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Neu: Der GeoHexer

Autor: Jörg Surdez; Autoreninfo anzeigen

"Erinnern Sie sich an das aufregende Gefühl, als Sie GEOS das erste Mal benutzten ? Machen Sie sich darauf gefaßt, dieses Gefühl wieder zu haben ... mit GeoHexer !"

So zumindest verspricht es die Werbung: Die Rede ist hier von einem neuen Geos-Programm aus den USA, das jetzt beim LASER-Service in Zürich erhältlich ist; der LaserService fungiert dabei als offizieller Distributor von Com-Plex Software (Jim Collette) für Deutschland und die Schweiz.

Hohe Erwartungen sind also geweckt! Werden sie auch erfüllt ?

Tatsächlich stehen mit dem Programm "GeoHexer" einige faszinierende Möglichkeiten offen:

  • Per Mausklick kann aus jeder Anwendung heraus ein Hilfsmittel von allen angeschlossenen Laufwerken (!) über den "Hexer" gestartet werden.
  • Ein Bildschirmausdruck ist mit dem mitgelieferten Programm "geoWizDump" jederzeit möglich (auf den Drucker, als Scrap oder in eine GeoPaint-Datei).
  • Befindet man sich in einer Anwendung, so kann von hier über den Hexer ein anderes Programm gestartet werden. Verläßt man dieses wieder, bringt einem der Hexer blitzschnell in die Anwendung zurück und zwar genau dorthin, von wo man das Programm aufgerufen hat!
  • Rückkehr zum DeskTop ist in fast jeder Situation ohne Datenverlust möglich; auch die berüchtigten System-Error-Boxen können über den Hexer verlassen werden und es wird zum DeskTop zurückgekehrt.
  • Neben dem "Hexer" wird zusätzlich ein Hilfsprogramm mitgeliefert, das wie üblich aus den Anwendungen heraus gestartet werden kann und das einige Funktionen des DeskTop in der Anwendung (!) zur Verfügung stellt (kopieren, löschen, umbenennen, etc.) und drei Laufwerke anspricht.

Ich habe also den "Hexer" auf meinem System installiert (C=64, RAM 1750, als 1571er Lfw konfiguriert /1581 /1571) und mußte dabei gleich eine unliebsame Erfahrung machen: Eine Box meldete mir, daß der Hexer leider zuwenig freien Speicher gefunden habe und somit nicht installiert werden konnte. Oh je - was nun? Schweren Herzens habe ich also meine RAM neu als 1541 Lfw eingestellt und die Schattierungsoption für die 1581 ausgeschaltet. So mein System umgestellt, habe ich es dann nochmals versucht und siehe da, der Hexer konnte jetzt installiert werden !

Er wird als selbstausführende Datei auf die Boot-Disk kopiert und installiert sich beim laden von Geos automatisch im freien Speicherplatz der RAM. Dort wartet er dann brav und still, bis er durch das gleichzeitige Drücken beider Maustasten aufgerufen wird: (bei GEOS 128 im 80-Zeichenmodus).
Voraussetzung ist allerdings, wie meine oben beschriebenen Erfahrungen deutlich zeigen, daß eine Speichererweiterung vorhanden ist, die dem Programm genügend freien Platz in der REU zur Verfügung stellen kann!

Dieses hängt wesentlich von der System-Konfiguration ab (Größe der REU, Schattierung, Größe RAM Disk). Ist diese Voraussetzung erfüllt, so wartet der Hexer, wie gesagt, in der REU darauf, aufgerufen zu werden. Geschieht dies, legt sich eine Leiste über den aktuellen Bildschirm und alle Optionen des Hexers stehen per Tastenkürzel zur Verfügung. Diese sind:

   C=P Screen Dump (Bildschirmausdruck, auch mit Dialogboxen möglich!)
   C=Q Quit to DeskTop (nach Desktop verlassen)
   C=R Reboot
   C=D Load a DA (Hilfsprog. laden)
   C=L Load a Programm

Wie bewähren sich nun der Hexer und die mitgelieferten Hilfsprogramme in der Praxis?
Ohne Schwierigkeiten konnte ich jeweils zwischen einer GeoWrite-Datei und GeoPaint "wechseln", was sich in der Arbeit mit GEOS als sehr hilfreich erweist: Man will in den eben geschriebenen Text eine Grafik einbinden, hat aber vergessen, diese vorher aus GeoPaint "auszuschneiden". Kein Problem mit dem Hexer: Er wird aufgerufen, GeoPaint gestartet, die Grafik bearbeitet und ausgeschnitten und sofort wieder zu GeoWrite zurückgekehrt, genau an die Stelle, wo man es verlassen hat. Die Grafik braucht nun nur noch eingeklebt zu werden! Wirklich eine feine Sache. Zwar nicht ganz Multitasking, aber vom Gefühl her doch so ähnlich.

Die Sache funktioniert allerdings nicht mit allen Geos Programmen so problemlos wie zwischen Write und Paint: Mit anderen Programmen hat der Hexer mehr Mühe: So führt seine Verwendung bei GeoCalc oft zu Systemabstürzen. Das Gleiche gilt auch für die Zusammenarbeit mit GeoFile: Hier ist also Vorsicht am Platz !

Umso problemloser erwies sich die Arbeit mit MiniDesk, dem Hilfsprogramm, das DeskTop Optionen in jeder Anwendung (!) zur Verfügung stellt: Aufrufen, von einem anderen Laufwerk z. B. ein Fotoalbum kopieren und dann sofort damit arbeiten, ohne dabei die laufende Anwendung zu verlassen. Nach meiner Meinung ist schon dieses Hilfsprogramm (fast) den ganzen Kaufpreis wert.

Auch das Verlassen von System-Errorboxen (C=Q Quit to DeskTop) bei einem Absturz funktioniert nach meiner Erfahrung. (Übrigens gar nicht einfach, zum testen gewollte Systemabstürze zu provozieren: die kommen immer nur dann, wenn sie es ganz sicher auf keinen Fall sollten, wenigstens bei mir.) Allerdings kommt es beim Verlassen der "Absturzboxen" häufig vor, daß die Daten in der RAM Disk dabei (manchmal auch nur teilweise) verlorengehen !

Ganz wichtig ist, daß man sich vor dem Kauf des Programmes genau überlegt, wieviel freier Speicherplatz in der Ram-Expansion noch zur Verfügung steht, damit man dann nicht unliebsame Überraschungen erlebt und der Hexer nicht funktioniert. Dies kann genau ausgerechnet werden:

  • man teilt die Größe der Speichererweiterung (in K) durch 64 und subtrahiert vom Resultat eine 1
  • danach subtrahiert man für jede RAM Disk und jede schattierte Disk, die verwendet wird:
      RAM 1541 / schattierte 1541     =  3
      RAM 1571                        =  6
      RAM 1581                        = 13
      Schattiertes Verzeichnis 1581   =  1 (nur GEOS 64 2.0)
    

Wenn bei diesen Berechnungen eine Zahl übrigbleibt, die größer als 0 ist, kann der Hexer verwendet werden !

Fazit

Alles in allem scheint mir zwar die Werbung für das Programm etwas hochgegriffen, aber der GeoHexer bietet einige faszinierende und durchaus sinnvolle Möglichkeiten. Es gibt viele Dinge, die man mit dem Hexer nur sehr vorsichtig und überlegt (oder überhaupt nicht) tun sollte.
Die "Spielregeln" für den Umgang mit diesem Programm sind allerdings gut in der auf der Disk enthaltenen Datei (Bedienungsanleitung) beschrieben und nach einiger Eingewöhnungszeit greift man gerne auf den Hexer und seine Fähigkeiten zurück.
Ein Programm, das mit seinen 39 DM bzw. 32 Sfr. durchaus seinen Preis wert ist und allen Anwendern empfohlen werden kann, die mit einer RAM Erweiterung arbeiten.

GeoHexer läuft unter GEOS 64 und 128 V2.0 (40- und 80 Zeichenmodus). Es werden bis zu 3 Laufwerken unterstützt. GeoHexer arbeitet mit allen bekannten Laufwerken und RAM Erweiterungen zusammen. Eine RAM ist für GeoHexer erforderlich, ohne geht es nicht.
Das Programm wird in den USA seit einiger Zeit vertrieben, ist also bereits vielfach in der Praxis erprobt. Speziell für die deutsche Kernal Version von GEOS wurde der GeoHexer angepaßt und nun vom LaserService als Distributor zusammen mit einer deutschen Anleitung (auf Diskette) angeboten.

Bevor Sie GeoHexer bestellen, überprüfen Sie bitte anhand oben genannten Aufstellung, ob das Programm in ihrem System ausreichend Platz zum installieren hat.

Zu beziehen nur per Vorkasse (39 DM) zuzüglich 3 DM Versandkosten :

LaserService
(siehe Autoreninfo)

 

Jürg Surdez


Anmerkung:
Da der GeoHexer vom System GEOS nicht benutzten Speicherplatz in der RAM verwendet, gibt es natürlich Probleme mit anderen Programmen, die auch diese Bereiche für eigene Zwecke benutzen.
Als allererstes ist hier RamPrint zu nennen. Da RamProzess, die "Grundlage" für alle Prozess-Programme, den kompletten, nicht vom System benötigten RAM Speicher verwaltet, können beide nicht zusammen laufen!
Gleiches gilt im Prinzip auch für den TopDesk, sowie einige andere Programme.


 




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Letzte Änderung am 01.11.2019