Am 02. und 03. Oktober 1993 fand unser diesjähriges Jahreshaupttreffen in Löwenstein, nahe bei Heilbronn, statt.

Dort stand uns die evangelische Tagungsstätte mit ausreichendem Platzangebot zur Verfügung. An beiden Tagen waren knapp über 80 Geos User aus nah und fern angereist, ferner ca. 10 Tagesgäste an jedem Tag, so daß insgesamt ca. 90 User auf dem Treffen Kontakte untereinander finden konnten.

Auch aus den Nachbarländern Luxemburg und Schweiz waren Teilnehmer gekommen. Leider aber waren die ortsnahen User nicht besonders stark vertreten.

Die Anreise fand zum Teil schon einen Tag eher statt. Nach gemütlichem Abendessen wurde es alsbald ein geselliger Abend auf der Kegelbahn des Hauses, mit herrlichem Wein aus der Gegend. Am Samstag vormittag konnten wir nach dem Frühstück schon die ersten Teilnehmer begrüßen. Der gewohnte Aufbautrubel und die notwendigen organisatorischen Abläufe setzten sich in Bewegung.
Nach dem Essen und kurzer Begrüßung war das Jahreshaupttreffen in vollem Gang. Aus organisatorischen Engpässen - bei die Regio 7000, welche das Jahreshaupttreffen ausgerichtet hatte, und weil kein komplettes Rahmenprogramm vorgesehen war - setzten wir voll auf die Eigendynamik der Geos Anwender. Es stellten sich dann auch tatsächlich schnell die gewohnten Diskussionen und der Erfahrungsaustausch untereinander ein. An 3 C64'ern 6 C128'ern und 14 PC' (davon 2 Laptops) wurde vorgeführt, diskutiert und gelernt.

Es konnten einige besondere Hard- und Softwareprodukte begutachtet und getestet werden. An dem Rechner von Dirk Lausecker und Jens-Michael Groß war GeoTec zu testen. Bei Berliner und Hamburger Anwendern aus den jeweilige Regios konnten Farbdrucker unter PC/GEOS Einsatz bestaunt werden. Am PC von Ralf Brinkmann (Regio Rhein-Main) konnte man von einer wohlüberlegten Aufteilung des GEOS Bildschirms ein gutes Konzept übernehmen.

Günter Meckes, der Programmierer der UNI Treiber, zeigte, daß er auch auf der Hardwareseite sehr bewandert ist. Er hat ein Tastaturinterface für den C64 entwickelt, welches den Anschluß einer PC Tastatur über den Userport im Geos Betrieb ermöglicht. Dabei hat er den parallelen Druckerport gleich durchgeschleift und will nun nach vielen Anregungen das Interface so weiterentwickeln, daß der gleichzeitige Anschluß eines Modems und Druckers möglich sein wird. Das Endprodukt wird nach Abschluß der Entwicklung beim Geos User Club zu beziehen sein.
Marcel Riesnert, unser jüngster Teilnehmer, brachte seinen 64'er in einem Selbstbaugehäuse in Größe einer Vitrine mit. Der Monitor ist dabei voll integriert, zusammen mit Laufwerken sowie RamLink und diversen Schaltern für alle nur denkbaren Konfigurationen.
Michael Chambers brachte das erste in Deutschland auf 1 MB aufgerüstete GeoRam Modul mit. Dieses Modul und die Commodore REU mit 1 MB führte er an einem RamLife Modul aus der Produktion des Geos User Club vor.
Die GEOS USER CLUB Zentrale, ein Begriff, der sich in der letzten Zeit bei Gesprächen mit Regioleitern eingebürgert hat, brachte einen 128'er mit, an dem neben RamLife auch die Opti-Treiber, ein neues Etikettenprogramm und GeoTerm in Nullmodemverbindung zum Commodore PC 386SX-16 vorgeführt wurden. Am PC konnten wir direkt den Einsatz von Floppy 64 in Verbindung mit einer 1581 demonstrieren. Es wurden Einblicke in die Grafiksammlungen ermöglicht und die ersten Probleme mit GeoFile und GeoCalc am PC gelöst.
Etwas abseits, aber nur räumlich, stand unser GeoBox Rechner. Hier konnte unsere Mailbox direkt getestet und BTX live erlebt werden. Besonderes Ereignis an diesem Rechner war die Livekonferenz im Datennetz GENIE, geführt von Thomas Haberland. Während dieser Konferenz erhielt Thomas die Freigabe zur Vorführung von drei neuen PC/Geos Programmen der AGD (Association of Geos Developers), einer Interessengemeinschaft für PC/GEOS Programmierung. Diese Vorführung erfolgte dann auch gleich nach der Konferenz.
Am Nachmittag trafen sich verantwortliche und interessierte Clubmitglieder zu der Diskussionsrunde GUC INTERN. Ein Forum, welches zusammen mit dem Treffen der RegioLeiter vor dem Jahreshaupttreffen eine regelmäßige Einrichtung wird.

Der Abend zog sich mit vielen Gesprächen und lustigen Begegnungen bei Bier und Wein bis tief in die Nacht. Die Kegelbahn wurde von den mitgereisten Frauen in Anspruch genommen. Nach viel zu kurzer Nacht ging es dann im vollen Gange weiter, bis die ersten nach dem Mittagessen mit dem Einpacken der Geräte begannen. Nicht wenige Teilnehmer ließen es sich aber nicht nehmen, das Treffen bis nach dem Kaffee voll auszukosten.
Wir freuen uns schon auf das nächste JHT'94, dann voraussichtlich in Berlin. Dazu mehr in der nächsten GUP.

Jürgen Heinisch