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WAP-Gebühren

Autor: Werni Grieder
Firma fordert Lizenzgebühren für WAP:
Marktentwicklung gefährdet

IPD. Surfen über das Handy ist derzeit ein Topthema der Gerätehersteller, Telefongesellschaften und Internet-Firmen. Die Technik "WAP" soll es möglich machen; hinter ihr stehen Branchengrößen wie Nokia, Motorola und Ericsson, und sogar Microsoft macht inzwischen mit. Doch letzte Woche hat die WAP-Allianz einen Rückschlag erlitten: Eine der Firmen will abkassieren -- und zwar schon jetzt.

Die kalifornische Softwareschmiede Geoworks kündigte an, ab Mitte dieses Jahres von Anbietern von WAP-Produkten bis zu zehn Prozent von deren WAP-Umsätzen mit Benutzern als Lizenzgebühr zu verlangen, zusätzlich zu einer Jahresgebühr von 20 000 Dollar. Davon sind Hersteller WAP-tauglicher Hard- und Software betroffen, aber offenbar ebenso Inhaltsanbieter. Der Grund: WAP baut auf patentierten Entwicklungen diverser Firmen auf, und Geoworks ist eine von ihnen. WAP (Wireless Application Protocol) soll den Einsatz von Internet-Angeboten auch auf Geräten mit kleinen Displays und beschränkter Bandbreite möglich machen.

Die Nachricht sorgt für heftige Reaktionen. Der Aktienkurs von Geoworks schoß auf mehr als das Doppelte seines Wertes. Die Lizenzgebühren sollen erst ab einem Umsatz von 1 Mio. Dollar fällig werden, das Markt-Potential ist aber dennoch riesig: Analysten schätzen, dass bis zum Jahr 2002 über 100 Mio. Mobiltelefone mit der Technik ausgerüstet sein werden und diese rege benutzt werden wird. WAP wird von vielen Beobachtern bereits als einer der Schlüsselstandards in diesem Zukunftsmarkt gehandelt, da er schon heute von fast der gesamten Branche getragen wird. Auch die Schweizer Mobiltelefonanbieter, allen voran Swisscom, kündigten schon WAP-Plattformen für ihre Netze an.

Doch der WAP-Markt beginnt sich nach Jahren der Vorbereitung erst jetzt allmählich zu entwickeln; viele Geräte und Inhalte fehlen noch.

Das Publikum und die Anwendungsanbieter lernen die Möglichkeiten von WAP erst kennen. Die öffentliche Forderung von Geoworks kommt daher zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Zwar wurde ihre Berechtigung bisher nicht in Frage gestellt. Doch die geplante rosige Marktentwicklung könnte durch das nun sichtbar gewordene Damoklesschwert hoher Lizenzgebühren massiv gebremst werden, sind manche Analysten überzeugt. "Ich glaube, es setzt im gesamten Markt ein schreckliches Zeichen", sagt etwa Eddie Hold, Analyst von Current Analysis. "Sobald man anfängt, das ganze mit Gebühren zu belasten, wird das viel Innovation der kleineren Anbieter zunichte machen." Davon gibt es viele: Das für den Aufbau und Förderung von WAP zuständige WAP Forum hat bereits fast 30 000 Entwickler für ihren "Standard" gewinnen können.

Das Pikante daran: Anders als bei den meisten Internet-Techniken war für die WAP-Macher von Anfang an klar, dass sie mit ihrem Standard eines Tages viel Geld über Lizenzgebühren verdienen wollen. Doch dazu sollte sich WAP zunächst unbelastet etablieren können, um so die Basis für die Geldquelle zu schaffen. Geoworks hat diesem Vorhaben nun teilweise einen Strich durch die Rechnung gemacht, und das auch für die anderen WAP-Förderer unerwartet.

"Die Idee des WAP Forum war, dass alle zusammenarbeiten, alle ihre Erfindungen einbringen und dafür eine vernünftige Lizenzgebühr erhalten sollten", sagt etwa Nokia-Sprecherin Cherie Gary in der US-Presse. "Das Überraschende am Vorgehen von Geoworks war, dass sie dies öffentlich machte." So sorgt das Vorpreschen nicht nur für Unsicherheit im Markt, sondern könnte diesen auch finanziell belasten.

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Letzte Änderung am 01.11.2019