Die Möglichkeit der Ausgabe auf Postscriptlaserdruckern ist sicherlich eine der großartigsten Optionen, die GEOS bietet, aber Postscriptlaserdrucker sind teuer (mind. 6500 DM), und die wenigsten GEOS-Benutzer haben folglich einen. Bei teureren Systemen, z.B. dem Macintosh, sind solche Drucker weit mehr verbreitet. Blieb als einzige Möglichkeit, die Daten für den Drucker über Modem an einen anderen Computer (Mac, PC) zu senden, und dann weiterzuverarbeiten. Leider braucht man auch hierzu eine beträchtliche Ausstattung und während der Übertragung können Fehler auftreten. Ideal wäre deshalb die Möglichkeit, die Postscriptsteuerbefehle auf Diskette zu speichern.

Glücklicherweise wurde dieses Problem auch von Jim Colette (US-Programmierer) erkannt. Also veränderte er geoLaser und geoPublaser so, daß die Daten in Zukunft nicht an den Drucker sondern auf Diskette "gedruckt" werden. Das Ergebnis war die Applikation PS.Patch_2.0 (gT 17). Man startet PS.Patch_2.0, wählt das zu ändernde Programm aus und stellt die Laufwerksnummer, mit der man meistens arbeitet, ein. GeoLaser oder Publaser wird daraufhin verändert und abgespeichert. Um Verwechselungen auszuschließen, sollte man die neue Version umbenennen, z.B. geoLaser.PS#8 für Laufwerk Nummer 8.
Der veränderte geoLaser/Publaser wird genauso wie der alte bedient, jetzt werden die Daten jedoch auf Diskette gespeichert. Die Dateien werden recht lang, und Bitmap-Fonts oder Bitmaps machen sie noch länger.
Die erzeugten Dateien tragen den alten Namen mit der Endung "-.PS" und sind sequentiell. Diese kann man jetzt via Modem versenden oder, und das wird für die meisten Anwender noch praktischer sein, ins MS-DOS Format konvertieren. Hierzu benötigt man "nur" einen C128 und eine 1571 (mit neueren ROMs) und z.B. BDOS, Janus, Cross Link (US-PD) oder The Big Blue Reader (USA). Die letzte Lösung ist zwar die teuerste (ca. 45$), aber das Programm ist dafür, im krassen Gegensatz zu den beiden 64'er Listings, wirklich kinderleicht zu bedienen. Eventuell müssen die Dateien noch in PRG umgewandelt werden, aber hierfür bieten alle Programmpakete Hilfsprogramme an. Die Daten selbst dürfen nicht konvertiert werden, da es sich schon um echte ASCII Daten handelt. Hat man die MS-DOS Konvertierung endlich geschafft, kann man die Daten jetzt ausdrucken. Für z. B. den Mac gibt es dafür ein spezielles PD-Programm, "SendPS", in der Regel müßte auch ein DFÜ Programm ausreichen, das die Postscriptcodes an den Drucker sendet.
Der einzige Nachteil ist der, daß man eine US-Version der Laser benötigt, denn der deutsche Pal_geoLaser/Publaser wird vom Patchprogramm nicht erkannt. Vielleicht auch eine Herausforderung für den einen oder anderen Programmierer. Erschwerend kommt hinzu, daß nicht jeder US-geoLaser/Publaser korrekt arbeitet. Eine passende US-geoLaser Version habe ich inzwischen gefunden, aber noch keine passende US-geoPublaser Version. Nach Angaben von Randy Winchester sind 1.0(!) Versionen vom 19. November '87 und vom 10. März '88 nicht zu gebrauchen. Hier treten Fehler im Code auf, die den Druckvorgang beenden können.
Interessenten können gegen einen 5 Mark Schein Randy Winchesters Artikel aus der geoWorld #21, an den dieser Artikel stark angelehnt ist, und eine Diskette mit dem Patchprogramm und noch einige nützliche Programmen von mir bekommen.
Damit steht in Zukunft das Tor für höchste Qualität für fast alle offen, hoffen wir, daß wir es schaffen, es ganz aufzustoßen.

Marcus Siemens
(siehe Autoreninfo)