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BetaTest: Wheels 128

Autor: Nikolaus Metz

Logo: Wheels

Das Rad neu erfunden ...
   ... hat Maurice Randall zwar nicht ... und dennoch ist es eine kleine Sensation, was er mit dem GEOS-Update Wheels128 geschaffen hat.

Da ich schon des öfteren Pech mit Neuheiten auf diesem Gebiet hatte - weder die neuen TopDesks für GEOS noch das Wheels64 funktionierten bei mir auf Anhieb - finde ich es nur zu gerecht, daß ich als erster in Deutschland die Beta-Version des amerikanischen Wheels128 ausprobieren darf. Und so bin ich auch mit dem gewohnt skeptischen Blick an die Installation der neuen Oberfläche gegangen.

Diskettenformat
Die für mich positivste Neuerung ist, daß Wheels und alle weiteren Produkte von Click-Here-Software ab sofort auch im 3.5-Zoll-Format geliefert werden können, wodurch das momentan noch lästige NTSC/PAL-Problem bei 1541/71-Laufwerken elegant umgangen wurde. Somit konnte ich Wheels128 ohne weiteres starten und zum ersten Mal das neue Dashboard bewundern.

Als ich jedoch von einer 1541-Bootdiskette, die ich mit dem Programm MakeSysDisk erstellt hatte, starten wollte, trat das gleiche Problem wie mit der 64er-Version auf, der Bootvorgang stoppte kurz nach Erscheinen des Startbildes. Dieses Problem ist aber seit der Überarbeitung der 'Toolbox64/128' durch den Autor erledigt und ab sofort kann man auch von einer 1541 oder 1571 booten. Wer noch die alte Toolbox-Version von 1998 besitzt, sollte sich wegen eines Updates einfach mit Maurice Randall in Verbindung setzen.

Das System
Wheels128 ist ein echter Fortschritt für alle GEOS-User, die eine etwas gößeren Maschinenpark besitzen. Das System erfordert zwar eine RAM-Erweiterung mit mindestens 128 kB, aber es werden jetzt alle Arten unterstützt: sämtliche Commodore 17xx REUs bis 2 MB, die neue CMD-1750(XL), BBG-RAMs, RamDrive- und RamLink-DACC-Partitionen und sogar die eigentlich GEOS-inkompatible geoRam bis 2 MB. Die RamCard einer SuperCPU(128) hat hier einen besonderen Stellenwert, dazu mehr im Zusammenhang mit dem Systemprogramm Toolbox.
Die Wheels-Diskette beinhaltet das neue System mit dem Kernal, Dashboard als DeskTop-Ersatz, Toolbox zum Konfigurieren des Systems, DetailShop für die Feinheiten, Maus- bzw. Joysticktreiber, sowie die für geoShell notwendigen Zusatzprogramme. Applikationen wie geoWrite oder geoPaint wird man vergeblich suchen, da diese bereits im GEOS-System enthalten sind und Wheels aus urheberechtlichen Gründen nur als Update verkauft werden darf.

 Wheels: Bild 1

Die Installation
Dieser Teil wurde mittlerweile soweit überarbeitet, daß man nicht mehr alle Laufwerke bis auf eine 1541 entfernen und GEOS booten muß, sondern man legt die Original-Master-Disk ein und startet Wheels mit komplett eingestecktem System, so erspart man sich das lästige Aus- und Wiedereinstöpseln diverser Erweiterungen.

Dennoch wird GEOS zur Installation benötigt, da es sich ja um ein Update handelt und die Seriennummer von der Originaldiskette eingelesen werden muß. Welche Version man besitzt, ist beinahe egal, die Installation funktioniert mit GEOS 128 ab V1.4 (bzw. GEOS1.3 für Wheels64), die meisten werden bestimmt schon mit V2.0 oder höher arbeiten. Dieser Seriennummer-Lesevorgang ist allerdings so einfach, wie man es früher bei neuen GEOS-Applikationen gewohnt war.

Boot-Prozedur
Beim Booten werden zuerst das zweiteilige Kernal geladen und die RAM-Erweiterung eingerichtet, anschließend werden die Laufwerke 8 bis 11 abgesucht und installert. Außerdem wird abgefragt, welchen Maustreiber an Port 1 oder 2 man verwenden möchte - es gibt sie für Rechts- und Linkshänder (!) - und welche Uhr zum Einstellen der Systemzeit genommen werden soll, das Programm berücksichtigt alle CMD-Laufwerke und die Smartmouse. Nach dem allerersten Bootvorgang darf man sich nicht wundern, wenn kein RAM-Laufwerk eingerichtet und der Platz für Laufwerk B noch frei ist. Da man hier ganz neue Möglichkeiten hat, muß man diese eben erst einrichten und für die Zukunft auf der Bootdiskette oder -partition abspeichern.

Da Wheels sich von allen Drives - egal welche Laufwerknummer zwischen 8 und 11 es hat - booten läßt, kann jeder User sein vorhandenes Equipment optimal ausnutzen. Man kann hierbei viel Zeit sparen, wenn man sich eine Bootdiskette oder -partition auf dem schnellsten Laufwerk, das man besitzt, einrichtet. Zum Vergleich hier die Übersicht über die Ladezeiten der verschiedenen Laufwerke:

                  2 MHz    20 MHz

   1541:          183 s     165 s
   1541/71(JD):   112 s      73 s
   1581(JD):       59 s      44 s
   HD(JD):         34 s      19 s
   RL(JD):         21 s       5 s

Booten von der Ramlink
Bei der Einrichtung einer Bootpartition in der RamLink muß man beachten, daß sie eine Laufwerksnummer zwischen 8 und 11 hat, damit das System sie beim Bootvorgang erkennt. Man ist jedoch nicht auf die DACC-Partition angewiesen, sondern kann von einer Native-Partition booten. Da ich meine RamLink weiter mit der gespeicherten Adresse 16 behalten wollte, weil ich noch andere Programme für die Arbeit mit ihr eingerichtet hatte, mußte ich ein wenig improvisieren. Mit Hilfe eines kleinen BASIC-Programms setze ich zuerst die Laufwerksnummer der internen 1571, die ich nur noch selten benötige, von 10 auf 24, dann die der RamLink von16 auf 10, anschließend wechsle ich in die Wheels-Boot-Partition und starte Wheels128:

   1 open1,10,15,"u0>"+chr$(24):close1
   2 open1,16,15,"u0>"+chr$(10):close1
   3 @#10:@"cp3":^"starter128"

Wer eine RamDisk in der DACC-Partition seiner RamLink einrichtet, kann ein weiteres Plus von Wheels nutzen. Normalerweise wurden RamDisks unter GEOS beim Booten neu formatiert, dies läßt sich unter Wheels abschalten und man kann sofort nach dem Booten weiterarbeiten, ohne daß man seine Programme und Daten erst mühevoll auf die RamDisk kopieren muß. Andererseits kann ja jetzt mit Native-Partitionen gearbeitet werden, wobei der Geschwindigkeitsunterschied wohl minimal ist, man kann also die DACC-Partition getrost anderen Programmen wie z.B. GeoCanvas zur Nutzung überlassen, allerdings muß sie dann aus Sicherheitsgründen beim Booten neu formatiert werden.

 Wheels: Bild 2

Dashboard
Wie in Wheels64 stellt sich die Benutzeroberfläche in neuem Outfit vor, die es erst einmal zu erkunden gilt. Man muß sich schon ein wenig umstellen, da sich einige Shortcuts geändert haben und jetzt das 'echte' DragAndDrop gilt, d.h. man markiert das File, das man z.B. kopieren will, klickt noch einmal darauf und zieht es mit gedrückter Maustaste in das Ziellaufwerksfenster, aber diese Methode ist wirklich schnell gelernt.

Das Ziellaufwerk muß zum Kopieren von Files nicht mehr geöffnet sein, es wird einfach die aktuelle Diskette bzw. das Root-Verzeichnis der gerade aktuellen Partition als Ziel gewählt, wenn man das Ghost-Icon auf das Laufwerks-Icon zieht. Zum Kopieren in ein Unterverzeichnis öffnet man ein Fenster und hangelt sich per Doppelklick zum Zielverzeichnis vor oder man aktiviert die Dialogbox des Filekopierers aus der Menüleiste oder mit dem Shortcut C= und K. Hier hat man nun die Auswahl des Ziellaufwerks und ggf. der Partition und des Verzeichnisses.
Überhaupt ist das Kopieren viel leichter geworden, so lassen sich ganze Partitionsinhalte für ein Backup kopieren, ohne daß ein Fenster geöffnet sein muß. Es müssen nur die richtigen Partitionen und Verzeichnisse in der Dialogbox eingestellt und man muß sich bewußt sein, daß bereits vorhandene Dateien und Verzeichnisse gnadenlos überschrieben werden können sein. In den 'Copy Settings' wird vorgegeben, wie das Dashboard beim Kopieren reagieren soll, ob vorhandene Dateien ohne Abfrage überschrieben werden dürfen, der Zielfensterinhalt sofort nach dem Kopieren aktualisiert werden soll oder unbenutzte Sektoren beim Disk-Copy übersprungen werden - so sind 100 kB schnell (z.B. innerhalb der Festplatte in ca. 18 Sekunden) kopiert.

Beim Partitionswechsel, den man mit C= und S aktiviert, muß man aufpassen, was gerade aktiv ist, wenn zum Beispiel das Laufwerks-Icon aktiviert ist, wirkt sich ein Partitionswechsel nicht auf ein eventuell geöffnetes Fenster des Laufwerks aus. Das hat durchaus seinen Sinn, man kann so ein zweites Fenster des selben Laufwerks aufmachen, um Dateien innerhalb eines Laufwerkes von einer Partition in eine andere zu kopieren.

Die TopDesk-Ordner, die ja ohnehin eine Notlösung waren, werden vom Dashboard leider nicht unterstützt, wer nur mit 'normalen' Laufwerken wie 1541 oder 1571 arbeitet, wird sie schmerzlich vermissen, User von CMD-Drives werden sich aber über die neue Unterstützung von Native-Partitionen freuen. Und für die 1581 gibt es eine Ersatzlösung: es ist ein Native-Modus-Treiber wie man ihn von der FD-2000 her kennt, d.h. man schaltet die 1581 in den Native-Modus und kann nach dem Formatieren der Diskette ebenfalls Verzeichnisse erstellen wie auf einer FD-Floppy oder Festplatte. Leider gibt es hier nur die Entweder-Oder-Option, im Native-Modus lassen sich keine echten 1581-Disketten und umgekehrt lesen.

Da Wheels128 kompatibel zum bisherigen GEOS sein will, unterstützt es natürlich auch den 40-Zeichen-Bildschirm. Zum Umschalten drückt man einfach die ALT-Taste und sofort befindet man sich im anderen Modus. Da die Laufwerkfenster hierbei aktualisiert werden müssen, kann es bei 16 gleichzeitig geöffneten Fenstern schon ein wenig dauern - mit 20 MHz braucht das Dashboard aber nur wenige Sekunden.

Etwas nachteilig finde ich das Fehlen der schmalen Icon-Anzeige, wie ich es vom TopDesk her gewohnt bin. Hat man viele Dateien auf seinem Laufwerk, dauert es schon eine Weile, bis man sich zum gewünschten Objekt vorgescrollt hat. Damit die Suche etwas schneller geht, bietet Maurice hier ein völlig neues Feature: Mit den F-Tasten filtert man das Directory nach Datenart oder Datum, F1 zeigt das ganze Directory, F3 die ausführbaren Programme, F5 alle Daten-Dateien und F7 die Verzeichnisordner. Die voreingestellte Auswahl durch diese Tasten lassen sich selbstverständlich durch den Benutzer ändern und abspeichern.

Toolbox128
Das Kernstück des neuen System ist zweifelsohne die Toolbox, die die notwendigen Laufwerkstreiber beinhaltet. So kann jedes übliche Laufwerk schnell eingebunden werden, ohne daß Zusatztreiber installiert werden müssen, und die Liste ist inzwischen lang geworden: 1541, 1571, 1581, FD-2000, FD-4000, BBG-Ram, RamDrive, RamLink und CMD-Festplatten. Ob sich exotische Drives wie eine SFD-1001, MSD-1 oder OC-118 mit Wheels vertragen, kann ich leider nicht sagen, da ich noch keines dieser Laufwerke besitze.

Der größte Vorteil liegt für mich in der bedingungslosen Unterstützung von Native-Partitionen auf CMD-Laufwerken - bislang konnte GEOS ja nur 1581-Partitionen nutzen und deren Kapazität war leider sehr oft schnell erschöpft. Jetzt kann man Partitionen mit einer Größe von 16 MB und alle Vorteile wie echte Unterverzeichnisse und schneller Datenübertragung nutzen, dadurch ergeben sich neue Möglichkeiten für die Bearbeitung größerer Datenmengen.

Für die Konfiguration des Ram-Laufwerkes gibt es ebenfalls eine Neuerung, nach wie vor können 1541-, 1571, oder 1581-RamDisk erstellen, desweiteren darf man jetzt Native-Partitionen bis (fast) 16 MB Größe erstellen, und zwar nicht nur eine, sondern bis zu acht Stück gleichzeitig, zwischen denen man im Konfigurationsmodus der Toolbox wählen kann. Und damit man auf vorher schon abgespeicherte Daten zurückgreifen kann, werden die RamDisks auch hier nicht automatisch formatiert, sondern müssen vom User selbst auf den Betrieb vorbereitet werden. Die Dialogbox, mit der die Informationen über das gerade zu bearbeitende Drive gezeigt werden, ist sehr übersichtlich gestaltet, sodaß man sofort erkennt, ob man eine formatierte Diskette / Partition vor sich hat oder nicht. Und damit man nicht die Übersicht verliert gibt es hier gleich die Möglichkeit, sich die Nutzung der Ram-Erweiterung in einer Liste darstellen zu lassen.

Neu ist außerdem, daß der User sowohl die aktuelle als auch die gespeicherte Konfiguration sieht und die Einstellungen für jedes Laufwerk einzeln überprüfen und ggf. sichern kann. Der Weg, wie ein neues Laufwerk eingebunden wird, ist ebenfalls neu und genial einfach. Die vorhandenen Laufwerke werden durch softwaremäßige Änderung der Laufwerksnummer nach 26-29 auf die Seite gestellt und anschließend wird das neue Drive eingeschaltet. Toolbox sucht nach dem neuen Laufwerk und gibt ihm dann die richtige Nummer zwischen 8 und 11. Ein Ausschalten des abzumeldenden Laufwerks ist nicht mehr notwendig, die Adresse einfach auf einen Wert von 24 abwärts gesetzt, somit kann man seine Laufwerke einfach und sicher 'parken' und bei Bedarf schnell wieder aktivieren.

MakeSysDisk
Dieses nützliche Werkzeug wird dazu benutzt, um sowohl Bootdisketten und Bootpartitionen auf allen verfügbaren Laufwerken als auch sogenannte Master-Disks zu erstellen. Das GeoMakeBoot aus dem Jahre 1992 hat also endgültig ausgedient, da MakeSysDisk ein vollwertiger Ersatz und sehr einfach zu bedienen ist. Man wählt nur aus, auf welchem Laufwerk das Programm seine Arbeit verrichten soll, und der Rest wird automatisch erledigt. Da eine Master-Disk eine Sicherheitskopie der Original-Disk sein soll, kann sie nur auf einem physikalischen Laufwerk wie einer 1541, 1571, 1581 oder FD erstellt werden. MakeSysDisk filtert die angemeldeten Laufwerke schon vorher und läßt nur solche zur Erstellung einer Kopie zu.

DetailShop
Hier werden, wie der Name schon sagt, die Feinheiten wie Farbe und Muster im Dashboard festgelegt, die dann auf die Bootdiskette oder -partition gespeichert werden können. Das Programm Detailshop muß dazu nicht auf dieser Diskette vorhanden sein, die Toolbox übernimmt beim Booten die Aufgabe des Auslesens und Setzens der gespeicherten Einstellungen. Dadurch werden immerhin fast 20 kB Platz auf der Diskette eingespart.

Der Bildschirmschoner hat hier ebenfalls seinen Platz gefunden, auch wenn es keine Spielereien, sondern nur einen schwarzen Bildschirm gibt, sorgt er dafür, daß nichts an ... aehm ... einbrennt. Man kann die Zeit einstellen und wie der Schoner deaktiviert wird, dies ist deswegen notwendig, weil manche Mäuse zum Zittern neigen und sich dann der Schoner niemals einschalten würde. Außerdem ist ein komfortabler Icon-Editor vorhanden, mit dem man nicht nur die File-Icons, sondern auch die System-Icons bequem bearbeiten und sichern kann.

Safety first
Viele werden sich fragen, laufen denn meine alten Applikationen noch unter Wheels ? Das läßt sich nicht so einfach beantworten, grundsätzlich gilt: Programme, die in das System eingreifen wollen, werden abgefangen und nicht ausgeführt. Hört sich zuerst gar nicht gut an, dieser Satz, aber worauf müssen wir denn verzichten? Leider auf das mir sehr lieb gewordene BootTrans, da das Programm den Filerequestor für seine eigenen Zwecke mißbrauchen will. Und mit den FileBrowser auf eine sehr gut durchdachte Fileauswahlbox, da das dazu nötige RamProcess die GEOS-System-Version abfragt und einfach nicht startet, wenn man nicht GEOS 2.0 oder 2.5 hat.

Ur-Programme wie geoWrite, geoPaint und geoFile laufen selbstverständlich noch, ebenfalls TextPrint V3.x, Updater V2.x und einige andere Programme, die aber nicht unbedingt für ein Update geschaffen wurden. Diagnostic_128 beispielsweise läuft, kann allerdings nicht mit den neuen HD-und RL-Treibern umgehen und zeigt bestenfalls ein 'not present' an, das gravierendste ist für mich, daß es die GEOS-Version nicht lesen kann, wenngleich die RamCard mit ihren 15552 kB erkannt wird.

DirPrint von Falk Rehwagen wird weiterhin seinen Dienst bei mir tun müssen, auch wenn ich das Programm immer verlassen muss, um die Partition oder das Verzeichnis zu wechseln, das Programm selbst läßt leider nur einen Disketten- oder Laufwerkwechsel zu. Programme wie diese müßten so langsam an die neuen Anforderungen angepaßt werden dürfen, was leider oft daran scheitert, daß die Programmierer den C64/128-Bereich längst in Richtung PC verlassen haben.

Damit es in Zukunft neue Programme für Wheels geben wird, hat Maurice Randall gleich ein Programmiertool geschaffen: Concept. Im Gegensatz zum geoProgrammer sind der Assembler und der Linker in einem Programm untergebracht, desweiteren bietet Concept die Einbindung von geoWrite an, ohne daß man es über den Dashboard aufrufen und es auf dem aktuellen Laufwerk sein muß. Ein ausführlicher Test wird in einer der nächsten Ausgaben folgen müssen, da es noch kein Handbuch, sondern nur einige Hinweise zum Programm gibt, das übrigens nur unter Wheels läuft, aber durch sein einfaches Handling und die Schnelligkeit mit 20 MHz besticht.

Geschwindigkeit
Aus Zeitmangel habe ich bisher nur überprüft, wie schnell die üblichen Applikationen im 20 MHz-Modus sind und auf eine ausführliche Tabelle verzichtet. Dabei ist mir aufgefallen, daß GEOS128 mit dem 20MHz-Patch das Paralellkabel zwischen RamLink und Festplatte wohl nicht weiter unterstützt, während die Filetransfers zwischen Ram bzw. REU und der HD unter Wheels128 ca. 45 Prozent schneller ablaufen. Im Gegenzug kann es vorkommen, daß Vorgänge unter Wheels 5 bis 20 Prozent langsamer sind, da das System die Programme nach unzulässigen Aktionen überprüft und diese gegebenenfalls abfängt. Dadurch bekommt man insgesamt gesehen eine relativ ausgeglichene Bilanz.

Fazit
Alles in allem ist Wheels wohl das beste Update, das es für GEOS bisher gibt, obwohl hier und da noch Kleinigkeiten nachgebessert werden müssen. So fehlt immer noch der Aschenbecher (Papierkorb), die ENTER-Taste ist ohne Funktion, das 60-seitige Handbuch hat bisher niemand übersetzt und in den Fileauswahlboxen muß man sich mit der Maus durcharbeiten. Der deutsche GEOS-User darf gespannt auf die Antwort der MegaPatch-Programmierer sein, da die Amerikaner die Vorzüge des TopDesk und diverser Erweiterungen nicht so zu schätzen wissen wie wir.
 

Nikolaus Metz


Bewertung:   80 %

Negativ:

  • in manchen Bereichen langsamer als GEOS128 mit SCPU-Patch
  • keine Tastatureingaben in Fileauswahlboxen
  • kein ENTER=RETURN möglich
  • keine TopDesk-Folder
  • englisches Handbuch

Positiv:

  • einfache Installation
  • freie Auswahl des Boot-Laufwerks
  • einfache Erstellung von Sicherheitskopien
  • schnelle und leichte Laufwerkskonfiguration
  • Unterstützung fast aller Laufwerke
  • Unterstützung der RamCard
  • Native-Partitionen bis 16 MB
  • mehrere RamDisks
  • schneller Aufruf des Dashboard
  • beide Port für Mausbetrieb
  • 4 Laufwerke u.a. in geoWrite

Infobox

 

   Produktbezeichnung:   Wheels128
                Autor:   Maurice Randall
Erscheinungszeitpunkt:   Frühjahr 1999

Bezugsquellen:

Maurice Randall,
c/o Click-Here-Software,
P.O. Box 606,
Charlotte, MI 48813-0606, USA
arca93@delphi.com;
http://people.delphi.com/arca93

CSW-Verlag,
Goethestr. 22,
71364 Winnenden
Tel+Fax: 07195-61120,
http://www.cunet.de/go64/go64.html
go64@c64.org,
cosowi@t-online.de

Preis:

   $40US + $6US Versandkosten    (ca. 80.- DM)

Testkonfiguration:

C128D (Plastik) mit JiffyDos,
SuperCPU128,
RamCard. 16 MB,
CMD-RamLink 2 MB,
CMD-HD-500,
REU 1750 512 kB,
1581-JD, 1571-JD,
1541-JD,
CMD-Smartmouse

Alternativen:

  • MegaPatch3, bisher nur als C64-Demoversion erhältlich
  • Geos128 mit SCPU-Patch, ohne Native-Partitionen und RamCard-Unterstützung


 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 63

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Letzte Änderung am 01.11.2019