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GWE2 KritikNachdem GeoWorks auf der CeBIT '93 mit Daten zur V2.0 noch nicht herausrückte, war es für uns um so überraschender, plötzlich vom Auftauchen einer BetaKopie zu hören. Einige Zeit danach wurde dem GUC von Heureka eine Presseversion der US V2.0 Beta zur Verfügung gestellt. Diese Version ging an alle Redaktionen der Fachpresse. Auch dies sorgte bei uns für Überraschung, da wir mit so plötzlichen positiven Ergebnissen nicht gerechnet hatten. Inzwischen ist meine Freude über das Erscheinen von GWE2 in große Nachdenklichkeit und leichte Enttäuschung gewichen. Die Beta GW US 2.0 enthält derart viele Fehler und Probleme, daß es mich wundert, daß diese von keinem der Redakteure der Fachpresse erkannt und berichtet wurden. Alle Testberichte schildern lediglich das, was in der Pressemitteilung von Heureka als die besonderen Leistungen von GWE2 geschildert wurden. Nun, diese Leistungen sind auch in der Tat vorhanden, sieht man einmal von Grafiktreibern mit 1024*768 Punkte und 256 Farben ab. Die Qualität, welche GW 1.2 auszeichnete, war: Schnelligkeit, hohe Laufsicherheit und schnelle Druckausgabe. Alle folgenden Kritikpunkte beziehen sich auf die Presseversion GWE US 2.0. Sollten in der deutschen GWE2 Version, soweit sie noch rechtzeitig geliefert wird, Verbesserungen auftreten, werden diese am Ende dieses Textes korrigiert.
Das Kopieren beliebiger Dateien von einem Verzeichnis in das andere dauert ungefähr doppelt so lange wie bei GW 1.2.
Druckformat und Ausgabegeschwindigkeit Bei GeoWrite geht es ja noch: Der Druckertreiber wird auf 21 cm und 29,7 cm (B-H) eingestellt und das Dokument auf 21 cm und 29 cm. Der Ausdruck klappt eigentlich gut, sieht man einmal davon ab, daß bei einer rechten Seite die rechteste Punktreihe fehlt. Schon bei GeoPaint kann nicht die gleiche Einstellung benutzt werden. Es erscheint die nervenzermürbende Dialogbox, welche den User fragt, ob das Dokument angepaßt werden soll, so das es auf das Blatt Papier paßt, ob das Dokument unverändert ausgedruckt oder ob abgebrochen werden soll. Wählt man "einpassen auf das Blatt", so erfolgen deutliche Positionsverschiebungen der Grafiken und Textstellen. Wählt man "unverändert ausdrucken", werden nach dem Druck 3 Leerseiten nachgeschoben. Was bei GeoPaint wegen der relativ geringen Nutzung des Druckmodus noch hinnehmbar ist, wird bei GeoFile zum Geduldsspiel. Vor allem, wenn man Etiketten auf einem DIN A4 Bogen 3spaltig drucken will. Keine Sorge, es geht - aber wie? Die genaue Erklärung wird in einem speziellen Artikel folgen. Bei der Ausdruckgeschwindigkeit verhält es sich wie bei der gesamten Systemgeschwindigkeit. Während es bei GW 1.2 so war, daß der Rechner 486-50 schneller als der Drucker war, so wartet nun der Drucker wieder auf den Rechner. Tja, und dann ist da noch das Drucken im Farbmodus. Sicherlich haben nicht alle User einen modernen Farbdrucker neuester Technik. Es wird sicherlich einige 9 Nadelfarbdrucker geben, welche nach dem Epson JX 80 Modus arbeiten, wie z. B. der MPS 1550 C von Commodore. Ein Farbdruck klappt ohne Probleme, aber das Druckergebnis ist nicht überzeugend hinsichtlich Qualität und Geschwindigkeit. GEOS 64 ist in beiden Punkten beim Epson JX 80 um einiges besser. Hier muß unbedingt etwas verbessert werden!
Derzeit experimentieren wir mit der Datei zum GUP-Infoversand unter GeoFile. GeoFile stürzt sehr gerne ab, wenn man bei Experimenten mit dem Drucklayout ist. Dabei zerstört es sehr gerne die gesamte Datei unwiederbringbar, auch wenn diese vor dem Absturz gespeichert wurde. Einziger Schutz bietet hier die häufige Nutzung der Backup Funktion von GWE2. Bis wir dies akzeptiert und gelernt hatten, war allerdings eine Datei mit 250 Datensätzen für immer verloren. Wechselt man häufig zwischen verschiedenen Anwendungen, dann wird das System ganz plötzlich unheimlich langsam. Der Rechner "rödelt" auf der Platte ohne Ende, ohne das gerade die automatische Datensicherung läuft, wird dann z. B. ein Text markiert und kopiert, dann dauert es manchmal deutliche Sekunden, bis 5 Buchstaben im Zwischenspeicher sind. Oft kann man sich dann auf den nächsten Absturz gefaßt machen. Eine sinnvolle Funktion ist das Anlegen von Startdateien für normale DOS-Programme, womit jedes Programm dann per Klick auf ein Icon gestartet werden kann. Aber zum einen dauert das Starten eines solchen Programms mitunter sehr lange, dabei gibt es deutlich unterschiedliche Zeiten bei ein und demselben Programm, und nach wiederholtem Start eines DOS Programms bleibt das System bei Start oder Rückkehr vom DOS Programm stehen. Die hier geschilderten Probleme sind mit einem 486DX-50, 8 MB Ram, 212 MB HD, 800*600*16 SVGA, MS DOS 6.0, mit DoubleSpace Festplatte, getestet worden. Auf die Abstürze kann man sich einstellen und dabei auf Updates hoffen. Jedoch muß bei der Geschwindigkeit sofort etwas geschehen. Es kann nicht angehen, daß man ein System auf diesem Rechner benutzt und warten muß. Warten beim XT, daß kann man tolerieren, nicht aber bei einem Rechner mit 50 MHz... Diese Kritikpunkte sollen nicht von der Nutzung oder der Bestellung des Updates abhalten, sondern die Kritikpunkte sollen Heureka und Geoworks erreichen und für Verbesserungen sorgen. Wie immer werden auch 2 Exemplare der GUP 29 an Heureka geschickt. Die grundsätzliche Idee des GeoWorks Systems ist bisher unerreicht. Erfolg kann diesem System aber nur bescheinigt werden, wenn GWE2 so schnell und zuverlässig wird wie GW 1.2.
GWE2 unterstützt in den Anwendungen GeoCalc und GeoFile, laut Upgrade Handbuch, einen vorhandenen CoProzessor. Leider hat dies auf die Suchgeschwindigkeit in GeoFile bisher keine positiven Auswirkungen. Versionsnummern: das in den USA ausgelieferte Update hat die interne Release Nummer 2.0.24, das deutsche die Nummer 2.0.99.
Jürgen Heinisch
Kurzlink hierhin: http://geos-printarchiv.de/1630 |
Letzte Änderung am 01.11.2019 |