In der GUP 29 habe ich mich recht deutlich über die Ausführungsgeschwindigkeit der PC/Geos 2.0 Update Stufe 'A' beklagt. Diese Probleme sind, wie auch schon in der GUP 29 zu lesen war, durch die Einrichtung des Speichers als XMS zum Teil zu beheben.

Ein wesentlicher Punkt, der schon im Update Handbuch auf dem gelben Zettel stand, wurde in seiner Wirkung wesentlich unterschätzt: die Festplattenkomprimierung.

Seit es Festplattenkomprimierer gab, setze ich diese ein und verspürte bisher keine Nachteile. Dabei setze ich nach MS DOS 3.3 zunächst auf DR DOS 6.0 mit SuperStor, wechselte dann auf MS-DOS 5.0 mit SuperStor und seit MS-DOS 6.0 setze ich DoubleSpace ein.
In allen Varianten gab es immer zu Beginn der Einrichtung leichte Störungen, danach stellte sich ein stabiler Betrieb ein. Mit GEOS 1.2 gab es keinerlei Anzeichen für Geschwindigkeitseinbußen, deshalb wurde von mir der Hinweis auf dem gelben Update Zettel ignoriert.

Als ich dann aus einer Laune heraus die Regalversion von GWE2 auf dem unkomprimierten Teil der Festplatte installierte, war ich doch sehr erstaunt. Für einen ausführlichen Test installierte ich dann insgesamt 4 Rechner neu:

1. Commodore PC-20 XT 8088-10 mit 640 KB und 20 MB HD
2. LapTop B310 HighScreen AT 286-12 mit 1 MB RAM und 40 MB HD
3. Commodore SL 386sx-16 mit 2 MB RAM und 52 MB HD
4. APEX 486-50 mit 8 MB RAM und 212 MB HD

Alle Systeme ohne DoubleSpace, damit dieser Treiber aus der CONFIG.SYS rausbleiben kann.

Bei allen Rechnern kam es zu enormen Geschwindigkeitsvorteilen. Vor allem bei den Typen a, b und c. Der 486-50 holt offensichtlich eine Menge aufgrund seiner Rechenpower raus.

Grundsätzlich kann man von einem Geschwindigkeitsvorteil von 50% gegenüber der gepackten Festplatte ausgehen!

Anders herum gesehen liest es sich wesentlich krasser. Der Rechner mit gepackter Platte benötigt die doppelte Zeit. Dabei ist es recht unterschiedlich, je nach Aufgabe. Soll auf dem 486'er eine Datenmenge von 2,8 MB (in 3 Dateien) kopiert werden, dann dauerte dies auf dem komprimierten System 79 Sekunden. Auf der ungepackten Festplatte nur noch 12 Sekunden!

Das dieses Verhalten von GWE2 so kraß ist, müßte im Handbuch deutlicher herausgestellt werden. Zumal kein anderes Programm außerhalb von GeoWorks den Speichervorteil von komprimierten Festplatten durch Geschwindigkeitseinbußen zunichte macht.
Da ich überzeugter Anwender der Festplattenkomprimierung bin, ist der Umstand ein echtes Ärgernis.

Allerdings ist der Geschwindigkeitsvorteil so bedeutend, daß ich den "verlorenen" Speicherplatz verkraften kann. Jetzt kann man sogar auf dem 286-12 mit vernünftiger Geschwindigkeit arbeiten, sieht man mal von dem Blättern in 2 MB großen Datenbanken ab. Auch der XT ermöglicht nun sinnvolle PC/Geos Anwendung und der 486'er ist fast wieder die alte Rennmaschine geworden, wie es schon unter Ensemble 1.2 festzustellen war.

Da sich meine Erfahrungen nur auf MS-DOS 6.0 mit DoubleSpace beziehen, fordere ich Euch auf, andere Systeme mit Festplattenkomprimierer zu testen und mir eure Erkenntnisse mitzuteilen.

Jürgen Heinisch