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GEOS für Einsteiger: Laufwerke - Teil 1

Autor: Jürgen Heinisch

Für die meisten Anwender von GEOS wird als erstes Laufwerk eine 1541 zur Verfügung stehen. Sehr schnell wird festgestellt, daß der zur Verfügung stehende Speicherplatz von 165 KB in der Regel immer zu klein ist. Man kann aber damit arbeiten, wenn man sich die Arbeitsdisketten gut einteilt.

Eine typische Arbeitsdiskette sollte enthalten: DeskTop, den Druckertreiber, die Applikation (z. B. GeoWrite), max. 3 Zeichensätze und nur die notwendigsten Hilfsmittel. Bei GEOS 128 kann man auf den (voreingestellten) Druckertreiber verzichten, weil GEOS diesen dort nicht nachladen muß. Anwender von GEOS 64 V2.0 können sich mit dem Programm PLUS21K aus dem Sonderheft 48 eine Diskgröße von 186 KB 'erschleichen'. Das hilft schon etwas weiter.
Dafür kann man bei GEOS 128 schon mal eher auf den DeskTop verzichten. Dieser steht komplett im Speicher und wird nicht in Teilen nachgeladen, wie dies bei GEOS 64 V2.0 (z. B. beim formatieren) geschieht. Trotzdem kann auch bei GEOS 64 V2.0 auf den DeskTop verzichtet werden. Dann sollte jedoch immer eine Arbeitsdisk bereitliegen, welche den DeskTop enthält.

Trotzdem kommt irgendann der Wunsch nach einem zweiten Laufwerk. Was soll man nun am besten anschaffen? Stellen wir doch nun einmal fest, welche Laufwerke überhaupt zur Verfügung stehen.

Als erstes sind da die 1541 Laufwerke. Das beste ist zur Zeit die 1541-II. Alternativ dazu geht natürlich auch eines der älteren Modelle: 1541, 154lc. Auch das Laufwerk OC-118, Hersteller unbekannt, läuft unter GEOS. Es gibt auch noch ein 1541 kompatibles Laufwerk von Renkforce. Erfahrungen unter GEOS sind mir aber nicht bekannt. Die Floppy 1570 ist früher als Zwitter für den C=128 entwickelt worden. Es ist eigentlich eine 1541, jedoch mit dem schneller Burstmodus unter dem C=128. Für GEOS ist die 1570 nicht zu empfehlen. Es gibt dort die meisten Schreib-/Leseprobleme.
Mit der 1571 bzw. 1571-2 sieht die Welt für GEOS bei einer Kapazität von 331 KB schon wesentlich besser aus. Dieser Speicherplatz reicht für die meisten Anwendungen völlig aus. Bei gealterten 1571 Laufwerk treten häufig Fehler auf. Ursache ist meist eine ermüdete Feder im oberen Schreib-/Lesekopf. Wobei zu beachten ist, daß der oben angeordnete Schreib-/Lesekopf die Rückseite der Diskette bearbeitet. Diesem Fehler kann man vorbeugen, indem man bei ausgeschaltem Laufwerk immer eine Diskette einlegt und das Laufwerk verschließt.
Die 1581, als 3 1/2" Laufwerk, ist mit 790 KB das größte zur Zeit verfügbare. Hier gehören Speicherplatzprobleme der Vergangenheit an. Allerdings gibt es bei Verwendung der 1581 ohne RAM Disk einen eigenartigen Fehler. Will man bei nicht zu voller Diskette per Doppelklick ein Dokument öffnen, kommt mitunter die Meldung "Disk zu voll", oder die dazugehörige Applikation wird nicht gefunden, obwohl sie auf der Disk ist. Helfen kann man sich, indem man zunächst die Applikation öffnet und von dort aus das Dokument. Dieser Fehler kann durchaus auch bei anderen Laufwerken und Konfigurationen auftreten.
Worin ist die Ursache zu suchen? Ich nehme an, daß die meisten Programmierer ihre neuen Werke nahezu ausschließlich auf der RAM Disk entwickeln und austesten. So fällt ihnen dieser Mangel nicht auf. Zumal bei der Programmentwicklung die Disketten nie besonders voll sein werden. Arbeitet man auschließlich in einer RAM Disk, so lernt man diesen Fehler gar nicht kennen.

Welche RAM Karten kommen für GEOS in Frage?
Die Standard RAM ist wohl die 1750 (512KB) von Commodore. Diese bietet die RAM Simulation einer 1571, also 331 KB Speicherplatz. Damit kommen die meisten Anwender prima aus. Der Speicherplatz ist ausreichend groß und die Arbeitsgeschwindigkeit von GEOS geradezu fantastisch.
Etwas kleiner fällt die RAM 1764 (256KB) aus. Diese kann eine 1541 simulieren. Da die 165 KB meist zuwenig Speicherplatz darstellen, sollte man sich die RAM 1764 zu einer 1750 aufrüsten lassen. Wie dies geht, wurde in der GUP 8 berichtet.
Die RAM 1700 (128KB) ist zunächst unter GEOS kaum zu gebrauchen. Sie bietet keine Möglichkeit, eine RAM Disk zu simulieren. Jedoch kann man die Funktionen Neustarten des RAM und DMA für "MoveData" nutzen. Diese Funktionen sollten immer eingeschaltet sein, auch bei den Karten 1750 und 1764.
Neustarten des RAM ermöglicht nach einem RESET oder vorübergegehenden Wechsel ins normale BASIC des C=64/128 den schnellen Neustart von GEOS. Nach laden und starten der PRG LOAD"RBoot",8,1 <RETURN>, RUN <RETURN> oder BOOT "128RBoot" <RETURN> wird das GEOS Betriebssystem nicht von Disk geladen sondern aus der RAM Disk reaktiviert. Alternativ zu diesen beiden Programmen kann man auch SYS 49152 <RETURN> bei GEOS 64 und BANK 1 : SYS 49152 <RETURN> bei GEOS 128 eingeben.
Dies klappt aber nicht immer, z. B. wenn die in der Zwischenzeit verwendeten Programme die Systemzeiger manipuliert haben.
Die zweite Funktion dient zum schnelleren Transport von Daten. GEOS nutzt diese zum kopieren von Dateien.

Diese Funktionen sind im übrigen der Grund dafür, daß die restlichen 181 KB einer 1750 und die 91 KB einer 1764 nicht als größere RAM Disk verwendet wurden. Außerdem wurde von den GEOS Programmierern größter Wert auf Kompatibilität zu den echten Laufwerken geachtet.

Alle RAM Karten 1700, 1750 und 1764 lassen sich unter GEOS 64 und GEOS 128 einsetzen. Außerdem bieten diese Karten die Möglichkeit, auf bis zu 2048 KB (2 Mega Byte) aufgerüstet zu werden. Dann lassen sich bis zu 2 RAM 1581 installieren, theoretisch, da ohne praktischen Nutzen, sogar noch als 3. Laufwerk eine RAM 1541. Genaueres dazu einschließlich der Adressen und Konditionen zum Aufrüsten stand in der GUP 13.

Bei der RAM 1764 läßt sich mit dem PRG Plus2lK unter GEOS 64 der Speicher wie bei einem echten Laufwerk 1541 auf 186 KB vergrößern.

Alternativ zur einer Commodore RAM Karte gibt es inzwischen die GeoRam vom EDV-Buchversand Michel & Co. (Siehe GUP 13). Bei dieser Karte handelt es sich um eine 512 KB Karte mit den Möglichkeiten der RAM 1750. Allerdings ist kein DMA möglich. Weiterhin bekommt man beim Kauf dieser Karte ein neues GEOS 64 und GEOS 128 Betriebsystem (neue Boot-Disk), welches speziell an diese RAM angepaßt wurde.
Die Boot-Disketten müssen neu installiert werden, dabei ist zu beachten das man in der Regel schon installierte Anwendungen hat. Bei der Installationsabfrage ist also die entsprechende Frage mit JA zu beantworten und anschließend z. B. die GeoFile Originaldiskette einzulegen. Dadurch übernimmt das neue System die Seriennummer des alten.
Die GeoRam ist eine gute Alternative zur RAM 1750. Leider ist die GeoRam etwas langsamer, schon wegen des fehlenden DMA. Der Faktor fällt aber kaum ins Gewicht. Von einer Möglichkeit, die GeoRam auch auf 2 MB aufzurüsten, ist uns noch nichts bekannt.

Letzter Kandidat der RAM Karten ist die CMOS RAM von Garnet Weiss. Diese Karte muß mit 256 KB bestückt werden, mehr ist allerdings nicht möglich.
Von Garnet Weiss gibt es eine für GEOS entwickelte Treibersoftware. Diese ermöglicht unter GEOS eine 1541 zu simulieren. Wie bei der RAM 1764 kann die simulierte 1541 mit dem PRG Plus21K auf 186 KB vergrößert werden. DMA ist leider nicht möglich.

Dafür bleibt alleine bei dieser Karte auch nach dem auschalten der Inhalt im Speicher, so das am nächsten Tag ein schneller Neustart von GEOS möglich ist. Einzigartig ist auch die Möglichkeit, per Moduladapter eine 1750 bzw. 1764/1700 zusammen mit einer CMOS-RAM zu betreiben. Leider ist die Treibersoftware nur für GEOS 64 geschrieben. Näheres siehe GUP 9.

Leider werden die RAM Karten 1700, 1750 und 1764 von Commodore nicht mehr hergestellt. So sind nur noch Restbestände oder Gebrauchtgeräte zu bekommen. Das gleiche gilt für die Laufwerke 1571 und 1581.

Es ist ein großer Fehler in der Produktionspolitik von Commodore, daß nicht erkannt wurde, welchen Nutzen und welche Beliebtheit gerade die 1750 und die 1581 für GEOS Anwender erreicht haben. Gleiches gilt für die Commodore Maus 1351.

Jeder GEOS Anwender erweist sich selbst einen großen Gefallen wenn er sofort zugreift, falls ihm eins dieser Produkte angeboten wird. Ab und zu soll es sogar noch einige wenige "Schnäppchen" geben, eine neue Floppy 1581 oder RAM 1674/1750, aus irgendeinem Restbestand. Das ist aber leider sehr selten und bei Bekanntwerden im Nu vergriffen.

Preise und Adressen:
Floppy 1541-2 für DM 299,- bei vielen Kauf- und Versandhäusern.
OC-118, Preis und Adresse unbekannt
Floppy 1571-2 für DM 355,- bei: 2fach Computer, J. Hübner. Dornkaulstr. 47, D-5120 Herzogenrath

Floppy 1581 - nur gebraucht für ca. DM 250,-
RAM 1700 - nur gebraucht für ca. DM 100,-
RAM 1764 - nur gebraucht für ca. DM 180,-
RAM 1750 - nur gebraucht für ca. DM 250,-
RAM 1764 auf 1750 aufgerüstet für DM 249,- bei: Data 2000, Stresemannstr. 11-16, D-5800 Hagen 1

GeoRam für DM 198,- Vorkasse (oder per Nachnahme plus DM 2,-) bei EDV-Buchversand Michel & Co., Kratzberger Str. 2, Postfach 100665. D-5630 Remscheid, Tel.: 02191 / 8661

CMOS-RAM für ca. DM 400, bei Fa. Garnet Weiss, Alpenveilchenstr. 56, D-8000 München.

Als Alternative: RAM-Link, RAM-Card oder RAM-Drive! Infos siehe GUP 13, Einzelheiten in Kürze im eigenen Testbericht!

 

J. Heinisch

 

 Laufwerk Einstellungen


 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 14

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Letzte Änderung am 01.11.2019