Logo: Geos Online Print Archiv
G.O.P.A. - Geos Online Print Archiv
19.04.2024 Archiv  #  Recherche  #  Links  #  Kontakt  #  Gästebuch  #  Impressum

Index
Register
Login

Die Anzeige des Archivs erfolgt grafisch. Ändern

Tips zum Netzteil für europäische C128D (Plaste-Gehäuse) mit SCPU / RamLink / REU

Autoren: Werner Weicht, Colin J Thomson; Autoreninfo anzeigen

übersetzt von Werner Weicht

Auf Internet-Seiten der Commodore Szene und in verschiedenen Diskussions-Gruppen im Internet habe ich viel über Probleme gelesen, die Anwender seit der Benutzung einer SCPU haben. Vor einiger Zeit hatte auch ich immer wieder Probleme mit Bildschirmfehlern im C64-Modus und viele Unzuverlässigkeiten mit meinem C128. Dies wurde noch schlimmer, nachdem ich meinem System eine 2 MB REU hinzugefügt habe. Dies alles verlangt den C128-Netzteil einiges an Leistung ab.
Nachdem ich auch von CMD keine Hilfe erhielt :-(, versuchte ich mich selbst daran, daß Problem zu lösen.

Ich weiß, einige C64/C128-Anwender arbeiten mit externen oder selbstgebauten Netzteilen. In früheren Ausgaben der GO64! waren auch hervorragende Artikel über die Verwendung eines PC-Netzteils bzw. über das Auswechseln des Netzschalters zu lesen. Doch was ist mit uns C128D-Anwendern mit einem internen Netzteil? Doch lest weiter....

CMD FD 2000   RamLink

Nach einigen Untersuchungen fand ich heraus, daß mein C128D-Netzteil zu wenig Spannung liefert. Eine erste Messung ergab 4,93 V. Das ist zwar relativ nah an 5 V aber es ist zu wenig.

Ein Hardware-Spezialist aus Deutschland empfiehlt, daß es schon 4.95V - 5,0V sein sollen (je näher an 5V, desto besser!). Diese Spannungsmessung erfolgt am Userport zwischen Pin 2 (+5V) und Pin 1 (Masse). Dabei muß sämtliche Hardware am Rechner angeschlossen sein! Dadurch erhält man ein realistisches Ergebnis unter Betriebsbedingungen. Mißt man ohne angeschlossene Hardware (ohne Belastung), bekommt man in der Regel immer einen Wert nahe 5 V.

Beachte:
Alle Messungen müssen mit einem digitalen Meßgerät erfolgen, wobei alle Geräte am Computer angeschlossen sind. Je eine Messung sollte vor und nach der Modifikation erfolgen, so daß die Werte verglichen werden können.

Nach einigen E-Mails kam ich auf die Lösung, wie ich das Netzteil auf die "magischen" 5V bringen kann. Das Netzteil meines C128 enthält auf der 5V - Ausgangsseite einige Elektrolyt-Kondensatoren. Das sind bei mir 5 Stück: 3 x 2200uF 25 V, 1 x 1000uF 16 V und 1 x 470uF 25 V (uF bedeutet Mikrofarad!). Ich tauschte die alten Elektrolyt-Kondensatoren gegen neue Hochtemperatur-Typen aus.

Es ist relativ einfach, das Netzteil aus dem C128D auszubauen. Nach dem Entfernen des Gehäuses ist es oben links in einem Metall-Gehäuse zu finden. Entferne die Frontblende des C128, welches von 3 Schrauben gehalten wird, und löse die Power LED. Das Netzteil selbst wird von 4 Schrauben gehalten. Bevor die Kabelverbindungen abgezogen werden, sollte man sich deren Position notieren, damit beim Zusammenbau nichts falsch verbunden wird.

Vom Netzteil muß jetzt noch das Gehäuse entfernt werden. An der 5 V Ausgangsseite sind nun leicht die 5 großen Elektrolyt-Kondensatoren erkennbar.
Kondensatoren altern mit der Zeit. Dadurch verringert sich die Spannung.

Zum Auswechseln der Kondensatoren muß die Netzteil-Leiterplatte ausgebaut werden. Sie wird durch einige Schrauben gehalten und ist leicht zu demontieren.
Traust Du dir das Wechseln der Kondensatoren nicht selbst zu, dann frage einen Bekannten oder in einer Elektro-Werkstatt. Die Kondensatoren sind nicht teuer und bei vielen Elektronik-Händlern erhältlich. Es sollten aber nur hochwertige Kondensatoren benutzt werden.

Beachte:
Elektrolyt-Kondensatoren sind gepolt. Sie haben einen positiven und einen negativen Anschluß. Beim Austauschen dürfen die Pole nicht vertauscht werden. Am Besten ist wohl, sich die Polung zu notieren und einen Kondensator nach dem anderen auszutauschen.
Wenn das Netzteil einnmal ausgebaut ist, kann es auch gleich auf schlechte Lötstellen oder andere Fehler geprüft werden.

Zum Schluß sollte alles nocheinmal genau kontrolliert werden, damit hinterher alles funktioniert. Dann kann der C128 wieder zusammengebaut werden. Nachdem alle Hardware wie RamLink, SCPU, REU, usw. wieder angeschlossen ist, wird die Spannung erneut gemessen.
Auf meinem System erhöhte sich die Spannung von 4,93 V auf 4,98 V. Das scheint zwar nicht viel, aber dieser Unterschied macht viel aus und hat meine Probleme beseitigt.
Ich kann nicht garantieren, daß diese Modifikation auch für andere den entscheidenden Effekt hat, aber auf meinem System hat es alle Probleme mit RamLink, SCPU und REU beseitigt, die ich so in den letzten Monaten hatte.

CMD 1750 XL reu Hinweis für C128 D (Metallgehäuse)
Hier kann sicher dieser Tip auch helfen. Ich habe aber bisher keinen C128D mit Metallgehäuse gesehen. Es sollte auch nicht schwer sein, die zu erneuernden Kondensatoren auf dessen Netzteil zu finden und auszutauschen..
Bedanken möchte ich mich bei Raymond Carlsen für hilfreiche Ratschläge und Tips und bei Werner Weicht, der mich mit einigen Informationen versorgte.

Nach dieser Änderung habe ich an meine RamLink/SCPU-Kombination einen Lüfter für die Kühlung montiert. Der "Timing-Clip" ist nun auch fest angeschlossen.. Damit sind nun alle meine Probleme gelöst.

 

Colin J Thomson
übersetzt von Werner Weicht

 

 

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 66

! - - - - - M I C R O F I L M - - - - - ! | Editorial | Web-Splitter | Regionalgruppe 34+++ (Kassel) RegioNews | Regio Hamburg - montl. Clubtreffen August 99 | Info Regio Hamburg | Info Regio Sachsen | GeoCalc und der EURO | Geos 64/128 und das Jahr 2000 | Tips zum Netzteil für europäische C128D (Plaste-Gehäuse) mit SCPU / RamLink / REU | SOKOBAN Version 0.3ß für NDO 3.0 & GWE 2.0 | Spielerei mit dem Fliesstext | GUP und GUC | Günstige Alternative zur Datensicherung! | Drucken mit Postscript ! | Win & GeoWorks | NewBasic: NUMBER | NewDeal Teacher Productivity Kit


Kurzlink hierhin: http://geos-printarchiv.de/2968


Letzte Änderung am 01.11.2019