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Leserbrief: Export GeoDraw zu Win

Autor: Jörn Hagen

Zu B. Oerttels Artikel »Export Geo-Draw -> Windows« in der GUP 43

Leider funktioniert der von B. Oerttel beschriebene Weg nach Windows über Corel Draw, wie der Autor meine Befürchtungen bestätigte, nur ab der Corel Version 5. Ich hatte es mit Version 4 versucht und nur ein paar wirre Kurven statt der GeoDraw-Grafik auf dem Bildschirm. Aber die Idee mit PostScript ist schon sehr gut gewesen und ich fand noch einen Weg, um ein ähnliches Ergebnis zu erzielen, ohne sich die Corel-Krake aufzubürden.

Nur ähnlich insofern, als das Geos-Dokument dann nur als Pixel-Grafik m Windows (oder sonstwo) vorliegt und nicht mehr vektormäßig weiterbearbeitet werden kann. Ist aber m. E. nicht so schlimm, denn zum Bearbeiten hat man ja schließlich Geoworks. Der große Vorteil gegenüber dem Geos-Export ist der, daß man nicht auf diese lausige 72 dpi-Auflösung, mit der Geos ist Pixel-Formate exportiert, beschränkt ist, sondern diese sogar einstellen kann.

Das Zauberwort hzw. programm heßt »Ghostscript«. Das ist ein so genannter PostScript-Interpreter. Er kommt von der amerikanischen Firma »Aladdin« und dient dazu, PostScript-Dateien mit dem Bildschirm anzuzeigen oder auch auf Nicht-Postscrip-Druckern wie z. B. Tintenstrahlern auszudrucken. Ghostscript gibt es in verschiedenen Versionen für viele Rechnerplattformen. Die DOS-Version ist befehlszeilengesteuert und damit recht unkomfortable zu bedienen. (»GS386 sDEVICE pcx16 -r360 -sOutputFile=test.pcx NAME.PS« z. B. erzeugt aus einer PS-Datei ein 16-farbiges PCX-Bitmap mit 360 dpi)
Für die Windowsversion gibt es aber eine grafische Oberfläche namens »GS-View«, mit der Ghostscript relativ einfach zu handhaben ist.

Die Druckfunktion allein ist schon recht praktisch, weil damit z. B. Fotos wesentlich schöner ausgedruckt werden als in Geoworks selber. Also: Geos-Dokument in Postscript-Datei »drucken« und mit Ghostscript ausdrucken: statt dieses seltsamen Geoworks-Muster-Rasters wird ein Punkte-Raster benutzt und selbst vergrößerte Fotos, die in Geos schon deutlichen Klötzchen-Charakter zeigen, werden schon »kurvig« abgebildet. Auch Farbverläufe druckt mein Canon BJ 200 aufdiese Weise wesentlich gleichmäßiger verlaufen als in Geos direkt.

Sorgen bereiten mir noch die Schriften: Nach einem mir nicht einsichtigen Prinzip werden manche Fonts (wie bei PS-Ausdrucken allgemein) durch »Drucker-Schriftarten« ersetzt. Unter anderem übrigens auch die »URW-Roman«. Und übrigens die »PrintWorks«-Schriften dankenswerterweise nicht. Vielleicht wißt ihr mir da einen Rat. Ansonsten gilt halt: Ausprobieren und ggf. ersetzen.

Und jetzt der Clou: Man kann in GSView die Auflösung einstellen, mit der ein Dokument gedruckt oder eben auch in eine .BMP-Datei umgewandelt wird. Und so kann man tatsächlich seine GEOS-Produkte in feinpixelige Bitmapbilder umwandeln. Die sind dann allerdings recht riesig: Eine schwarz-weiße DIN A4-Seite kommt auf ca. 1 MB, eine 16-farbige schon auf ca. 8 MB ... (doch Corel?). Auch hat das PS-Format einige Beschränkungen: Geos-Flächenmuster werden nicht erkannt (sind einfach schwarz), »revers«-Flächen desgleichen. Auch Schriftformatierungen wie Fett werden nur unvollständig wiedergegeben. Da muß halt ein bißchen experimentiert werden. Aber: ES GEHT!

Woher nehmen? Es gibt eine CD-ROM über die Postscript-Sprache, auf der eine neuere Version von Ghostscript & GSView enthalten ist: »PostScript« von Günter Born, Verlag Addison-Wesley (ISBN 3-89319-884-9). Kostet 38 DM.
Umsonst (abgesehen freilich von den Telekom-Gebühren) gibt es die jeweils allerneueste Version via Internet unter der Adresse:

     http://www.cs.wisc.edu/~ghost/index.html

Der Einsatz des Programms für private Zwecke ist frei. Viel Spaß.

 

Jörn Hagen

 

 

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

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Letzte Änderung am 01.11.2019