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Test- und Arbeitsbericht -RamDrive-Irgendwann einmal trat bei mir die Situation auf, daß für meine Arbeiten die Commodore-REU mit 512 KByte einfach zu klein wurde. Also stand ich vor der Frage: Was tun? Zwei Möglichkeiten boten sich: Wie es der Zufall wollte, suchte gerade jemand in unserer Regionalgruppe eine gebrauchte REU, also entschied ich mich für die zweite Lösung und ersetzte die CBM-REU durch ein RamDrive-Modul von PPE. Jetzt sollte ich nicht nur in den Genuß von mehr Speicher kommen, nein auch eine Akkupufferung war dabei. Doch vor dem Spaß am neuen Modul kam die Arbeit ...
Nachdem das sehr robust wirkende Modul in den Expansionsport gesteckt und mit dem Netzteil versehen wurde, ist ein kleiner Schalter auf der Oberseite (dazu unten noch mehr) auf die Position "Enable" zu setzen. Nun lade man das Programm "Hardwaretest" und lasse es möglichst mehrere Stunden (!) laufen. Gibt es keine Fehlermeldungen, so ist bereits alles getan, ansonsten sind nun fünf Minuten mehr Zeit und ein Schraubenzieher nötig: Der "Hardwaretest" meldet genau dann Fehler, wenn es zu Timingproblemen mit dem Modul kommt. In diesem Fall ist der Rechner aufzuschrauben und an einem genau bezeichneten IC an einem bestimmten Pin ein Kabel anzubringen, daß über den Expansionsport zu einem am Gehäuse der RamDrive befindlichen Jumper geführt werden muß. Ist dies getan, Rechner wieder zusammenbauen und Modul einstecken. Das Handbuch geht auch ganz vorbildlich auf alle verschiedenen Modelle des C64 und C128 ein. Hier war für mich das erste Handikap erreicht: Hardware ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln. In den sieben Jahren, in denen ich den C64 nun schon benutze, hatte ich ihn bisher kein einziges Mal aufgeschraubt, um mal hereinzuschauen. Nun mußte es sein! Dennoch, die (komplett englische) Anleitung ist hier sehr ausführlich (so nach dem Motto, nehmen Sie den Schraubenzieher in die Hand, bewegen sie ihn zur Schraube.... gut das ist jetzt etwas übertrieben, aber selbst für absolute Hardwarelaien zu gebrauchen) und selbst für die Leser verständlich, die mit dem Englisch schon immer auf Kriegsfuß standen.
Das Installationsprogramm führt nach erledigter Arbeit einen Reset durch und... Jetzt taucht bei manchem User sicher schon wieder ein entsetzter Blick auf, der an die Kompatibilität denkt: Sollte ein Programm nun im Standardmodus nicht mehr laufen, so stellt man einfach den Betriebsschalter auf "Disable" und führt einen Reset durch, schon hat man sein altes Betriebssystem wieder und kann ohne RD arbeiten, ohne sie aus dem Port entfernen zu müssen.
In Konfigurieren wählt man nun seine Laufwerke aus und schon ist die Arbeit abgeschlossen. Das Laufwerk "81 RAMDISK" ist akkugepuffert, hier sollte man alle wichtigen Applikationen hineinkopieren, dann hat man sie griffbereit. Das andere Laufwerk benutze ich als temporären Arbeitsspeicher für das erstellen und bearbeiten von Dokumenten. Dieses Laufwerk ist nicht akkugepuffert! Ein bißchen Technik: Während die "81 RAMDISK" ein Laufwerk ist, daß auch in Standardmodus angesprochen werden kann (siehe unten), ist die "RAM 1571" ein echtes GEOS-Laufwerk, also nur simulierter Speicher, der durch Direktzugriff (direct access) gesteuert wird und daher nicht gepuffert wird. Das war im Grunde genommen schon alles für GEOS. Alle wichtigen Programme laufen ohne Probleme in einer sehr angenehmen Zugriffzeit. Als Zeitvergleich: Während das Erzeugen der Datenbank des Programms "Universum" auf einer 1541 ohne Zusatzspeeder ca. 2 Minuten in Anspruch nimmt, ist das auf der RamDrive innerhalb von sehr wenigen Sekunden erledigt. Jetzt die wohl wichtiges Frage: Was läuft nicht? RamProzess wird gestartet und korrekt installiert, auch Tools werden richtig eingebunden, aber die Arbeit z. B. mit einer Uhr ist schon nicht mehr sinnvoll möglich, weil der Datenaustausch im Vergleich zur CBM-REU dann doch zu langsam ist. Ein Programm wie FileBrowser, die meines Erachtens einzig sinnvolle RamProzess-Anwendung, arbeitet ohne Macken, wenn da nicht ein kleiner Haken wäre: Hat man RamProzess installiert, möchte es später wieder deinstallieren oder nur einen Prozess löschen oder gar GEOS verlassen, so stürzt das ganze System ab... Laut Handbuch (mir fehlt die entsprechende Software), ist aber z. B. der Einsatz von GeoWizard ("Hexer") kein Problem. Die Arbeit mit Gateway als DeskTop-Ersatz ist im Handbuch ausdrücklich empfohlen, ich bin jedoch bei TopDesk geblieben, weil ich von Zeit zu Zeit ein viertes Laufwerk für die geniale Software "64net" und der dazugehörigen GEOS-Anpassung benötige.
Folgende Partitionstypen gibt es: 1. 1541/71/81 2. Native 3. DACC Auf diese Art und Weise können bis zu 31 Partitionen erstellt werden, die aus den obigen Möglichkeiten frei kombinierbar sind. Ich habe mir neben der "81 RAMDISK" und der DACC für GEOS noch drei Partitionen eingerichtet: Dabei kann dann noch eine Partition als Standardpartition eingestellt werden. Ich habe dies mit der 1541-Partition so gemacht, damit ich ohne Wechsel des REU-Bereiches meine Tools immer gleich erreichbar habe, wenn ich mal nicht in GEOS arbeite. Zusätzlich werden noch ein paar Tools mitgeliefert:
Ich schalte also Monitor und Floppy ein, lege die GEOS-Boot-Disk ein und direkt nach dem Einschalten des Rechners wird GEOS geladen, ohne das ich was tun muß. Wozu noch GeoROM o.ä.? So bin ich viel flexibler.
Betrachtet man nun den Preis, den eine Aufrüstung einer Commodore-REU auf 2 MB kostet, und eventuell noch Zusatzmodule wie BBU/RamLife, dann gibt es eigentlich keine bessere Alternative als die RamDrive. Import und Vertrieb des Moduls werden durch Performance Peripherals Europe, Michael Renz, abgewickelt. Natürlich ist RamDrive auch direkt beim Geos User Club zu beziehen.
Produkt Info Name: RamDrive lauffähig unter: Geos 64 & 128 ab v2.0 Voraussetzung: - Preis: 499,- DM (GUC: 449,10 DM) Bestelladresse: GUC Dorsten
Olaf Dzwiza
Kurzlink hierhin: http://geos-printarchiv.de/2201 |
Letzte Änderung am 01.11.2019 |