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Leserbriefe: Weitere Gedanken zum Artikel -Quo vadis Geoworks-"Diejenigen, die gehen, fühlen nicht den Schmerz des Abschieds. Der Zurückbleibende leidet." So sagte einst der amerikanische Schriftsteller Henry Wadsworth Longfellow. GEOS - einst für Millionen von C64/128-Anwendern weltweit ein hoch angesehener Begriff -, und heute ... ? Der Computer ist heute wichtiger denn je. Die einen nutzen ihn nur, weil sie unbedingt müssen, die anderen vergöttern ihn ganz und gar. Beides ist nicht richtig, aber wo stehen wir? Für uns ist der Computer ein Hobby; mit ihm können wir immer wieder neues entdecken. Gespannt warten wir auf neue Software, hübsche Bilder und tolle Sounds. Ab und an rüsten wir die Hardware unseres geliebten Compis auf. Dann dient uns der Rechner auch zur Kommunikation, zum einen direkt (DFÜ, FAX, Diskettenpost ...), aber auch indirekt (Kontakte, Clubs, Meetings, Mags ...), dies alles ist das tolle an unserem Hobby. Aber es lauert eine Gefahr auf uns! Da gibt es Leute, die uns auslachen und anmachen, weil wir einen C64/128 haben. Es gibt Leute, die uns stolz von ihrem Power-Pentium berichten. Es gibt Leute, die uns jeden Tag erzählen, was ihre OS/2- und Windows95-Programme so alles können. Und wozu führt das? Wir werden schwach; gedenkend der vergangenen Zeiten, die uns so viel Freude gebracht haben, beenden wir unser Hobby und fangen an, konform mit dem Strom zu schwimmen. Und dieser Strom wird größer und großer. Heute stehen wir in den Supermärkten vor den riesigen Zeitungsstanden und suchen und suchen und suchen ... Wir stehen in der Computerabteilung und suchen und suchen und suchen ... Wir stehen in der Bücherabteilung und suchen und suchen und suchen ... Immer vergebens! Und wir Übriggebliebenen fangen an, zu überlegen; doch eine Entscheidung fallt uns schwer. GEOS verheißt mehr Ausdauer und Mut {auf einem T-Shirt laß ich mal: "Nur wer gegen den Wind kotzt hat Mut"!). Umstieg bedeutet Verlust unseres Liebgewonnenem (z.B. Kontakte, Clubs, ...) und auch Schmerz: "Der Besitz macht uns nicht halb so glücklich, wie uns der Verlust unglücklich macht." (Jean Paul). Eine wahrhaft sehr schwere Entscheidung. Für alle, die sich nicht entscheiden können: Wir müssen uns klar machen, was wir überhaupt wollen. GEOS auf dem C64/128, aber auch auf dem PC, ist ein Hobby für sich, und zwar eines, das viel Freude und Freunde bringen kann. Die Entscheidungsfrage soll nicht lauten: "C64/128 oder PC". "GEOS oder Win95", sondern sie soll lauten "Will ich in der vertrauten kleinen GEOS-"Familie" bleiben oder wechsele ich über zum großen Win-, Dos-, OS/2-,... Clan, dem fast jeder angehört und der heute mehr Alltag ist als ein ganz besonderes Hobby?" Ich habe sehr lange mit mir selbst gefochten, doch meine Entscheidung ist gefallen: Ich bin um ein Vielfaches stolzer, zur kleinen, ganz besonderen GEOS-"Familie" zu gehören, als auf den brummenden Windows-Rechner nebenan. Daher gehe ich nun folgendes Votum zum Artikel "Quo vadis Geoworks?" (GUP 47, Seite 5f, Hartmut Lüdtke) ab: Nein, der Geos-User-Club soll etwas ganz besonderes bleiben! Daß dies so bleibt, ist jedoch nicht einzig und allein die Aufgabe von Herrn Heinisch und Herrn Haberland; es ist entschieden zu wenig Bewegung in der Bude! Dies gilt besonders den GEOS-64/128-Usern! Wir müssen wieder aktiv und attraktiv werden, damit es sich auch in Zukunft noch lohnt, einen C64/128 mit GEOS bei sich stehen zu haben. Wir müssen gemeinsam handeln, denn nur gemeinsam sind wir stark!
Michael Kontzen
Thomas Haberland
Kurzlink hierhin: http://geos-printarchiv.de/2484 |
Letzte Änderung am 01.11.2019 |