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Testbericht zu GEOS 2.5

Autoren: Werner Weicht, Thomas Haberland; Autoreninfo anzeigen

In großformatigen Anzeigen wirbt Markt & Technik für GEOS 2.5. Es soll das Beste sein, das es je gab. Zu Beginn möchte ich darauf hinweisen, daß Geos 2.5 nur für den C64 angeboten wird.

Ich habe das Update von GEOS 2.0 auf GEOS 2.5 einmal näher betrachtet. Dabei habe ich mit folgender Konfiguration gearbeitet: Lfw. A: 1541, Lfw. B: RAM 1581 und Lfw. C: 1571.
Man erhält eine zweiseitig bespielte Diskette und ein Handbuch, in dem die neuen Programme beschrieben sind. Doch so neu sind die Programme auch wieder nicht. Alle Programme wurden bereits vom Geos User Club oder von Markt & Technik angeboten. Seite 1 enthält TopDesk. Diese Seite ist kopiergeschützt. Nach der Installation wird dieser Kopierschutz aufgehoben. Alle anderen Programme befinden sich auf der Rückseite der Diskette.

TopDesk ist eine graphische Oberfläche, die den "alten" Desktop vollständig ersetzt. Über die Vorteile von TopDesk (bis zu vier Laufwerke, Fenstertechnik, Unterverzeichnisse auf allen Laufwerkstypen, RAMDeskTop, usw.) brauche ich hier wohl nichts mehr sagen. Darüber wurde in der GUP schon berichtet. Es fehlt hier aber nach wie vor ein Rollbalken, um eine Datei im jeweiligen Fenster schneller zu finden. Bei der Installation und bei der Arbeit mit TopDesk traten keinerlei Probleme auf. Auch InstallDriveD (zum Konfigurieren des 4. Laufwerks) und GetDrivers (zum Erstellen der Laufwerkstreiber für 2-Lfw.-Systeme ohne RAM) liefen problemlos.

Mit dem Programm Silben kann man die Silbentrennung in GeoWrite-Dokumenten realisieren. Dies geschieht aber nicht nach den Regeln des Duden, wie in einer Anzeige im 64'er Nr. 10/93 zu lesen ist. Vielmehr wird ein zu trennendes Wort mit einem Trennvorschlag (max. mögliche Anzahl von Buchstaben bis zum Zeilenende) angezeigt. Dieser kann bestätigt, eine andere Position für die Trennung bestimmt oder das Wort komplett auf die nächste Zeile übernommen werden. Möglich ist auch, vorhandene Trennungen zu entfernen. Es sind viele Voreinstellungen möglich, die ein effektives Arbeiten mit Silben erlauben. Soweit zu den Möglichkeiten des Programms laut Anleitung.

Leider scheint Silben das schwarze Schaf des Updates zu sein. In allen bei mir möglichen Konfigurationen, unter TopDesk und Desktop stürzte das Programm spätestens beim Aufruf des Menüpunktes 'Trennung beginnen' ab.
Hier scheint sich ein Kopierfehler eingeschlichen zu haben. Dieser Fehler tritt übrigens nicht nur bei mir, sondern auch bei zwei weiteren Updates in unserer Regiogruppe auf. (siehe Anmerkung am Ende)

Ich habe mir Silben bereits vor längerer Zeit beim GUC gekauft. Die Versionsnummer und das Datum dieser Version stimmen mit der des Updates überein. Beide Versionen von Silben machen unter TopDesk Probleme (beim Laden hängt sich GEOS in einer Endlosschleife auf), die damals gekaufte Version läuft jedoch unter Desktop fehlerfrei.

Mit DirPrint kann man Directorys im Grafikmodus ausdrucken. Es werden die Icons und der Dateiname gedruckt, so wie sie im Desktop dargestellt werden. Dabei kann die jeweils zu druckende Seite gewählt werden. Dies bezieht sich auf den "alten" Desktop. Es werden also immer maximal 8 Icons einer Desktop-Seite nebeneinander gedruckt. DirPrint unterstützt 3 Laufwerke.
Ich persönlich bevorzuge Directory-Druck-Programme, die im Textmodus arbeiten. Diese drucken erheblich schneller und mehr Informationen aus.

Der ScrapCutter dient zum Zuschneiden von größeren PhotoScraps, so daß sie in GeoWrite und GeoPaint eingeklebt werden können. Dabei können verschiedene Voreinstellungen gewählt werden. Leider fehlt zu diesem Programm eine Anleitung. Mit etwas experimentieren wird die Arbeitsweise aber klar. Eine Beschreibung für dieses Programm findet man im 64'er Sonderheft Nr.48.

Die beiden Druckertreiber NLQ-Spezial dienen zum Ausdrucken aller im Drucker vorhandenen Schriften und Schriftstile im NLQ-Modus. Die Schriften und Stile werden über Steuerzeichen im Text angesprochen. Diese Treiber wurden speziell für den Star LC-10 geschrieben, laufen in der Regel aber auch auf anderen Epson-Druckern. Bei meinem Star LC-20 lassen sich die NLQ-Schriften 3 und 4 (Orator groß und Orator klein) nicht ansprechen. Alle anderen Steuerzeichen werden erkannt und entsprechend ausgedruckt.
Nachteilig ist, daß beim Schreiben von Texten auf die jeweiligen Steuerzeichen geachtet werden muß. Meiner Meinung nach ist diese Vorgehensweise etwas umständlich. Das Programm TextPrint V3 (u. a. erhältlich beim GUC) erfüllt im Prinzip die gleiche Funktion und ist wesentlich komfortabler.

Muas-Treiber? Mit den zwei Maustreibern Comm-1351 V1 und Comm1351 V2 kann auch die rechte Maustaste benutzt werden. Bei V1 ist die rechte Maustaste als schneller Doppelklick und bei V2 als langsamer Doppelklick definiert. Unter TopDesk kann es mit diesen Maustreibern allerdings zu Problemen kommen, da TopDesk an einigen Stellen einen Doppelklick anders interpretiert als Desktop.
Das Hilfsmittel Show Font zeigt die Zeichensätze auf dem Bildschirm an. So erhält man schnell einen Überblick über das Aussehen der einzelnen Font's. Dabei wird nach der Auswahl eines Font zunächst die kleinste Punktgröße dargestellt. Über ein Icon kann die nächste Punktgröße angewählt werden. Zu beachten ist, daß dieses Programm keine Mega-Fonts anzeigen kann.

Das Programm Wechsel ist ebenfalls ein Hilfsmittel. Es ermöglicht den schnellen Wechsel zwischen zwei Applikationen, ohne zum Desktop zurückkehren zu müssen. Ich hatte dabei mit keiner Applikation Probleme.
Eine mögliche Anwendung von Wechsel ist die Zusammenarbeit zwischen GeoWrite und GeoPaint. Wenn man einen Text schreibt und ein Bild einkleben will, ruft man über den Menüpunkt geos Wechsel auf und öffnet GeoPaint. Hier kopiert man die benötigte Grafik in ein PhotoScrap, ruft Wechsel erneut auf und startet wieder GeoWrite, um das Bild in den Text einzufügen.
Bei der Arbeit mit Wechsel ist auch ein Disketten- bzw. Laufwerkswechsel möglich. Beachten sollte man, daß das jeweilige Dokument vor dem Aufruf von Wechsel aktualisiert werden muß.

GeoText IIa ist ein schneller Texteditor. Er dient zur Erstellung von Texten, ohne daß auf Schriftstile und Textgestaltung geachtet werden muß. Die Texteingabe kann sehr schnell erfolgen. Es wird immer ein GeoWrite-Dokument erzeugt. Die Textgestaltung (Auswahl von Schriften und Schriftstilen) erfolgt nach der Erfassung des Textes mit GeoWrite. Die Vorversionen des Programms erschienen bereits in zwei 64'er Sonderheften. Dort traten aber noch Fehler auf. In der vorliegenden Version sind diese Fehler behoben. Ich habe diesen Testbericht mit GeoText IIa erstellt und keinerlei Probleme bei der Arbeit feststellen können.

Das 42-seitige Handbuch zum Update ist recht gut gestaltet. Die Beschreibungen zu den einzelnen Programmen sind übersichtlich und verständlich. Zu einigen Programmen sind neben der Anleitung auch Bildschirm-Hardcopys abgedruckt, die das Einarbeiten in die Programme erleichtern. Negativ ist zu bewerten, daß das Programm ScrapCutter zwar auf der 4. Umschlagseite als Bestandteil von GEOS 2.5 aufgeführt, jedoch im Handbuch nicht beschrieben wird.


Fazit
Das Update auf GEOS 2.5 enthält viele nützliche Programme, die bis auf Silben auch alle hervorragend laufen. Doch wird der ernsthafte Geos-Anwender einen großen Teil davon bereits besitzen. Für diesen Personenkreis lohnt sich die Ausgabe von 49,- + 5 DM Porto nicht. Für diejenigen, die die Programme des Updates noch nicht besitzen, kann ich das Update auf GEOS 2.5 durchaus empfehlen, wenn sie das nicht benutzbare Silben verschmerzen können. Aber das muß jeder für sich entscheiden.

Neueinsteiger in die GEOS-Welt haben mit GEOS 2.5 den Vorteil, daß Sie mit dem neuen GEOS für 89,- DM bereits Programme mitgeliefert bekommen, die bisher noch extra gekauft werden mußten.

 

Werner Weicht


Anmerkungen

  1. Silben: Eine erste Serie der GEOS 2.5 Disketten wurde fehlerhaft kopiert, d.h. konkret die Anwendung Silben ließ sich nicht starten. Dieses Problem ist bei MSPI bekannt und bereits behoben; gegen Einsenden der "defekten" Original-Disk kann man eine neue, sauber vervielfältigte Disk bekommen.
     
  2. Patch: Ein Patch Programm zum korrigieren der fehlerhaft kopierten Kopien von Silben kann bei Werner Weicht angefordert werden. (siehe Autoreninfo) Bitte mit Disk + Rückumschlag!
     
  3. Steinzeit-CompiNLQ Spezial: wurde vor mehreren Jahren entwickelt, als Nachfolger von NLQ-Wahl. Es entstand also lange Zeit vor TextPrint V3 - welches man als logische Weiterentwicklung von NLQ Spezial betrachten kann.
    Da der LC-20 gegenüber dem Vorgängermodell einige geänderte Befehle verwendet - eben zum Anwählen der NLQ Schriften Nr. 3 und 4 - ist der NLQ Spezial Druckertreiber hier nicht voll anwendbar. Eine Anpassung hierfür wurde niemals entwickelt.

 

 

Thomas Haberland

 

 

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

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Letzte Änderung am 01.11.2019