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26.04.2024 Archiv  #  Recherche  #  Links  #  Kontakt  #  Gästebuch  #  Impressum

  GeoWorks Ensemble
  Der Einstieg in 20 Schritten

Rainer Bartel   

147 Schritt 19:
Schriften
  15
  Minuten
  1. Die Font-Technologie
  2. GEOS-Fonts
  3. PostScript- und HP-LaserJet-Probleme
 
Eine zweischneidige Sache sind die Schriftarten bzw. die Nutzung verschiedener Fonts in den GeoWorks-Ensemble-Anwendungen. Zum einen sind neue sehr schöne Schriftarten im Lieferumfang enthalten, zum anderen gibt es keine Möglichkeit, die bekannten Schriften, die man z. B. in DOS- oder MS-Windows-Programmen verwenden kann, einzubinden.

Im folgenden Schritt soll ganz kurz die Bedeutung der Schriftarten von GeoWorks Ensemble erklärt werden. Dazu brauchen Sie kaum 15 Minuten.

Die Font-Technologie

Seit dem es grafische Benutzeroberflächen gibt, gibt es auch das Durcheinander um die Schriften. Mindestens vier verschiedene Arten Font-Systeme für DOS- und MS-Windows-Programme sind derzeit auf dem Markt. Und für jedes dieser Systeme gibt es unterschiedliche Fonts. Dabei sind grundsätzlich zwei Arten Fonts zu unterscheiden:

  • Bitmap-Fonts
  • Vektor-Fonts
Bei Bitmap-Fonts werden die Zeichen aus einzelnen Bildpunkten zusammengesetzt. Für jedes Zeichen eines Zeichensatzes und für jeden möglichen Stil existiert in einer Font-Datei eine Vorlage, aus der bei der Fontinstallation alle anderen Größen und Stile berechnet und dann gespeichert werden.

Bei Vektor-Fonts gibt es für jedes Zeichen ein aus Linienzügen zusammengesetztes Muster, aus dem dann in Echtzeit - also wenn eine Auszeichnung vorgenommen wird - die gewünschte Größe und der gewünschte Stil zusammengesetzt wird.

Bei Bitmap-Fonts muß natürlich zwischen Bildschirm- und Drucker-Fonts unterschieden werden, weil die punktweise Darstellung sich bei den beiden Ausgabegeräten unterscheidet. Für jedes Zeichen in jeder Größe und in jedem Stil müßte also theoretisch je ein Bildschirm- und Drucker-Zeichen angelegt und gespeichert werden. Da das unglaublich viel Speicherplatz auf einer Festplatte erfordern würde, wird üblicherweise nur eine Auswahl an Fonts angelegt; alle nicht gespeicherten Größe und Stile werden dann aus vorliegenden Zeichen hochgerechnet. Dabei entstehen dann die unerwünschten Ecken an den Zeichen.

Bei Vektor-Fonts liegt das Problem genau andersherum: Beim Drucken müssen die Linienzüge eines Zeichens in ein Punktmuster umgerechnet werden. Und das braucht unter Umständen viel Zeit.

GEOS-Fonts

Weil sowohl Bitmap- als auch Vektor-Fonts viele Nachteile haben und man für jedes Font-System eine eigene Font-Verwaltung hätte programmieren müssen, haben sich die GEOS-Entwickler für einen eigenen Weg entschieden.

 

GEOS-Fonts sind eine Art Mischung aus Bitmap- und Vektor-Fonts mit allen Vorteilen beider Prinzipien und wenigen Nachteilen. Die ganze Umrechnerei und Erzeugung von Größen und Stilen wird von einem sogenannten "Treiber" erledigt; das ist ein auf die mitgelieferten Fonts spezialisiertes Programm, das vom Anwender völlig unbemerkt seine Arbeit verrichtet.

Dabei arbeitet der Treiber sehr schnell und erzeugt extrem saubere Bildschirm- und auch Drucker-Zeichen in den Größen von 4 bis 792 Punkt und in sieben verschiedenen Stilen.

Der große Nachteil dabei ist aber, daß bisher nur ein Treiber und zwar für die sogenannten URW-Fonts existiert. Dieser Treiber und eine Sammlung von neuen Fonts gehören zum Lieferumfang von GeoWorks Ensemble. Da GEOS zudem mit einem speziellen Format für Fontdateien arbeitet, gibt es zur Zeit keine Möglichkeit, zusätzliche Schriftarten für GeoWorks Ensemble zu bekommen und zu verwenden.

Es ist aber damit zu rechnen, daß es in Kürze Treiber für andere Fonts-Systeme sowie Konvertierungsprogramme gibt, mit denen man Font-Dateien andere Systeme und Formate so bearbeiten kann, daß sie sich in GeoWorks-Ensemble-Anwendungen nutzen lassen.

PostScript- und HP-LaserJet-Probleme

Die größte Einschränkung in Sachen Fonts und Desktop Publishing allgemein ist die Tatsache, daß GeoWorks Ensemble zur Zeit keine PostScript-Drucker unterstützt. Das heißt nicht nur, daß Sie keinen PostScript-Laserdrucker unter GEOS betreiben können, sondern auch, daß Sie die bekannten PostScript-Schriftarten nicht benutzen können.

Für Besitzer eines HP LaserJets besteht die große Enttäuschung darin, daß die vielen Softwarefonts und Fontkassetten für diesen Drucker ebenfalls nicht von GEOS aus benutzt werden können.

Es ist aber zu vermuten, daß diese Probleme spätestens mit der nächsten Version von GeoWorks Ensemble behoben werden.

Hinweis

 



Dieses Kapitel ist Bestandteil von:

GeoWorks Ensemble - Der Einstieg in 20 Schritten

Cover | Info | Seite 3 | Seite 5 | Vorwort | Schritt 1: Installation | Schritt 2: Benutzeroberfläche I | Schritt 3: GEOS-Zubehör | Schritt 4: DOS-Programme | Schritt 5: Benutzeroberfläche II | Schritt 6: GeoManager | Schritt 7: Voreinstellungen | Schritt 8: GeoWrite: Schreiben | Schritt 9: GeoWrite: Gestalten | Schritt 10: GeoWrite: Drucken | Schritt 11: GeoDraw | Schritt 12: Import & Export | Schritt 13: GeoPlanner | Schritt 14: GeoDex | Schritt 15: GeoComm | Schritt 16: Sammelalbum | Schritt 17: Rechner - Notizblock | Schritt 18: Solitaire | Schritt 19: Schriften | Schritt 20: Hilfe & Tips


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Letzte Änderung am 01.11.2019