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GEOS - Datenaustausch mit anderen Rechnern

Autoren: Jürgen Heinisch, Thomas Haberland, Martin Sauter; Autoreninfo anzeigen

Inter Computer Graphics Interchange oder wie kriege ich das Bild auf meinen PC ...

Leider ist es nun mal in der Geschichte der Computerhersteller so, daß alle glauben, sie seien die gößten und jeder schafft seine eigenen Standarts, sei es nun bei der Belegung der Buchstaben Codes oder auch bei den Graphikformaten, denn jeder Rechner hat ein anderes, wodurch ein übernehmen von Bildern auf einen anderen Computer ziemlich erschwert, wenn nicht gar unmöglich gemacht wird. Dieser Artikel soll nun zeigen, wie man Bilder von PC, Atari, MS-Dos, MAC(Intosh) und Amiga nach Geos übernehmen kann und natürlich auch retour, denn vielleicht steigt der eine oder andere auch mal auf Geos PC um und wird seine Bildersammlung mitnehmen wollen.

Der Amiga
Fangen wir mit dem Amiga an, da diesen Computer relativ viele Geos User noch nebenher besitzen (ich zähle mich auch dazu) und ich darüber natürlich am besten Bescheid weiß.
Ein paar Geos Programmierer haben sich hier schon Gedanken gemacht und es existieren zwei Programme, mit deren Hilfe man Graphiken von Geos direkt auf den Amiga übernehmen kann. Zuerst konvertiert man das GeoPaint Bild mit Convert 2.5 (auf der GeoThek Disk 17) in ein Format, daß per DFÜ verschickt werden kann, denn irgendwie muß man ja das Bild auf eine Amiga Diskette bringen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:
Da leider die Diskettenformate 1581 und Amiga wieder verschieden sind, gibt es keinen direkten Weg, das File auf eine Amiga-Disk zu bringen. Stehen beide Rechner in einem Zimmer, kann man die Daten per Nullmodemkabel übertragen, das ist ein Kabel, das die Daten vom Userport zum anderen Computer überträgt. Für die Übertragung wird 'GeoTerm' beötigt, denn das Nullmodemkabel arbeitet genauso wie ein Modem, nur das hier eben eine direkte Verbindung besteht. Auf der Amigaseite reicht ein x-beliebiges Terminalprogramm, daß Daten mit X-Modem empfangen kann (X-Modem ist ein Protokoll, das sicherstellt, daß keine Übertragungsfehler das File unbrauchbar machen).
Wenn die beiden Rechner allerdings weiter auseinanderstehen, kann man die Daten nur noch per DFÜ zum anderen Rechner übertragen.

Hat man nun das GeoPaint File auf dem Amiga, kann es mit einem speziellen Programm (GeoView 1.3 von Arthur J. Dahm III) direkt in das IFF Format für den Amiga umgewandelt werden (IFF = Interchange File Format).
Auch der umgekehrte Weg ist möglich, wenn auch ein bißchen umständlicher: Das Amiga Bild wird mit MacView auf dem Amiga ins Apple Mac Format konvertiert und dann wie oben schon beschrieben wieder zurück nach Geos geschickt. Hier kann es nun direkt mit dem Programm 'MacAttack II' (von Joseph Buckley, GeoThek Disk 17) ins GeoPaint Format gewandelt werden. Alterdings mit einigen Einschränkungen: Das Bild kann zwar mehr als 2 Farben haben, aber sobald 3 oder mehr Farben benutzt werden, wird das ganze Bild in ein zweifarbiges Bild umgerechnet (statt Farben werden Muster eingesetzt) und man erkennt dann meistens nichts mehr von dem Bild.

Der PC/AT
Kommen wir zum PC. Auch auf MS-DOS Rechnern gibt es das IFF Format, d. h., diese Bilder können auch auf dem Amiga verarbeitet werden. Um nun ein solches IFF Bild nach Geos zu übertragen, muß wohl oder übel ein Umweg über den Amiga gemacht werden, denn es gibt leider z. Z. noch kein Programm unter Geos, daß direkt ein IFF Bild umwandelt.

Für den Amiga gibt es in der Zwischenzeit einige Programme, die es erlauben, direkt MS-DOS Disketten zu lesen und zu beschreiben. Es ist also kein Problem, das File auf den Amiga zu bekommen, es dort mit MacView umzuwandeln, dann wieder zurück auf die MS-DOS Diskette und von dort dann auf den C64/128 zu überspielen. Natürlich kann man auch direkt vom Amiga wieder nach Geos überspielen, aber wer hat schon Geos, einen Amiga und einen PC zu Hause?

Wer einen C128 hat, kann sich freuen, denn es gibt speziell für den C128 Modus ein Programm, das sich "The Big Blue Reader" nennt und mit dem es möglich ist, MS-DOS Disketten zu lesen, das Nullmodemkabel ist hier überflüssig.
Noch ein Tip an die Amiga User: Besorgt Euch ein Programm wie Dos2Dos oder MSH (letzeres ist Public Domain, FishDisk 327), dann könnt ihr die konvertierten Bilder auf MS-DOS Disks abspeichern und dann mit "The Big Blue Reader" direkt und ohne Nullmodemkabel nach Geos überspielen.

Zum Atari ST
Wieder einer, der sich gedacht hat, ha, ich mache mir mein eigenes Graphikformat, Hauptsache nicht kompatibel! Auch hier verhält es sich ähnlich wie beim PC, ein Konvertierprogramm direkt unter Geos gibt es nicht, es muß wieder der Umweg über einen Amiga User gemacht werden! Dazu wandelt man das Atari ST Bild mittels einem Programm daß sich GIF (Graphic Interchange Format) nennt um und übertägt es dann auf den Amiga. Da Atari Disks wunderbarerweise zu MS-DOS Disks kompatibel sind, kann das File wie oben beschrieben auf den Amiga kommen, ansonsten muß wieder das Nullmodemkabel oder das Modem herhalten ...
Dort gibt es ebenfalls ein Programm, daß sich GIF nennt (PD, man findet es auf der Chiron Conception (C.C.) 61 ) und wandelt es wieder ins IFF Format, von da aus dann mit dem Programm MacView ins Apple Mac Format, der Rest des Weges ist schon oben beschrieben.

Der Macintosh
Last but not least kommen wir zum Apple Mac, neben dem Amiga ein weiteres (ein klein bißchen teureres) Lieblingskind der Geos Programmierer, denn hier gibt es wieder einen direkten Weg, Graphiken auszutauschen! Die Lösung des Problems heißt "MacAttack II", mit diesem Programm können direkt MacPaint Graphiken nach Geos importiert werden, oder GeoPaint Graphiken nach MacPaint exportiert werden. Das einzige Problem ist wieder, wie kriege ich das Bild auf den 64er/Mac, hier hilft nur wieder die Nullmodem/Modem Methode.

Das Nullmodemkabel
Nun sind wir bestimmt schon beim zehntenmal bei der Frage angelangt, wo kriege ich ein Nullmodemkabel her, bzw. wie kann man so etwas selbst machen. Auch hier bekommen wir von Commodore wieder ein Hindernis zwischen die Beine geworfen, denn der C64/128 hat zwar eine serielle Schnittstelle (der Userport), leider ist er nicht zur sonstigen RS232 Norm, wie sie an Amiga, PC, Mac, Atari verwendet wird, kompatibel. Denn hier liegen nur Spannungen von + - 5V an, die RS 232 Schnittstelle erwartet leider + - 12V, wir brauchen also noch eine kleine Elektronik, die diese + - 12V simuliert. Man baut also entweder diese Elektronik selber oder erkundigt sich nach einem Kabel, mit dem man einen Akustikkoppler oder Modem an den C64/128 anschließen kann.
Besitzer von Modems sind schon ein bischen besser dran, denn wenn sie dieses an den C64 anschließen können, ist in diesem Kabel diese Elektronik schon vorhanden und wir müssen nur noch zwei Kabel kreuzen und die Masse durchschleifen, die Carrier Detect Leitungen verbinden, und das Kabel ist fertig.

Nachfolgend eine Auflistung, wie die einzelnen Pins zu verdrahten sind, dabei spielt es nachher keine Rolle, welches Ende des Doppelsteckers an welchen Computer kommen, da beide Enden identisch sind:

   1 .......... 1
   2 .......... 3
   3 .......... 2
   4 .......... 8
   5 ../ (4 und 5 zusammenschalten!)
   6 .......... 20
   7 .......... 7
   8 .......... 4
       /...5 (4 und 5 zusammenlegen!)
  20 .......... 6

Oder als Alternative folgende Verbindung:
Pin 1-1 / 2-3 / 3-2 / 7-7 !

 

(jh / th)


Zum Schluß nochmal die oben erwähnte Software mit Bezugsmöglichkeiten, die meisten Programme sind PD:

  • GeoTerm, bei Markt und Technik (für Geos)
  • MacAttack II, in der GeoThek, Diskette 17
  • Convert 2.5, in der GeoThek, Diskette 17
  • The Big Blue Reader (nur für den C128)
       49,95 Pfund
       FSSL
       (siehe Autoreninfo)
  • GeoView 1.3, MacView 1.2, GIF, MSH (für den Amiga) gegen DM 10,- bei mir zu haben!
    (Adresse s. Impressum (siehe Autoreninfo), mit komplettem Absender!)

 

Martin Sauter

 

 

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 12

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Letzte Änderung am 01.11.2019