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Test: Home Manager

Autor: Werner Weicht

GEOS-Home-Manager isi ein Programm, das die Verwaltung von im Haushalt anfallenden Daten unter Geos ermöglicht. Dazu bietet Home Manager eine Konto-Verwaltung, Adressen-Verwaltung, die Möglichkeit externe Daten grafisch darzustellen und einen Terminkalender.
Geliefert wird das Programm auf einer beidseitig bespielten 1541-Diskette mit gedruckt ein Handbuch.

1. Installation
Das Programm läuft nach meinen Erfahrungen nur mit Geos 64, Unter Geos 128 wird beim Start mit dem Fehler "I:02 opening file" abgebrochen. Das liegt wohl weniger im Programm begründet als damit, daß Home-Manager mit geoBASIC geschrieben wurde. Mir sind schon mehrere geo-BASIC-Programme untergekommen, die mit Geos 64 laufen und unter Geos 128 auch im 40-Zeichenmodus mit dieser Fehlermeldung abbrechen.
Außerdem ist es nicht möglich, mit diesem Programm auf einem 1541-Laufwerk vernünftig zu arbeiten. Das Hauptprogramm belegt alleine 142 kB. Sind alle Daten-Dateien erzeugt, reicht die Kapazität einer 1541-Diskette (165 kB) nicht mehr aus. Aus Geschwindigkeitsgründen ist auf jeden Fall ein RAM-Laufwerk ab 1571 zu empfehlen.

Zur Installation muß die B-Seite der originalen Diskette in ein Laufwerk eingelegt werden und das Programm Install gestartet werden. Danach erscheint die Aufforderung die B-Seite der Diskette einzulegen und mit Tastendruck zu bestätigen. Warum hier diese Abfrage ist mir schleierhaft, da sieh das Install-Programm sowieso auf der B-Seite der Diskette befindet. Nach kurzer Zeit ist die Installation beendet und auf der Diskette befindet sich benötigte File "SYSDAT".

Hier fällt sofort ein negativer Aspekt auf, der auch auf das Hauptprogramm zutrifft. GEOS Home Manager ändert die Bildschirm-Farben (Rand und Mauspfeil). Diese werden nach verlassen nicht wieder auf die Ausgangswerte zurückgestellt.
Nach der Installation sollten Arbeitsdisketten erstellt werden, indem alle vom Programm benötigten Dateien auf eine Diskette kopiert werden. Dann kann das Programm gestartet werden.

2. Anleitung
In der gedruckten Anleitung werden alle Funktionen des Programms recht ausführlich beschrieben. Es wäre aber sicherlich besser gewesen, nicht vollständig auf Bilder zu verzichten, um sofort zu erkennen, was gemeint ist. Außerdem sind einige Formulierungen eher verwirrend. So ist mehrmals von der ENTER- und RETURN-Taste die Rede, wobei damit mal die RETURN-Taste der Tastatur und mal das Icon im Bedienungspanel gemeint ist. Heide haben nicht die gleiche Funktion!
Auch bei dem Satz aus der Anleitung "... genügt ein Druck auf die unterste der vier Funktionstasten um das Konto zu schließen." ist so ein Beispiel. An dieser Stelle hat es schon einen Moment gedauert, bis ich darauf kam, daß die Taste F7 gemeint war. Auf einen C128 sind die F-Tasten anders angeordnet und außerdem arbeite ich unter Geos mit einer PC-Tastatur.

3. Konto-Verwaltung
Hier können verschiedene Konten angelegt und verwaltet werden. Diese Konten können als Ausgabe-, Einnahme- oder Fixkonten (z.B. für Versicherungen) angelegt werden. Allerdings wird in jedem Konto nur die Endsumme und nicht die einzelnen Werte gespeichert. Werte müssen immer mit zwei Nachkommastellen eingegeben werden. Aber Achtung, statt Komma ist der Punkt zu benutzen, das wird in der Anleitung nicht erwähnt.

Für die Auswertung der Daten steht grafische (Diagramm) oder einfache Zahlendarstellung zur Verfügung. Diese Auswertungen können auch ausgedruckt werden. Außerdem ist eine Prognose auf Grundlage der Daten des vergangenen Jahres möglich.

4. Externe Daten
Diese Funktion erlaubt, GEOS Home Manager als Chart-Programm für Daten zu verwenden. Diese Daten müssen üher die Tastatur eingegeben werden und können dann auf Diskette gespeichert und über die Darstellungs-Optionen auch grafisch dargestellt und ausgedruckt werden.

5. Adressenverwaltung
Wie der Name schon sagt, können hier Adressen und Telefonnummern in einer Datei angelegt werden. Natürlich gibt es auch eine Suchfunktion, um bestimmte Adressen schnell zu Finden.

6. Terminkalender
Bis zu 6 Termine pro Tag können eingegeben werden. Positiv ist, daß auf die Termine auch nach Zeit aufmerksam gemacht wird. Dies geschieht durch anzeigen des aktuellen Termin-Blattes und durch einen Alarmton, der auch abschaltbar ist. Fixtermine wie z.B. Geburtstage können definiert werden, die dann automatisch in die Termindatei eines neuen Jahres übernommen werden.
Bei jedem Start des Programms wird die Termindatei eingelesen und auf Termine des aktuellen Tages aufmerksam gemacht. Die weitere Terminüberwachung funktioniert allerdings nur, wenn GEOS Home Manager geladen ist.

7. Druckprogramm
Das Hauptprogramm Geos Home Manager benutzt Grafik-Druck (Bildschirm-Hardcopy) in allen Druckoptionen. Um die beim Geos Home Manager anfallenden Daten auch komfortabel im Textmodus ausdrucken zu können, gibt es ein extra Druckprogramm. Hier ist auch eine Druckeranpassung möglich, wo für spezielle Drucker Steuerzeichen definiert werden können.

Fazit
Das Programm GEOS Home Manager hat es mir reichlich schwer gemacht. Um diesen Test erstellen zu können, habe ich mehrere Anläufe benötigt. Immer wieder habe ich aber aufgegeben, so daß im Endeffekt nicht jede Funktion in allen Einzelheiten ausprobiert wurde.
Die Programm-Idee ist gut. Doch wäre es wahrscheinlich sinnvoll gewesen, nicht alles in ein Programm zu packen. Mit der Terminüberwachung z.B. konnte ich mich anfreunden. Doch dafür ca. 170 kB auf meinen Arbeitsdiskeiten zu reservieren, nein. Da verzichte ich lieber.

An dieser Stelle muß ich einen Absatz aus der Anleitung zitieren:
"Wohl einmalig unter Geos-Programmen dürfte das Outfit des GEOS-Home-Managers sein. Sowohl die eigene Bedienoberfläche als auch die Datendarstellung ist farbig und dreidimensional gestaltet. Die funktionierenden Schreib- und Lesezugriffe auf Diskette dürften hei einem in "GeoBasic" realisierten Programm ebenfalls ihres Gleichen suchen."

Dem letzten Satz dieser Ausgabe kann ich mich uneingeschränkt anschließen. GEOS Home Manager tut das, was er soll: Daten verwalten. Soweit ich die einzelnen Funktionen beurteilen kann, funktionieren sie tadellos. Dies ist positiv zu vermerken und zeigt, daß der Autor sich ausführlich mit dem fehlerbehafteten geoBASIC beschäftigt hat.

Allerdings habe ich erhebliche Schwierigkeiten mit dem ersten Teil der Aussage. Die Oberfläche sieht zwar auf dem Bildschirm recht gut aus, erinnert aber in keinster Weise an Geos. Leider kann ich kein Bild liefern. Da ein Hardcopy keine Farben enthält, würde das eher an einen Programm-Absturz erinnern, als die Oberfläche zeigen. Und sträflich vernachlässigt wurde die Bedienerfreundlichkeit. Diese ist eher als unkomfortabel und kompliziert zu bezeichnen. Wenn ich nicht ständig in der Anleitung nachgeschlagen hätte, welche Taste denn nun wann und wo nötig ist, wäre ich nicht weit gekommen. Allein für den Abschluß von Eingaben ist mal die RETURN-Taste, mal das RETURN-Icon auf dem Bildschirm, mal die "Pfeil nach-Links"-Tasie der Tastatur und dann auch noch mal die F7-Taste nötig. Und sollte man versehentlich mal die RUN/STOP-Taste erwischen, wird das Programm verlassen und alle Eingaben sind futsch. Hier fehlt eine Sicherheitsabfrage.

Eigentlich ist Geos doch auf Grund seiner einfachen und übersichtlichen Bedienung so beliebt. Und davon ist hier leider nichts zu erkennen.

So wie mir das Programm vorliegt, ist es für mich mehr ein Beispiel dafür, wie ein Geos-Programm nicht aussehen sollte. Das alles bringt mich leider zu dem Urteil: nicht empfehlenswert.

 

Werner Weicht

     Preis:            40,- DM
     Bezugsquelle:     GUC Dorsten

Anmerkung der Red.: Nach langer Zeit einmal ein Programm, daß negativ und kritisch bewertet wird. Was meinen unsere Leser dazu? Leserbriefe sind willkommen!


 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 52

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Letzte Änderung am 01.11.2019