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kleine Tricks für die Praxis

Autor: Tobias Meissner
Funktionen "MIN" und "MAX" in Calc

Zumindest in der Geos-Version 2.01D-003 haben diese Funktionen einen Fehler; sie geben #TYPE# aus, wenn im Suchbereich eine Zelle mit Text gefüllt ist.

MIN macht darüber hinaus weitere Probleme: Wird der Suchbereich in "Doppelpunkt-Schreibweise" eingegeben, also z. B. B1:B500, dann führt jede inhaltslose Zelle in diesem Bereich dazu, dass als Ergebnis "0" ausgegeben wird. Offenbar arbeitet der Bereich der Funktion falsch, der entscheidet, ob ein Zelleintrag als Wert zu berücksichtigen ist oder nicht, denn das Verhalten von MIN entspricht genau dem, was es zu tun hätte, wenn die inhaltsleeren Zellen "0" enthielten - das wäre ja dann der kleinste Wert.
Den Fehler zu umgehen, erwies sich als überaus schwierig, denn ich habe keine Funktion gefunden, die als Ergebnis eine Koordinate ausgäbe, sonst wäre die Sache einfach mit "Von B1 so viele Zeilen abwärts, wie gefüllt sind" usw. zu umschiffen.
Der Versuch mit "Formel - Namen definieren" schlug ebenfalls fehl; man kann dort nur die Doppelpunkt-Schreibweise verwenden, was sich auf den fehlerhaften Teil der MIN-Funktion aber leider nicht auswirkt; ob man nun den definierten Namen oder direkt die Doppelpunkt-Schreibweise verwendet, hat das selbe unrühmliche Ergebnis.
Die Semikolon-Schreibweise führt zu einem Teilerfolg. Wird z.B. eingegeben "=MIN(B1; B2; B3)" usw., so bleiben leere Zellen am ENDE des Suchbereiches ausser Betracht; sind also von B1:B500 nur B1:B10 mit Zahlen gefüllt, macht das nix. Wehe aber, wenn innerhalb der mit Zahlen gefüllten Reihe eine ungefüllte Zelle auftaucht! Ist also z. B. B8 ungefüllt - bums, ist das Ergebnis wieder fälschlicherweise "0".
"Formel" - "Namen definieren" akzeptiert die Eingabe der Semikolon-Schreibweise nicht.
Haken bei der Semikolon-Schreibweise: Es passen nur gut rund 100 Zellangaben in die Bearbeitungszeile. Wenn man jetzt frohlockend sagt, "macht nix, dann teilen wir die 500 Zeilen eben auf 5 Berechnungs-Zellen auf, deren jede den Minimalwert berechnet, und lassen aus diesen 5 Werten wiederum den Minimalwert berechnen", hat man zwar recht, aber nicht mit den Tücken von GeoCalc gerechnet, das klappt nämlich so nicht. Wenn in einem Dokument die MIN-Funktion mit der Semikolon-Schreibweise und den rund hundert Angaben steht, akzeptiert Calc Fortsetzungen nur dann, wenn die in der zweiten Formel angegebenen Zelladressen schon in der ersten Formel enthalten sind oder die Anfangsadressen der zweiten Bereichsangabe gefüllte Zellen sind. Sonst heisst es erbarmungslos #COUNT#, was wohl "falsche Argumente" bedeuten soll. Und da hab' ich ihm beim Schlafittchen; ich habe den Bereich von B5 bis B500 in Einzelgruppen aufgeteilt und jeder Gruppe die ja stets gefüllte B5 vorangestellt, danach geht es mit der nächsten Zelle weiter. Also erst B5 bis B105, dann (B5; B106; B107) usw. usw. Der eigentliche Tiefstwert wird dann als Tiefstwert der Teilergebnisse ermittelt.
Das alles sollte man in Spalten ablaufen lassen, deren Spaltenbreite danach auf "Null" gesetzt wird - so stören sie optisch nicht, arbeiten als "Heinzelmännchen".
Wenn man sich so eine Datei eingerichtet hat und sie testen möchte, ist für den Test wichtig, dass eine Testzahl nicht irgendwohin geschrieben werden darf, sondern immer nur an den Anfang eines Blockes - sonst steht im Bereich eine leere Zelle VOR einer gefüllten, und es klappt wieder nicht. Im Einsatz ist es aber unerheblich, dort müssen ohnehin alle Zahlen lückenlos unter einander stehen, s.o.

Die Heinzelmännchen kann man bei Bedarf bequem wieder sichtbar machen, indem man in der ersten Zeile der Tabelle die Spalten vor und nach den Heinzelmännchen markiert und dann im Menü "Zelle" - "Anpassen" betätigt (oder eine Spaltenbreite definiert).

Ein kleiner Trick noch zur Semikolon-Schreibweise: Man braucht nicht von Hand die ganzen Reihen einzutippen. In einem neuen Calc-Dokument in A1 den Buchstaben und in B1 den ersten gewünschten Nummernbestandteil der Zelladresse eintragen (Spalte B insgesamt durch Klick auf das über der Spalte stehende "B" markieren, per "Eigenschaften" - "Zahlenformat" auf "Feste Ganzzahl" einstellen). Dann in "B" so weit abwärts markieren, wie man Zellangaben braucht, und "Zelle" - "Mit Serie füllen" betätigen (dabei wieder ein "Hoppla-Effekt", denn die Tastatureingabe Alt+S bewirkt, dass die Spalten schmaler werden. Man hat hier - wie in Geos leider des öfteren - Tastaturbefehle schlampigerweise doppelt vergeben. Das Schmalerwerden kann sowohl mit "Alt+Z" (Zelle) - "Alt+S" als auch (ohne vorheriges Öffnen des Menüpunkts "Zelle") mit Steuerung+1 bewirkt werden. An "Mit Serie füllen" kommt man nur per Maus, oder indem man die Menüpunkte von "Zelle" per Cursor-Tasten passiert und Enter drückt, heran. Den Buchstabenbestandteil der Zelladresse in A nun noch mit "Zelle" - "unten ausfüllen" herunterkopieren. Die gefüllten Teile von A und B nun markieren (am besten links oben in das Kästchen klicken, das am Treffpunkt von horizontalem und vertikalem Lineal steht, das markiert einen Bereich, der alle gefüllten Zellen umfasst). Und schwups das Ganze in den Text-Editor kopieren. Dort über "Suchen und Ersetzen" die Tabulatoren entfernen (in Suchen über "Sonderzeichen" Tabulator eingeben, in "Ersetzen durch" nichts; wenn man auf "Alles ersetzen" klickt, wird noch mal darauf hingewiesen, dass dann alle Tabulatoren ersatzlos weg sind) und die Zeilenendemarken (Enter) durch Semikolons.
Fertig ist die Laube; aus dem Texteditor lassen sich per Maus die Angaben in die Bearbeitungszeile von Calc kopieren (danach schliessende Klammer nicht vergessen, sonst läuft es nicht).


 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 68

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Letzte Änderung am 01.11.2019