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Berührungsängste (Teil 3)

Autor: Rolf Stegmann

GeoWrite 64/128 ist ein phantastisches Textprogramm, und das ist sicher nicht nur die Meinung des Autors dieses Artikels. Proportionalschrift, veränderbare Zeichensatzgrößen, eine flexible Absatzformatierung, Grafikeinbindung und zahlreiche Optionen haben viele Liebhaber gefunden. Nicht zuletzt ist der Funken beim Zauberwort WYSIWYG übergesprungen: so, wie du's am Bildschirm siehst, wird's auch auf den Drucker ausgegeben, und das - dank HQ-Interpolationstreibern und GEOS LQ - in überzeugender Qualität.

In GeoWorks Ensemble, dem PC-GEOS Grundpaket, finden wir GeoWrite wieder. Ähnlich zu bedienen wie der 64/128-Recke, jedoch um einiges leistungsfähiger. Schauen Sie mit mir mal rein!

Durch Doppelklick auf dem GeoWrite-Piktogramm im World-Fenster des GeoManagers wird das Programm gestartet. Anders als in GeoWrite 64/128 erscheint hier nun keine Auswahlmöglichkeit entweder ein neues Dokument (mit sofortiger Namensvergabe) anzulegen oder ein bestehendes zu öffnen; in PC-GeoWrite wird dem Anwender automatisch ein neues - unbeschriebenes - Dokument präsentiert, welchem der vorläufige Dateiname "Write unbenannt" gegeben wird.
Da das Fenster, in dem dieses Dokument erscheint, noch nicht volle Bildschirmgröße besitzt, vergrößern wir es durch einen Mausklick auf das Quadrat in der Fensterleiste ganz rechts. Vor uns sehen wir nun nachstehend beschriebenen Bildschirm: Unterhalb der Fensterleiste (auch Titelleiste - sie zeigt den Namen der Applikation und des gerade in Bearbeitung befindlichen Dokumentes an) erstreckt sich eine Menüzeile mit den Einträgen Datei - Editieren - Ansicht - Optionen - Absatz - Schrift - Größe - Stil - Fenster.
Unter dieser ist das Formatlineal, ähnlich GeoWrite 64/128 mit wahlweiser Einteilung in Zentimeter oder Zoll (inch). Wiederum an dessen Unterkante können in einer Formatleiste mehrere Einstellungen bezüglich des Absatzformates (Bündigkeiten, Zeilenabstand) eingestellt werden, auch Tabulatoren werden "von hier geholt".
Zu guter letzt beginnt unter der Formatleiste der eigentliche Schreibbereich, zwei vertikale gestrichelte, schwarze Linien auf weißem Hintergrund symbolisieren die linke und rechte Schreibbegrenzung. Standardmäßig beträgt der Blattrand (für die Druckausgabe) 2 cm, er läßt sich per Menü beliebig einstellen.

Über- und unterhalb der eigentlichen GeoWrite-Seite sind zwei Bereiche für Kopf- und Fußzeilen "reserviert". Braucht man sie nicht, können sie, ebenfalls per Menü, "ausgeblendet" werden, falls doch, stellt man sie auf die gewünschte Größe ein.

GeoWrite 64/128-Kennern sind zwei "Buchstaben" wohlbekannt: das M und das P zu finden auf jeder vollständigen Tastatur und in der Formatleiste von GeoWrite 64/128. Im letzteren Fall sind sie zuständig für die Absatzformatierung und Randbegrenzung. PC-GeoWrite bietet diese Einstellmöglichkeiten ebenfalls - in Form dreier Dreiecke (jawohl!) und zwar zwei als linke Randbegrenzer und eines für den rechten Schreibrand. Die Funktionsweise entspricht exakt der, der GeoWrite 64/128 Randbegrenzer. Vorteil: Bei PC-GeoWrite sind die linken Randmarkierungen übereinander angeordnet, es kann nicht passieren, daß sie "aufeinanderliegen", wie in der GeoWrite 64/128 Version. Und wen hätte dies noch nicht geärgert, wenn mal schnell der linke Rand geändert werden soll.

Zum Eingeben und Formatieren eines Textes brauche ich eigentlich nicht viel sagen, wer mit GeoWrite 64/128 gearbeitet hat, wird sich sofort zurechtfinden.

Doch nun zu den Besonderheiten von PC-GeoWrite: Eine davon ist die komfortable Text-Markierungsfunktion. Per Doppelklick mit der linken Maustaste wird ein Wort, per Dreifachklick eine Zeile, per Vierfachklick ein Absatz und -Uff!- per Fünffachklick die komplette Seite markiert. Wer sich einmal "eingeklickt" hat ist vom praktischen Wert dieser Funktion überzeugt.
Alle Markierungsfunktionen lassen sich ebenfalls per Tastatur ausführen. Auch spezielle Cursorbewegungen (wort-, zeilen- und absatzweise, Seitenanfang und -ende) können mit Hilfe von Tastaturkombinationen erfolgen. Dies ist angenehm, weil es im Gegensatz zum "Mausen" den Schreibfluß nicht bremst. Wer jedoch seine Maus links (rechts) liegen läßt, verpaßt eine echte boah-ey Funktion: DRAG'n DROP. GeoWorks Ensemble besaß dieses Feature lange bevor eine Konkurrenzfirma, welche uns unter anderem dieses unselige PC-Betriebssystem DOS bescherte, damit angeben konnte, Drag'n Drop bedeutet "schnell kopieren" oder "-verschieben" von markierten Textteilen d. h. ohne den Einsatz der Editieren-Funktionen Ausschneiden, Kopieren und Einkleben.
Vorgehensweise: Der zu kopierende Text wird markiert (invertiert), anschließend wird die rechte! Maustaste gedrückt (der Mauszeiger muß sich auf dem markierten Text befinden) und festgehalten (DRAG). Am Mauszeiger hängt nun ein ausgefülltes Quadrat, welches den zwischengespeicherten Text symbolisiert.
Wir bewegen Mauszeiger samt Anhängsel zum Bestimmungsort und lassen die rechte Maustaste los (DROP) - prompt wird der Text dort eingefügt. Wurde bei dieser Aktion zusätzlich die STRG -Taste gedrückt gehalten, wird unser Text an der Quellposition gelöscht, was einem Verschieben gleichkommt. In vielen Fällen kann so der Umweg über das Editieren-Menü gespart werden. Dieses ist nur dann einzusetzen, wenn der Text auf eine andere Seite oder gar in eine andere Applikation gelangen soll.

Apropos prompt: der Mauszeiger hat innerhalb des PC-GeoWrite Schreibfensters das Aussehen zweier mit dem Rücken aneinandergestellten Klammern ")(", der Textcursor ist, wie in GeoWrite 64/128, ein senkrechter, blinkender Strich "|".

Im Größe-Menü von PC-GeoWrite finden sich die gängigen Schriftgrößen von 10- bis 72-Punkt und der überaus wichtige Menüpunkt wählbare Größe, welcher ein stufenloses Verstellen der Schriftgröße erlaubt (4 - 792 Punkte). Wird ein neues Dokument begonnen, ist grundsätzlich die Schriftart URW Roman 12-Punkt voreingestellt. Im Grundpaket GeoWorks Ensemble stehen acht weitere Schriften zur Auswahl. Da diese Zeichensätze sogenannte Vektorfonts* sind, können sie ohne Qualitätsverlust in Größen von 4 - 792 Punkt dargestellt werden.
792 heißt: ungefähr ein Zeichen pro Seite! Sowohl auf dem Bildschirm, als auch auf jedem angeschlossenen grafikfähigen Drucker. Und damit nicht genug: der Anzeigemaßstab auf dem Bildschirm kann zusätzlich in Größen von 25 % (Verkleinerung) bis 200 % (Vergrößerung) variiert werden, 100 % ist die Standard-Anzeigeform.

Unser Dokument ist in JEDER Vergrößerungs- oder Verkleinerungsstufe uneingeschränkt editierbar - ein wirklich phantastisches Feature. Wird eine Seitenübersicht gewünscht, wählen wir Ansicht 50 %, wollen wir mit sehr kleinen Schriftgrößen arbeiten, stellen wir die Ansicht auf 150 oder gar 200 % ein. Eine weitere Besonderheit ist das Festlegen des Buchstabenabstands (Kerning) eines Textes im Größe-Menü durch den Befehl Laufweite. So werden z. B. gesperrte Wörter oder gar Absätze zum Kinderspiel. Manche Schriftarten erhalten gerade durch einen vergrößerten Buchstabenabstand ihren besonderen Reiz.

Welcher 64/128 GeoWriteler hat sich nicht schon mal gewünscht, Texte im A4 Querformat eingeben zu können, beispielsweise Tabellen oder ähnliches. Im PC-GeoWrite Menü Datei finden wir unter dem Menüpunkt Seitenformat diese Einstellung, auch Landscape genannt.
Ab sofort editieren Sie Ihren Text im Querformat! Was sagen Sie? Sie haben NUR einen Drucker, der A4 Hochformat bedrucken kann? So ein Pech für Besitzer anderer Programme! PC GeoWrite druckt Ihnen den Text - eben seitwärts. So einfach geht das!
Und wer seine Dokumente im zeitungsmäßigen Spaltensatz gestalten möchte, findet in PC GeoWrite auch dafür eine Option, ebenfalls unter dem Menüpunkt Seitenformat. Dort kann die Anzahl der Spalten (bis zu vier), deren Abstand voneinander, und das Vorhandensein beziehungsweise die Stärke einer Trennlinie bestimmt werden.

 

Rolf Stegmann


*Vektorfonts: Im Gegensatz zu Bitmap-Schriften, wo sich jeder Buchstabe aus einzelnen Punkten zusammensetzt (beispielsweise den Fonts von GeoWrite 64/128.) existiert für jedes Zeichen eines Vektorfonts eine geometrische Beschreibung - jeder einzelne Buchstabe wird berechnet. Dadurch entfällt der Qualitätsverlust beim Skalieren (vergrößern) der Schriften. Bitmap-Fonts benötigen für jede Schriftgröße eigene Zeichen, sie belegen dadurch wesentlich mehr Speicherplatz als ihre Vektor-Kollegen. Wird eine Bitmap-Schriftgröße skaliert, kommt es zu unerwünschten Kanten (Aliasing). Diese können zwar geglättet werden (Funktionen in GeoPaint und GeoPublish), was aber nur eine bedingte Lösung ist.

Anmerkung der Red.: Fortsetzung aus der GUP 20, Seite 11.

 

 Ich verhexe alle die sich einen 'PC' kaufen

 

Rolf Stegmann

 

 

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 22

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Letzte Änderung am 01.11.2019