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The World of Commodore 1992

Autor: Jürgen Heinisch

Nachdem die völlig neue Messe World of Commodore während der CeBIT '92 angekündigt wurde, war für uns klar, daß wir an dieser zumindest als Besucher teilnehmen wollten. Es war unklar, ob Commodore den C=64 auf der WoC ausstellen würde.

Um so erfreulicher war es für den Geos User Club, als uns die Anfrage von Commodore erreichte, ob wir auf der WoC zwei C=64 Arbeitsplätze betreuen könnten. Dieses Angebot haben wir selbstverständlich angenommen und alle Hebel in Bewegung gesetzt, um für den Zeitraum vom 25. November bis 29.11.1992 zur Verfügung zu stehen.

Leider kam die Nachfrage seitens Commodore erst nach der Drucklegung der GUP 24. Somit konnten wir nur einen kleinen Teil der GEOS User davon informieren, daß GEOS 64 auf der WoC, durch den GUC auf zwei C=64 Arbeitsplätzen präsentiert wurde.
Das Info mit der WoC Teilnahme erreichte alle BTX Leser, die Mailboxteilnehmer und alle Teilnehmer des Jahreshaupttreffens. Wir hofften natürlich auf einen Schneeballeffekt, vor allem durch die Regionalgruppen in Süddeutschland. Denn da die WoC in Frankfurt stattfindet, waren wir erstmals für 4 Tage im süddeutschen Raum erreichbar.

Die Anreise zur WoC erfolgte einen Tag vor Messebeginn. Direkt nach der Anmeldung im Hotel ging es zum Messegelände. Nach kurzer Begrüßung der meistens von der CeBIT bekannten Gesichter wurden die C=64 Arbeitsplätze geprüft und um unsere eigenen Geräte (1581, REUs mit 1 MB, geoROM und Maus) erweitert. Die aufgestellten C=64C Modelle hatten leider einige Probleme mit der Stromversorgung der REU. Nach einigem hin- und hergestöpsel wurde aber eine brauchbare Konfiguration gefunden.

 

Was war los auf der World of Commodore? Die neue Messe in der Sicht der C=64 Besitzer.

Während auf einem Platz unsere Reihe GEOS Professional dargestellt wurde, haben wir an dem anderen die GEOS Spiele von MSPI und weitere aus der US Szene demonstriert. In den ruhigen Zeiten und während der Kaffeepausen lief unser GEOS Film, welcher uns auf dem Jahreshaupttreffen von Hartmut Lüdtke aus der Regio Hamburg zur Verfügung gestellt wurde.

Der erste Messetag war als Experten- bzw. Fachbesuchertag ausgeschrieben. Erwartungsgemäß kommen an diesen Tagen bei deutlich höherem Eintrittspreis nicht die meisten Besucher. Dennoch fanden sich schon einige interessierte GEOS Anwender, mit denen die ersten Gespräche geführt wurden.

Am zweiten Tag war schon deutlich mehr los. Er hätte jedoch auch besser besucht sein können. Mit dem dritten Tag, am Samstag, erlebte die Messe ihren stärksten Besucherstrom. Dies bekamen auch wir am GEOS Stand zu spüren. Von morgens bis zum späten Nachmittag konnten wir den C=64 und GEOS Anwendern mit Informationen weiterhelfen. Die von uns kostenlos verteilten Infoheftchen des GUC wurden reichlich mitgenommen. Später werden wir auswerten können, ob diese Aktion auch neue GUC Mitglieder geworben hat. Kraftvolle Unterstützung erfuhren wir am Samstag von Holger Heimes, Regio Köln, Erwin Schnabel, Regio 6**, und Roland Deiss, unserem Regionalgruppenbetreuer.
Am Sonntag wurde die zweitstärkste Besucherzahl registriert und es war entsprechend für uns ein wenig ruhiger.

Insgesamt war die WoC deutlich ruhiger als die CeBIT '92 und vor allem die Hobbytronic '92. Eigentlich hatten wir mit mehr Besuch aus den Reihen der GEOS Anwender gerechnet, damit wir den C=64 und GEOS 64 massiver unterstützen können; schließlich handelt es sich bei der WoC doch um eine Messe, welche sich mit Commodore spezifischen Computern beschäftigt.
Das Publikum setzte sich nach meiner persönlichen Schätzung aus ca. 80% Amiga Usern, ca. 15% PC Usern und dem Rest zusammen. In diesem Rest waren möglicherweise 1 - 2% C=64/128 und GEOS 64/128 User enthalten.
Nun, es waren ja auch bei ca. 150 Ausstellern nur 2 C=64'er ausgestellt. Sollte das Verhältnis der Geräte tatsächlich dem Anwenderinteresse entsprechen?
Wir meinen nein, aber es ist Sache der C=64/128 User, ihr Interesse auf Messen zu demonstrieren!

Natürlich hatte die WoC außer dem C=64 eine Menge mehr zu bieten. Sicherlich ist es für den C=64/128 User von allgemeinem Interesse, zu sehen, was sich in anderen Computerbereichen bewegt.
Auf der PC Seite war u.a. die neue Commodore Direkt Line vertreten, bis hin zum 486-50. Eine schöne Sache für die PC/Geos Anwender. Insgesamt ist die neue PC Commodore Direkt Line gut abgestimmt. Alle Leistungsklassen sind zu korrekten Preisen erhältlich, so muß der von GEOS 64/128 auf PC/Geos umsteigende User nicht unbedingt die bewährte Commodore Hardware verlassen.

Beim Amiga drehte sich alles um die neuen Geräte Amiga 1200 und Amiga 4000. Die neue Benutzeroberfläche des A1200 und A4000 kommt von der Gestaltung dem PC/GEOS etwas nahe. In grafischen und soundtechnischen Möglichkeiten ist die neue Amiga Reihe den PC's weit überlegen. Dies ist sicherlich interessant, stellt aber dennoch für GEOS Anwender keine Alternative dar. Ein interessanter Seitenzweig des Amiga ist das CDTV. Hier handelt es sich um einen Amiga mit eingebautem CD-ROM Laufwerk.

Bei den meisten anderen Ausstellern gab es reichlich Hard- und Software zu kaufen. Dabei gab es Hardware aller Kategorien. Von der Maus über Festplatte bis zum HighSpeed Modem. Bei der Software dominierten eindeutig die Spiele. Entsprechend dem Publikumsinteresse handelte es sich bei den meisten Waren um Zubehör für die Amiga Reihe.
Wer C=64 Spiele suchte, konnte noch fündig werden. Bei C=64 Anwendungen war fast nichts zu machen. Ähnlich verhielt es sich bei PC Software.

Commodore hatte auf beiden Ebenen der Messe den jeweils größten Stand aufgebaut. Kein anderer Aussteller reichte an diese Größe heran.

Während bei Commodore das Präsentieren der aktuellen Hardware mit ihren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten das wichtigste war, haben nahezu alle anderen Aussteller fast ausschließlich Wert auf das Verkaufen ihrer Produkte gelegt. Manch ein Aussteller hat seine Produkte, vor allem am Sonntag, regelrecht verramscht.

Meiner Meinung nach wird dies der Zielsetzung der WoC nicht gerecht. Stellenweise hätte man meinen können, daß wir auf der seit Jahren bestehenden Hobbytronic in Dortmund sind, wäre da nicht der Messestand von Commodore gewesen. Leider hat die Hobbytronic zum Teil einen entsprechenden "Ramsch"-Charakter.

Persönlich halte ich es für Computermessen besser, wenn sich die Aussteller um das Vorführen ihrer Produkte kümmern, anstatt diese mit Macht über "Schnäppchenpreise" an die Besucher zu verkaufen. Gut präsentierte Produkte werden mit Sicherheit auch nach der Messe gekauft.
Es ist doch sehr unwahrscheinlich, daß alle Besucher der Messe ihr gekauftes Produkt an genau diesem Tag haben mußten.

Neben den Kontakten zu den Anwendern suchten und fanden wir auch Kontakte zu anderen Ausstellern. So wurden Gespräche mit Heureka, Roßmöller, Drews und einem Modemhersteller geführt. Natürlich auch mit den Verantwortlichen von Commodore selbst. Für das kommende Jahr zeigen sich schon einige Projekte am Horizont an. Mehr Informationen dazu werden wir aber erst veröffentlichen, wenn es auch wirklich spruchreif ist.

Insgesamt sind wir der Meinung, daß sich unser Einsatz auf der WoC für den C=64/128 und für die GEOS Anwender gelohnt hat. Obgleich es derzeit so aussieht, daß die CeBIT '92 und vor allem die Hobbytronic '92 erfolgreicher waren. Natürlich werden wir auch in 1993 jede Gelegenheit nutzen, GEOS den Anwendern näher zu bringen.

 

Jürgen Heinisch

 

 

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 26

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Letzte Änderung am 01.11.2019