Die Fakten

Endlich gibt es Neues aus der Hardware-Schmiede Creative Micro Designs (CMD) zu berichten. Nachdem CMD bereits mit einer GEOS-kompatiblen Festplatte für Furore gesorgt und frischen Schwung in den C64/128-Markt gebracht hat, geht die Firma im Dezember mit einem neuen Erzeugnis in Produktion. Es heißt RamLink und wird in den Expansionsport des Computers gesteckt, also dorthin, wo normalerweise eine Speichererweiterung Platz findet. Aber keine Angst, damit wird Ihre REU nicht wertlos. RamLink verfügt selber über zwei Steckplätze: Im einen kann die bisherige REU, im anderen ein x-beliebiges Steckmodul eingesteckt werden. RamLink ist aber bei weitem nicht einfach ein Expansionsport Expander. RamLink verfügt über ein eigenes Netzteil, das ermöglicht, daß die in der REU gespeicherten Daten beim Ausschalten des Computers erhalten bleiben. Für Sicherheitsfanatiker und für solche, welche die in der REU enthaltenen Daten auf keinen Fall der Möglichkeit eines Verlustes aussetzen wollen, gibt es zusätzlich noch ein Batterie-Modul, das für Strom sorgt, wenn der Strom aus der Steckdose bei Pannen ausfällt. RamLink arbeitet mit allen REUs (1700,1764, 1750) sowie mit GeoRam und der weiter unten vorgestellten RamDrive zusammen. Wer im Besitz einer Festplatte von CMD ist, kann diese über RamLink parallel anschliessen und verfügt damit über einen superschnellen Zugriff auf die auf der Festplatte gespeicherten Daten. Selbstverständlich ist ein Reset- sowie ein Ein-Aus-Schalter in RamLink eingebaut.

   Die mitgelieferte Software
RamLink besteht nicht nur aus dem Steckmodul, sondern auch aus leistungsfähiger Software. Das mitgeliefert Betriebssystem RL-Dos erlaubt praktisch alle Software in der REU laufen zu lassen. RL-Dos ist nach Angaben von CMD zirka zwanzig Mal schneller als Commodores RAMDOS. (Wen wundert's?) Was uns GEOS-Fans natürlich besonders interessiert, ist die GEOS-Kompatibilität. Um diese zu gewährleisten, hat CMD den aktuellen Desktop erweitert. Berkeley Softworks (BSW) hat CMD teilweise den source code zum Desktop und zur Konfigurieren-Datei zur Verfügung gestellt, damit CMDs neuer Desktop und die neue Konfigurieren-Datei 100% kompatibel sind zu den bisherigen Versionen. Der neue Desktop soll Multitasking und das Verwalten von Unterverzeichnissen auf Diskette ermöglichen. Schon bald soll GEOS auch von der Batterie-gepufferten REU gebootet werden können: In 10 Sekunden, noch bevor der Bildschirm warm ist ...

   Ausbaustufen
RamLink selber ist vom Speicher her auf 16 Megabytes ausbaubar. Kaufen kann man es ganz ohne Speicherplatz (RAM), oder mit 1, 2, 3 oder 4 Megs. Außerdem kann zusätzliches RAM in Form von Standard 1 Mb SIMMs (= fertige Standard-Platine mit RAMs) vom Anwender selber eingebaut werden. Das mitgelieferte RL-Dos kann bis zu 32 Ramdisks (1541,1571 oder 1581) verwalten.

   RamDrive
Was ist RamDrive? RamDrive kann als abgespecktes RamLink bezeichnet werden. Dieses Steckmodul ist eine Speichererweiterung, die in 512K-, 1 Mb- oder 2 Mb-Versionen zu kaufen ist. Auch RamDrive kann an die Steckdose angeschlossen werden und verfügt für Notfälle über eine Sicherheits-Batterie. Auch RL-Dos und der neue Desktop sind enthalten. RamDrive kann ausgeschaltet und über einen Reset-Schalter "wiederbelebt" werden. RamDrive verfügt aber über keinen parallelen Anschluss für eine Festplatte, über keine weiteren Steckplätze und ist vom Speicherplatz her nicht ausbaubar. RamDrive könnte aber in RamLink eingesteckt werden.

   Was kaufen?
Wer das Bedürfnis nach mehr Speicherplatz hat, hat zur Zeit die Qual der Wahl. Der GUC bietet die Möglichkeit, REUs vom Typ 1764 und 1750 auf bis zu 2 Megs auszubauen. Daneben gibt es noch RamLink und RamDrive. Was soll man jetzt machen? Grundsätzlich würde ich jedem Anwender empfehlen, zuerst seine Bedürfnisse genau abzuklären: Wieviel Speicherplatz brauche ich? Benötige ich einen Schnellstart von GEOS, d.h. brauche ich eine Batterie-gepufferte REU? Möchte ich, daß die in der REU enthaltenen Daten beim Ausschalten des Computers erhalten bleiben? Werde ich mir je eine Festplatte zulegen?
Wer schon eine REU besitzt und zum Beispiel nur eine RAM 1581 ohne Batteriepufferung haben möchte, kann sich seine REU für ca. 240 DM beim GUC auf 1 Mb aufrüsten lassen. Wer noch keine Speichererweiterung besitzt, kauft sich dafür am besten ein RamDrive mit 1 Mb (ca. 300 DM) oder mit 2 Mb (ca. 435 DM). Denn der Neupreis für eine REU 1750 beträgt um die 250 DM, und dabei sind nur 512K, ohne Software und ohne Batterie-Pufferung enthalten. Wer möglicherweise eine Festplatte kaufen wird, beschafft sich am besten RamLink, weil nur so die schnelle parallele Datenübertragung möglich wird. Ebenso wird derjenige, der weiß, daß er mehr als zwei Megs braucht, am besten zu RamLink greifen, das bis auf 16 Megs erweiterbar ist. In Bezug auf den Speicherplatz ist zu beachten, daß dieser in jedem Fall für RAM-Floppies genutzt wird (Neuerdings gibt es allerdings auch ein Programm, das die mainloop von GEOS in die REU verlängert. Auch ein Druckerpuffer ist denkbar.) GEOS kann höchsten vier Floppies, im Moment sogar nur drei nutzen. Wer Speicher für mehr RAM-Floppies hat, kann also nie alle gleichzeitig nutzen. Wie der neue Desktop auf diesen Speicher zugreift, muß sich erst zeigen.
Demjenigen, der sich nicht entscheiden kann, wie er sein Geld sinnvoll investieren soll, empfehle ich, den Test der genannten Hardware in der Praxis abzuwarten.

Daniel Frey

Hinweis: Für die GUP 14 wurde uns ein Testbericht der Festplatte angekündigt. Ich darf alle Interessenten bitten, die mir aufgrund der Hardware-Infos geschrieben haben, auf diesen zu warten.

(th)

Preise & Adressen

   RamLink ohne RAM $150
   RamLink mit RamCard 1 Mb $260
   RamLink mit RamCard 2 Mb $350
   RamLink mit RamCard 3 Mb $440
   RamLink mit RamCard 4 Mb $530
   RamLink Batterie-Modul   $25

   RamDrive mit 512K $150
   RamDrive mit 1 Mb $200
   RamDrive mit 2 Mb $290

   RamCard 1 Mb $150
   RamCard 2 Mb $240
   RamCard 3 Mb $330
   RamCard 4 Mb $420

   1 Mb SIMM, für Selbsteinbau $100
   Paralleles Kabel für Festplatte $15

Hier die Bestelladressen für die USA, siehe Seite 11: (Neues aus den USA)

Jim Collette
(Geo Wizard u.a.)
Comm-Plex-Software
6782 Junctiona Road
Pavillion, NY 14525-9755
USA

Roger Lawhorn
(Superbox, GeoPrint, GeoLabel, u. a.)
3632 Gray Fox Dr.
New Albany IN 47150
USA

Wie bestellt man in den USA?

Am sichersten ist das Versenden eines Bankschecks, ausgestellt auf den jeweiligen Empfänger und bezogen auf eine amerikanische Bank. Erkundigt Euch dazu am besten bei Eurer Bank.
Kleinere Summen kann man, natürlich auf eigenes Risiko, auch schon mal als Bargeld beilegen, natürlich nur in Form von US-Dollar Banknoten. Der sicherste, einfachste und wohl auch schnellste Weg geht über die Kreditkarte.
Vergeßt auf keinen Fall, nicht nur den Absender deutlich lesbar und vollständig zu vermerken, sondern auch genauestens das gewünschte Produkt zu nennen! Denn die Leute drüben haben oft mehrere Disketten mit zahlreichen Programmen im Angebot.
Bei allen Kalkulationen solltet Ihr nicht Zoll und Einfuhrgebühren vergessen. Schnell kommen da bis zu ca. 30 % des Kaufpreises hinzu; ausgenommen davon sind lediglich "Geschenke" - aber wer kann sich sowas schon aus den USA schicken lassen.

(th)