücklegen muss.
Das Bild zeigt, wie in einem fremdsprachigen Text bequem ^c geschrieben wurde, das nun durch ein mittels "Zeichen" - "Zeichen-Attribute" gebasteltes ^c ersetzt wird.