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Geos im Wandel der Zeit? - Pro und Contra ...

Autor: Thomas Haberland

Selten hat ein Beitrag in der GUP solche Wellen produziert wie meine kritischen Zeilen in der letzten GUP. Einerseits erfreulich, andererseits stimmt mich das ein bißchen traurig. Muß man eine aktive Reaktion erst provozieren oder warum hört man von diesen Aktiven sonst überwiegend nichts?

Andererseits sehe ich einiges aus meinem Artikel bestätigt. Die "Freaks" haben sich zu Wort gemeldet und ihren Brotkasten verteidigt. Natürlich, sonst wären sie keine Freaks und würden auch nicht mehr mit dem C64/128 arbeiten.
In diesem Zusammenhang möchte ich betonen, daß das Wort "Freak" eine Umschreibung für einen begeisterten Anhänger ist, mehr nicht. Ein Freak zu sein ist doch nichts negatives! Wir alle sind Geos Freaks, Jürgen ist ein Fahrrad-Freak, ich bin ein Internet und Linux Freak. Und so weiter. Manche deuten den Begriff als Schimpfwort - schade.

Im folgenden findet ihr alle Leserbriefe, welche mir als Reaktion zum Artikel als solche zugeschickt wurden. Ein Text stammt aus unserem BTX Forum. Einzig Werner Weicht wurde von uns gebeten, eine Stellungnahme zu schreiben, was er auch getan hat.
Das es überwiegend Kontra-Meinung zu meinem Artikel sind, ist verständlich. Ebenso das Fehlen von rein bestätigenden Leserbriefen.

Als Fazit bleibt für mich die Feststellung, daß ich den Artikel aus der GUP 52 jederzeit wieder schreiben würde und nach wie vor dazu stehe.
So manche Argumente der folgenden Leserbriefe sind für Freaks akzeptabel, nicht aber als Gegenargument zu meiner Auffassung der allgemeinen Situation. Einige kleine Beispiele ...

Sicherlich gibt es heute viele tolle Geos Programme für den Brotkasten. Klar, so lange wie es dieses System schon gibt, konnten die Programmierer ihre Sachen mehr und mehr perfektionieren. Für den einzelnen eine tolle Sache, ohne Zweifel. Allgemein gesehen muß ich aber kritisieren: was nützt das tollste Programm aller Zeiten, wenn der Autor für einige hundert Stunden mühsamer Arbeit gerade mal ein paar dutzend Käufer im halben Jahr findet. Manche Programme werden pro Quartal gerade eben mal so oft verkauft, wie man an einer Hand zählen kann.
Hier kommt wieder der Begriff Freak auf. Das ist Hobby, Spaß an der Freude. Genau das, nicht mehr, nicht weniger. Und wer Spaß daran hat, sich damit zu beschäftigen, soll dies auch tun, selbstverständlich. Er muß aber auch akzeptieren, daß man kritisch betrachtet wird.

Auch wer über 1.000 DM für neue Brotkasten Hardware ausgibt (z. B. Super CPU und RamLink), muß akzeptieren, als Freak betrachtet zu werden, der seinem Hobby intensiv nachgeht, weil es Spaß macht. Heute, wo eine PC Intel CPU mit 200 MegaHertz unter 400 DM kostet, kann der Außenstehende gar nicht anders reagieren.
Auch hier gilt: der Freak geht seinen Hobby nach, weil es ihm Spaß macht. (Genau diese Aussage wird in mehreren Leserbriefen eindeutig getroffen!) Und er kann mit den Nachteilen leben. Er weiß genau, daß er ein Außenseiter ist, daß er das Geld nie wieder bekommt, welches er für sein Hobby ausgibt. Es gibt genügend vergleichbare Hobbies, welche ich sicherlich nicht aufzählen brauche.

In einem Leserbrief werden die zahlreichen Nachrichten zum Thema 64'er in den DFÜ Netzen angeführt. Dem muß ich leider widersprechen. Diese Bretter in den internationalen Datennetzen sind im Gegenteil erschreckend leer - und heute uninteressant geworden, so sie noch nicht mangels Beteiligung eingestellt wurden.
Und das Argument "die vielen 64'er Emulatoren sprechen für sich" ist mit Sicherheit keins! Oder laufen diese Emulatoren auf dem Brotkasten ? ?! Nein, sie werden von PC Leuten für PC Besitzer programmiert. Ich sehe das Interesse an den Emulatoren anders: die PC Anwender (!) erinnern sich gerne an ihre Brotkasten Zeit und wollen mal das eine oder andere 64'er Spiel, welches sie in guter Erinnerung haben und das es nicht auf dem PC gibt, nochmals spielen. Selten ist es mehr - seid bitte ehrlich.

Einige kritisieren, ich hätte den Blick für die C64/128 Realität verloren und sähe alles aus der PC Sicht. Ich meine, daß ich den Blick nicht verloren habe, schließlich habe ich selbst lange Jahre intensivst mit dem Brotkasten gearbeitet und auch programmiert. Ich bemühe mich halt, die Fakten objektiv und realistisch aufgrund der heutigen Situation zu sehen. Da ich inzwischen auch beruflich mit Computern arbeite (Systemadministrator für PC, Win & Win NT sowie Unix Netze, u.v.a.m.), sehe ich die Realität und den Ernst des Berufslebens jeden Tag sehr genau!

Zum Schluß möchte ich erneut klarstellen, daß dies meine persönliche Meinung ist. Der Geos User Club ist und bleibt ein Zusammenschluß von Geos Anwendern, und da steht nichts von "PC" dabei, es bezieht sich auf alle Geos Systeme. Siehe Text von Jürgen unten!

Das irgendwann einmal die Behandlung eines speziellen Geos Systems weniger wird, wird sicherlich passieren. Beispiel aus der PC-Welt: wo liest man heute noch etwas über den HP OmniGo 100? Was ist mit dem Casio Zoomer? Der Zoomer hat eine 8 Mhz CPU, der OmniGo schon sagenhafte 16 Mhz. Über beide lächelt man heute auch schon ...

Wenn die Brotkasten Geos Anwender jetzt wieder ein bißchen aktiver werden und bleiben, habe ich eines meiner Ziele erreicht. Denn vor 2 GUP Ausgaben war es fast soweit: kaum mehr Beiträge für den 64'er Bereich. Als Freaks wollt ihr aber sicher nicht, daß der 64'er Geos Bereich in der GUP nur noch Werbung und die GeoThek umfaßt ? oder !?
Und im abschließenden Beitrag von Jürgen Heinisch wird die GUC Einstellung nochmals klar unterstrichen.

 

Thomas Haberland

 

 

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 53

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Letzte Änderung am 01.11.2019