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Laufwerke - Teil 2

Autor: Jürgen Heinisch

Nachdem ich im letzten Teil zunächst alle zur Verfügung stehenden Laufwerke vorgestellt habe, möchte ich hier den Einsatz dieser und die nach meiner Erfahrung günstigste Konfiguration vorstellen.

Fangen wir wieder mit dem Standardlaufwerk an. Dies ist die 1541 oder vergleichbare Typen. Mein erstes Laufwerk war eine 1570; unter GEOS mußte ich jedoch sehr schnell feststellen, daß der schnelle Burstmodus der 1570 gar nicht genutzt wird. GEOS schaltet die 1570 in eine 1541 zurück und beschleunigt diese dann mit seinen eigenen Diskettenroutinen.
Glücklicherweise mußte ich nie ernsthaft ohne RAM arbeiten. Meine RAM 1750 (REU 1750, REU = Ram Expansions Unit = Ram Erweiterungs Einheit oder kurz RAM) erwarb ich schon einige Zeit bevor GEOS 1.3 herauskam. Trotzdem werden auch GEOS Anwender ohne RAM aus dem folgenden Zeilen ihren Nutzen ziehen können.

Grundsätzlich sollte eine RAM immer als Laufwerk B (= Geräteadresse 9) konfiguriert werden. Hat man nur ein echtes Laufwerk 1541/71/81 und eine RAM, so ist das echte Laufwerk als Laufwerk A (= Geräteadresse 8) zu definieren. GEOS stellt dann beim starten die RAM automatisch als Laufwerk B ein.
Die Geräteadresse ist per DIP Schalter oder Lötbrücken für ein Laufwerk fest eingestellt. Bei einer 1541-II, 1571 und 1581 gibt es an der Geräterückseite etwas vertieft 2 kleine weiße Schalter, die DIP Schalter. Vom Hersteller aus stehen beide nach oben. Es lassen sich durch insgesamt 4 Kombinationen die Adressen 8 - 11 einstellen:

Geräteadresse linker Schalter rechter Schalter
   8
   9
   10
   11
   oben
   unten
   oben
   unten
   oben
   oben
   unten
   unten

Die RAM hat natürlich keine Schalter. GEOS ordnet die RAM aber so ein, als wäre ein echtes Laufwerk vorhanden. Die gedacht eingelegte Diskette ist formatiert und leer, die Geräteadresse steht im oben genannten Fall auf 9.
Hat man eine RAM 1750 und eine 1541, so empfängt uns GEOS nach dem booten mit einer stattlichen RAM 1571; beim erstmaligen booten (mit der RAM) muß die RAM-Floppy aber erst im File KONFIGURIEREN eingestellt und gespeichert werden. Mit diesen 331 KB kann man alle seine Aufgaben erledigen. Eine RAM 1764, mit der eine RAM 1541 simuliert wird, bringt mit 165 KB nur die Hälfte. Das reicht auch, jedoch ist eine Aufrüstung der 1764 auf eine 1750 für knapp DM 90,- eine sehr sinnvolle Sache.
Über die Aufrüstmöglichkeiten der RAM Karten ist in früheren GUP's schon berichtet worden.

Nun muß man mit der RAM nur noch eine sinnvoll geplante Arbeit beginnen. Zunächst wird der DeskTop in die RAM kopiert. Einfach per langsamen Doppelklick das Geisterpiktogramm aufnehmen und dieses mit einem Klick auf dem Laufwerk B ablegen. Nun kopiert GEOS die entsprechende Datei auf das andere Laufwerk. Was wir jetzt noch brauchen, hängt von der geplanten Arbeit ab. Soll ein Bild erstellt werden, so kopiert man von einer Arbeitsdiskette alle notwendigen Tools in die RAM; z. B. GeoPaint, Foto-Manager, Fonts und Druckertreiber sowie eventuell vorgefertigte Dokumente und Fotoalben. Um dieses zu erleichtern, hat man sich vorher schon einmal eine Diskette mit den grafischen Anwendungsprogrammen als spezielle Arbeits-Disk (AD) erstellt. Die Disk wird also eingelegt und alles in die RAM kopiert; entweder per "Diskette Kopieren" oder "Wahl - alle Seiten".
Mit dem Erstellen eines Bildes kann nun begonnen werden. Soll ein bereits vorhandenes Paint-Dokument weiter bearbeitet werden, so wird dieses von der speziellen Datendisk in die RAM kopiert. Hier kann man schon erkennen, daß die Dokumente getrennt von den Arbeitsdisketten gelagert werden sollen. Wir unterscheiden also die Arbeitsdisketten von den Datendisketten.

Nachdem das Bild fertig ist, eventuell unter Zuhilfenahme von Fotoalben, muß es auf einem echten Datenträger, sprich Diskette, gesichert werden. Denn wird der Rechner ausgeschaltet, so ist der Inhalt der RAM sofort verloren. Also Datendiskette in Laufwerk A und das Dokument per langsamen Doppelklick aufnehmen und auf Laufwerk A kopieren. Bei längeren Arbeitssitzungen empfiehlt es sich, auch zwischendurch mal die aktuelle Datei auf Diskette zu sichern. So kann bei einem plötzlichen Stromausfall der größte Teil der Arbeit als gerettet gelten.

Hat man nun zwei echte Laufwerke, so sollte man im Prinzip genau so verfahren. Von Laufwerk A werden die Dateien von einer Arbeitsdiskette auf Laufwerk B kopiert und nach Ende der Arbeit die Dokumente zurück auf Laufwerk A auf die Datendisk. Das hört sich zwar etwas umständlich an, jedoch vermeidet es die unerwünschte Änderung der Datei auf der Datendisk. Die Änderung der Datei erfolgt erst beim zurückspeichern und nicht schon während der Arbeit mit derselben.

Alle Anwender mit einem Laufwerk haben natürlich keine Möglichkeit, die Sache genauso zu bearbeiten. Hier bleibt nur die Möglichkeit, DeskTop, Programme und Dokument(e) auf einer Arbeitsdisk zu haben und direkt dort zu bearbeiten. Jedoch sollte das fertige Ergebnis auf eine extra Datendisk zusätzlich gesichert werden.

Die vorgenannte Arbeitsweisen sind für alle Diskettenkonfigurationen zu übernehmen. Je nach Ausstattung des Systems wird die Arbeit mehr oder weniger komfortabel.

Irgendwann wird das System weiter mit Laufwerken ausgebaut werden. Zu einer einzelnen 1541/71 sollte eine RAM 1764/50 kommen. Wie schon oben festgestellt, reicht dies vollkommen aus. Trotzdem möchten aus den verschiedensten Gründen viele ihr System noch weiter ausbauen. Die Frage ist nur: Womit ?
Zunächst bietet sich ein Laufwerk 1541/71 an. Das hat den Vorteil, daß zwischen den Laufwerken immer ein Backup, also eine komplette Kopie der Diskette möglich ist.
Wenn irgend möglich empfehle ich jedoch anstatt der Anschaffung einer zweiten 1541/71 besser den Erwerb einer 1581. Läßt man die jetzt verfügbare Festplatte mal außer acht, dann bietet die 1581 die größte Speicher- und Arbeitskapazität.

Nun stehen sie also da, drei Laufwerke für GEOS. Wie sollte also nun konfiguriert werden. Zunächst die 1541/71 als Laufwerk A, die RAM bleibt wie oben beschrieben als Laufwerk B und das dritte Laufwerk als C. Diese wunderbare Konfiguration wurde nun auch unter GEOS abgespeichert. Trotzdem meldet GEOS beim erneuten starten nur 2 Laufwerke: als Laufwerk A eine 1541/71 und als Laufwerk B die RAM 41/71.
Woran liegt der Fehler? Ganz einfach: An den DIP Schaltern. Das Laufwerk C muß natürlich als Laufwerk C (Geräteadresse 10) eingestellt werden.

Hinweis: 3 Laufwerke sind nur mit einer RAM Karte realisierbar. Ohne gehen nur 2 beliebige echte Laufwerke. Mit RAM gehen sogar auch 3 echte Laufwerke. Dann hat man aber keine RAM Disk. Somit ist dies nur selten sinnvoll.

Bei der Arbeit mit den 3 Laufwerken sollte nun nach dem Starten DeskTop, Konfigurieren und der Druckertreiber (bei GEOS 64) in das RAM Laufwerk B kopiert werden. Währenddessen kann in Laufwerk C schon die Disk mit den zur Arbeit notwendigen Programmen, z. B. GeoWrite, eingelegt werden.
Ist Laufwerk A fertig, so wechselt man Laufwerk C mit Laufwerk A aus, indem man per langsamen Doppelklick Laufwerk C als 'Geist' aufnimmt und auf Laufwerk A legt. Nun kann man die Programme in die RAM kopieren. Währenddessen wechselt man die Systemdisk in dem neuen Laufwerk C mit der Datendisk. Ist das kopieren der Programme fertig, dann kann Laufwerk C wieder mit A gewechselt und die Daten in die RAM kopiert werden. Nachdem man durch anklicken des Laufwerks B dieses als aktives ausgewählt hat, kann man seine "Arbeit" beginnen und anschließend die Dokumente auf einem echten Laufwerk wieder sichern.

Solange mit diesem System des Diskettenwechselns bei zwei gleichen echten Laufwerten (1541) gearbeitet wird, ist man im Falle eines Systemabsturzes vor einem bösen Problem gewappnet.
Nach einem RESET und bei GEOS 64: "SYS49152" bzw. GEOS 128: "BANK1:SYS49152", falls dies nicht klappt und eine RAM vorhanden ist mit RBOOT bzw. 128 RBOOT, ist der DeskTop (meistens) wieder da. Das gilt jedoch nicht, falls ein echtes Laufwerk den Platz des Laufwerk B, also der RAM, eingenommen hat. Dann meldet sich in Regel nur ein gelöschter Bildschirm.
Das gleiche passiert wenn bei einem System mit zwei verschiedenen echten Laufwerken ein Absturz geschieht und das Laufwerk C (1581) gerade auf dem Platz des Laufwerk A arbeitet.

Woran liegt dies? Nehmen wir also konkret folgendes System an: Laufwerk A= 1541, Laufwerk B= RAM 1571 und Laufwerk C= 1581. Die 1541 ist per DIP Schalter auf Geräteadresse 8 und die 1581 auf 10 eingestellt. So erkennt GEOS diese beim booten sofort richtig und zeigt alle 3 Laufwerke an. Soweit ist alles in Ordnung. Irgendwann jedoch tauschen wir Laufwerk C mit Laufwerk A aus. Also die 1581 ist jetzt Laufwerk A und die 1541 Laufwerk C. Damit dies so unter GEOS auch klappt, werden vom System GEOS die Geräteadressen softwaremäßig umgestellt. Die 1581 bekommt also Geräteadresse 8 und die 1541 Geräteadresse 10. Das kann GEOS ohne Probleme und unabhängig von der aktuellen Einstellung der DIP Schalter durchführen. Bisher gibt es auch kein Problem. Nur wenn jetzt ein Systemabsturz kommt, aus welchem Grund auch immer, gerät GEOS in Verwirrung.

GEOS hat sich natürlich als letztes gemerkt, das Laufwerk A eine 1581, Laufwerk B eine RAM 71 und Laufwerk C eine 1541 ist. Diese versucht er nun auch zu finden und zu starten. Und das klappt nicht.
Denn nach dem RESET haben sich die Geräteadressen wieder auf die in der Hardware eingestellten Adressen zurückgesetzt. GEOS kann also als Geräteadresse 8 nicht die 1581 finden, diese steht ja wieder auf Geräteadresse 10. Als Geräteadresse 8 steht wieder die 1541 und diese läßt sich nunmal nicht als 1581 starten. Somit hängt sich GEOS wieder auf.

Abhilfe ist möglich, indem nun die DIP Schalter per Hand auf die Adressen gestellt werden, wie GEOS sie erwartet; notfalls geht es auch über einen Basic-Befehl (steht im Floppy-Handbuch). Nach erneutem RESET, eventuell RBOOT, meldet sich GEOS nun wieder.

Das umstellen der hinten liegenden DIP Schalter ist natürlich sehr umständlich. Darum empfiehlt es sich, einen Schalter zur Umschaltung der Geräteadresse zwischen 8 und 10 einzubauen und zwar so, daß er von vorne erreichbar ist. Das ist eigentlich ganz einfach und kann von jedem, der mit einem Lötkolben und Bohrmaschine umgehen kann, selbst ausgeführt werden.
Notwendig sind als Material: 2 Schalter (1 * UM) und 2 * 25 cm 2-litziges Kabel. Nach öffnen der Floppy und Ausbau der Platine kann man hinten die Lötstellen der DIP Schalter sehen. An dem rechten Schalter (S2) werden die Kabel angelötet. Der Schalter wird an einer geeigneten Stelle vorne eingebaut. Dazu ist ein entsprechendes Loch zu bohren. Nach Zusammenbau der Floppy wird der DIP Schalter 2 nach unten (OFF) gestellt. Um nun per neuem Schalter die Geräteadresse 8 einzustellen muß dieser auf EIN stehen, also geschlossen sein. Bei Geräteadresse 10 muß er offen sein, ich habe mir die Schalter so eingebaut, das OBEN = Geräteadresse 8 und UNTEN = Geräteadresse 10 ist. So herrscht immer Klarheit, auch ohne Beschriftung. Es versteht sich von selbst, daß der Umbau an beiden Floppys gemacht werden muß.

Leider haben ältere Floppys 1541 und 1570 keine DIP Schalter. Statt dessen gibt es darin Lötbrücken. Diese sind entsprechend zu trennen und der Schalter dort einzulöten. Wo diese Lötbrücken jeweils liegen, ist in der 64er 3/90 ab Seite 65 auf vielen Bilder zu sehen. So kann man auch bei einem C=128D(B) dafür sorgen, das die eingebaute 1571 nicht Geräteadresse 8 hat sondern Geräteadresse=10. Damit ist auch für Besitzer des C=128D(B) möglich, dieses Problem auszumerzen. Vor allem ist auch das Booten von der 1581 möglich, sofern das Programm "Boot_1581" (wir berichteten in einer früheren GUP über diese US Software) gekauft wurde.
Nach erfolgreichem Einbau der Schalter führt die oben genannte Systemstörung zu keinen Problemen mehr. Im Fall des Falles werden die neuen Schalter an den Floppys entgegengesetzt verstellt und dem Booten aus der RAM stehen keine Probleme mehr entgegen. Natürlich könnte man jetzt auch noch einen Schalter für den DIP Schalter 1 (Geräteadresse 8 bzw. Geräteadresse 9) einbauen. Jedoch bringt dies wenig Sinn, wenn meinem Vorschlag gefolgt wird und die RAM immer das Laufwerk B ist.

Nach all diesen Tips bleibt Euch noch die Entscheidung überlassen, welche Laufwerke letztlich angeschafft werden. Meiner Meinung nach hat sich folgendes System als optimales Leistungsverhältnis bewährt. Eine 1541-2, eine RAM 1750 aufgerüstet auf 1,25 MB und eine 1581. Die 1581 steht immer als Laufwerk A und von dieser wird gebootet. Die RAM ist als 1581 konfiguriert und Laufwerk C ist die 1541-2, welche zusätzlich schattiert ist. Falls notwendig, melde ich eine echte Floppy ab und stelle noch eine RAM 1541 oder 1571 ein; z. B. zum erstellen von Backups der 1541. Dann muß natürlich die echte 1581 abgemeldet werden. Die RAM 1581 abmelden ist nicht zu empfehlen, da diese den DeskTop und das File KONFIGURIEREN enthält.

Mit diesen neuen Ideen versorgt wünsche ich Euch in Zukunft ein problemloses Arbeiten mit den Laufwerken unter GEOS.

Jürgen Heinisch


Hinweise:
Da noch nicht ausgeliefert, blieb das neue Modul "RAM-Link" unberücksichtigt, (interner RAM bis zu max. 16 MegaByte! Siehe GUP 13) Sehr hilfreich ist das in der GUP 10 genannte Programm "REU Zapp II" aus den USA. Bestelladresse, da kommerziell, sowie eine kurze Beschreibung sind dort enthalten. Beachtet bitte auch den Beitrag zu "REU Pic" hier in der GUP 15.

 

-th-

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 15

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Letzte Änderung am 01.11.2019