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Ein Erfahrungsbericht mit einer aufgerüstete REU

Autor: Helmut Rerig

oder wie repariere ich eine REU

Die Vorteile einer Commodore REU brauche ich sicher keinem GEOS-Anwender zu erklären. Die Commodore REU wird aber auch von anderen Programmen genutzt, z.B. dem Zeichen-PRG von CMD "I Paint", dem DFÜ-PRG "Desterm" oder auch dem Kopier-PRG "Maverik".
Um mit dein PRG "Maverick" ohne Diskettenwechse] eine 1:1 Kopie einer 1581 zu erstellen, bedarf es schon einer auf l MB aufgerüsteten REU.

Der Wunsch war geboren und als dann ein GEOS-Anwender aus Süddeutschland seine Anlage zu Geld machte und eine REU mit 1,5 MB anbot, schlug ich zu. Am anderen Ende der Telefonleitung war ein Vereinskollege, den ich selbst kannte, so kaufle ich die REU für 170 DM, die ich noch nie gesehen hatte.

Die Freude war groß, als die REU schnell geliefert wurde, doch die Ernüchterung folgte auf dein Fuße.
Ich machte einen Test mit dem PRG "REU-TEST l7xx/64" (Autor Jens Michael Groß). Es wurden 512 KB gefunden, die REU sollte aber doch 1536 KB haben! Also hebelte ich die REU vorsichtig auf und fand einen kleinen Schalter, den stellte ich um.

Nun führte ich den Test noch mal durch, aber es wurden nicht mehr als 512 KB angezeigt. Das war für mich ein Zeichen daß etwas nicht korrekt lief.

Nachdem ich den Schalter noch ein paar mal hin und her bewegt hatte (natürlich mit ausgeschaltetem Rechner), fand das PRG dann die gesuchten 1536KB.

Nun kam die REU in den hinteren Port meiner RAMLink und ich startete von der CMD-RAMLink-Diskette "RL-Utility" das PRG "RAM TEST". Das PRG testet Bit- und Blockadressen.

Nach kurzer Zeit wurde schon ein Fehler angezeigt, Bit.- u. Blockadressen zeigten ERROR auf XxX. Die RAMLink initialisiert sich bei der ersten Versorgung mit Strom und die eingesteckte REU wird als Partition "RAMLINK l" und die Simmbausteine werden als Partition "RAMLINK 2" angezeigt.

Also wird auch zuerst der "RAMLINK l" Bereich, die Commodore REU getestet, und der Fehler in der Block-Adresse lag in diesem Bereich. Doch wer nicht gerade Programmierer ist, weiß deshalb noch lange nicht, welcher RAM-Baustein defekt ist.

Mir ist nur ein Programm bekannt welches den defekten RAM-Baustein anzeigen kann, es befindet sich auf der 3. Diskette des "Maverik" mit Namen "REU QUICK TEST". Es ist jedoch nur geeignet die Bänke 1+2 zu testen, der oder die fehlerhaften RAM-Bausleine werden durch ein X auf U2-U17 angezeigt.

Dieses Problem habe ich mit dem Hardware-Spezialisten der Zeitschrift GO64, Niko Malecki, besprochen und wir kamen zu einer Lösung.
Geprüft wird vom PRG nur die untere Ebene der RAM-Baustein über die Leitungen Bank 0 und Bank l, die zusätzlich aufgerüsteten Ebenen sind für das PRG nicht vorhanden. Will man nun die nächste Ebene prüfen, so muß die Leitung von Bank 0 mit der Leitung Bank 2, sowie die Leitung Bank l mit der Leitung Bank 3 auf der Zusatzplatine getauscht werden.

Als Vorarbeit ist es zweckmäßig, alle Leitungen, die abgelötet werden, mit einem kleinen Aufkleber zu kennzeichnen. Nach erneutem Test mit "REU QUICK TUST" wurde mir der defekte RAM-Baustein auf U10 angezeigt, RAM-Bausteine geben beim Löten, wenn sie überhitzt werden, schnell ihren Geist auf. Ich hatte deshalb den Verdacht daß auch der RAM-Baustein in der nächsten Ebene auch einen Fehler hatte (Wärmefehler), Deshalb vertauschte ich auch noch die Leitung der Bank 0 mit der Leitung Bank 4 und die Leitung der Bank l mit der Leitung Bank 5. Die Leitungen der Bank 2+3 kamen wieder auf ihren alten Platz zurück.

Wie ich vermutete, war auch hier der U10 defekt. Der U10 befindet sich links außen auf der Hauptplatine, so daß ich hier recht einfach die defekten RAM-Hausteine mit einem kleinen Seitenschneider entfernen konnte. Die noch anhaftenden Pin der RAM-Bausteine lötete ich danach ab und entfernte das Lötzinn mit einer Entlötpumpe. Dabei ist zwischen den Lötphasen immer etwas Pause nötig, damit die RAM-Bausteine sich abkühlen können. Wichtig ist auch, daß nicht unbeabsichtigt Lötzinn zwischen die Pin's der RAM-Bausteine läuft und so zu einem Kurzschluß führt.

Nun wurden die neuen RAM-Bausteine aufgelötet, auf die RAM-Kerbe o. Punkt achten und zwischendurch nicht vergessen, den Baustein abkühlen lassen. Dann erfolgte mit "REU QUICK TEST" eine Prüfung der Arbeit. Da kein Fehler gefunden wurde, lötete ich auch den nächsten RAM-Bausleine auf und auch hier ergab die Prüfung keinen Fehler. Jetzt lötete ich alle Leitungen wieder entsprechend der Kennzeichnung der Aufkleber auf die alten Positionen und setzte den kleinen Schalter auf der Zusatzplatine auf die 1536 KB Stellung.

Nun kam noch die letzte Hürde mit dem RL- PRG "RAM TEST". Sie wurde problemlos genommen und ich war froh, daß ich meine 170 Märker nicht als Elektroschrott abschreiben mußte.

REUZOOM

Helmut Rerig


Anmerkung:
Ein sehr schönes Beispiel für Selbsthilfe! Gibt es mehr solcher interessanten, auch für andere lehrreichen Geschichten? Dann bitte an die Tastatur, kurz aufschreiben und an die Redaktion schicken!

 

 

(th)

 

 

 

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 56

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Letzte Änderung am 01.11.2019