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BetaTest: Wheels 128Das Rad neu erfunden ... Da ich schon des öfteren Pech mit Neuheiten auf diesem Gebiet hatte - weder die neuen TopDesks für GEOS noch das Wheels64 funktionierten bei mir auf Anhieb - finde ich es nur zu gerecht, daß ich als erster in Deutschland die Beta-Version des amerikanischen Wheels128 ausprobieren darf. Und so bin ich auch mit dem gewohnt skeptischen Blick an die Installation der neuen Oberfläche gegangen. Diskettenformat Als ich jedoch von einer 1541-Bootdiskette, die ich mit dem Programm MakeSysDisk erstellt hatte, starten wollte, trat das gleiche Problem wie mit der 64er-Version auf, der Bootvorgang stoppte kurz nach Erscheinen des Startbildes. Dieses Problem ist aber seit der Überarbeitung der 'Toolbox64/128' durch den Autor erledigt und ab sofort kann man auch von einer 1541 oder 1571 booten. Wer noch die alte Toolbox-Version von 1998 besitzt, sollte sich wegen eines Updates einfach mit Maurice Randall in Verbindung setzen. Das System
Die Installation Dennoch wird GEOS zur Installation benötigt, da es sich ja um ein Update handelt und die Seriennummer von der Originaldiskette eingelesen werden muß. Welche Version man besitzt, ist beinahe egal, die Installation funktioniert mit GEOS 128 ab V1.4 (bzw. GEOS1.3 für Wheels64), die meisten werden bestimmt schon mit V2.0 oder höher arbeiten. Dieser Seriennummer-Lesevorgang ist allerdings so einfach, wie man es früher bei neuen GEOS-Applikationen gewohnt war. Boot-Prozedur Da Wheels sich von allen Drives - egal welche Laufwerknummer zwischen 8 und 11 es hat - booten läßt, kann jeder User sein vorhandenes Equipment optimal ausnutzen. Man kann hierbei viel Zeit sparen, wenn man sich eine Bootdiskette oder -partition auf dem schnellsten Laufwerk, das man besitzt, einrichtet. Zum Vergleich hier die Übersicht über die Ladezeiten der verschiedenen Laufwerke: 2 MHz 20 MHz 1541: 183 s 165 s 1541/71(JD): 112 s 73 s 1581(JD): 59 s 44 s HD(JD): 34 s 19 s RL(JD): 21 s 5 s Booten von der Ramlink 1 open1,10,15,"u0>"+chr$(24):close1 2 open1,16,15,"u0>"+chr$(10):close1 3 @#10:@"cp3":^"starter128" Wer eine RamDisk in der DACC-Partition seiner RamLink einrichtet, kann ein weiteres Plus von Wheels nutzen. Normalerweise wurden RamDisks unter GEOS beim Booten neu formatiert, dies läßt sich unter Wheels abschalten und man kann sofort nach dem Booten weiterarbeiten, ohne daß man seine Programme und Daten erst mühevoll auf die RamDisk kopieren muß. Andererseits kann ja jetzt mit Native-Partitionen gearbeitet werden, wobei der Geschwindigkeitsunterschied wohl minimal ist, man kann also die DACC-Partition getrost anderen Programmen wie z.B. GeoCanvas zur Nutzung überlassen, allerdings muß sie dann aus Sicherheitsgründen beim Booten neu formatiert werden.
Dashboard Das Ziellaufwerk muß zum Kopieren von Files nicht mehr geöffnet sein, es wird einfach die aktuelle Diskette bzw. das Root-Verzeichnis der gerade aktuellen Partition als Ziel gewählt, wenn man das Ghost-Icon auf das Laufwerks-Icon zieht. Zum Kopieren in ein Unterverzeichnis öffnet man ein Fenster und hangelt sich per Doppelklick zum Zielverzeichnis vor oder man aktiviert die Dialogbox des Filekopierers aus der Menüleiste oder mit dem Shortcut C= und K. Hier hat man nun die Auswahl des Ziellaufwerks und ggf. der Partition und des Verzeichnisses. Beim Partitionswechsel, den man mit C= und S aktiviert, muß man aufpassen, was gerade aktiv ist, wenn zum Beispiel das Laufwerks-Icon aktiviert ist, wirkt sich ein Partitionswechsel nicht auf ein eventuell geöffnetes Fenster des Laufwerks aus. Das hat durchaus seinen Sinn, man kann so ein zweites Fenster des selben Laufwerks aufmachen, um Dateien innerhalb eines Laufwerkes von einer Partition in eine andere zu kopieren. Die TopDesk-Ordner, die ja ohnehin eine Notlösung waren, werden vom Dashboard leider nicht unterstützt, wer nur mit 'normalen' Laufwerken wie 1541 oder 1571 arbeitet, wird sie schmerzlich vermissen, User von CMD-Drives werden sich aber über die neue Unterstützung von Native-Partitionen freuen. Und für die 1581 gibt es eine Ersatzlösung: es ist ein Native-Modus-Treiber wie man ihn von der FD-2000 her kennt, d.h. man schaltet die 1581 in den Native-Modus und kann nach dem Formatieren der Diskette ebenfalls Verzeichnisse erstellen wie auf einer FD-Floppy oder Festplatte. Leider gibt es hier nur die Entweder-Oder-Option, im Native-Modus lassen sich keine echten 1581-Disketten und umgekehrt lesen. Da Wheels128 kompatibel zum bisherigen GEOS sein will, unterstützt es natürlich auch den 40-Zeichen-Bildschirm. Zum Umschalten drückt man einfach die ALT-Taste und sofort befindet man sich im anderen Modus. Da die Laufwerkfenster hierbei aktualisiert werden müssen, kann es bei 16 gleichzeitig geöffneten Fenstern schon ein wenig dauern - mit 20 MHz braucht das Dashboard aber nur wenige Sekunden. Etwas nachteilig finde ich das Fehlen der schmalen Icon-Anzeige, wie ich es vom TopDesk her gewohnt bin. Hat man viele Dateien auf seinem Laufwerk, dauert es schon eine Weile, bis man sich zum gewünschten Objekt vorgescrollt hat. Damit die Suche etwas schneller geht, bietet Maurice hier ein völlig neues Feature: Mit den F-Tasten filtert man das Directory nach Datenart oder Datum, F1 zeigt das ganze Directory, F3 die ausführbaren Programme, F5 alle Daten-Dateien und F7 die Verzeichnisordner. Die voreingestellte Auswahl durch diese Tasten lassen sich selbstverständlich durch den Benutzer ändern und abspeichern. Toolbox128 Der größte Vorteil liegt für mich in der bedingungslosen Unterstützung von Native-Partitionen auf CMD-Laufwerken - bislang konnte GEOS ja nur 1581-Partitionen nutzen und deren Kapazität war leider sehr oft schnell erschöpft. Jetzt kann man Partitionen mit einer Größe von 16 MB und alle Vorteile wie echte Unterverzeichnisse und schneller Datenübertragung nutzen, dadurch ergeben sich neue Möglichkeiten für die Bearbeitung größerer Datenmengen. Für die Konfiguration des Ram-Laufwerkes gibt es ebenfalls eine Neuerung, nach wie vor können 1541-, 1571, oder 1581-RamDisk erstellen, desweiteren darf man jetzt Native-Partitionen bis (fast) 16 MB Größe erstellen, und zwar nicht nur eine, sondern bis zu acht Stück gleichzeitig, zwischen denen man im Konfigurationsmodus der Toolbox wählen kann. Und damit man auf vorher schon abgespeicherte Daten zurückgreifen kann, werden die RamDisks auch hier nicht automatisch formatiert, sondern müssen vom User selbst auf den Betrieb vorbereitet werden. Die Dialogbox, mit der die Informationen über das gerade zu bearbeitende Drive gezeigt werden, ist sehr übersichtlich gestaltet, sodaß man sofort erkennt, ob man eine formatierte Diskette / Partition vor sich hat oder nicht. Und damit man nicht die Übersicht verliert gibt es hier gleich die Möglichkeit, sich die Nutzung der Ram-Erweiterung in einer Liste darstellen zu lassen. Neu ist außerdem, daß der User sowohl die aktuelle als auch die gespeicherte Konfiguration sieht und die Einstellungen für jedes Laufwerk einzeln überprüfen und ggf. sichern kann. Der Weg, wie ein neues Laufwerk eingebunden wird, ist ebenfalls neu und genial einfach. Die vorhandenen Laufwerke werden durch softwaremäßige Änderung der Laufwerksnummer nach 26-29 auf die Seite gestellt und anschließend wird das neue Drive eingeschaltet. Toolbox sucht nach dem neuen Laufwerk und gibt ihm dann die richtige Nummer zwischen 8 und 11. Ein Ausschalten des abzumeldenden Laufwerks ist nicht mehr notwendig, die Adresse einfach auf einen Wert von 24 abwärts gesetzt, somit kann man seine Laufwerke einfach und sicher 'parken' und bei Bedarf schnell wieder aktivieren. MakeSysDisk DetailShop Der Bildschirmschoner hat hier ebenfalls seinen Platz gefunden, auch wenn es keine Spielereien, sondern nur einen schwarzen Bildschirm gibt, sorgt er dafür, daß nichts an ... aehm ... einbrennt. Man kann die Zeit einstellen und wie der Schoner deaktiviert wird, dies ist deswegen notwendig, weil manche Mäuse zum Zittern neigen und sich dann der Schoner niemals einschalten würde. Außerdem ist ein komfortabler Icon-Editor vorhanden, mit dem man nicht nur die File-Icons, sondern auch die System-Icons bequem bearbeiten und sichern kann. Safety first Ur-Programme wie geoWrite, geoPaint und geoFile laufen selbstverständlich noch, ebenfalls TextPrint V3.x, Updater V2.x und einige andere Programme, die aber nicht unbedingt für ein Update geschaffen wurden. Diagnostic_128 beispielsweise läuft, kann allerdings nicht mit den neuen HD-und RL-Treibern umgehen und zeigt bestenfalls ein 'not present' an, das gravierendste ist für mich, daß es die GEOS-Version nicht lesen kann, wenngleich die RamCard mit ihren 15552 kB erkannt wird. DirPrint von Falk Rehwagen wird weiterhin seinen Dienst bei mir tun müssen, auch wenn ich das Programm immer verlassen muss, um die Partition oder das Verzeichnis zu wechseln, das Programm selbst läßt leider nur einen Disketten- oder Laufwerkwechsel zu. Programme wie diese müßten so langsam an die neuen Anforderungen angepaßt werden dürfen, was leider oft daran scheitert, daß die Programmierer den C64/128-Bereich längst in Richtung PC verlassen haben. Damit es in Zukunft neue Programme für Wheels geben wird, hat Maurice Randall gleich ein Programmiertool geschaffen: Concept. Im Gegensatz zum geoProgrammer sind der Assembler und der Linker in einem Programm untergebracht, desweiteren bietet Concept die Einbindung von geoWrite an, ohne daß man es über den Dashboard aufrufen und es auf dem aktuellen Laufwerk sein muß. Ein ausführlicher Test wird in einer der nächsten Ausgaben folgen müssen, da es noch kein Handbuch, sondern nur einige Hinweise zum Programm gibt, das übrigens nur unter Wheels läuft, aber durch sein einfaches Handling und die Schnelligkeit mit 20 MHz besticht. Geschwindigkeit Fazit Nikolaus Metz
Negativ:
Positiv:
Infobox
Produktbezeichnung: Wheels128 Autor: Maurice Randall Erscheinungszeitpunkt: Frühjahr 1999 Bezugsquellen: Maurice Randall, CSW-Verlag, Preis: $40US + $6US Versandkosten (ca. 80.- DM) Testkonfiguration: C128D (Plastik) mit JiffyDos, Alternativen:
Kurzlink hierhin: http://geos-printarchiv.de/2891 |
Letzte Änderung am 01.11.2019 |