Fehler beim Wechsel von Update 'A' auf Regalversion

Eine mit dem Update GEOS 2.0 Stufe 'A' erstellte Datenbank macht erneut Probleme beim Markieren von Datensätzen. Diesmal liegt es nicht an dem Problem KOMMA und SEMIKOLON (siehe GUP 29, Seite 16) sondern ganz einfach daran, daß die Regalversion die Feldnamen der alten Datei nicht mehr erkennt.

Abhilfe schafft das Ändern der Feldnamen um mindestens ein Zeichen. Beispiel: aus "Name" sollte "Namen" werden. Die Änderung kann nach dem Ändern im Eingabemodus und nach einmaligem Wechsel in den Dateneingabemodus wieder rückgängig gemacht werden. Dieses muß aber mit jedem Datenfeld geschehen!
Es ist mir ein Rätsel, wie GeoWorks und Heureka solche Fehler übersehen können. Das erzeugt bei mir den Eindruck, als würden die verantwortlichen Mitarbeiter bei Heureka die Produkte gar nicht testen.

Anmerkung: dieser Trick kann vielleicht helfen. Aber als ich diesen Trick ausprobieren wollte, gelang es mir absolut nicht, eine ältere GeoFile Datenbank unter der Regalversion dazu zu bringen, ein Feld per "Datensätze markieren" anzuwählen. Egal, was ich probierte, egal mit welchem Listentrennzeichen in "International", auch nach mehrmaligem Ändern der Feldbezeichnungen, wurde immer wieder der Fehler "FF-40" angezeigt. In einer neu angelegten Datenbank klappte es hingegen auf Anhieb!
Auffällig: nach Änderung der Feldnamen wurden die ursprünglichen weiterhin in der Auswahlbox "Datensätze markieren" angezeigt! Ein Zeichen, daß hier etwas nicht ganz in Ordnung ist.

Auch die Heureka Hotline konnte hierbei vorerst nicht weiterhelfen und will das Problem an GeoWorks weiterleiten. (Anm. von Th. Haberland)

Als Besonderheit in der Regalversion und dem Update 'B' ist zu vermerken, daß das Vertauschen von Komma und Punkt sowie das Ändern des Listentrennzeichens in der Anwendung Voreinstellungen, Icon International "Zahlen" nicht mehr erforderlich ist! Siehe dazu den folgenden Tip.

Wer mit dem 10'er Zahlenblock arbeitet, sollte daran denken, daß die Taste "Komma" darin nicht funktioniert, jedenfalls nicht bei uns.
Hier muß entweder die normale Komma-Taste gedrückt oder mit der Maus das entsprechende Icon im Rechnerfenster angeblickt werden.

GeoFile & Rechner - die Problemlösung fürs 'A' Update
Der Rechner kommt zu einem falschen Ergebnis bei der Rechnung 2 * 2,5; das Ergebnis lautet 50. Das Problem liegt in der Vertauschung von Zeichen bei der Übersetzung der US Version in die Deutsche.
KOMMA und PUNKT haben unterschiedliche Bedeutung im USA und BRD Zahlensystem.

Wird nun in VOREINSTELLUNGEN - INTERNATIONAL - ZAHLEN das 1000er TRENNZEICHEN auf KOMMA und das DEZIMAL TRENNZEICHEN auf PUNKT gesetzt, also entsprechend der USA Norm, dann wird richtig gerechnet. Denn nun lautet die Rechnung 2 * 2.5 = 5. Auf dem 10er Block der Tastatur liegt nun ein PUNKT anstelle des KOMMA.

Achtung: dies gilt nur für das 'A' Update, nicht für 'B' Update oder Regalversion!

Markieren unter GeoFile
Um bestimmte Datensätze als Untermenge zu markieren, ist das entsprechende Menü: MARKIEREN vorhanden. Dieses weist jedoch im Menü MARKIEREN - DATENSÄTZE MARKIEREN... einen Fehler auf, der in der US Version nicht vorhanden war.

Sucht man nach bestimmten Datums- oder Zahlenwerten, dann klappt alles. Bei der Suche nach Texten wird mit der Fehlermeldung FF-22 abgebrochen, wenn man z. B. in dem Feld NAME alle Einträge mit Schmidt markieren will.

Mittels dem Menü MARKIEREN - PER FORMEL MARKIEREN... kann etwas Abhilfe geschaffen werden: NAME = "Schmidt" markiert die Einträge. Dies ist aber umständlicher als vorgesehen.
Das große Update Handbuch läßt sich leider nur in minimalster Form über die Syntax der Formelgebung aus. Das AND Beispiel in der Online-Hilfe funktioniert bei mir zudem auch nicht, genauso wie bisher alle Versuche, Teilstrings zu suchen oder Verknüpfungen zu machen, gescheitert sind.

Ursache für die Fehlfunktion ist die unterschiedliche Bedeutung von KOMMA und SEMIKOLON in Deutschland und den USA.
Das folgende ISNUMBER Beispiel muß mit SEMIKOLON ausgeführt werden; bei der US Version mit KOMMA:

   ISNUMBER(FIND("Schmidt"; Name; 0))

Wird nun das Menü MARKIEREN - DATENSÄTZE MARKIEREN... ausgeführt, will GeoFile offensichtlich den Suchbefehl mit KOMMA einsetzen, was dann zu der Fehlermeldung führt.

Hier noch einige weiter Suchbeispiele:

   DATEVALUE("02.08.1993") = Datum
   VALUE("90562") = PLZ

Folgendes Beispiel sucht aus unserer Datei für den Infoversand alle "Schmidt" heraus, welche ein Info erhalten haben:

   AND(ISNUMBER(FIND("INFO"; GUP_Nr;0));
                ISNUMBER(FIND("Schmidt";Nachname;0)))

Folgendes Beispiel sucht aus unserer Datei für den Infoversand alle Anwender heraus, die eine GUP 27 oder GUP 28 erhalten haben:

   OR(ISNUMBER(FIND("VS27"; GUP_Nr; 0))
                ;ISNUMBER(FIND("VS28";GUP_Nr; 0)))

Bei der Update Version 'A' sollte in VOREINSTELLUNG INTERNATIONAL - ZAHLEN das 1000er Trennzeichen ein KOMMA, das Dezimalzeichen ein PUNKT und das Listentrennzeichen ein KOMMA sein.
Bei der Regalversion, Stand Systems '93, braucht in VOREINSTELLUNG - INTERNATIONAL - ZAHLEN nichts verändert zu werden.

Je nach Version muß in den o. g. Formeln entweder ein Komma oder ein Semikolon als Trennzeichen verwendet werden!

Absturz durch fehlenden Maustreiber
Nach dem Installieren der Regalversion stürzte Geos beim Verlassen der Anwendung immer ab. Die Ursache ist nicht bekannt, beim Update Stufe 'A' gab es diesen Fehler nicht.
Glücklicherweise stolperte ich zufällig über die Ursache; die Lösung liegt im Maustreiber. Um Speicherplatz zu sparen benutze ich den Maustreiber MICROSOFT SERIELL an COM1. Dieser hat den Vorteil, daß der eigentliche Treiber der Maus im DOS System für GEOS nicht geladen sein muß. GEOS benutzt seinen eigenen Treiber.
So kann man je nach Treibersoftware ca. 15 KB Speicher sparen.

Die Lösung: Wird der DOS Maustreiber vor GEOS Benutzung geladen, dann tritt der Absturz nicht mehr auf!

Tip: Datenfelder zusammenfügen
In einer Datenbank unter GeoFile richtet man in der Regel die Datenfelder so ein, daß bestimmte Zusammenhänge wie Name und Vorname in getrennten Datenfelder eingegeben werden. So existieren in einer einfachen Adreßdatenbank für unseren Infoversand die Felder: Vorname, Nachname, Strasse, PLZ und Wohnort.

Zum Ausdrucken der Datensätze auf Etiketten werden die Felder zum Teil sinngemäß hintereinander angeordnet. Dabei kommt es zu zwei optischen Fehlern. Zum einen ist bei einem kleinen Vornamen ein großer Abstand zum Nachnamen und zum anderen wird der zu lange Teil eines Vornamen in die nächste Zeile umgebrochen und dabei verstümmelt bzw. über die Straße geschrieben.

Das Problem läßt sich beheben, wenn die Felder Vorname und Nachname sowie PLZ und Wohnort jeweils in ein neues, anders Feld eingebunden werden. Dies kann von GeoFile automatisch erledigt werden, d. h. die Daten müssen nicht doppelt eingegeben werden.

Dazu wird jeweils ein neues Feld, z. B. "Voll_Name" und "Voll_Ort" angelegt. Für diese Felder wird der Feldtyp "Berechnung" festgesetzt und über den Knopf "Formel setzen" die Berechnungsformel wie folgt eingegeben: Vorname & "" & Nachname

Damit werden bei allen neuen Datensätzen die Felder Voll_Name und Voll_Ort automatisch mit dem entsprechenden Inhalt gefüllt.

Bestehende Datensätze werden nicht automatisch mit dem Inhalt in den neuen Feldern ergänzt. Hier reicht es aber aus, wenn in einem der Felder der Inhalt um ein Leerzeichen ergänzt und wieder gekürzt wird. Nach einem Return wird dann der Wert in das neue Feld übernommen.

   

Diese beiden Bildschirmfotos beziehen sich auf den Abschnitt: Datenfelder zusammenfügen

Die Anregung zu diesem Artikel stammt aus der Zeitschrift der Schweizer GeoWorks User Group.

Künstliche Makros

GeoFile verfügt leider nicht über eine Makrofunktion. Diese fehlt besonders beim Suchen nach bestimmten Datensätzen.
In dem Modus MARKIEREN - PER FORMEL MARKIEREN... muß zu Fuß eine Anweisung eingegeben werden, wie z. B.:

   AND(ISNUMBER(FIND("INFO",GUP_Nr,0)),
                ISNUMBER(FIND("Schmidt",Nachname,0)))

Um nun nicht jedesmal erneut diese Formel eingeben zu müssen, kopiert man die Formel aus dem Fenster zum Eingeben der Formel per Schnellkopieren in ein beliebiges Dokument des Text-Editors. In einer speziellen Datei sammelt man alle je nach Aufgabe wichtigen Formeln.
Diese Können nun nach Bedarf jederzeit per Schnellkopieren aus dem Text-Editor zurück in das Formeleingabefenster kopiert werden.

Dazu ist lediglich notwendig, daß das Fenster von Text-Editor und GeoFile so aufgeteilt werden, daß beide gleichzeitig, zumindest teilweise, auf dem Monitor zu sehen sind.

Schnellkopieren: den gewünschten Text mit der Maus markieren, den Mauszeiger darüber plazieren und dann die rechte Maustaste drücken und gedrückt lassen. Nun den Mauszeiger zum gewünschten Zielort bewegen und erst dort die Maustaste loslassen.
Am unteren Ende des Mauszeigen ist dabei ein kleines Quadrat zu sehen. Ist dieses weiß, wird der Text verschoben, also am Ursprungsort gelöscht. Wird gleichzeitig die STRG Taste gedrückt, ist das Quadrat schwarz und der markierte Text wird lediglich kopiert.

Jürgen Heinisch