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FileBrowser

Autor: Werner Weicht

Als ich in der GUP 30 die Kurzvorstellung der Diskette FileBrowser gelesen hatte, dachte ich, daß ich diese Diskette nicht brauche. Hatte ich doch mit DBGetFile ein Programm, welches mir bis zu 255 Files einer Diskette in Datei-Auswahlboxen anbietet. Die TopDesk-Ordner werden damit zwar nicht unterstützt, aber was solls.
Im Januar schickte mir Jürgen Heinisch dann die FileBrowser-Disk mit der Bitte, einen Testbericht für die GUP zu schreiben. Um es gleich vorweg zu sagen, diese Diskette hat mich total begeistert.

Die zu FileBrowser gehörenden Dateien in einem Archiv gepackt gespeichert; wie schon von RamPrint her bekannt. Um dieses zu entpacken, muß es in einem als 1541 konfigurierten Laufwerk geöffnet werden. Gleichzeitig wird FileBrowser dabei an die Seriennummer des laufenden Systems angepaßt. Nun wird es gleich wieder einige Kritiker geben, die diesen Schutz für nicht mehr zeitgemäß oder umständlich halten. Ich bin aber der Meinung daß es durchaus gerechtfertigt ist, kommerzielle Programme entsprechend zu schützen. Damit wird das Raubkopieren zumindest erschwert. Außerdem erfolgt diese Installation nur beim ersten Start und der Anwender merkt davon normalerweise überhaupt nichts.

Das Programm FileBrowser ist eine Anwendung für RamProzess und stellt eine neue Datei-Auswahlbox und eine verbesserte Texteingabe-Routine zur Verfügung. Voraussetzung ist ein deutsches Geos ab V2.0 sowie das Programm RamProzess ab V1.9! Letzteres befindet sich jedoch ebenfalls auf der Diskette.

FileBrowser Setup Als selbststartendes Programm kann FileBrowser auf die Boot-Disk kopiert werden und installiert sich dann beim Booten automatisch. Es können mehrere Voreinstellungen vorgenommen werden. (siehe unten)

In der neuen Dateiauswahlbox können nun max. 212 Dateien angezeigt werden. Die Bedienung der Box kann mit der Maus und über die Tastatur erfolgen. Zusätzlich kann auch ein Dateiname über die Tastatur eingegeben werden (ähnlich wie bei der Suchen-Funktion im Foto-Manager), wobei hier sogar Jokerzeichen möglich sind.

neue Auswahlbox Das Besondere an diesem Programm ist, daß die TopDesk-Ordner voll unterstützt werden. Immer dann, wenn die Datei-Auswahlbox des Geos Systems aufgerufen wird, erscheint die neue Box. Lediglich Programme, die eine eigene Auswahl-Box benutzen, verwenden weiterhin ihre eigene. Diese Boxen sind in der Regel aber so komfortabel, daß dies zu verschmerzen ist. Als Beispiel kann ich hier TextPrint V3 oder einige amerik. Programme nennen. Die neue Auswahlbox bei dem geöffneten Ordner Bilder ist oben rechts zu sehen.

Die neue Texteingabe-Routine wird immer dann aktiv, wenn in einer Dialogbox Texteingaben verlangt werden. Hier werden die Editierfunktionen erheblich erweitert. Bisher mußte bei Schreibfehlern der bereits eingegebene Text bis zur fehlerhaften Stelle gelöscht werden. Mit FileBrowser kann mit den Cursortasten dorthin "gefahren" werden, ohne daß andere Zeichen gelöscht werden. Auch das Springen zum Anfang oder Ende eines eingegebenen Textes ist möglich.

Diese erweiterten Möglichkeiten stehen nicht nur bei Dialogboxen sondern auch bei anderen Texteingaben (u. a. in CLI) zur Verfügung. Wer hat hier z. B. bei der Eingabe eines copy-Befehls nicht schon mal statt des Doppelpunktes bei einer Laufwerksangabe einen Punkt geschrieben? Jetzt geht man mit den Cursortasten bis an den Punkt, löscht ihn, setzt statt dessen den Doppelpunkt und drückt ENTER. Und siehe da, der Befehl wird wie gewünscht ausgeführt. Eine tolle Sache.

FileBrowser läuft ohne erkennbare Fehler unter Geos 64 und Geos 128 (40- und 80-Zeichen). Das gilt auch für die GeoRAM! Darauf gehe ich am Ende des Testberichtes noch einmal konkret ein.

Die Anleitung zu FileBrowser befindet sich wie die für die anderen Programme als GeoWrite-Dokument auf der Diskette. Sie hat einen Umfang von 12 Seiten und geht auf alle Funktionen und Möglichkeiten von FileBrowser ausführlich ein. Der zum Drucken benötigte LQ-Font wird mitgeliefert. Auch hier wird es wieder einige Kritiker geben, die lieber gleich eine gedruckte Anleitung vorziehen würden. Aber man sollte immer bedenken, daß das auch eine Kostenfrage ist. Außerdem kann das Programm erst einmal wie geliefert installiert werden. Persönliche Einstellungen können jederzeit später erfolgen.
Zusatzlich sind noch zwei GeoWrite Dokumente enthalten, die über einige interne Dinge von FileBrowser und RamProzess Auskunft geben.

In der Anleitung wird ausdrücklich erwähnt, daß es auf Grund der Funktionsweise von FileBrowser mit einigen Programmen Probleme geben kann. Bei meinem Test habe ich aber keinerlei Probleme feststellen können.

Zum Paket FileBrowser gehören auch neue Treiber für die 1351-Maus. Diese benutzen die Routinen des schnelleren Treibers COMM 1351(s), mit dem Unterschied, daß auch die rechte Maustaste unterstützt wird. Die Funktion der Maustreiber:

   COMM1351R1: rechts schneller Doppelklick, links langsamer Doppelklick bzw. einfacher Klick
   COMM1351R2: rechts langsamer Doppelklick, links normal
   COMM1351R3: rechts schneller Doppelklick, links normal

Diese Treiber wurden für die Arbeit mit RamProzess optimiert. Für alle TopDesk Nutzer ist besonders der R3-Treiber zu empfehlen, da hier alle Klickfunktionen von TopDesk richtig interpretiert werden. Alle drei Treiber liegen je für Geos 64 und Geos 128 vor.

Weiterhin befinden sich noch drei weitere Anwendungen für RamProzess von Wolfgang Grimm auf dieser Diskette. Mit RAMProc-Scr. V1.1 und RAMProc-Scr. V2.5 gibt es zwei neue Bildschirmschoner. Der erste schaltet nach einer im Info-Block eingetragenen Zeit den Bildschirm ab. Beim zweiten wird der Bildschirm mit Effekt gelöscht.
Es erscheint der "Malermeister Klecks" der den Bildschirm weiß anstreicht. Anschließend wird der Bildschirm abgeschaltet. Hier gibt es noch die Möglichkeit, eine Taste zu definieren, nach deren Betätigung das "Schauspiel" sofort beginnt.
Diese beide Versionen des Bildschirmschoners sind Vorläufer der erweiterten Version RAMProc-Scr. V3.0, welcher mit mehreren zusätzlichen grafischen Effekten auf der eigenen GEOS Professional Diskette "Bildschirm Schoner Spezial" enthalten ist!

RAMProc-Uhr V3.0 zeigt in allen Programmen das Datum und die Uhrzeit an. Die Besonderheit liegt hier darin, daß über ein Setup-Programm unterschiedliche Anzeigepositionen von Datum und Uhrzeit für zehn verschiedene Applikationen festgelegt werden können. Man kann also individuell einstellen, wo in den einzelnen Applikationen Datum und Uhrzeit auf dem Bildschirm angezeigt werden. Ist eine Applikation nicht im Programm vermerkt, werden Standard-Koordinaten benutzt. Diese Daten werden direkt im Uhr-Programm gespeichert, so daß es nicht notwendig ist, das Setup Programm auch noch auf die Boot-Disk zu kopieren. Unter Desktop und TopDesk wird nichts angezeigt, da hier schon eine entsprechende Anzeige vorhanden ist.

Diese drei Programme arbeiten ohne Einschränkungen mit Geos 64 und 128. Auch hier sind ausführliche Anleitungen als GeoWrite-Dokumente vorhanden.

Etwas gestört haben mich die Effekte während der Installation der Uhr im 80-Zeichenmodus. Da dies beim Booten von Geos passiert, wo es auf Zeit ankommt, sollte auf solche Spielereien verzichtet werden. Aber das ist Geschmackssache.


GeoRAM und RamProzess
Auf der FileBrowser-Diskette befindet sich auch eine spezielle RamProzess_r Version, die nur mit der GeoRAM zusammenarbeitet. Leider ist der Einsatz von Prozessen hier nicht sinnvoll, ganz ehrlich gesagt, da diese Speichererweiterung zu langsam ist.

Ein Test ergab folgendes: Mit Sleep-Process (Disk zur GUP 25) war kein Arbeiten mit Geos mehr möglich. Der Mauspfeil zuckte nur noch hektisch hin und her. Eine RamProzess-Uhr (von CLI) bewirkt, daß ca. alle 10 Sekunden der Computer für eine Sekunde keine Eingaben mehr entgegennimmt. (getestet auf C64)
Ein sinnvolles Arbeiten ist also nicht mehr gewährleistet. Daran sind aber nicht die Programme schuld, sondern die GeoRAM. Diese enthält keinen DMA-Chip (direct move access) zur schnellen Datenübertragung. Bei einer Uhr z. B. müssen mehr oder weniger ständig Daten zwischen RAM und Rechner ausgetauscht werden, was dann natürlich entsprechend mehr Zeit in Anspruch nimmt. Einige GeoRAM-Nutzer werden beim Lesen des oben erwähnten Artikels in GUP 30 deshalb enttäuscht gewesen sein. Dazu besteht aber kein Grund.

FileBrowser funktioniert mit einer GeoRAM ohne die erwähnten Einschränkungen. Das liegt daran, daß die RAM im Prinzip nur für den Datenaustausch beim Auf- und Abbau der neuen Dialogbox benötigt wird und die eigentliche Änderung im Geos-Kernal erfolgt. Deshalb dauert der Aufbau der neuen Dateiauswahl-Box mit der GeoRAM u.U. auch etwas länger. Das kann man aber verschmerzen, weil man mit FileBrowser ein hervorragendes Programm nutzen kann.


Fazit
Das Programm FileBrowser ist für mich die beste Anwendung für RamProzess, die ich bisher kenne. Volle Kompatibilität auch zur GeoRAM und die eingebauten Features haben mich überzeugt. Man kann dem Programmierer Gerd Boerrigter zu dieser Leistung nur gratulieren. Auch die Maustreiber arbeiten hervorragend.
Erwähnt werden soll hier auch Wolfgang Grimm. Seine Uhr mit den individuellen Einstellmöglichkeiten rangiert für mich ebenfalls an vorderster Stelle.

Einen kleinen Kritikpunkt birgt die Anleitung zum FileBrowser. Sie ist hervorragend gestaltet und sehr ausführlich. Leider enthält sie ein paar Rechtschreibfehler. Wenn diese noch entfernt werden, wird diese Diskette ihrem Namen 'GEOS Professional' voll gerecht.

Bei einem Preis von 22 bzw. 20 DM (GUC Mitglieder) kann ich diese Diskette nur empfehlen. Allein der FileBrowser würde diesen Betrag rechtfertigen.

 

Werner Weicht

 

   Produkt Info

     Name:              FileBrowser
     lauffähig unter:   Geos 64 & 128 ab v2.0
     Voraussetzung:     REU 17xx + RamProzess,
                        GeoRAM + RamProzess_r
     Preis:             22,- DM (GUC: 20 DM)
     Bestelladresse:    GUC Dorsten

 


 




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Letzte Änderung am 01.11.2019