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GEOS unter OS/2 - Ein Erfahrungsbericht
Wie Jürgen Heinisch in der GUP 38 und 39 bereits geschrieben hat, ist die Installation von OS/2 nicht so einfach, wie vom Hersteller in der Werbung verkündet. Der Hauptgrund für die diversen Schwierigkeiten liegt im Hardware Bereich bzw. in der Erkennung dieser durch das Betriebssystem und seinen Treibern. Eine kleinste Abweichung von den Standards einer Graphikkarte, und schon ist es vorbei. Mit diesem Problem hatte ich leider auch zu kämpfen, nach 8 oder 9 Versuchen, von VGA 640 x 480 x 16 die Auflösung 800 x 600 x 256 zu installieren, habe ich es dann geschafft und war zufrieden - bis ich ans Einbinden von Programmen ging. Was mich insofern ärgerte, da es in der OS/2 Beta mit meiner Grafikkarte funktioniert hat! (GENOA 8500 VL) An dieser Stelle ein Hinweis: Bei den Zeitschriften - Händlern gibt es seit Anfang Juni die OS/2 Spezial Nr. 2 mit CD-Rom für DM 9,80. Auf dieser CD befinden sich sehr viele Grafikkarten-Treiber für die OS/2 Version 2.1, da auch dieser Verlag die Probleme mit den Treibern erkannt hat. Ich würde sagen: ein Versuch lohnt sich, zumal auch sonst einige lohnende Tools auf dieser CD zu finden sind. Ein anderes Problem läßt sich in der GEOS.INI ändern: ein CD-Rom Laufwerk muß als Festplatte angemeldet werden, in dem man den Eintrag Drive E = 65535 unter [System] hinzufügt. Mit Erscheinen von Geos v2.01 hat sich dieses Problem aber erledigt, der Eintrag wird nicht mehr benötigt. Eine sinnvolle Einschränkung ist es, daß Geos sich nur als Fullscreen - Sitzung öffnen läßt. Wer aber, aus welchen Gründen auch immer, Geos in einem Fenster auf der Workplaceshell laufen lassen will, der muß dann allerdings sowohl Geos, als auch OS/2 im 640 x 480 x 16 VGA Modus laufen lassen. Worauf man als verwöhnter DR-DOS 6.0 oder Novell DOS 7.0 Anwender leider verzichten muß, was einem MS oder PC-DOS X.X Betreiber sicher nicht einmal auffällt, ist die Möglichkeit des Taskswitchens aus GEOS heraus: Unter OS/2 fährt GEOS immer herunter, das DOS - Programm wird gestartet, nach dessen Beendigung fährt GEOS dann wieder hoch und man ist genau wieder an der Stelle in GEOS, an der man es verlassen hat. Innerhalb OS/2 wird das Starten des zweiten DOS - Programms aber nicht als Wechsel eines Tasks erkannt, sondern es ist immer noch der Task mit GEOS aktiv. Dieses Herunter- und Herauffahren von GEOS geht bei mir aber recht flott, zumal mein Rechner nur 8 MB Hauptspeicher hat (486 DX 33). Wer direkt innerhalb GEOS drucken will und nicht erst nach dem Verlassen von GEOS, der sollte in den Voreinstellungen / Computer LPT1 auf "7" stellen, und in der CONFIG.SYS für ein schnelleres Drucken in der Zeile BASEDEV=PRINT01.SYS den Parameter /IRQ anfügen und, wenn nur ein Drucker verwendet wird, PRINTMON-BUFSIZE=1024,0,0 setzen. Wenn jemand FAXWORKS light installiert hat, der wird feststellen, daß GEOS an LPT3 ein weiterer Drucker vorgegaukelt wird. Dieser Drucker ist für das Faxen direkt aus Geoworks heraus zuständig. Wird aus einem Dokument heraus dieser Drucker angesprochen, wird automatisch der Task gewechselt, das Faxverzeichnis angezeigt, aus dem dann die entsprechende Faxnummer gewählt werden kann und der Versand erfolgt. Leider wird in Faxworks light nur der IBM-Proprinter emuliert, so daß darunter die Qualität doch einigermaßen leidet. Besser als eine PCX-Konvertierung ist es aber allemal. Nur an den Seiteneinstellungen muß ein bischen herumexperimentiert werden, da muß jeder seine eigene Einstellung finden, ein Patentrezept gibt es hier leider nicht. Das OS/2 auch ohne Workplaceshell als Multitasking-Umgebung genutzt werden kann, ist sicher nicht jedem geläufig: SET RUNWORKPLACE=C:\OS2\PMSHELL.EXE wird dann durch ... =C\OS2\CMD.EXE ersetzt. Nach dem Start von OS/2 wird dann auf der leeren Arbeitsoberfläche ein OS/2-Fenster mit einer Eingabeaufforderung geöffnet, aus dem sich dann die Programme starten lassen. In der CONFIG.SYS müssen selbstverständlich die bereits vorhandenen Pfade um diese Programmpfade erweitert werden. Anbei die GEOS Einstellungen aus den Sitzungseinstellungen unter OS/2: C:\AUTOEXEC.BAT DOS_BACKGROUND_EXECUTION = ON DOS_BREAK = OFF DOS_DEVICE DOS_FCBS=0 DOS_FCBS_KEEP = 0 DOS_FILES =120 (ab 90 läuft GEOS fehlerfrei) DOS_HIGH = ON DOS_LASTDRIVE = E (an Tatsachen anpasen) DOS_RMSIZE=640 DOS_SHELL=C:\OS2\MDOS\command.com DOS_STARTUP_DRIVE DOS_UMB= ON DOS_VERSION DPMI_DOS_API=AUTO DPMI_MEMORY_LIMIT=4 DPMI_NETWORK_BUFF_SlZE=8 EMS_FRAME_LOCATION=AUTO EMS_HIGH_OS_MAP_REGION=64 EMS_LOW_OS_MAP_REGION=384 EMS_MEMORY_LIMIT=4096 (kann erhöht werden) HW_NOSOUND=OFF ROM_TO_RAM=ON HW_TIMER=ON IDLE_SECONDS=60 IDLE_SENSITIVITY=100 INT_DURING_IO=ON KBD_ALTHOME_BYPASS=OFF KBD_BUFFER_EXTEND=ON KBD_CTRL_BYPASS=NONE KBD_RATE_LOCK=OFF MEM_EXCLUDE_REGIONS MEM_INCLUDE_REGIONS MOUSE_EXCLUSIVE_ACCESS=OFF (Wer in GEOS 2 Mauszeiger sieht, hier ON eingeben) PRINT_SEPARATE_OUTPUT=ON PRINT_TIMEOUT=15 SESSION_PRIORITY=1 (Kann je nach Erfordernissen bis 32 erhöht werden) VIDEO_8514A_XGA_IOTRAP=ON VIDEO_FASTPASTE=ON VIDEO_MODE_RESTRICTION=NONE VIDEO_ONDEMAND_MEMORY=ON VIDEO_RETRACE_EMULATION=OFF VIDEO_ROM_EMULATION=ON VIDEO_SWITCH_NOTIFICATION=OFF VIDEO_WINDOW_REFRESH=30 XMS_HANDLES=0 XMS_MEMORYLIMIT=0 XMS_MINIMUM_HMA=0 Diese Einstellungen setzen voraus, daß unter GEOS EMS - Speicher zur Verfügung gestellt wurde (in Voreinstellungen - Computer). Memory = {EMM.GEO DISK.GEO} in dieser Reihenfolge stehen. Meine CONFIG.SYS, mit der ich keine Probleme beim FAT - System habe: ... SET USER_INI=C:\OS2\OS2.INI SET SYSTEM_INI=C:\OS2\OS2SYS.INI SET OS2_SHELL=C:\OS2\CMD.EXE... SET RUNWORKPLACE=C:\OS2\pmshell.exe pmshell (kann durch CMD.EXE ersetzt werden) ... SET PATH = C:\OS2;C:\OS2\SYSTEM;C:\OS2\INSTALL;C:\;C:\OS2\MDOS; C:\OS2\APPS;C:\KOMPRES;C:\BATCH;C:\UTILS;C:\NI;C:\WIN;C:\MMOS2; ... PRIORITY_DISK_IO=NO (Damit Hintergrundprozesse bei Festplatenzugriffen nicht verhungern) FILES=90 ... BUFFERS=30 IOPL=YES DISKCACHE=512,32,LW,AC:C MAXWAIT=1 MEMMAN=SWAP,PROTECT SWAPPATH=C:\OS2\SYSTEM 2048 4096 BREAK=OFF THREADS=256 PRINTMONBUFSIZE=1024,0,0 1024 = LPT1,0=LPT2,0=LPT3 (wenn nur 1 Drucker vorhanden ist) COUNTRY=049,C:\OS2\SYSTEM\COUNTRY.SYS SET KEYS=ON ... BASEDEV=PRINT01.SYS /IRQ (/IRQ beschleunigt das Drucken - beim Betrieb von 2 Druckern die Zeile mit PRINT02.SYS nicht löschen!) BASEDEV=IBM1FLPY.ADD BASEDEV=IBM2FLPY.ADD REM folgende Parameter im Fehlerfall entfernen BASEDEV=IBM1S506.ADD /A:0 /U:0 /SMS /V (beschleunigt Festplattenzugriffe, da mehrere Sektoren gleichzeitig gelesen werden, FAT System kann sein, das diese Einstellung "default" ist - lt. PC-Praxis 7/95) ... PROTECTONLY=NO SHELL=C:\OS2\MDOS\COMMAND.COM C:\OS2\MDOS REM FCBS=0,0 RMSIZE=640 DEVICE=C:\OS2\MDOS\VEMM.SYS DOS=HIGH,UMB ... DEVICE=C:\OS2\BOOT\OS2CDROM.DMD /Q IFS=C:\OS2\BOOT\CDFS.IFS /Q /C:2 (C:2 stellt 2 Segmente a 64Kb CD-Cache zur Verfügung) DEVICE=C:\OS2\MDOS\VCDROM.SYS DEVICE=C:\OS2\MDOS\VMOUSE.SYS DEVICE=C:\OS2\BOOT\POINTDD.SYS DEVICE=C:\OS2\BOOT\MOUSE.SYS SERIAL=COM2 ... CODEPAGE=437,850 (bitte diese Reihenfolge beachten, da sonst seltsame ASCII -Zeichen angezeigt werden können, insbesondere in der DFÜ) ... REM aus Büchern SET DIRCMD=/A /N /ON /L /p SET RESTARTOBJECTS=YES, REBOOTONLY (Nach Crash wird das crashende Programm nicht wieder mit gestartet) TIMESLICE=40,125 (Mit der Anweisung werden für die maximale Zeitscheibe 125 Milisekunden und für die minimale Zeitscheibe 40 Milisekunden festgelegt) ... Diese CONFIG.SYS aus der Schweizer Club-Zeitschrift wurde mir von Dirk Haase zur Verfügung gestellt und soll die schnellste und zugleich optimale Einstellung unter OS/2 Warp inkl. CD-ROM und Soundkarte im HPFS System darstellen: DEVICE=C:\OS2\ATI0$.SYS IFS=C:\OS2\HPFS.IFS /CACHE:1024 /CRECL:64 /AUTOCHECK:C RUN=C:\OS2\CACHE.EXE/LAZY:ON -1- /MAXAGE:120000 /DISKIDLE:60000 /BUFFERIDLE:60000 PROTSHELL=C:\OS2\PMSHELL.EXE -2- SET USER_INI=C:\OS2\OS2.INI SET SYSTEM_INI=C:\OS2\OS2SYS.INI SET OS2_SHELL=C:\OS2\CMD.EXE SET AUTOSTART=PROGRAMS,TASKLIST,FOLDERS,CONNECTIONS SET RUNWORKPLACE=C:\OS2\PMSHELL.EXE SET RESTARTOBJECTS=STARTUPFOLDERSONLY SET COMSPEC=C:\OS2\CMD.EXE LIBATH=C:\OS2\DLL;C:\OS2\MDOS;C:\;C:\OS2\APPS\DLL;C:\MMOS2\DLL; C:\BACKMAST;C:\WIPEOUT; SET PATH=C:\OS2;C:\OS2\SYSTEM;C:\OS2\MDOS\WINOS2;C:\OS2\INSTALL; C:\;C:\OS2\MDOS;C:\OS2\APPS;C:\MMOS2;C:\BACKMAST; SET DPATH=C:\OS2;C:\OS2\SYSTEM;C:\OS2\MDOS\WINOS2;C:\OS2\INSTALL; C:\;C:\OS2\BITMAP;C:\OS2\MDOS;C:\OS\APPS;C:\MMOS2; C:\MMOS2\INSTALL; SET PROMPT=$i[$p] SET HELP=C:\OS2\HELP;C:\OS2\HELP\TUTOIAL;C:\MMOS2\HELP;C:\BACKMAST; SET GLOSSARY=C:\OS2\HELP\GLOSS; SET IPF_KEYS=SBCS PRIORITY_DISK_IO=YES FILES=150 DEVICE=C:\OS2\TESTCFG.SYS DEVICE=C:\OS2\DOS.SYS DEVICE=C:\OS2\PMDD.SYS BUFFERS=100 IOPL=YES -3- DISKCACHE=1024,LW,128,AC:D MAXWAIT=2 MEMMAN=SWAP,PROTECT -4- SWAPPATH=C:\OS2\SYSTEM\8192 12288 BREAK=OFF THREADS=512 PRINTMONBUFSIZE=2048,134,134 -5- COUNTRY=049,C:\OS2\SYSTEM\country.sys SET KEYS=ON BASEDEV=PRINT01.SYS BASEDEV=IBM1FLPY.ADD BASEDEV=IBM1S506.ADD /A:l /IRQ:11 -6- BASEDEV=OS2DASD.DMD SET BOOKSHELF=C:\OS2\BOOK;C:\MMOS2; SET EPMPATH=C:\OS2\APPS; PROTECTONLY=NO SHELL=C:\OS2\MDOS\COMMAND.COM C:\OS2\MDOS FCBS=16,8 RMSIZE=640 DEVICE=C:\OS2\MDOS\VEMM.SYS DOS=HIGH,UMB DEVICE=C:\OS2\MDOS\VDPX.SYS DEVICE=C:\OS2\MDOS\VXMS.SYS /UMB DEVICE=C:\OS2\MDOS\VDPMI.SYS DEVICE=C:\OS2\MDOS\VCDROM.SYS DEVICE=C:\OS2\MDOS\VWIN.SYS DEVICE=C:\OS2\MDOS\VMOUSE.SYS DEVICE=C:\OS2\POINTDD.SYS DEVICE=C:\OS2\MOUSE.SYS DEVICE=C:\OS2\COM.SYS DEVICE=C:\OS2\MDOS\VCOM.SYS CODEPAGE=850,437 DEVINFO=KBD,SG, C:\OS2\KEYBOARD.DCP DEVICE=C:\SB16\DRV\CSP.SYS /P:220 DEVICEHIGH=C:\OS2\MDOS\ANSI.SYS DEVICE=C:\BACKMAST\FTDVR.SYS DEVICE=C:\OS2\GAMEPORT.SYS DEVICE=C:\OS2\MDOS\VVGA.SYS DEVICE=C:\MMOS2\SB16D2.SYS 1 1 5 5 220 8/N:SBAud1$ DEVICE=C:\MMOS2\AUDIOVDD.SYS SBAud1$ SET MMBASE=C:\MMOS2; SET DSPPATH=C:\MMOS2\DSP; SET NCDEBUG=4000 DEVICE=C:\MMOS2\SSMDD.SYS DEVICE=C:\MMOS2\ADSHDD.SYS DEVICE=C:\MMOS2\SMVDD.SYS -7- BASEDEV=MITFX001.ADD/I:10 /P:300 /V DEVICE=C:\OS2\OS2CDROM.DMD /Q IFS=C:\OS2\CDFS.IFS/K/C:10/M:10/Q BASEDEV=OS2SCSI.DMD -8- SET VIDEO_DEVICES=VIO_8514A SET VIO_VGA=DEVICE(BVHVGA) DEVINFO=SCR,BGA,C:\OS2\VIOTBL.DCP SET VIO_8514A=DEV1CE(BVHVGA,BVH8514A) DEVICE=C:\OS2\MDOS\V8514A.SYS Genaue Erläuterung: 1. Hier wird der HPFS-Cache definiert /Cache: ... gibt die Größe in KB an, max. 2024; /CRECL... gibt die Anzahl Sektoren an, die eingelesen werden; max. 64 ergibt die beste Power; 2. Nach einem falschen Abschluß wird das angegebene Laufwerk durchsucht und offene Dateien geschlossen. 3. Hier wird der FAT-Cache definiert. Im Beispiel wird der Cachespeicher auf 1024 eingerichtet. LW schaltet die Lazywrite Unterstützung ein. Die Daten werden erst auf die Festplatte geschrieben, wenn gerade keine Leseoperationen stattfinden. 128 Sektoren werden max. in den Cachespeicher übertragen; mit "AC:.." wird ein defektes Dateisystem nach einem falschen Systemabschluß wiederhergestellt (Laufwerksangabe nicht vergessen) 4. Hier wird die Swapdatei definiert. Erster Wert gibt an, wieviel Platz auf der Festplatte noch frei bleiben soll. Zweiter Wert definiert die Größe der Swapdatei. 5. Hier wird der Druckerpuffer definiert. Erster Wert ist für LPT1, dann LPT2 und LPT3, max. 2048. 6. Hier wird der Festplatte der DMA - Kanal und der IRQ definiert, (z. B. Hardcard oder Quantum Festplatten) 7. Hier wird der Mitsumi CD-ROM Treiber installiert: 8. Hier wird der CD-ROM Cache definiert. /K gibt an, daß zuerst nach einer sekundären und dann nach einer primären Datenträgerbeschreibung gesucht wird. (Die hier aufgeführten Einstellungen in der CONFIG.SYS ergeben eine deutliche Leistungssteigerung. Quelle: GUG CH -Info/Dirk Haase).
Krishna Gans
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Letzte Änderung am 01.11.2019 |