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TopDesk Erfahrungsbericht

Autor: Rolf Stegmann

TopDesk-DeskTop - Top DeskTop für GEOS?

Himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt! Bis zur aktuellen TopDesk Version 1.2 war dies mein Schicksal - und ich vermute auch das vieler anderer TopDesk-Anwender. Inzwischen TopDeske ich mit wachsender Begeisterung, ohne Probleme.

Bevor wir jedoch das Pferd am Schwanz aufzäumen, fangen wir lieber an der Stelle an, wo der Postbote die 5,25" Diskette im DIN C5 Umschlag (gepolstert übrigens) in den Briefkasten wirft. Außerdem im Umschlag: Ein 20seitiges rosa Handheft "TopDesk" - na prima!

Dann kann es ja losgehen! Was TopDesk ist, werde ich jetzt hier nicht mehr im einzelnen erklären, darüber wurde ja zur Genüge berichtet; vielmehr geht es bei diesen Ausführungen um Installation und Arbeitseinsatz von TopDesk. Doch vor den Erfolg haben die Götter die Installation gesetzt! Installiert werden soll TopDesk auf einem C64-System mit einer 1 MB-REU, einem 1541 Laufwerk, einem 1581 Laufwerk und, da TopDesk ja VIER Laufwerke verwalten kann, einem 1571 Laufwerk.

TopDesk-Biidschirm Zunächst öffne ich die gelieferte Diskette unter DeskTop 2.0. Per Doppelklick wird TopDesk gestartet und installiert sich im System - die individuelle GEOS-Seriennummer wird abgefragt. Anschließend erscheint der TopDesk-Bildschirm. Bis jetzt war es ein Kinderspiel. Wenn ich allerdings GEOS immer mit DeskTop booten muß, um dann TopDesk zu laden, hätte die Sache wenig Sinn. Was liegt also näher, als TopDesk statt DeskTop auf die Original-Systemdiskette zu kopieren!

Neenee, wird da jetzt mancher sagen, an meine Systemdiskette laß ich keinen ran, was, wenn ich sie schrotte? Nun, mit ein bißchen Vorsicht und Fingerspitzengefühl läßt sich dies durchaus vermeiden. Abgesehen davon müßte es inzwischen auch dem letzten GEOS-User bekannt sein: mit einem Programm aus der GeoThek kann die Systemdiskette kopiert werden. (GeoCopy)

GEOS sucht beim Booten nach einer Datei namens DeskTop. Also muß auch der neue TopDesk erst in DeskTop umbenannt werden, bevor er auf die Systemdiskette kopiert wird. Dieses Umbenennen kann nur unter TopDesk erfolgen, da unter DeskTop keine Systemdateien umbenannt werden können. Wenn der geneigte Leser mit den Dateibezeichnungen jetzt etwas durcheinandergerät, so ist die Schuld nicht bei mir zu suchen, sondern bei den Namensgebern von TopDesk.

Im Anschluß dieser Prozedur - TopDesk heißt jetzt DESK TOP und befindet sich auf meiner Systemdiskette - kopiere ich noch die Datei "InstallDriveD" auf letztgenannte und plaziere sie hinter "KONFIGURIEREN". Da ich mein viertes Laufwerk auch gleich installieren möchte, starte ich "InstallDriveD". Das Laufwerk, eine 1571, wurde hardwaremäßig auf Laufwerksadresse 11 eingestellt. Eine Auswahlbox, ähnlich der in KONFIGURIEREN erscheint und ich wähle die 1571 an. Der weitere Ablauf erfolgt wie bei KONFIGURIEREN und nach Abspeichern der Konfiguration ist das vierte Lautwerk auf dem TopDesk präsent.

Diese letzten Schritte werden im Handheft zu TopDesk auch gut dokumentiert. Wenn jetzt GEOS geladen wird, erscheint automatisch der TopDesk und das vierte Laufwerk. Wenn wir davon ausgehen, daß der Anwender mit der TopDesk Version 1.0 arbeitet, können ihm in der weiteren Arbeit mit TopDesk schon mal ein paar Fehler "über den Bildschirm laufen". Im schlimmsten Fall steigt das System aus, oder ein Laufwerk ist nicht mehr ansprechbar, es wurde von TopDesk schlicht und einfach "vergessen". Hier spreche ich nun aus eigener Erfahrung - ich wurde emotional hin- und hergerissen. Himmelhoch jauchzend - da TopDesk fantastische Features bietet (Laufwerkauswahl per Tastendruck, Unterverzeichnisse, Fenster, komfortables Kopieren und und und), zu Tode betrübt (und sauer) - als das Programm aus heiterem Himmel den Diskettenfehler $02 meldete, oder $AB, oder $13... TopDesk wanderte also in den Schrank (wenn auch schweren Herzens) und der DeskTop wurde wieder ausgekramt. Bis zu dem denkwürdigen Tag, als mir TopDeskV1.2 ins Haus flatterte.

Vorher sprach ich noch mit Thomas Haberland und sagte ihm: "Wenn ich den Test über TopDesk schreiben soll, kannst Du Dich aber darauf gefaßt machen, daß die Fehler zur Sprache kommen!" Thomas schwitzte Blut und Wasser. Ein so orginelles Programm, welches die Bedieneroberfläche von GEOS erneut revolutioniert, MUSS einfach fehlerfrei laufen!

Seit nunmehr drei Wochen arbeite ich fortwährend mit TopDesk 1.2 und habe noch keine Fehlermeldung (außer der Reihe) zu Gesicht bekommen. Alles funktioniert wie geschmiert. Zum effektiven Arbeiten mit der 1351-Maus ist bei TopDesk der Maustreiber COMM1351, also der original GEOS-Treiber erforderlich. Dies sage ich, weil viele GEOS Anwender die neuen Maustreiber aus dem Paket RamTop bzw. Tools verwenden. Mit diesen Maustreibern können spezielle Funktionen im TopDesk nicht einwandfrei genutzt werden.

der Rollbalken Begeistert ob der vielen Möglichkeiten des TopDesk vermisse ich doch etwas sehr! PC- und Amiga-Anwendern sicherlich gut bekannt: der Rollbalken. Seine Funktion: schnelles Verschieben der Dateien in einem Fenster. Bei TopDesk lassen sich maximal 16 Dateien auf einmal verschieben. Bei einer hohen Anzahl Dateien in einem Verzeichnis kann das "Scrollen" schon etwas nerven. Die einzige Alternative ist hier: Mehrere Verzeichnisse anlegen mit jeweils wenig Dateien. Trotzdem sei er, der Rollbalken, den Programmierern ans Herz gelegt. Vielleicht in einer späteren Version?

Für einen weiteren Versuch habe ich sämtliche GEOS-Applikationen auf eine RAM-Disk 1581 kopiert und in jeder Applikation ein neues Dokument erstellt. Das Arbeiten in den jeweiligen Applikationen verlief wie gewohnt, es gab keinerlei Probleme, auch nicht beim Starten oder Kopieren. Dazu muß ich etwas anmerken:

Wer auf einem C64 beim öffnen eines GeoCalc- oder GeoFile Dokumentes eine Meldung bekam, die in etwa so lautete: "Dieses Dokument läßt sich nur unter GEOS 64 öffnen", obwohl es unter GEOS 64 erstellt wurde, verwendet die TopDesk Version 1.0. Dort tritt dieser Fehler auf, so daß das Dokument nur über GeoCalc bzw. GeoFile zu Öffnen ist. Bei der Applikation "Silbentrenner" aus der Reihe "GEOS Professional" provoziert TopDesk Version 1.0 einen Absturz.

Unterverzeichnisse / Ordner Diese Fehler sind in der aktuellen Version 1.2 behoben. Das Arbeiten mit Unterverzeichnissen (Ordnern) klappt ebenfalls einwandfrei. Hier muß ich auf eine "Eigenart" des TopDesk eingehen, welche allerdings in der Dateiorganisation des COMMODORE-DOS begründet liegt. Angenommen, eine x-beliebige Datei in einem x-beliebigen Unterverzeichnis wird gelöscht. Anschließend wechselt man ins Hauptverzeichnis und erstellt dort ein neues Dokument. (Voraussetzung ist natürlich, daß sich eine Applikation im Hauptverzeichnis befindet). Das Piktogramm des neuen Dokumentes findet man nach Verlassen der Applikation nun nicht im Hauptverzeichnis, sondern in DEM Unterverzeichnis, in dem zuvor die Datei gelöscht wurde. Vermeiden läßt sich dieser Umstand, wenn man nach dem Löschen einer Datei die jeweilige Diskette bzw. RAM-Disk "aufräumt". Ist dies geschehen, wird eine neu angelegte Datei auch im Hauptverzeichnis abgespeichert. Eine kurze Erklärung: Der Directory-Eintrag der gelöschten Datei wird freigegeben und dann für die nächste erstellte Datei wieder verwendet. Wenn sich die gelöschte Datei tief verschachtelt in einem Unterverzeichnis befand, findet sich dort die neu angelegte wieder. Abhilfe wie gesagt: Nach dem Löschen - Disk aufräumen.

Eine Mitteilung für alle (zukünftigen) RamPrinter: Das Programmpaket RamPrint verträgt sich ausgezeichnet mit TopDesk, Fehlfunktionen traten keine auf (C64 + 1 MB-REU). Auch die CP-Uhr wird von TopDesk erkannt und eingelesen. Dies dauert nach dem Booten zwar immer einige Sekunden, aber das tut der Sache keinen Abbruch.

Resümee: Die mir vorliegende Version 1.2 des TopDesk lief zufriedenstellend und gab bezüglich der Absturzsicherheit kein Anlaß zur Klage. Alle Funktionen wurden korrekt ausgeführt, Fehler (unformatierte Diskette, Schreibschutz usw.) mit einer Fehlernummer angezeigt. Die jeweiligen Fehlernummern werden im Handheft erläutert. TopDesk verwaltete problemlos vier Laufwerke, der Menüpunkt "automatisches Tauschen", welcher Starten von Applikationen auch von Laufwerk C oder D ermöglicht, erfüllte seine Funktion einwandfrei. Das Anlegen des RamDeskTop war ebenfalls eine unproblematische Sache. Einmal aktiviert ist diese Funktion, ebenso wie "automatisches Tauschen", nach dem jedem neuen Booten sofort aktiv. Anlaß zur Kritik gibt die etwas umständliche Dateien-Hin- und Herschieberei, siehe "Rollbalken" weiter oben. Etwas lästig (aber zu verschmerzen) ist auch der komplette Neuaufbau des Bildschirms (aller Fenster), wenn in einem Fenster eine (Kopier)Operation durchgeführt wurde. Schön wäre es, wenn die automatische Dateienauswahl auf die jeweilige Größe eines Fensters beschränkt werden könnte (Menüpunkt "Ausschnitt anwählen").
Letztendlich hat das Dortmunder Programmierteam hervorragende Arbeit geleistet und TopDesk wird vom GEOS USER CLUB auch zu einem konkurrenzlos günstigen Preis angeboten. Voraussetzung für einen positiven Kaufentscheid des Anwenders ist natürlich ein fehlerfreies Funktionieren des Programms, was, soweit ich dies beurteilen kann, mit der Version 1.2 gegeben ist.

Sollte jemand unter den TopDesk V1.2-Anwendern über gegenteilige Erfahrungen verfügen, so bitte ich diese möglichst detailliert an Thomas Haberland weiterzuleiten.

 

Rolf Stegmann

 

 

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

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Letzte Änderung am 01.11.2019