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GEOS goes WorldWideWeb

Autor: Jürgen Heinisch

Das Internet, ein weltumspannendes Kommunikationssystem, enthält mehrere Protokollsysteme. Das heute bedeutungsvollste und vom Namen wohl den meisten Menschen bekannte ist das World Wide Web (WWW). In vielen Zeitungen, Illustrierten, TV Berichten und der Werbung finden sich die Adressen (URL) von mehr oder weniger informativen WWW Seiten. Leicht erkennbar an der Kennzeichnung "http" (hypertext transfer protocol). So lautet z. B. die Web Adresse der Tagesschau:

"http://www.tagesschau.de".

Seit langem gibt es schon Informationen über GEOS 64/128 und PC/Geos & NewDeal im WWW zu finden. Problematisch für den reinen GEOS Anwender ist, daß (noch!) kein Programm zur Verfügung steht, um die WWW Informationen Online (aktive Telefonleitung) anzusehen. Ein dazu geeignetes Werkzeug nennt sich Browser. Solche Web Browser sind auf der Windows Plattform von Netscape, Microsoft und vielen anderen Firmen verfügbar, aber auch unter anderen Betriebssystemen (DOS, OS/2, Linux). Notgedrungen bedient sich der Geos Anwender dieser Werkzeuge.

Für den Zugang zum WWW benötigt man neben der Telefonleitung ein Modem und die geeignete Software auf dem PC. Es geht auch mit dem C64/128 im Textmodus. Weiterhin braucht man natürlich einen Provider. Der Provider (Dienstanbieter) stellt gegen ein Entgelt einen Zugang zum WWW zur Verfügung. Bekannte Provider sind T-Online, AOL, CompuServe oder Metronet. Daneben gibt es eine Vielzahl lokaler Internet Provider.

Hier ein kleine Auswahl interessanter Seiten für GEOS Anwender:

  • http://www.GeosUserClub.com
       Geos User Club (neu)
  • http://members.aol.com/geogermany
       Geos User Club (alt, wird bald gelöscht!)
  • http://www.geoworks.com
       Geoworks
  • http://www.newdealinc.com
       NewDeal
  • http://www.breadbox.com
       BreadBox
  • http://ourworld.compuserve.com/homepages/WerniGrieder
       Geos OptimusmusCrew
  • http://www.ppe.de
       Performance Periferals
  • http://home.t-online.de/home/odzwiza
       ODS Artworks

Weiter Angebote finden sich als Verweise bei den einzelnen Anbietern.

Hat man nun eine Weile im WWW gestöbert, dann tauchen schnell zwei weitere Wünsche auf. Zum einen möchte der GEOS Anwender die abgespeicherten WWW Seiten gerne unter GEOS betrachten, und zum anderen möchte der eine oder andere gerne sein eigenes WWW Angebot aufbauen, d.h. seine eigene Homepage veröffentlichen.

Eine Homepage ist ein persönlicher Speicherbereich auf dem Server des Providers. In diesem kann der Anwender Dateien im HTML Format ablegen, und wenn er es richtig gemacht hat, kann jeder andere in der gesamten Internet-Welt diese Seiten lesen. Bei T-Online steht dem Anwender dazu 1 MB Platz zur Verfügung, bei AOL 2 MB, mit einem Trick sogar bis zu 10 MB. Aber schon 1 MB Daten sind schwer zu füllen wenn man nicht gerade übergroßen Grafiken nutzt.

Gespeicherte HTML Seiten sind grundsätzlich ganz simpel aufgebaut. Es handelt sich um reine Textinformationen. Bilder sind nur indirekt enthalten. Diese liegen als GIF Bilder vor und im Text wird mit einem Zeiger auf die Grafikdatei verwiesen.

Nun gibt es schon seit einiger Zeit zwei Werkzeuge unter PC/Geos, welche zur Arbeit mit und für HTML Dateien gedacht sind. Dabei handelt es sich um Jupiter cWeb und Jupiter 2Web. Da ich ein sehr sturer und konsequenter GEOS Anwender bin und der Drang eine eigene Homepage zu erstellen immer größer wurde, mußte ich wohl oder übel versuchen, zum einen HTML zu verstehen und zum anderen in diesem Zusammenhang mit den beiden Programmen zu erlernen, HTML Seiten anzusehen und erstellen.
Um die HTML Sprache zu erlernen, könnte man nun hergehen und ein passendes Buch kaufen. Eine andere Lösung ist aber billiger und GEOS näher. Dirk Haase hat einen HTML Workshop zusammengestellt. Der Workshop, ein GeoWrite Dokument, findet sich u. a. auf unserer Jubiläums CD50.
Ein teures Buch über HTML ist bei objektiver Betrachtung Geldverschwendung, da alle Informationen über HTML kostenfrei im WWW erhältlich sind, auch in deutscher Sprache. Und da HTML lebt, d. h. ständig weiterentwickelt wird, ist ein Buch bei Erscheinen schon veraltet!

Durch den Umstand, daß ich mir kein Buch kaufen wollte, zu dessen Lektüre ich kaum Zeit habe, reichte mir der Workshop zusammen mit Jupiter 2Web und Jupiter cWeb lange Zeit nicht, um den Start zu finden. Erst als ich die Möglichkeit erhielt, eine frühe Testversion des zukünftigen WebMagick testen zu dürfen, gelang mir der Durchbruch. So konnte ich meine eigene Homepage erstellen:
"http://members.aol.com/geosmclane".

Im folgenden will ich auf die Programme Jupiter cWeb, Jupiter 2Web, WebMagick und den HTML Workshop eingehen und aufzeigen, mit wie wenigen Befehlen eine informativ lesbare Homepage erstellt werden kann.

Icon: Jupiter 2Web      Icon: Jupiter cWeb      Icon: Web Magick

Jupiter cWeb ist ein reiner Offline (Telefonverbindung besteht nicht mehr) Betrachter für HTML Dokumente. Leider kommt bei der ersten Freude um einen Betrachter schnell der Dämpfer. Effektiv läßt sich der reine Text einer HTML Seite anzeigen. Grafiken fehlen gänzlich und Textformatierungen sind nur unzureichend umgesetzt. Aber drei wesentliche Ansichtsfunktionen sind ganz nützlich. Es lassen sich die reine Textinformationen anzeigen oder nur die Tags.

Tags sind die Steuerbefehle in einem HTML Dokument. Damit werden z. B. übliche Textformatierungen geschaltet, wie Fett, Größe, usw. Tags werden immer in spitzen Klammer "<...>" gesetzt.
Beispiel:

     <B><U>Impressum</U></B><BR>
   Im einzelnen bedeutet:

     <B>                Fettschrift einschalten (bold)
     <U>                Unterstreichen einschalten
     Impressum          Der eigentliche Text
     </U>               Unterstreichen ausschalten
     </B>               Fettschrift ausschalten
     <BR>               Zeilenumbruch (break)

Dabei ist anzumerken, daß "u" kein offizielles HTML Tag sondern ein firmenspezifischer Befehl ist, der nicht von jedem Browser angezeigt wird. Man sollte nach Möglichkeit drauf verzichten und nur die offiziellen HTML Tags verwenden, um die Seiten allgemein darstellbar zu halten.
Jupiter 2Web ist ein Editor für HTML Dokumente. Dazu ein überaus leistungsstarker. Für den Einsteiger kann er einfach viel zu viel und für den Fortgeschrittenen sinkt der Nutzen, weil die Darstellung der HTML Seite nur mit Jupiter cWeb möglich ist und dadurch alle höheren Formatierungen und vor allem auch die Grafiken nicht zu sehen sind.

Jupiter cWebZOOM     Jupiter 2WebZOOM

Setzt man Jupiter 2Web ein, ist es hilfreich aber nicht erforderlich, daß man die wesentlichsten Eigenschaften und Befehlsstrukturen von HTML schon kennt. Per Mausklick kann z. B. das Rohgerüst einer HTML Seite oder aber auch nur ein Schriftstil oder eine bestimmte Textfarbe eingefügt werden. Die entsprechenden Möglichkeiten finden sich leicht und gut sortiert in den vielen Menüs.

Die beste Kontrolle der erstellten HTML Seite bietet jedoch WebMagick. Hier werden alle Formatierungen korrekt angezeigt und auch die Grafiken dargestellt. Wenn WebMagick in seiner Endversion verfügbar ist, steht mit der Vierfachkombination aus Jupiter cWeb, Jupiter 2Web, WebMagick und dem HTML Workshop ein starkes Paket für Homepage Einsteiger zur Verfügung. Darüber hinaus profitiert nicht nur der Einsteiger sondern auch der fortgeschrittene Anwender, welcher auf schnelle, einfache und klare Strukturen wert legt.

Wer grundsätzlich in einfachen klaren und bekannten Strukturen bleibt, kommt schon mit WebMagick völlig aus. Dabei wird WebMagick als Betrachter und der Text Editor als HTML Editor benutzt. Über eine Voreinstellung in WebMagick kann die angezeigte HTML Seite direkt in den Text Editor geladen werden.

Nachdem nun bekannt ist, welche Werkzeuge zur Verfügung stehen bzw. stehen werden, kann nun der grundsätzlich Aufbau einer HTML Seite anhand des oben schon dargestellten Beispiels behandelt werden.

Die oben verwendeten Befehle (siehe Bild über diesem Absatz) im einzelnen:

     <HTML> ... </HTML>
        Start- und Endekennzeichnung einer HTML Seite
     <HEAD> ... </HEAD>
        Start- und Endekennzeichnung der Titelleiste
     <BODY LINK="#0000FF">
        Legt die Farbe blau für Links fest (RBG Wert, Hex-Zahl)
     <TITLE> ... </TITLE>
        Start- und Endekennzeichnung der Titelleiste
     <B> ... </B>
        Fettschrift
     <U> ... </U>
        Unterstrichen
     <BR>
        Zeilenumbruch

     <A HREF="name.htm">XXX</A><BR>
        Link auf ein anderes Dokument beim gleichen Anbieter,
        wobei "name.htm" das Dokument bezeichnet und "xxx" als
        Link blau und unterstrichen dargestellt wird

Weitere interessante Befehle im einzelnen:

     <HTML> ... </HTML>
        Start- und Endekennzeichnung einer HTML Seite

     <IMG SRC="name.gif">
        Stellt die Grafik name.gif dar

     <A HREF="http://www.geosuserclub.com/name.htm">XXX</A><BR>
        Link auf ein anderes Dokument bei einem fremden Anbieter, wobei
        name.htm das Dokument bezeichnet und "XXX" als Link blau und
        unterstrichen dargestellt wird

Grafiken sind für GEOS Anwender in großer Menge verfügbar. Auch oder gerade wenn es reine Vektorgrafiken sind, können diese ideal eingesetzt werden. Dazu wird die entsprechende Grafik in GeoDraw markiert und in eine GIF Bitmap exportiert. Solche Grafiken erfreuen den Leser der Homepage durch kurze Ladezeiten.

Mit diesem Dutzend Befehle lassen sich schon umfangreiche Homepages gestalten. Nach und nach kann man aus dem HTML Workshop weitere Befehle aussuchen, um seine Seiten weiter zu optimieren.

Nach dem Erzeugen der HTML Dokumente und ggf. einiger Grafiken müssen diese noch in das WWW eingespielt werden. Dazu stehen je nach Provider AOL, T-Online, usw., unterschiedliche Werkzeuge, leider nicht unter GEOS, zur Verfügung.

 

Jürgen Heinisch

 

 

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 51

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Letzte Änderung am 01.11.2019