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Geos-Dachverband - Meine ganz persönnliche Einschätzung

Autor: Burkhard Oerttel

Reinhard Mey sang in seinem Lied "Bevor ich mit den Wölfen heule" die Zeile "Laß dich mit keinem Verein ein ..."

Der Mann hat recht! Ich habe diese Devise weitestgehend mein Leben lang befolgt. Ich habe mich zwar oft für bestimmte Dinge engagiert, aber mich so gut wie nie auf Mitgliedschaften in den zugehörigen Vereinen, Clubs oder so eingelassen. Ich bin mit dieser Einstellung gut gefahren, und die einschlägigen Institutionen auch. Mein Weg hat also immer beiden Seiten etwas gebracht. Auch im GUC war ich nie Mitglied, was einige verwundern dürfte. Aber auch hier brachte die zwanglose Zusammenarbeit doch für beide Seiten (und die GUC-Mitglieder) durchaus positives.

Warum sollte ich mit dieser Devise brechen? Es gibt keinen Grund dafür, deshalb mein klares "Nein!" zu einer Einbeziehung in den Geos-Dachverband. Ich kann mein "Expertenwissen" der Geos-Szene auch zur Verfügung stellen, ohne in diesem Konglomerat institutionalisiert zu sein.

Doch es gibt noch etwas anderes, was mich an den Plänen zum Dachverband stört: die wahllose Einbeziehung von allem, was nur irgendwie nach Geos riecht. Es ist keineswegs meine Art, irgendwelche elitären Ansprüche zu vertreten, doch die Liste derer, die die GUC-Führung in diesem Dachverband sehen möchte, geht mir ein wenig zu weit. Da sind zum Beispiel zwei Gruppen erwähnt, die mir seit einiger Zeit energisch auf den Zehen herumtanzen. Ich halte es für eine Zumutung, mit diesen beiden Gruppen unter dem "Dach" des Dachverbandes zur Zusammenarbeit "gezwungen" zu sein. Das auch noch unter dem Aspekt, daß auch der GUC mit beiden Gruppen und deren suspektem Verhältnis zum Urheberrecht so seine Schwierigkeiten hat.

Aktuell in Klartext: Da gibt es in der Schweiz die Geos User Group CH, repräsentiert durch Hermann Meier, die mit allem Handel treiben möchte, was mit Geos zu tun hat. Dabei kümmert man sich herzlich wenig um Lizenzfragen, sondern handelt einfach. Unter anderem mit PrintWorks, einem Produkt, an dem ich die Rechte besitze, und dessen Vertrieb ich aus formalrechtlichen Gründen Hermann Meier schon mehrfach untersagt habe. Es kümmert diesen Verein aber nicht; man handelt weiter unlizenziert zu Dumpingpreisen und gräbt damit anderen, die ehrlich mit mir abrechnen, das Wasser ab.

Auch wenn das Engagement für Geos den meisten von uns überwiegend mehr ideell als finanziell etwas bringt, ist es in meinen Augen schäbig, wenn es einige aus "unseren Kreisen" anderen nicht gönnen, daß ihre teilweise nicht unerhebliche Leistung honoriert wird - mal ganz abgesehen vom zivil- und strafrechtlichen Tatbestand.

Deshalb noch einmal ganz klar: Ich brauche keinen Dachverband, und ich weiß auch nicht, wer ihn denn sonst noch brauchen könnte. Der Idee "Geos" ist mit einem Dachverband auch nicht weiterzuhelfen, da hilft nur Marketing und Support. Zum Support können wir "Experten" unseren Teil beitragen, ob als Einzelperson, als Gruppe oder was auch immer. Diese Aktivitäten zu bündeln, bedarf es keines Dachverbandes, das haben Geos User Club und Geos Optimismus Crew schon immer gut verstanden. Aber all dieses Engagement nützt nichts, wenn das Marketing weiterhin nicht funktioniert.
Clive Smith verkündete vollmundig im Juni in Basel, daß er zum Oktober diesen Jahres eine deutsche Version von "NewDeal" anstrebe. Ich habe ihm dazu eine "Erfolgsprämie" versprochen, die sich durchaus sehen lassen kann. Aber ich muß mein Versprechen wohl nicht einlösen ...
 

Burkhard Oerttel


Anmerkungen des GUC:
Die unter "in Klartext" genannten Vorwürfe können vom GUC nicht bestätigt werden. Hier sind dringend Gespräche nötig, bei denen vor allem der Dachverband helfen könnte.
Außerdem ist hinzuzufügen, daß es nicht in den Gedanken des Dachverbands paßt, daß sich eine so bekannte Persönlichkeit der Geos Szene mit einer solch dünnen Argumentation ausgrenzt. Gemeinsames Handeln ist ein bißchen mehr, als draußen vor Türe zu stehen und sagen, daß man doch dazugehört. Wenn die Idee des Dachverbands erfolgreich sein soll, für die Sache und alle Anwender, kann dieses Ziel nur in der Gemeinschaft erreicht werden! Leute, die draußen bleiben, gehören dann nicht dazu und machen es auch dem Dachverband schwer, für alle Geos Anwender zu handeln.

 

 

Th. Haberland & J. Heinisch

 

 

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 54

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Letzte Änderung am 01.11.2019