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Geos auf der Cebit '96

Autor: Thomas Haberland

Die CeBIT '96 war (für den Geos-User und allgemein) interessanter als in den Vorjahren! Aber: sie ist auch noch voller geworden; an unserem Besuchstag (Freitag, 15.03.) war es wirklich sehr voll dort.

Für den Geos User gab es in diesem Jahr mehrere interessante Sachen zu sehen. Der Reihe nach:

1. HP OmniGO 100
Hier wurden der HP OmniGo 100 und der neue HP OmniGo 700 vorgestellt. Das Interesse für beide war recht groß.
Der OmniGo 100 ist uns ja schon bekannt, deswegen gehe ich hier nicht näher drauf ein. (siehe GUP 44)

Zu erwähnen ist noch, daß zur Messe HP die weiteren Tools für den OmniGo immer noch nicht liefern konnte. Wann also Clip & Go und die GW Spiele verfügbar sein werden, ist bisher unbekannt; bitte bei Interesse bei uns aktuell nachfragen!
In Hannover wurde bereits das "HP Connectivity Pack" gezeigt, das (wenn ich es richtig verstanden habe) hierzulande unter dem Namen "Clip&Go" rauskommen soll.

Für Geos-User ist nur der OmniGo 100 von Interesse. Denn der 700'er ist ein DOS PDA, ohne Handschrifterkennung, dafür aber mit aufgesetztem und angeschlossenem Nokia Handy Telefon. Allerdings bei weitem nicht so komfortabel und interessant wie der weiter u. g. neue Nokia 9000 Communicator.

2. Brother LW-750iC
Eine Computer-Schreibmaschine, als Neuheit vorgestellt. Lieferbar ab "Sommer '96". In die Schreibmaschine integriert ist ein Farb-Tintenstrahldrucker. Als Monitor dient ein extern anzuschließender VGA Farbmonitor (14 Zoll). Das interessante im dieser aufgemöbelten Schreibmaschine: im ROM eingebaut ist das allbekannte GW Ensemble v2.01! Jedoch mit einigen kleinen Änderungen.

Nach Einschalten zeigt sich ein Bild: mehrere große Icons nennen die vorhandenen Anwendungen, welche durch Anklicken gestartet werden. (Write, Draw, Adressbuch, Calc, Voreinstellungen, ein Spiel) Die GWE2 Oberfläche wurde etwas modifiziert und an die Gegebenheiten angepaßt. Aber man kennt's ja schon ...

   Neu #1: in GeoWrite gibt's eine Funktion "Abkürzungen", die man auch beliebig selbst definieren und erweitern kann. Dahinter verbirgt sich eine sinnvolle Sache: Standardsätze u. a. werden einem Künel zugewiesen. Wird das Kürzel geschrieben, wird automatisch der komplette Text eingesetzt. Für Schreibkräfte in Büros eine sehr nütziche Sache.

   Neu #2: in GeoWrite gibt es einen Menüpunkt in DATEI: "Scannen..."! Jawohl, scannen!
Brother bietet als Option einen Scanner an, der direkt an diese aufgemotzte Schreibmaschine angeschlossen werden kann. Und dann kann man in Geos, d. h. in GeoWrite, scannen. leider war der Scanner nicht angesddossen und auf der Messe keine technischen Details dazu in Erfahrung zu bringen. Wir werden nachberichten.

Der Brother Mitarbeiter dort - rein zufällig ein GWE2 Anwender - versicherte, daß wir nach der Messe ein Demo-Gerät zum Testen erhalten. Spätestens dann werden wir die Scanner-Sache eingehend untersuchen und nachberichten.

Nachteil der Computer-Schreibmaschine: die Rechnerfunktionen sind extrem langsam! Rein subjektiv meine ich, das selbst der Zoomer da schneller war. Und anscheinend hat bzw. nutzt die Schreibmaschine keinen RAM Speicher, denn es tauchten andauernd Fehlermeldung auf "keine Diskette eingelegt...". In den Dialogboxen wurde auch kein anderes Laufwerk als "Diskette" angeboten.

Preise laut Brother (empf. VK): Schreibmaschine inkl. Monitor: 1598,-DM. Der Scanner soll ca. 270 DM kosten. Alles lieferbar ab Sommer.

Ergänzung zum Messebericht:
Nach dem CeBIT Besuch haben wir sofort bei Geoworks nachgefragt, ob man den Scannertreiber aus diesem Brother Gerät bekommen kann. Geoworks hat - wie erwartet - geantwortet und auf Brother verwiesen. Der Treiber sei von Broiher und gehöre zu deren Computerschreibmaschine.
Derzeit warten wir auf eine Antwort, denn selbstverständlich haben wir die Antrage daraufhin an Brother gerichtet. Wir werden aktuell über die weitere Entwicklung berichten.

3. Nokia 9000 Communicator für GSM Netze
Als Weltneuheit vorgestellt: ein modernes Handy-Telefon kombiniert mit der nächsten Generation des Mini-PDA Computers. Dabei sind Handy und Rechner in einer Einheit kombiniert, nicht wie beim o. a. HP OmniGo 700 zusammengesteckt.

Der Nokia 9000 Communicator sieht aus wie ein bekanntes Handy, ist nur ein kleines bißchen größer und dicker. Der Rechner wird erst nach Aufklappen sichtbar, die eine Hälfte mit LCD-Display, die andere mit der Tastatur. Um zu telefonieren, muß das Gerät nicht erst aufgeklappt zu werden.

Technische Daten laut Nokia Datenblatt:

Leistungsmerkmale:

  • Digitales Mobiltelefon
  • Daten-/Fax-Modem
  • Integriertes Internet Terminal
  • Nachrichten Terminal (SMS, DTMF und Visitenkarten)
  • Persönlicher Organizer
  • Programmbezogene Hilfsfunktionen
  • Datenabgleich, -bearbeitung,- sicherung mit PC
  • Journal aller Verbindungen
  • Freisprechfunktion
  • Konterenzschaltung (1 -5)
  • Infrarot PC Anschluß
  • Infrarot Drucker-Anschluß
  • Outbox (zeitverzögertes Senden)

Anwendungen:

  • Telefon
  • FAX
  • SMS
  • Adressenverwaltung
  • Notizen
  • e-Mail
  • WWW Browser
  • Telnet
  • Terminal
  • Kalender & Terminplaner
  • Uhr, Weltzeit, Alarm
  • Komponieren individueller Rufsignale
  • Hilfe-Funktion
  • System & Sicherheitsfunktionen

Zubehör:

  • Hochleistungs-Akku
  • Schnelladegerät
  • Adapter
  • Tischladestation
  • RS-232 Adapterkabel
  • Tragetasche
  • Autoeinbausatz
  • Passivhörer

Technische Daten:

  • Speicher:
    • 8 MB total, davon
    • 4 MB Betriebssystem und Anwendungen
    • 2 MB Programmausführung
    • 2 MB Datenspeicher
  • Prozessor:
       Embedded INTEL 386 Spezialprozessor
  • Betriebssytem:
       GEOS TM 3.0
  • e-Mail Protokolle:
       SMTP, IMAP4 und MIME1
  • Sprech/Fax/Data-Zeit:
       bis zu 130 min.
  • Standby:
       bis zu 30 h bei eingeschaltetem Telefon
       bis zu 1 Woche bei ausgeschaltetem Telefon
  • Ladezeit:
       2.5h
  • Gewicht:
       397 g
  • Mäße:
       173x64x38 mm
  • Displays:
       Greyscale 640x200 LCD (Communicator) und beleuchtetes LCD (Telefon)

Den technischen Details ist hinzuzufügen:
Der Stand war ständig umlagert, man kam kaum an ein Gerät dran. Einige Nokia Mitarbeiter (aus Finnland) hatten je einen Prototypen des Handy-Computers bei, allerdings immer am Hosengürtel angekettet!

Der Bildschirm zeigt die gesamte Breite eines Dokuments an (640 Punkte), in der Höhe jedoch nur einen Teil (200 Punkte). Das Bild ist klar und sehr gut. Der Gerät wiegt ca. 400 Gramm, ist also kaum schwerer als der HP OnmiGo 100, und liegt sehr gut in der Hand.

Als Betriebssystem ist GEOS 3.0 enthalten. Und das bedeutet; komplette E-Mail Unterstützung ist da! Mit eigenen Augen habe ich auch den integrierten GEOS Web Browser gesehen - - es gibt ihn wirklich! (aber nur als Applikation in GEOS 3.0) Darin werden auf Wunsch auch Grafiken geladen und angezeigt.

E-Mails von beliebigen E-Mail Servern (Internet) können abgerufen werden. Hier ist mir noch nicht ganz klar, wie das funktionieren soll - z. B., wenn ich meine E-Mails in AOL abrufen will. Geht das? Das ließ sich auf der Messe nicht genau klären. Vorzeigen konnte der Mitarbeiter jedenfalls E-Mails, welche er mit dem Handy von Nokia Server in Finnland abgerufen batte.

Perfekte Fax-Unterstützung ist auch drin. Das Gerät erkennt selbständig, daß ein Fax ankommt. Dieses kann dann am Bildschirm angezeigt oder zum PC übertragen und dort z. B. ausgedruckt werden. Weilerleiten per Fax an andere natürlich an. Über den vorhandenen Text-Editor kann man auch selbst Faxe versenden.

Über die Anwendung "Adressbuch" wird das Telefonieren zum Kinderspiel. Die Telefonate werden im Log protokolliert und erleichtern so die Kontrolle der Gebührenrechnung.

Standby-Zeit liegt bei 30 Stunden, bei 130 Minuten Sprechzeit.

Laut Nokia soll der Communicator 9000 weltweit zum 15. August '96 verfügbar sein.
Als Grund rür diesen späten Termin erklärte der sehr freundliche Mitarbeiter, daß es noch Zeit bedürfe, diverse Hard- und Software Bugs zu entfernen, und außerdem soll das Handy global bei allen Diensten eingesetzt werden können.

Der zweite Hammer ist der Preis: der angestrebte Verkaufspreis soll demnach bei ca. 3.000 DM liegen, ohne Karte! Nach all' den interessanten Features ist das wirklich ein dicker Hammer. Naja, es wird sich zeigen, wie doch der tatsächliche Straßenpreis sein wird.

Insgesamt finde ich dieses Gerät sehr faszinierend. Web Browser, die Faxfunktion und auch E-Mail Unterstützung sind exzellent, das Handy ist leicht zu bedienen (Telefon und auch der Computer darin). Man darf halt nur nicht an den Preis denken.

Wie das Leben so spielt - Geoworks Pressekonferenz
Interessantes am Rande: als wir den Nokia Stand in Halle 26 gegen 12:20 Uhr endlich gefunden und erreicht hatten, fanden wir dort Flugblätter, welche auf eine Pressekonferenz aufmerksam machen. Am gleichen Tag, was auch sonst ... , ab 12:00 Uhr, mit dem CEO von Geoworks, Gordon Meyer, dem Chef von Nokia und einem Verantwortlichen von Intel (welche den Spezialchip auf Basis des '386 zur Verfügung stellen).

Natürlich sind wir direkt im Laufschritt zur Pressekonferenz geeilt ... und konnten dort gerade noch das Ende miterleben. Der Saal war vollbesetzt, jede Menge Presseleute da. Das Interesse also auch dort recht groß.

Es ergab sich, daß ich Mr. Gordon Meyer kurz Guten Tag sagen und eine Visitenkarte geben konnte. Er sicherte zu, daß wir ein Videotape von der Pressekonferenz erhalten würden, da wir diese verpaßt hatten. Und das war's auch schon, er war leider in Eile.

Übrigens trafen wir dort auch Marcus Groeber, er harte zufällig früher von der Pressekonferenz erfahren und sie von Anfang an miterlebt. Wie alle anderen, die das Nokia 9000 gesehen hatten und mit denen wir sprechen konnten, war auch er von dem Gerät begeistert.

4. Canon Starwriter 5000
Auch dies ist eine Art Schreibmaschine mit integriertem GW Ensemble und Farb-Tintenstrahldrucker. In den USA schon seit einigen Monaten im Markt.
Also suchten wir Canon auf und dort nach o. g. Gerät. Wir fanden aber nur kleinere Modelle des Starwriters, ohne Geos.

Auf Nachtragen wurde dann ein Canon Mitarbeiter gefunden, der sich auskannte und uns folgendes mitteilte:

Man habe sich dagegen entschieden, den Starwriter 5000 in Deutschland / Europa anzubieten. Die Marktchancen seien zu gering. Das Gerät gibt's demnach nur in den USA und auch in Großbritannien zu kaufen. Dort kostet es angeblich ca. 470 engl. Pfund.

Fazit
Ansonsten gabs nicht zu Geos oder Geoworks Ensemble zu sehen. Unser deutscher Distributor (digIT Ostermann GmbH) war nirgends zu sehen. Und auf dem Stand von "Heureka-Klett Schul- und Lernsoftware" kein einziger Hinweis auf Geoworks; was aber logisch ist, da dO und Heureka-Klett zwei total verschiedene, eigenständige Finnen sind.
Das wars von der CeBIT '96. Wir fanden, der Besuch hat sich gelohnt.

 

Thomas Haberland

 

 

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 45

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Letzte Änderung am 01.11.2019