Eines Tages war ich es leid, immer nur Pullover und Socken für alle möglichen Leute zu stricken und da ritt mich der Teufel und ich kaufte mir einen 64'er. Gottseidank schenkte mir mein Bruder Geos 2.0 dazu, was sogar ich schnell kapiert habe. Ohne Geos hätte ich meinem Computer wahrscheinlich die Tasten rausgerissen, ihn auf dem Flohmarkt verkauft und mein Strickzeug wieder ausgepackt.

Ein paar Wochen später trat ich in den GUC ein und erhielt kurz danach eine schriftliche Einladung der Berliner Regionalgruppe des GUC, doch mal zu einem Treffen vorbeizukommen. Mir wurde ganz mulmig, denn stellt Euch doch mal folgende Situation vor: Da erscheint eine Frau mit grauen Haaren, im zarten Alter von 47 Jahren und in voller Größe von 159 cm in einem Computerclub. Na, wer lacht denn da? Das war für mich reif für ein Witzblatt. Also schrieb ich dem Berliner Clubleiter Hans Peter Haag, daß ich mich oben genannter Situation nicht aussetzen möchte, aber weiterhin an dem Club interessiert wäre, aber eben nur aus der Ferne. Computerclubs waren bis dahin für mich Treffpunkte für junge Leute, wo eine Geos-Oma wie ich wohl etwas fehl am Platze wäre.
Aber hartnäckig wie Hans Peter Haag nun mal ist, rief er mich einfach an und machte mir klar, daß fast alle Mitglieder der Regionalgruppe so in etwa in meinem Alter wären (stimmt beinahe, fast alle sind schon etwas angestaubt wie ich) und ich solle ruhig mal vorbeikommen. Da ja bei Frauen die Neugierde meist größer ist als die Angst ist, bin ich also mutig zu dem nächsten Clubtreffen gegangen, betrat den Clubraum und wurde vom Clubleiter mit den charmanten Worten "Hallo Oma" begrüßt. Ist er nicht ein nettes Kerl'chen, dieser Hans Peter?
Schon nach kurzer Zeit fühlte ich mich dort wie zu Hause und heute freue ich mich auf jedes Treffen mit "meinen Männern". Also Omas, werft das Strickzeug aus dem Fenster und kauft Euch einen Computer.

Es grüßt Euch