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Der GATEWAY - ein Desktop Ersatz mit bestimmten Zielen

Autor: Karl-Heinz Herzberg; Autoreninfo anzeigen

Es existiert schon eine Alternative zum original-DESKTOP. Die phantastischen Möglichkeiten des TOPDESK (vier Laufwerke unter GEOS oder RAMDESKTOP) bietet GATEWAY nicht. Auch in punkto Übersichtlichkeit schneidet der TOPDESK bei Darstellung von maximal vier Directories auf einem Bildschirm viel besser ab. Ich habe TOPDESK benutzt und war damit sehr zufrieden. Warum jetzt also GATEWAY?

Nun, diese Frage ist schnell beantwortet. Hauptaufgabe der Arbeit mit GEOS ist wohl nicht, hübsche Bildchen oder Formulare zu entwerfen und auf dem Bildschirm zu bewundern. Man will das Ganze dann vernünftig zu Papier bringen können! Und gerade hier traten, nachdem ich meine Probleme mit der Installation von RAMLINK hinter mich gebracht hatte (GUP 24), die nächsten Schwierigkeiten auf. Horizontalverschobene Publish-Ausdrucke brachten mich zur Weißglut. Um Drucken zu können mußte ich alle Dateien auf die RAM-Erweiterung kopieren und mein RAMLINK aus dem System entfernen. Streß ohne Ende! Auch Rick Gaudet und CMD wußten keinen Rat.

Dann kaufte ich mir die HD. Also 1581'er Partitionen erstellt und ins System konfiguriert. Aber das war nicht so einfach, denn RAMLINK war schon als RL/RD 1581 konfiguriert und ein zweites RL/RD Angebot macht das CONFIGURE RL nicht. Als ich mit Rick darüber sprach, bot er mir den GATEWAY an. Und seitdem ich dieses Programm benutze, habe ich keine Probleme mehr mit meinem GEOS.

Bevor ich jetzt die einzelnen Teile des GATEWAY vorstelle, will ich kurz die Vorteile und Ziele des Programms zusammenfassen:

  1. Vollkommene Integration der CMD Produkte (RL/HD/RD) ins GEOS-System.
  2. Gleichzeitige Nutzung von mehreren 1581 RAM-Laufwerken.
  3. Volle Ausnutzung der 'Native'-Partitionen, d. h. Laufwerke mit einer Kapazität von max. 16 MegaByte unter GEOS!

Gerade der dritte Punkt beseitigt ein für allemal den ständigen Platzmangel auf GEOS-Disketten.
Wer nicht mit CMD-Produkten arbeitet, kann meiner Meinung nach keinen Vorteil aus GATEWAY schöpfen und jetzt weiterblättern.

Und jetzt zur Programmbeschreibung.
Zunächst eine bittere Pille. RAM-Process, CLI, Install DriveD, der GEO-HEXER und auch das CMD Produkt GEOCANVAS können nicht mit GATEWAY zusammenarbeiten. Überhaupt habe ich noch kein selbst ausführendes Programm gefunden, was sich mit ihm verträgt. GATEWAY zu benutzen heißt, all diesen nützlichen Features ade zu sagen.
Bild 1 (unten) zeigt die typische GATEWAY-Meldung. Die drei möglichen Laufwerke sind horizontal am unteren Bildrand angebracht, das aktuelle Laufwerks-Icon ist invertiert. Unverändert zum DESKTOP beginnt die Menüzeile in der linken oberen Ecke. Rechts oben befinden sich Datum und Uhrzeit, typisch amerikanisch mit am/pm.
Unterhalb des Menüpunkts geos ist das Schließsymbol. Seine Hauptfunktion ist, von einem Native-Untermenü zum Hauptmenü zurückzukehren, oder vom Hauptmenü zum Partitionenverzeichnis der RL/HD. Dann folgt der Diskettenname.

Bild 1
Bild 1

Mit dem Symbol unter pm kann man eine etwas andere Darstellung erreichen. Meiner Meinung nach eine sinnlose Funktion, ich jedenfalls benutze immer die große Einstellung.

Kommen wir nun zu den einzelnen Fileeinträgen im Directory. Hier ist auch der erste große Unterschied zum DESKTOP: Der GATEWAY zeigt keine Icons.
Zugegeben, Icons sind schöner und wohl auch übersichtlicher. Aber auch mit den namentlichen Einträgen kann man nach einer Eingewöhnungszeit recht komfortabel arbeiten. Die weiteren Einträge, Art und Größe sind leichter als beim DESKTOP ablesbar.
Anklicken eines Filenamens invertiert ihn. Durch Halten der C= Taste beim Anklicken sind mehrere Dateien auswählbar. Doppelklicken startet eine Datei, sofern es sich um ein Dokument, eine Applikation oder ein Desk Accessory handelt. Nicht GEOS Programme können vom GATEWAY nicht gestartet werden.
Anklicken des kleinen Icons vor dem Dateinamen ruft das Info (Bild 3) auf. Klickt man bei gedrückter C= Taste auf das Icon, so kann man den Fileeintrag im Directory verschieben.

Bild 3Pfeil rechts - linksBild 4

Bild 3                              Bild 4
Die vertikale Säule am linken Bildschirmrand (Bild 1) zeigt grob den verfügbaren Platz auf der Diskette an. Die RAM-DISK hier ist ungefähr zu einem Drittel voll. Klickt man diese Säule an, erhält man Informationen über Art und Belegung der Diskette (Bild 4).

Die vertikale Säule am rechten Bildschirmrand ist nur dann von Bedeutung, wenn mehr als 12 Directory-Einträge vorhanden sind. Durch Klicken auf die Pfeile wird das Directory auf- und abgescrollt. Das funktioniert auch mit der CURSOR up Taste.
Durch Anklicken eines der Disk-Icons wird auf das jeweilige Laufwerk umgeschaltet.

Jetzt bleibt nur noch der Mülleimer zu erklären. Ja richtig, invertierte Dateien lassen sich auf dem Trashcan "abklicken" und so aus der Anzeige löschen. Aber die Files werden dabei nicht gelöscht, sondern sagen wir mal extern zwischengespeichert. Durch Anklicken des Mülleimers werden alle gelöschten Files auf dem Bildschirm dargestellt und können durch Doppelklicken ins Directory zurückgeholt werden. Gelöscht werden sie erst durch Anwahl von EMPTY TRASH im special-Menü.
Der Menüpunkt geos wird bei GATEWAY anders genutzt als beim DESKTOP. Bei Anklicken werden nicht die Desk Accessories angezeigt, sondern GATEWAY-Unterprogramme. Diese Unterprogramme müssen vom User in den GATEWAY eingebaut werden. Mehrere dieser kleinen Dokumente werden auf der Diskette mitgeliefert und auch das Programm, sie in den GATEWAY zu integrieren. Ich beziehe mich hier nur auf die Unterprogramme, die ich selbst benutze.
ZOOMBild 6 - Control Panel Da ist zuerst das Control Panel. Es ersetzt die Programme Voreinstellung und Pad Color Manager des GEOS 2.0 Pakets. Klickt man Control Panel an, so erscheint Bild 6. Die Form des Mauszeigers kann nicht geändert werden.

Bild 7 - Select DriverBild 7 zeigt, wie in GATEWAY Drucker- und Eingabetreiber gewechselt werden. Durch Anwahl des Disketten-Symbols wird der danebenstehende Treiber aktualisiert.

Unter GATEWAY kann man die F-Tasten mit bestimmten Funktionen belegen (Bild 8). Durch Anklicken des mit F1 bezeichneten Icons kann die gewünschte Funktionstaste eingestellt werden. Der Text wird dann unter Change To: eingegeben. Genaue Schreibweise ist dabei wichtig. Mit dem Diskettensymbol wird die Änderung dann abgespeichert. Mit dem Symbol darunter wird die Standardbelegung eingestellt.

Bild 8 - F Tastenbelegung
Bild 8

Das nächste Unterprogramm ist BigInfo. Es führt zu Bild 4, erweitert mit dem Kommentarfeld. Hier kann der Kommentar zur Datei auch eingegeben werden.
Scrap Peek ist sehr nützlich. Es ermöglicht das Ansehen eines Photoscraps, ohne ihn vorher in GEOPAINT einkleben zu müssen.
HD Time liest beim Booten die Zeit aus der HD Uhr und setzt sie ein.

Mit MakeDir kann man in Native Partitionen Unterpartitionen erstellen. Allerdings fehlt hier das Gegenstück. Unterpartitionen können unter GATEWAY nicht mehr gelöscht werden. Das geht dann nur nocn in Basic.

Es existieren noch weitere GATEWAY-Dokumente. Aber da ich sie nicht benutze, und auch das Handbuch sich darüber ausschweigt, kann ich keine Aussagen dazu machen.

Über ein Dokument muß ich noch etwas sagen, den Switcher. Er soll es ermöglichen, Applikationen unter Umgehung des GATEWAY zu wechseln. Bei mir führte das nur zum Systemabsturz. Rick Gaudet erzählte mir, bei ihm hätte der Switcher den kompletten HD Inhalt (immerhin 40MB) gelöscht. Das Programm funktioniere in den USA immer, in Europa selten. Ich empfehle, die Finger davon zu lassen.
ZOOMBild 5 - action Menu Die meisten Punkte des action-Menüs sind vom DESKTOP her bekannt, erase ist löschen, copy in Bild 5 ist in Schrägschrift, da ich die Grafik einer Konfiguration mit einem Laufwerk entnommen habe. Wie man bei 1 Laufwerksystemen Files unter GATEWAY kopiert, weiß ich nicht. Ein Borderblock existiert nicht.

Im view-Menü kann man die Dateiart einstellen, die man sehen will. Wählt man z. B. applikations an, so werden nur Applikationen angezeigt.

Im select-Menü kann man mit page alle sichtbaren und mit all alle vorhandenen Dateien auswählen. Aber es werden nur Dateien der in view eingestellten Art selektiert. Im übrigen bedeutet das Tastaturkürzel bei all C= + SHIFT + s.
Es ist zwar logisch, daß man Großbuchstaben mit SHIFT erreicht, aber man hätte es im Handbuch erwähnen können.

Das special-Menü muß genauer erklärt werden, reset überprüft die Konfiguration. Mit browse kann man bei langen Directories durch Eingabe eines Filenamens nach einer bestimmten Datei suchen. empty Trash löscht die im Mülleimer abgelegten Files endgültig von der Disk. SHUTDOWN verläßt GEOS nach BASIC. Mit set disc icon kann man die Icons der Laufwerksanzeige verändern. Das Icon der RAMLINK (Bild 1 Device A) stammt vom alten RBOOT Programm. Mit "open partition" kommt man ins Partitionenverzeichnis von RL / HD / RD. Hier kann man dann durch Doppelklicken eine Partition einstellen.

Das waren die meisten Funktionen des GATEWAY. Zum Schluß noch einige allgemeine Informationen.
Man kann nicht gleichzeitig auf Native- und 1581 Partitionen eines CMD Laufwerks zugreifen, der ausgewählte Treiber läßt nur eine Sorte zu. Ich benutze wegen der variablen Größe (64KB - 16MB) Native-Partitionen. So habe ich auf RAMLINK eine 1,5 MB große Arbeitspartition, während die Bootpartition nur 128KB hat. Auf der HD habe ich alle Applikationen auf 2,5 MB untergebracht und jeweils 1,5 MB für Write-, Paint-, Publish-, etc., Dokumente reserviert.
Eine weitere Besonderheit ist in Bild 4 zu sehen. Ich habe eine RAM 1764 mit 512KB. Durch die CMD Laufwerkstreiber ist es möglich, bis zu 440 KB davon als RAM-Laufwerk zu nutzen.
Genau die Hälfte der 64seitigen Anleitung zu GATEWAY befaßt sich mit der Installation. Es treten einige Schwierigkeiten dabei auf. Wenn sich jemand das Programm zulegt und damit Schwierigkeiten hat, bin ich gerne bereit, zu den üblichen Club-Konditionen Fragen zu beantworten.

Der GATEWAY ist kein perfektes oder fehlerfreies Programm, Systemabstürze sind nicht selten! Aber wenn man die Zeiten für das Neubooten sieht (von RL ca. 7 Sekunden, von HD ca. 20 Sekunden) kann man damit leben. Im Sommer '93 soll ein Update kommen, das die meisten Fehler nicht mehr hat.
Aber es sind gerade die Möglichkeilen mit den Native-Partitionen, die GATEWAY für RL- und HD-Besitzer interessant machen.

 

Karl-Heinz Herzberg,
(siehe Autoreninfo)

 

 

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 28

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Letzte Änderung am 01.11.2019