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Neue Bücher von Data Becker, TEWI und Vogel VerlagEin gutes Beispiel dafür, daß die allerneueste Literatur nicht unbedingt auch automatisch die beste ist, bietet "Das Große Buch zu GeoWorks". Verlag Data Becker, von Burkhard Oerttel. Es verspricht im Untertitel alles, was früheren Publikationen noch fehlen mußte: Pro, Ensemble, DTP. Über 550 Seiten Text und dazu eine Diskette mit 2,2 MB an PD-Software. Thematisch fängt der Autor wirklich "bei Null" an: Begriffsbestimmungen, Tastatursymbole, Hardware Voraussetzungen, Installation, GEOS Zubehör, erster Kontakt mit der Oberfläche. Der Einsteiger mag begeistert sein, der Crack blättert bis zu der Beschreibung "PC/GEOS" in den Voreinstellungen. An dieser Stelle liegt nämlich der erste Prüfstein. Leider findet sich hier noch weniger als im Handbuch. Auf knapp sieben Zeilen empfiehlt der Autor ohne weitere Erklärung, nichts zu verändern: "Die Warnung in der Dialogbox sollte man ernst nehmen!". Die Kapitel 5 und 6 setzen ebenfalls keinerlei Kenntnisse voraus: Sie erklären den Geo-Manager und ganz allgemein die Dateiverwaltung unter DOS in einer Art, die auch für den Verstand eines absoluten Anfängers keine nennenswerte Hürde darstellen dürfte. Und während der Leser noch die Erklärungen zu COM, EXE und BAT überfliegt und sich nebenbei bestätigen läßt, daß sein bisheriger Umgang mit der Maus goldrichtig ist, wird er aufgefordert, die dem Buch beigefügte Diskette einzulegen. Alle Funktionen des GeoManagers sowie die Applikationen werden sauber und ausführlich dargestellt. Fast fühlt man sich ins Handbuch zurückversetzt, wenn da nicht die etwas flottere Art zu formulieren und die vielen Bilder wären. Und der erste wirkliche Trick: Wie kann man, während das Geos Formatierungsprogramm abläuft, mit einem anderen Programm weiterarbeiten? Die zweite Buchhälfte scheint mehr zu versprechen: hundert Seiten über GeoWrite, sechzig über GeoDraw. Der Autor kann aber in seiner Beschreibung dieser Applikationen nichts anderes tun, als den Text des Handbuches durch griffigere Formulierungen zu ersetzen. Und auch hier einige Features von Geos hervorzuheben, auf die der Anfänger nach der reinen Handbuchlektüre nicht ohne weiteres kommt. Der Einsteiger ist nach wie vor begeistert. Der Crack glaubt angesichts der eingestreuten Features erst an eine Art von Erinnerungstäuschung. Bis ihn ein Griff in sein Archiv von seinen Zweifeln befreit: Vor einigen Monaten erschienen im DMV-Verlag in der Reihe "Computer-Wissen" teilweise ähnliche Tips zu Geoworks. Kurz nachgeschlagen, ach ja, klar, da stand vieles davon schon, zum Teil im selben Wortlaut - Kein Wunder, stammte es doch auch von Burkhard Oerttel. Der Vollständigkeit halber folgen noch ein paar Seiten über das Zusammenspiel zwischen GeoWorks und Quattro, anderen grafischen Oberflächen, Netzwerken und über GeoComm. Auch hier nichts Neues, eher zu wenig. Das Kapitel "unter der Oberfläche" mit der Abhandlung über die GEOS.INI bietet eine Auswahl dessen, was findige Leute mittlerweile herausfanden und anderswo längst veröffentlicht ist. Zwei Dateien auf der Diskette verhindern, daß der Unerfahrene bei Experimenten mit der INI Datei bleibenden Schaden anrichtet. Wer hat von diesem Buch einen Nutzen? Der im Vorwort angesprochenen Crack, der die Entwicklung des Programms von Anfang an mitverfolgt hat und alle Tips und Tricks, die von etlichen Usern entdeckt und bereitwillig preisgegeben wurden, kennt, hat wenig davon. Ein Handbuch-Aufguß, garniert mit Features, die alle schon in zum Teil erheblich ausführlicherer Form (DFÜ, BTX, GUP, verschiedene Zeitschriften) veröffentlicht wurden und mit Dateien, die teilweise längst bekannt, teilweise streng an die Lektüre des Buches gebunden sind. Muster-Briefköpfe sind wahrscheinlich das Erste, was sich jeder User selbst erstellt. Meßhilfen gibt es seit langer Zeit in ähnlicher Form. Ein paar Textbausteine (z. B. "mit freundlichen Grüßen") lohnen das Einlesen nicht. Und ein paar neue Hintergrundbilder bringen den Crack auch nicht dazu, sich für das Ganze zu begeistern. Andererseits gibt es auch den Einsteiger, der sich mit seinem ersten PC und GeoWorks auf das Glatteis dieses Hobbys begibt. Er versteht nichts von DOS, daneben hat er auch eine Scheu vor dem Studium "trockener" Handbücher. Ihm - und nur ihm - sei die Ausgabe von DM 69,- für dieses Buch empfohlen.
Wolfgang Amian
= = = = = "Das große Buch zu Geoworks Ensemble", erschienen im DATA BECKER Verlag, Düsseldorf. Preis: 69,- DM, erhältlich überall im Fachhandel. Folgenden Absatz veröffentlichen wir auf Ersuchen des Autors, Herrn Burkhard Oerttel, als Information zu seinem Buch, erschienen bei Data Becker :
= = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = Unter den Publikationen zu GWE im Herbst '91 hatte das Buch von Andreas Wegen, "Geoworks Ensemble", erschienen im TEWI Verlag, nach meinem Dafürhalten eine deutliche Spitzenreiterfunktion eingenommen. Ein Kritiker sollte eigentlich von völlig neutralem Standpunkt ausgehen und keine Erwartungshaltung an den Tag legen, die dann entweder bestätigt oder widerlegt wird. Ob ihm das immer gelingt, ist eine Frage des persönlichen Temperamentes. Im Fall des TEWI-Buches lasse ich mir gern den Vorwurf gefallen, voreingenommen zu sein und zuviel erwartet zu haben. Weil ich weiß, daß es allen Lesern der ersten Auflage ebenso ergehen wird wie mir: Sie sind enttäuscht! Das neue Buch ist nämlich exakt das alte Buch! Sie haben es einfach um 52 Seiten erweitert, als Kapitel 5, "Neuerungen", eingefügt zwischen das bestehende Kapitel 4 und den Anhang. Eine gerechte Beurteilung wäre insofern schon gegeben, wenn ich die Rezension aus der GUP 19 wortgetreu wiederholen und zwei oder drei Sätze hinzufügen würde. Die "Neuerungen" bestehen aus einer zweifellos sehr intensiven und beispielhaften Erläuterung über die Änderungen, die GWE seit der Version 1.1 in den Versionen 1.2 und "Pro" mittlerweile erfahren hat. Das war pure Fleißarbeit. Schließlich gab es viel zu beschreiben: die Rechtschreibprüfung, GeoDump, den Nimbus - Konverter, Tetris, Netzwerk-Unterstützung und was sonst noch alles hinzugekommen ist. Aber das war's dann auch! Und das ist zu wenig! Ich bin davon überzeugt, daß viele Erkenntnisse, die heute über die Programmstruktur existieren, nur deshalb von experimentierfreudigen Geos-Usern gewonnen wurden, weil sie durch das TEWI-Buch zu solchen Versuchen angeregt worden sind. Und was ist seitdem nicht alles entdeckt und beschrieben worden? Wenn ich vor dem Hintergrund dieser Tatsachen im - leicht abgeänderten - Vorwort die Danksagung des Autoren an die genannten Programmierer (und an Thomas Haberland. Warum eigentlich?) vorfinde, dann erwarte ich zumindest, daß in einer Neuauflage des TEWI-Buches die Kapitel über die Interna und GEOS.INI nicht einfach bloß wortgetreu - Stand vom vorigen Jahr - wiederholt werden! Der Dank an die beiden Programmierer findet seine Berechtigung zweifellos in der dem Buch beigefügten Diskette : 40 neue Schriften, 22 neue Graphikobjekte (die sich mit GeoDraw nicht erzeugen, aber normal verarbeiten lassen) mit der Bezeichnung "Draw-Magic", 45 neue Icons. der ICON-EDITOR, Beispieldokumeme aus dem Buch, ROOM-MATE (das darf - obschon seit einem Jahr als PD erhältlich - wohl nirgendwo fehlen!). Die Höhepunkte stellen die Programme zum Importieren von HPGL-Grafiken in die PC/GEOS-Zwischenablage und zum Konvertieren von PC/Geos - Hintergrundbildern in das PCX-Format (und umgekehrt) dar. Zu beiden Programmen muß ich aber eine Einschränkung machen: Die angesprochene Einschränkung sehe ich in folgendem: Das Hintergrundbild muß intern eine GeoWorks-Bitmap, also vorher aus einem PCX- oder TIFF-Bild eingelesen worden sein. Bei aller "Schelte", die ich hier verteile, halte ich Andreas Wegen's Buch immer noch für das Beste, was man an Sekundärliteratur zu GWE bekommen kann. Das das TEWI-Buch auch heute noch einen Qualitäts-Vorsprung gegenüber anderen Publikationen hat, beweist nur die Güte seiner ersten Auflage. Diese Erstauflage viele Monate später wortgetreu nachzudrucken und die seitdem entstandenen neuen Geos-Features einfach "hinten dranzuhängen", ist mir zu wenig. Die beigefügte Diskette wirkt insofern auch ein bißchen "angeklebt"; den Leser beschleicht das Gefühl, daß es hier für notwendig befunden wurde, ein paar Dateien mitzuliefern, weil das heute von einem Computerbuch erwartet wird. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß jemand für die vielen Dateien, die nichts anderes darstellen als Screen-Dumps der Abbildungen im Buch, irgendwelche Verwendung hat. Für den, dem sein Handbuch nicht genügt, ist der Kauf des TEWI-Buches nach wie vor zu empfehlen. Ich hatte von dem "neuen" bloß mehr erwartet. Und das ist - wie eingangs erwähnt - wahrscheinlich auch ein Fehler.
Wolfgang Amian
= = = = = "Geoworks Ensemble - Grundlagen und Praxis", 2. Auflage, erschienen TEWI Verlag, München, Preis: 59,-DM, erhältlich überall im Fachhandel.
Anmerkung der Red.: Marcus Gröber arbeitet an neuen Versionen seiner Programme (BKGD2PCX und HPGL Convert), die mehr Funktionen haben und mehr Formate verarbeiten können, so z. B. farbige PCX Bilder in PC/Geos Hintergrundbilder konvertieren. Wir werden darüber berichten, sobald diese verfügbar sind. (th)
= = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = "Geoworks Ensemble 1.2", erschienen im Vogel Verlag, Würzburg. Preis: 39,-DM, erhältlich überall im Fachhandel. Ein Buch, dessen Inhalt eine klare Übereinstimmung mit seinem eigenen Vorwort aufweist, hat bei mir schon einen Sympathievorschuß. Ich stelle mir folgenden Anwender vor: Er hat einen PC, kann damit umgehen, arbeitet schon mit einigen Programmen und bekommt nun GWE. Er ist mit dem Buch nicht schlecht beraten. Den Hauptteil des Buches bildet das Kapitel "Rezepte", welches an ca. 100 Beispielen die am häufigsten auftretenden Probleme behandelt. Der Stil gefällt mir: Es wird eine Aufgabe gestellt und durch zum Teil ausgezeichnete Erklärungen auch gelöst. In den Rezepten kommen dann auch die Applikationen zur Sprache, hier wird zum Teil auf das Geos-Zubehör eingegangen. Eine Vertiefung des Lehrgangs über GeoWrite findet sich ebenso wie recht umfassende Erläuterungen zu den Features von GeoDraw. Einige Rezepte sind GeoComm gewidmet. Ein empfehlenswertes Buch? Der hier - über die GUP - angesprochene Leserkreis ist nun keineswegs identisch mit dem "Durchschnittsleser" allgemeiner Zeitschriften. Die Mitglieder einer Anwendervereinigung sehen "ihr" Programm nicht als Variante bereits existierender Programme, sie wollen genaueres, Tricks, möglichst auch Sachen, die nicht im Handbuch stehen.
Wolfgang Amian
Kurzlink hierhin: http://geos-printarchiv.de/1386 |
Letzte Änderung am 01.11.2019 |