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Vorschlag zur Einheit - Praktikabler GUP Umbruch

Autoren: H.D. Schwarz, Thomas Haberland
Vorschlag zur Einheit Zeitungsmacher

Praktikabler GUP Umbruch


Das Wort 'Zeitung' kommt im Titel von Druckschriften bereits seit fast 500 Jahren vor. Daraus kann gefolgert werden, daß Geos-User das Zeitungmachen nicht erst neu erfinden müssen. Herausgefunden werden muß dagegen, wie geoPublish dazu gebracht werden kann, möglichst nahe an die typografischen Grundregeln heranzukommen. Was darüber im Hand- und Sachbuch steht, bringt uns der Sache nicht wesentlich näher. Das 64'er Magazin, Heft 3/88, bietet zwei Seiten als Geosproduktion an: "Geos macht in DTP", wo schon einmal ein vernünftiger Spaltenzwischenraum zu sehen ist. Dieser Zwischenraum ist aber leider nicht unter geoPublish, sondern nachträglich auf dem Montagetisch entstanden; die Bildschirmcopy bringt es an den Tag.
Daß unter Geos eine Zeitung entstehen kann, wird oft genug behauptet. Nur, wie das anzustellen ist, darüber fließen die brauchbaren Informationen bislang nur äußerst spärlich.

Mit dem Anlegen der Master Page schaffen wir die Norm für den Aufbau einer Zeitung. Man stelle sich die einzelnen Rasterfelder als bewegliche, zweidimensionale 'Bauklötze' vor. Das Material unserer Bauklötze besteht aus Zeilen, die zu Textblöcken zusammengefaßt sind. Außerdem gibt es noch das Bildmaterial, welches in aller Regel zuvor in das 'Bauklotzformat' gebracht werden muß, damit es sich in die Textblöcke einfügen läßt.
Irgendwann kommt jeder dahinter, daß man ohne Bauplan eher in ein Altenheim, als zu einer Zeitung kommt.

Aufgabenstellung
Die Aufgabe zum Erstellen eines Seitenrasters (Master Page) besteht dann, einen Satzspiegel zu finden, in dem 2, 4 und 3 Spalten, jeweils genau gleich breit, untergebracht werden können.
Der Höhe nach muß der Satzspiegel Teilungen aufweisen, in die eine immer gleiche Zahl von Zeiten der gleichen Schriftgröße hineinpassen. Die Zeilenzahl muß außerdem möglichst oft ohne Rest teilbar sein. Dafür bietet sich die Zahl 12 an.
Funktionale Bedingungen müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Für die GUP ist eine Beschränkung auf 16 Seiten festgesetzt. Wir werden daher die Druckfläche so groß wie möglich anlegen und eine kleine Schrift wählen. Die kleine Schrift wiederum bedingt schmale Spalten.
Nur die Absicht, einen Lochrand anzubieten, rechtfertigt den breiteren Rand an der Innenseite.

Komplizierte Maßeinheiten
Offenbar vermuten die Programmierer von geoPuglish, daß alle User zum Lösen von Kreuzworträtseln aufgelegt sind.
Das Lineal ist in 1/8" unterteilt (ZoomModus) der Cursor läßt sich im Master- und Layout-Modus nur in Sprüngen von 1/20" horizontal und 1/18" vertikal bewegen. Die Koordinaten Angabe auf dem Bildschirm zeigt in einer Teilung von 1/80" horizontal und 1/72" vertikal an. Davon ist nur jeder vierte angezeigte Wert wahr, 3/4 der angezeigten Werte sind immer falsch!
1/4" ist gleich 5/20", aber wieviel 20stel Zoll sind gleich 1/8" ? In der Praxis geht die Rechnung nicht auf. 1,27 mm falsch gesetzt können wir nicht einfach stehen lassen, das würde beim Umbruch Mehrarbeit und Ärger bringen.

'Master-Schritte' in 1/20"
Mit 1/20", bzw. 1/18" zu rechnen ist nicht gerade benutzerfreundlich. Immerhin bietet uns Geos eine Hilfe in Form der gepunkteten Master-Page-Hilfslinie an, wenn sie auf dem Papier ausgedruckt erscheint. Die gesetzten Punkte sind in horizontaler Richtung alle 1/20" voneinander entfernt, 160 Stück an der Zahl. Der ersten Punkt gilt beim Messen einer Strecke immer als Null, somit mißt die Hilfslinie 159/20" oder 201,93 mm. Die Arbeit mit derart griffigen Zahlen wollen wir uns ersparen und verwenden stattdessen eine neue Maßeinheit 'MS' (Master Schritt) für die Entfernung von Punkt zu Punkt.

 Setzen der Spalten-Hilfslinien in 'Master-Schritten'= 1/20 Zoll
Setzen der Spalten-Hilfslinien in 'Master-Schritten'= 1/20 Zoll

Satzspiegel-Breite
Hier ist der Satzspiegel mit 144 MS gesetzt. Links sind 4, rechts 11 MS als Rand freigelassen. Auf der rechten Seite wird spiegelverkehrt verfahren, damit der breitere Heftrand immer innen liegt. Die Zahl 144 läßt sich durch 3, 2 und 4 ohne Rest teilen, die Position der Hilfslinien ist aus der Skizze zu entnehmen.
Alternativ kann die Satzspiegelbreite auch noch auf die Werte 156 oder 132 gesetzt werden, natürlich müssen dann die Spaltenhilfslinien neu berechnet werden.
Aus der Abhandlung "Das Seitenraster", GUP 9, ist bereits bekannt, daß die Funktion 'Spaltenabstand' (set gutters) zum Einstellen des Spaltenzwischenraumes benutzt wird. Diese Sonderbehandlung, die in keinem Lehrbuch steht, macht den halbprofessionellen Umgang mit geoPublish überhaupt erst diskutabel.
Für die 9 Punkt Leseschrift ist der Standard-Spaltenabstand wie folgt gesetzt: links = 8, rechts = 6, oben und unten = 0.
Davon abweichend, werden Bilder und andere Objekte, die kein Text sind, mit einem allseitigen Spaltenabstand von 8 gesetzt.

Satzspiegel-Höhe
Die Höhe der einzelnen Rasterfelder ist von der Größe der Leseschrift abhängig. Bei einer 10p Schrift gehen 12 Zeilen in ein 2" hohes Feld. Im gleichgroßen Feld stehen 13 Zeilen einer 9p Schrift. Damit aber können wir routinemäßig überhaupt nichts anfangen, weil keine Teilung möglich ist. Der Raster für eine 9p Leseschrift läßt sich dennoch relativ einfach finden:
Dazu setzen wir einen beliebigen Text in LW_Cal. 9p als 'Blindtext' durchgehend von oben bis unten in eine Spalte. Von unten nach oben werden 12 Zeilen abgezählt und im Zwischenraum zur 13. Zeile die Hilfslinie gesetzt. Um die richtige Stelle zu finden, wird es notwendig, zwischen Master- und Grafik-Zoom-Modus hin und her zu schalten. Die Korrektur erfolgt in 'Master-Schritten' - 4x Cursortaste tippen gleich 1 'MS' (1/18").
Es entstehen 5 gleichhohe Rasterfelder mit jeweils 12 Zeilen. Ein Rasterfeld wird 33 MS hoch (33/18"). Nach dem 5. Rasterfeld wird noch 1/3 Feld mit 4 Zeilen bestimmt (11 MS nach oben). Diese Linie bestimmt die Oberkante, wo Text oder Bild regelmäßig auf allen Seiten beginnen. 6 MS höher steht die Kopflinie. Darüber sind noch 4 MS für Zeitungstitel, Kolumnentitel und Seitennummer frei. Damit ist die mögliche Satzspiegelhöhe voll ausgeschöpft.
Die untere Begrenzung kann mit dem 'Superpfeil' im Master-Modus nicht exakt gesetzt werden, das ist auch nicht nötig. Dagegen ist das Cursor-Kreuz im Layout-Modus fähig den Layoutrahmen bis an die Unterkante zu setzen.

Kopfzeile
Am Kopf der Seite wird oft eine Kopflinie gesetzt, auf oder in derselben können Informationen zur besseren Übersicht des Inhaltes stehen. Ein großer und fetter Zeitungstitel ist da nicht angebracht; die Seite wird dadurch 'kopflastig'.
Ein Kolumnentitel hilft dem Leser schneller das Gesuchte zu finden: Programmer - GeoThek - Leserpost - Club-Nachrichten - DFÜ - Regional 7000 - Drucker - Einsteiger - Wettbewerb - Anzeigen - Vorschau - etc.

Einrahmung
Der Rahmen um einen Textblock muß gemeinhin auf Spaltenbreite stehen und nicht der darin enthaltene Text. Wer anders verfährt, verläßt den Satzspiegel und das ist eine 'Todsünde'. Dazu verführen uns die gesetzten Hilfslinien. Es ist zu beachten, daß die Hilfslinien oder Bereichsfelder nicht den ausgedruckten Satzspiegel anzeigen; der liegt die eingestellte Pixelzahl (set gutters) davon entfernt.
Am Rande bemerkt: eine fett-schwarze Einrahmung wirkt wie eine Traueranzeige.

Alles nur halb so schlimm
Es ist schwieriger, Seiten zu vermurksen, als sie nach den Regeln der Kunst aufzubauen. Trotz herber Kritik an geoPublish, es läßt sich dennoch damit arbeiten.
Aufgabe der Redaktion ist es, einen arbeitsfähigen Seitenplan zu erstellen, an den sich jeder halten kann.

 

Dieter Schwarz


Von Thomas Haberland: Stellungnahme zu "GUP Umbruch"

Schritt für Schritt

Die Artikel von H. D. Schwarz sind sehr interessant und aufschlußreich, sie zeugen von großem Fachwissen.
Doch dies alles in der GUP auch in die Tat umzusetzen? Einiges ja, wie das Layout der GUP ab Ausgabe 8 gezeigt hat. Ich bin grundsätzlich und gerne bereit, Verbesserungen umzusetzten.

Doch bitte ich, einiges zu bedenken. Die meisten von uns einfachen Anwendern, zu denen ich mich hierbei auch zähle, sind keine Zeitungs- bzw. DTP-Profi's. Erst seit der GUP 3 beschäftige ich mich mit DTP und habe fast alles selbst erarbeitet. Wer sich einmal damit befaßt hat, weiß, daß dies sehr viel Arbeit ist.
Ich mache dies alles ja gerne und freiwillig, doch es gibt noch so einiges andere zu tun, und nebenbei hat man ja auch noch einen Beruf.

Ich denke, daß jetzt verwendete Layout ist vorläufig akzeptabel. Mit der Zeit kann man 'Schritt für Schritt' weitere Verbesserungen einbauen. Ich möchte hier nur zu bedenken geben, daß eine Masterseite für ein komplettes Dokument gilt. Nach o. g. aber müßte für eine 9-Punkt-Schrift ein etwas anderes Master-Layout als bei einer 10-Punkt-Schrift verwendet werden. Also müßten mehrere Dokumente erstellt werden, denn je nach Platz und Beitrag müssen die Punktgrößen schon mal gewechselt werden. Und was ist bei Verwendung beider Schriftgrößen auf einer Seite? Das wird dann noch komplizierter.

Nein, ich bin der Meinung, wir sollten 'klein' anfangen und uns langsam steigern. Wir wollen doch keine SUPER-Zeitung, entsprechend den Maßstäben der Voll-Profi's!?

Jeder GeoPublish-Anfänger sollte doch Schritt halten können. Und überhaupt, reicht denn nicht für einen Leser, der 'nur' Informationen haben will, das jetzige Layout? Es werden doch die wenigsten Anwender mit Typometer oder auch einem Lineal die Spalten etc. nachmessen.

Zusammenfassend bin ich der Meinung, daß das hier verwendete Layout professionell genug ist, akzeptabel aussieht und wirkt, und vor allem für jeden recht einfach nachvollziehbar und mit nicht zu hohem Aufwand verwendbar ist.

Die Master-Layout-Bibliothek kann jeder bei mir anfordern. Folgendes muß darin jeweils angepaßt werden:

  • Nummer der Ausgabe in Kopfzeile
  • Set Gutters wie in GUP 9 erklärt (li =9 / re =7 / oben + unten =0)
  • 2 Masterseiten
  • erste Seite (links/rechts) und Seitenzahl jeweils angepaßt
  • -> Schrift: LW_Cal_GE9/10 Punkt

Was meint Ihr dazu?

 

Thomas Haberland

 

 

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 10

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Letzte Änderung am 01.11.2019