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Aesch'99

Autor: Wolfgang Seifen

5. Geos Crew Meeting in Aesch - 9./10. Juli 1999

Als Asterix und Obelix aus der Schweiz zurück in ihr gallisches Dorf kamen, fragte jemand Obelix, wie die Schweiz denn so sei. Und Obelix antwortete: "Flach."
Der Gute sagte subjektiv die Wahrheit, denn er hatte während des ganzen Abenteuers nichts von den Bergen gesehen. Den auswärtigen Teilnehmern des 5. GeosCrew-Treffens ging es ähnlich, aus zwei Gründen: Zum einen war im Chesseli-Saal des Hotels "Zur Mühle" ständig etwas interessantes zu sehen oder zu bequatschen, andererseits lohnte es bei dem Sch...-Wetter wirklich nicht, vor die Tür zu gehen.

Aesch 99: Bild 1 Was gibt es nun zu berichten von diesem Treffen, das eigentlich laut offiziellem Statement von Werni Grieder gar nicht mehr stattfinden sollte, dann aber kurz nach dem 98er Treffen doch terminiert worden war? Der absolute Knüller waren natürlich die von Gérard Niefergold und Andreas Peter fertig gestellten Patches, mit denen sich ein originales ND Office oder eine School Suite oder ein Internet Kit in eine deutsche bzw. französische Version umwandeln lassen.
Damit ist der größte Wunsch der deutschsprachigen User endlich in Erfüllung gegangen: sechs Jahre nach der letzten offiziellen deutschen Version (Oldtimer erinnern sich vielleicht noch an die unselige Zeit, als wir von Fa. Heureka abhängig waren) nun wieder deutsche Menüs und Dialogboxen. Herzlichen Dank an Gérard und Andreas für diese Mühe!!! Da steckt ein gewaltiges Stück Arbeit drin, das in keiner Relation zu dem Spottpreis steht, zu dem der Patch vertrieben wird.
Apropos "Patch": Das Wort ist ein wenig negativ belastet, man denkt dabei an unlauteres, an Hacker und schlimmeres. Deshalb wurde gemeinsam mit Mark Tenney, dem Vertreter von New Deal Inc. beim Treffen, die künftige Bezeichnung "Upgrade-Tool German" bzw. "Upgrade Tool French" vereinbart.
ND sah es ja anfangs nicht so gerne, was da in Eigeninitiative von den Crew-Mitgliedern veranlasst worden war, aber nach penetrantem Bohren (Wer Werni kennt, weiß, wie das gemeint ist. :-) lenkte man doch ein. Es bestünden im amerikanischen Vertriebsrecht keine juristischen Gründe, den Vertrieb und Einsatz des Patches zu untersagen, teilte man uns mit, und damit war der Weg endlich frei. Das Ergebnis kann ab sofort bei Werni Grieder geordert werden.
Die ersten Versionen gingen natürlich beim Treffen bereits weg wie warme Semmeln.
Aber auch der Rest der Szene war nicht untätig in der Zwischenzeit. Einige Spaßvögel (Wolfgang Bartnicki, Denis Döhler und Burkhard Oerttel) trieben die Lokalisierung auf die Spitze und kreierten im Dialekt angepasste NDO-Versionen für Bayern, Berlin, Norddeutschland und Sachsen - allerdings nur in geschickten Montagen der Dialogboxen. Diese liefen dann als unterhaltsame, ziemlich schräge Slideshow an der Wand des Saales ab, wenn gerade keine Vorträge waren. Einige Muster sind in der Fotodokumentation zum Treffen enthalten.
Es gab nicht nur virtuelle Shows zu sehen, das diesjährige Programm enthielt auch einen echten Showblock mit Magier Miki, der es sich als eingefleischter Geos-Fan nicht nehmen ließ, einige Tricks vorzuführen. Den größten Applaus erntete er für einen speziell auf das Treffen abgestimmten Gag: Alle Zuschauer hatten einen Stapel Zettel in der Hand, auf fast allen stand "Windoofs", aber auf jeweils einem "I love NewDeal" und - oh Wunder - nach dem Trick gab es nur noch NewDeal-Zettel bei allen Zuschauern.
Wesentlich ernsthafter beschäftigten sich unsere Programmierer; folgende neuen Programme lagen zum Wettbewerb vor.

Für den Desktop-Bereich:
Jupiter Credit von Clemens Kochinke, Scrap&Drop und Best Sound Mixer von Dirk Lausecker, Yacht, ein Spiel von Ken L, Pocket Vault von Lysle, Universal Installer und das Spiel Wuppels (süüüss!) von Rainer Bettsteller, Scanner Applikation von Jens Michael Gross, ICQ von Ed Geronimo sowie Webpage Control Center und New Basic Startup von Konstantin Meyer;

für den Nokia Communicator:
GeoNoid mit Level Editor von Jörg Poltzfuss, Pick-a-Pic und N-View von Marcus Gröber und ein Font Installer von Achim Finger (nicht zu verwechseln mit dem Freeware-Programm für den Desktop von Burkhard Oerttel). Nico Schu reichte gleich zwei Versionen seines Euro-Rechners für beide Plattformen ein.

Am Samstagabend gab die Jury (Werni Grieder, Hari Hellsten, Johannes Möller, Matti Parkkali, Andreas Peter, Helmut Quirxtner) ihr Ergebnis bekannt:
Im Bereich Desktop siegte Dirk Lausecker mit seinem Scrap&Drop, einem Sammelalbum mit Thumbnail-Ansicht und Drag'n'drop-Funktion; sein Sound Mixer belegte den 5. Platz. Apropos: Dirks Sammelalbum kann natürlich auch Sounddateien aufnehmen.
Für den Nokia konnte Marcus Gröber der erste Platz zugesprochen werden für N-View, einen ausgereiften Viewer mit Suchfunktion.
Den zweiten Platz belegte in beiden Rubriken Nico Schu mit seinem Euro-Rechner; dieser Erfolg beflügelte ihn, nun auch noch eine an den Zoomer angepasste Variante anzugehen. Beim Desktop teilt sich Nico den zweiten Platz mit dem Universal Installer von Rainer Bettsteller, einem ausgereiften Hilfsprogramm zur direkten Installation innerhalb der Geosumgebung.
Einen überraschenden dritten Platz beim Communicator belegte Achim Fingers Font-Installer, überraschend deshalb, weil Achim das Programm aufgrund von Diskussionen während des Treffens konstruierte und kurz vor Toresschluß noch meldete.
Platz 4 für den Desktop gestand die Jury Jens Michael Gross für sein Scanner-Programm zu; die erste Scannerunterstützung für unsere Oberfläche, leider bisher nur auf einen einzigen Scanner bezogen, aber immerhin ein Ansatz! Grossibär war leider nicht beim Treffen, er ließ aber durch Wolfgang Seifen verkünden, daß er damit weitermachen möchte, doch Unterstützung (seitens NewDeal?) bei der Beschaffung von Informationen über weitere Scanner benötigt.

Helmut Quirxtner reagierte prompt und stiftete zwei Scanner, je einen für Jens Michael Gross und für Konstantin Meyer, damit sie dieses Projekt zu weiteren Erfolgen führen können. Ein Sonderapplaus für Helmut!!!

Aesch 99: Bild 2 Soviel aus der internen Szene, doch es waren ja auch offizielle Firmenvertreter beim Treffen. Was gab es von denen?
Mark Tenney (NDO) präsentierte das frei gestaltbare Lernprogramm "GeoSafari", mit dem man hofft, auf dem Edutainment-Markt Fuß zu fassen. Unter dem Siegel der Verschwiegenheit wurde einigen Insidern ein kleiner Einblick in die nächste NDO-Version gewährt. Wir dürfen hier keine Details dazu sagen, nur soviel: Es sieht gut aus und ist ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn unsere Wunschliste damit noch lange nicht abgearbeitet sein wird. Termine wurden auch angedeutet, aber die wollen wir gar nicht erwähnen, denn was deren Einhaltung betrifft, sind wir ja in der Vergangenheit nicht verwöhnt worden.
Eines aber ist deutlich geworden: Sowohl bei NDO als auch bei Nokia hat man bemerkt, daß es in Europa künftig unmöglich sein wird, Software auf den Markt zu bringen, die sich nicht auf das Euro-Symbol versteht. Was ein Glück, daß die Crew da über ein nahezu unerschöpfliches Potential verfügt, mit dem sich die Euro-freien Originalfonts locker ersetzen lassen, auch auf dem Communicator.
Von Nokia waren Matti Parkkali und Hari Hellsten angereist, um uns über deren neueste Planungen zu informieren. Die möglichen drahtlosen Datenübertragungsraten werden in den nächsten 3 Jahren von heute 9600bit/s auf 2MBit/s wachsen, was noch unvorstellbare Möglichkeiten bietet. Es wurde ein neues grafisches Tool für Entwickler von Communicator-Programme vorgestellt, welches eine schnellere Einarbeitung in die GEOS-Programmierung erlaubt. Lauffähig unter Windows NT - leider.
Nokia selbst wächst im Bereich Mobile Datenkommunikation rapide und sie sind überrascht, wie gut sich der neue Communicator verkaufen läßt.

Aesch 99: Bild 3 Auch Extrageostrisches kam zur Sprache: Helmar Rudolph präsentierte die neueste Version des alternativen grafischen Betriebssystems BeOS. Es ist schon interessant, wenn man sieht, was aus Geos hätte werden können, wenn es weiter entwickelt worden wäre; aber leider besitzt es keine Möglichkeit, Geos zum Laufen zu bringen. Geos war schon vor Jahren seiner Zeit weit voraus, das sieht man bei solchen "Neuerungen" immer wieder.
Tja, damit hätten wir die offiziellen Programmpunkte erwähnt, einen weiteren Schwerpunkt bildeten natürlich wie immer die vielen inoffiziellen Gespräche und teilweise neu aufgebauten Kontakte zwischen den "Promis" (einer wehrte energisch ab, als Legende bezeichnet zu werden) und den ca. 70 "einfachen" Usern. Tips wurden erteilt, Anregungen aufgenommen, eventuelle Geschäftsbeziehungen angeknüpft und wie immer konnte man den Programmierern bei der Entstehung der Wettbewerbsprogramme über die Schulter schauen. Die hockten übrigens noch bis spät in den Morgen über ihren Keyboards und generierten, testeten, codierten ...
Wäre noch erwähnen, daß außer den schon erwähnten Spezialisten selbstverständlich wieder etliche Stammgäste zu sehen waren, zum Beispiel Draw-Artist Roli Feuz (ohne ihn geht's einfach nicht), Rainer Wiegärtner vom Geoclub, "Optohoppler" Dirk Haase oder Geobart aus Hamburg, der unbedingt die TV-Übertragung der Love Parade aus Berlin sehen mußte, weil seine Kids dort mitraveten.
Love Parade oder GeosCrew-Treffen, was ist bedeutsamer? Da mag jeder seine eigene Meinung haben, aber die starke Präsenz der Berliner beim Treffen gibt ein deutliches Stimmungsbild. Und wenn die Love Parade wie angedroht aus Berlin abzieht, könnten wir ja in die Lücke einspringen und mal ein GeosCrew-Treffen im Berliner Tiergarten veranstalten. Wir räumen unseren Müll jedenfalls selbst wieder weg, so wie am Sonntag früh mit kleinen Augen im Chesseli-Saal.

Es waren sehr viele Digital-Kameras im Einsatz; die Ergebnisse wurden sofort gespeichert, sollen in den nächsten Tagen gesichtet und dann die besten Bilder ins Netz gestellt werden. Schauen Sie rein! Auch die freigegebenen neuen Programme können Sie selbstverständlich herunterladen.

der Text wurde von Wolfgang Seifen, Regio Berlin, im Net und GeosNet veröffentlicht.

Die Dateien gibt es im Internet unter
www.geoscreweurope.ch oder in den Mailboxen des GeosNet


 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 65

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Letzte Änderung am 01.11.2019