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Geos als Ersatz für die WPS von OS/2

Autor: Krishna Gans

 GE-OS/2 Warp

Der von mir geprägte Begriff "GEOS/2" bekommt eine neue Dimension!
Marcus Gröber hat aus reiner Lustlosigkeit einen GEOS Tasktreiber für OS/2 programmiert.

Mit ihm ist es möglich, aus GEOS heraus jedes Programm zu starten, ohne daß GEOS erst herunterfährt und nach Beendigung wieder hochfährt.
Das ist aber auch erst möglich, seit GEOWORKS seinen 256 - Farbtreiber veröffentlicht hat, der es jetzt vielen Anwendern ermöglicht, zwischen OS/2 und GEOS hin und her zu schalten, ohne das die Maus einfriert.

Die neue Dimension heißt GEOWARP, GEOS als Benutzeroberfläche für OS/2. Es gibt unbestreitbar noch einige zu klärende Probleme, aber im großen und ganzen klappt es ausgezeichnet.

Marcus schreibt selbst in seiner Dokumentation, daß GEOS nach Beendigung eines aus GEOS heraus gestarteten Tasks nicht automatisch wieder als aktiver Task in den Vordergrund kommt, sondern als Symbol auf der Oberfläche abgelegt wird.
Aktiviert wird GEOS entweder über die Taskliste oder durch Doppelklick auf das Symbol. Marcus ist der Meinung, daß man damit leben kann. Das sehe ich auch so. Hat man nur einen Task aus GEOS heraus gestartet, kann man bequem mit ALT-ESCAPE zwischen diesen hin und her schalten.

Ein weiteres Problem ist das Druckerhandling von OS/2 Programmen. Tests, die ich bisher durchgefüht habe, zeigen, daß Druckjobs erst vor dem Systemabschluß durchgeführt werden. Da aber, zumindest von mir, in der Regel Texte gedruckt werden, lasse ich in eine "Allgemein Text" - Datei drucken, hole mir die Spooldatei in den GEOS - Desktop Editor und drucke von dort aus.

Der Systemabschluß gelingt allerdings auch nicht immer so, wie ich es mir vorgestellt habe. Mal klappt es mit dem angelegten Launcher, mal mit dem "Schließen - Knopf" oben links im Programmanager von GEOS, mal mit dem Befehl "Nach DOS verlassen" im Expressmenu - oder überhaupt nicht.

Das wiederum hängt daran, wie GEOS gestartet wird: entweder direkt aus der CONFIG.SYS, aus der CONFIG.SYS mit einer Batchdatei oder über eine STARTUP.CMD.
Bedingt durch vielfältigen Möglichkeiten, u. a. mit CMD.EXE, 4OS2.EXE als Kommandointerpreter, ist es recht zeitintensiv, alles ausführlich zu testen, zu einer abschließenden Beurteilung bin ich zur Zeit folglich nicht gekommen. Zur Zeit teste ich eine Kombination von CMD.EXE und 4OS2.EXE (32-Bit Version).

Ein weiteres Problem ist die Uhr in GEOS. Starte ich einen Task in GEOS und komme nach GEOS zurück, ist die Uhr in dem Augenblick stehen geblieben, in dem ich den Task gestartet habe. Hierzu habe ich Marcus angeschrieben, aber von ihm in der Kürze der Zeit keine Antwort erhalten. Interessanterweise zeigen die gestarteten DOS- oder OS/2-Programme die richtige Zeit an. Auch das Schließen und Neu starten der Uhr behebt das Problem nicht.

In seiner Dokumentation schreibt Marcus, daß sich WINDOWS - Programme nicht direkt starten lassen, obwohl sie unter OS/2 normalerweise erkannt werden. Das ist wahr, man kann das aber über einen Launcher umgehen: Gelauncht wird WINOS2.COM und als Parameter wird Pfad und Programmname (mit Extension) angegeben.

Wenn GEOS als WPS - Ersatz läuft, werden natürlich die DOS - Einstellungen aus den Programm - Notizbüchern nicht mitgeladen. Wer also auf die sogenannten "DOS-Einstellungen" nicht verzichten will, sollte sich näher mit 4DOS beschäftigen. Wie mir Jörg Weber aus der Rhein-Main-Regio erklärt hat, werden hier in einem kleinen File die DOS-Parameter zusammen mit einer Batchdatei übergeben, so das man wie bisher jedem DOS-Programm eine eigene Konfiguration zuordnen kann.

Somit kann man in der CONFIG.SYS eine Minimalkonfiguration vornehmen und die benötigte Power den einzelnen Programmen je nach Bedarf zuweisen, wie man es auch mit der normalen WPS machen sollte. Somit habe ich einen minimalen Speicherbedarf in der Grundkonfiguration, aber die Möglichkeit, jedem Programm alles benötigte zuzuweisen, ohne immer auf die Swapdatei zurückgreifen zu müssen.

So leid es mir tut, diese Kombination von GEOS und OS/2 ist nicht grundsätzlich jedem zu empfehlen, ich glaube selbst dann nicht, wenn ich hier komplett alles schreibe, wie es bei mir läuft. Dazu sind viele Experimente nötig, nicht jedes Programm startet wie das andere, insbesondere mit OS/2 Programmen habe ich sehr viel Zeit verbracht. Um sie aus GEOS heraus zu starten, teils wenn Parameter - Files mitgeladen werden müssen, teils haben die Programme keine Extension (z.B. stellt unter DIR bei dem Grafikprogramm PMJPG nur OS!2-JPG, kein .EXE, .COM oder .BAT), teils starten sie direkt, teils mit CMD.EXE, teils mit 4OS/2.EXE.

Wer damit experimentiert, muß viel Zeit haben und sich einigermaßen auskennen. Läuft es aber einmal und hat man sich an die kleinen Handikaps gewöhnt, kann man recht ordentlich arbeiten, ohne allzuviel Speicher zu benötigen. Und besser als WIN* ist es m. E. allemal in dieser Kombination. Aber das muß jeder für sich herausfinden.

Auf jeden Fall ist es ein interessantes Experiment und ich möchte Marcus Gröber an dieser Stelle aufrichtig für seine Programmierleistung danken und beglückwünschen.
Außerdem gebe ich der Hoffnung Ausdruck, daß er eventuell noch einige kleine Verbesserungen vornimmt.
[Spaß on:] Dann ist sein Programm vielleicht nicht mehr nur 730 sondern 950 Byte groß: [Spaß off]

     BASEDEV=AZTCD268.ADD /P:310 /V
     PROTSHELL=C:\OS2\PMSHELL.EXE
       Diese Zeile wird gebraucht,
       um überhaupt Multitasking zu ermöglichen
     SET USER_INI=C:\OS2\OS2.INI
     SET SYSTEM_INI=C:\OS2\OS2SYS.INI
     SET OS2_SHELL=C:\OS2\CMD.EXE
     rem SET OS2_SHELL=C:\4DOS\4OS2.EXE
     SET AUTOSTART=PROGRAMS, TASKLIST, FOLDERS, CONNECTIONS, LAUNCHPAD
     REM SET RUNWORKPLACE=C:\OS2\PMSHELL.EXE
     REM SET RUNWORKPLACE=C:\GEOS20\GEOS20.BAT
     REM SET COMSPEC=C:\4DOS\4OS2.EXE
     SET RUNWORKPLACE=C:\OS2\CMD.EXE
     SET COMSPEC=C:\OS2\CMD.EXE

     LIBPATH=C:\OS2\DLL;C:\OS2\MDOS;C:\;C:\OS2\APPS\DLL;
               C:\MMOS2\DLL;C:\4DOS;
     SET PATH=C:\OS2;C:\OS2\SYSTEM;C:\OS2\INSTALL;C:\;C:\OS2\MDOS;
              C:\OS2\APPS;C:\BATCH;C:\UTILS;C:\WIN;C:\MMOS2;C:\4DOS;
     SET DPATH=C:\OS2;C:\OS2\SYSTEM;C:\OS2\INSTALL;C:\;C:\OS2\MDOS;
               C:\OS2\APPS;C:\WIN;C:\MMOS2;C:\MMOS2\INSTALL;C:\4DOS
     SET PROMPT=[$p]
     SETHELP=C:\OS2\HELP;C:\OS2\HELP\TUTORIAL;C:\MMOS2\HELP;
     SET GLOSSARY=C:\OS2\HELP\GLOSS;
     SET IPF_KEYS=SBCS
     PRIORITY_DISK_IO=NO
     ... usw. ...
     SHELL=C:\OS2\MDOS\4DOS\4DOS.COM
           C:\OS2\MDOS\4DOS /P

Die mit REM auskommentierten Zeilen sind verschiedene Möglichkeiten, die ich ausgetestet habe.
GEOS selbst starte ich über die STARTUP.CMD, die folgendermaßen aussieht:

     REM pmqsize c:\os2\dll\pmwin.dll 190
     cd:/
     REM cd geos20
     REM start /FS c:\geos20\geos20.bat
     REM start C:\4DOS\4OS2.EXE
     start c:\batch\geos.bat
     REM siehe oben
     exit

Die Datei geos.bat ist folgendermaßen aufgebaut:

     start "Geoworks" /DOS=C:\GEOS20\GEOS.OPT /F /FS C:\GEOS20\GEOS20.BAT
     EXIT

Die Datei GEOS.OPT ist genau die gleiche, wie ich sie bereits im letzten Artikel in der GUP 41 beschrieben habe, und zwar in genau der Form, wie sie abgedruckt war, als reine ASCII-Datei, die man sich aus den DOS-Einstellungen heraus ausdrucken kann, nur das OFF/AUS=0 und ON/EIN=1 zu setzen ist. Wie gewohnt, ist man auch mit der Wahl der AUTOEXEC.BAT völlig frei in seiner Wahl. /F = Foreground /FS = Fullscreen.
Hier ein Auszug aus der GEOS.OPT:

     C:\AUTOEXEC.BAT
     DOS_BACKGROUND_EXECUTION=1
     DOS_FILES=120
     DOS_HIGH=1
     DOS_LASTDRIVE=E
     DOS_RMSIZE=640
     DOS_SHELL=C:\OS2\MDOS\4DOS\4DOS.COM C:\OS2\MDOS\4DOS /P /E:1024
     DOS_UMB=1
     DPMI_DOS_API=AUTO
     DPMI_MEMORY_LIMIT=4
     DPMI_NETWORK_BUFF_SIZE=8
     EMS_FRAME_LOCATION=AUTO
     EMS_HIGH_OS_MAP_REGION=64
     EMS_LOW_OS_MAP REGION=384
     EMS_MEMORY_LIMIT=4096
     ROM_TO_RAM=1
     HW_TIMER=0
     IDLE_SECONDS=60
     IDLE_SENSITIVITY=100
     INT_DURING_IO=1
     KBD_ALTHOME_BYPASS=0

Im Folgenden gebe ich noch einige andere Beispiele für einige von mir verwendete Programme, die natürlich nicht repräsentativ sind, aber eine Vorstellung darüber liefern, wie vielfältig die Einstellungsmöglichkeiten sind, die aber, um bei meiner Konfiguration zu bleiben, bei mir einwandfrei funktionieren.

Da wären zunächst einmal die Systemprogramme, wie aus der Abbildung ersichtlich.
CHKDSK wird direkt vom Launcher aufgerufen, Parameter jedesmal erfragen (C: o. D:).
BOOT/DOS wird direkt von Launcher aufgerufen, Parameter /DOS.
INSTALL.EXE wird direkt aufgerufen, keine Parameter, ebenso Systemabschuß und Programme einbinden.
Bei FrontDoor wird 4DOS.COM gelauncht mit dem Parameter:

     C:\BATCH\FRONT.BAT
        start"Frontdoor"/DOS=D:\FD
             \FRODO.OPT/INV
             D:\FD\FRODO.BAT
     EXIT

FRODO.OPT ist die Parameterdatei, in der unter anderem der VX00.SYS als DEVICE= eingetragen ist.
Der Parameter INV bewirkt, das Frontdoor unsichtbar im Hintergrund abläuft und nur im OS/2 Taskmenü zu sehen ist.
Desweiteren kann in der *.OPT Datei, genau wie im Programmnotizbuch der WPS die VIDEO-MODE-RESTRICTION=CGA gesetzt werden, womit ca. 720 Kb Arbeitsspeicher frei werden.
Das gilt für alle Programme, die im Textmodus laufen.

Die Programme Rezept-OS/2 und Telefon-OS/2 (IBBOOK.EXE) können nur über eine Batchdatei gestartet werden, da sonst die internen Parameterfiles nicht mitgeladen werden.
JPG-OS/2 (PMJPG) starte ich mit Launch auf 4OS2.EXE und dem Parameter start PFAD/os!2_jpg.BLANK (nicht ausgeschrieben, sondern die Taste).

Wie bereits oben beschrieben, werden WINDOWS-Programme über WINOS2.COM gelauncht und als Paramerer Pfad und Programmname übergeben.
Etwas kompliziert ist es beim Norton Commander, den ich in der Version von 1993 vorliegen habe. Ihn launche ich über 4DOS.COM und eine Batchdatei:

     Start "Norton" /DOS=C:\NI\NORTON.OPT
                    /FS C:\NI\NC.EXE
     EXIT

OS/2 SystemprogrammeZOOM     Beispiel PointsZOOM

Bei einem direkten Launch kann es passieren, daß es unmöglich wird, einen Text zu editieren oder das Laufwerk zu wechseln. Eine Erklärung dafür konnte ich leider nicht finden, es könnte aber mit der Größe des zur Verfügung stehenden Environments zu tun haben.

Wie ich bereits oben angeführt habe, gibt es einige Unklarheiten, die über viel Experimentieren zu umgehen sind, bzw. sich klären lassen.

In meiner momentanen Konfiguration ist die OS/2 Arbeitsoberfläche ein offenes Textfenster, die mit Mausklick auf Symbolgröße verkleinert wird. Daher ist es möglich, über den Launcher den Systemabschluß durchzuführen.

Wird GEOS direkt aus der CONFIG.SYS aufgerufen, als OS/2 Arbeitsoberfläche, ist es mit dem Systemabschluß unterschiedlich, mal klappt es, meistens nicht.

Wer es gewohnt ist, immer mit dergleichen Arbeitsoberfläche von GEOS zu starten, muß einige Einträge in der GEOS20.BAT vornehmen, die immer wieder den Statusquo wieder herstellen, da beim Systemabschluß GEOS verlassen wird wie durch einen Systemabbruch auf Grund eines Fehlers:

     ®echo off
     del c:\geos20\privdata\state\*.000
     copy c:\geos20\privdata\statebak\*.* C:\geos20\privdata\state\*.*
     if exist c:\geos20\*.ive goto IVE
     :START
     if exist c:\geos20\privdata\clip*.* goto CLIP
     goto END
     :IVE
     del c:\geos20\*.ive
     goto START
     :CLIP
     del c:\geos20\privdata\clip*.*
     goto END
     :END
     cd\
     cd geos20
     timeguar
     loader

Diese Startdatei hat also die RESET.BAT gleich mit integriert und ermöglicht es, mit immer der selben Einstellung der Fenster zu starten. Das wiederum hat den Nachteil, daß man nicht in einem geöffneten Dokument starten kann. Aber damit habe ich persönlich keine Probleme, da ich grundsätzlich, bevor ich GEOS verlasse, auch schon in früheren Zeiten, vor OS/2, alle Dokumente speichere und schließe.

Wer zu dem einen oder anderen Problem noch Fragen hat, kann mich jeder Zeit anschreiben, sei es über den GUC, sei es über Netz, ich werde auf jeden Fall versuchen, diese Probleme zu lösen, soweit es in meiner Macht steht.
Ich bin über FIDO, GEOBOX und GEOHOLIC zu erreichen.

Dos RoomZOOM

Krishna Gans

 

 

 




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Ausgabe 43

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Letzte Änderung am 01.11.2019