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Der PC-Käfer

Autor: Clemens Kochinke

Benutzer, Consultants und PC-Wartungspersonal klagen über Windows aus vielerlei Gründen. Sie sehen jedoch keine Alternative zum Wintel-Monopol von Microsofts Windows-Benutzeroberfläche und den Prozessorchips von Intel. Das Monopol hat sich so schön verflochten und marktbeherrschend eingespielt, daß mehrheitlich Hardware Aggregate und Programme Anklang finden, die mit Windows und Intel-Chips funktionieren.

Ein Standard ist eine feine Sache für den Kunden, der sich darauf verlassen kann, daß alles wunderbar zueinander paßt und keine- Konfigurarionsakrobatik nötig wird, wenn man neue Software oder Zusatzgeräte einrichtet. Leider bleibt dies beim Wintel-Standard ein unerfülltes Versprechen. Man muß immer noch gewieft sein, viel Zeit und Arbeit investieren oder gewiefte Freunde oder Consultants einschalten, um einen auch nur halbwegs reibungslosen Wintel-PC-Betriebs zu erzielen. Von Genuß ist kaum zu sprechen: Wer hat nicht schon Kollegen fluchen hören, weil wieder ein Programm im halbfertigen Werk abstürzte? Oder ein erwartungsvolles Kind getröster, das im multimedialen Lernerlebnisprogramm statt verheißener Puntebelohnung auf eine Windowsfehlermeldung stößt?

Glaubt man dem Eigenlob von Bill Gates und anderen PC-Herrschern, ist ein PC leichtbedienbar wie ein Kühlschrank oder Bohrer. Der Schein trügt. Ein Videogerät ist leichter einzustellen als ein PC und gibt bei der Bandaufnahme höchstens wegen Stromausfalls auf. Die Autolenkung funkionierr noch nach 100000 Kilometern zuverlässig und verabschiedet sich nicht mit einem netten Fehlerbericht.

Wer kann das Monopol stürzen? Cyrix mit IBM und AMD als Chiplieferanten bemühen sich seit Jahren. Digital liefert eigene Chips, beklagt sich über Ideenklau von Intel, kauft aber dort in großem Rahmen ein, Apple, Oracle und Sun bringen neue Technologien ins Gespräch, doch kaum zum Kunden. Java ist Schall und Rauch. DOS und OS/2 werden von der Presse totgeredet.

Warum meldet sich kein Unternehmen, das den Kunden versteht und dem Kunden trauen? VW, Siemens oder Neckermann? Jetzt ist gerade dies verkündet worden. Die Firma Brother, deren Nähmaschinen, Faxgeräte, Drucker und andere Haushaltsgeräte auf der ganzen Welt zu finden sind, meldete am 13. Juni 1997 einen Laptop für jedermann an: ein Gerät ohne Intel, ohne Windows, ohne komplizierte Tasten und Ikonen. Für $599 gibt es eingebaute Internetprogramme, Modem, Farbbildschirm, Textverarbeitung, Kalender, Tabellen und Datenbank, Graphik und Design, Adreßbuch und vieles mehr. Schreiben, rechnen, lesen, speichern, sortieren, verwalten, malen, e-mailen: All das soll der Laie mit diesem Gerät können, ohne technisches Wissen, ohne Angst und ohne Sorge.

Dies hört sich nach einem idealen System selbst für Experten an, die bei kritischen Aufgaben auf Nummer Sicher gehen wollen, damit Arbeit nicht nur begonnen, sondern auch erfolgreich abgeschlossen wird. Der PC kann weiterhin Spiel, Spannung und technischen Reiz bieten. Aber die Arbeit muß ja schließlich gemacht werden. Da kann man auf PC-Allüren verzichten. Zur Fahrt um die Ecke reicht der Käfer, der Ferrari wird für das "Blind Date" reserviert.

So wie der Käfer etwas vom Porsche hatte, bietet das Brother GeoBook technischen Reiz: Das Betriebssystem ist eng verwandt mit dem im Smart Phone von Nokia, das Europa bereits in seinen Bann geschlagen hat unddemnächst nach Nordamerika kommt. Verwandtschaft besteht auch zu New Deal Office 97, das in Kanada erfolgreich in Schulen, Betrieben und Haushalten auf selbst älteren PCs auch ohne Windows eingesetzt wird und demnächst nach Europa und USA kommt. Dies zur Beruhigung für alle, denen ein einfaches, zuverlässiges System auf die Nerven geht.

Dem Windowsabhängigen sei hier noch Winfax von Symantec empfohlen, welches im Rahmen des Möglichen zuverlässig und funktionsvielfältig das Windows-95-Faxen ermöglicht und vieles Konkurrierende in den Schatten stellt.
 

Clemens Kochinke, USA
CK 15. Juni 1997

Anmerkung der Redaktion: Ja, ein PC Beitrag hier in diesem Heftteil! Nicht zulerzt infolge des Mangels an 64'er Beiträgen ... und verbunden mit der Zeitnot, spät abends um 24 Uhr noch die letzte Spalte zu füllen, da die Druckvorlage in wenigen Stunden in der Druckerei sein MUSS ... !  -th


 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

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Letzte Änderung am 01.11.2019