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GeoCanvas von CMD, USA

Autoren: Thomas Haberland, Wolfgang Amian
KANN WAS
Beschreibung zu GeoCanvas, dem neuen Malprogramm für Geos 64 + Geos 128

Der von Pessimisten immer wieder vorhergesagte Untergang von Geos 64/128 scheint durch eine Neuentwicklung vorerst nicht aktuell: GeoCanvas, Ersatz und Ergänzung von GeoPaint.
Alle Funktionen des Programms hier darzustellen, würde den Rahmen der GUP sprengen. Ich beschränke mich daher im Folgenden auf eine Übersicht der interessantesten Aspekte.
Vorab : Canvas wird beim ersten Start auf das persönliche System installiert, es läuft im 40-Zeichen-Modus und braucht auf jeden Fall eine REU. (siehe auch Hinweis am Ende!)

 Menüpunkt: file

Auf den ersten Blick wirkt der Menüpunkt "file" ganz gewöhnlich. Aber hier zeigt CANVAS schon, was in ihm steckt.
Mit "create" und "open" besteht die Möglichkeit, innerhalb eines Dokument ein neues Dokument zu erstellen oder/und ein weiteres zu öffnen. Insgesamt können also drei Dokumente gleichzeitig geöffnet sein, von denen sich jeweils eins bearbeiten läßt.

 Menüpunkt: edit

Das Menü "edit" ist für mich immer das interessanteste, weil es meist die Schnittstelle zu anderen Programmen ist, wenn man an die Erstellung von Photoscraps denkt. CANVAS verbirgt unter seinem Editmenü aber etwas ganz anderes. "edit pixels" ist die sonst als Zoom-Modus bekannte Betriebsart. Dieser Modus wird mit run-stop beendet und man hat die Möglichkeit, mit "u" ein UNDO herbeizuführen. Mit "edit pattern" präsentiert sich der eingebaute Mustereditor, mit "restore patterns" wird der Urzustand wiederhergestellt.
"Edit brushes" dient zum Editieren der Pinsel, die eigenen Kreationen werden dauerhaft intern gespeichert.

 Menüpunkt: options

Auch das Optionen-Menü bietet eine Reihe neuer Möglichkeiten, die von GeoPaint nicht bekannt sind.
Obwohl "gridlines" in GeoPaint als "Gitter" auch vorhanden sind, erfährt die Rasteroption hier eine besondere Bedeutung. Das Raster läßt sich nämlich individuell einstellen, so daß es wirklich möglich wird, von einer gerasterten Vorlage die Pixel genau in CANVAS zu übertragen. Das Gitter läßt sich natürlich wieder entfernen. Auch hier wieder der kleine Wermutstropfen, daß die unter dem Raster liegenden Pixel mit entfernt werden, es muß also nach wie vor "nachgepixelt" werden.

Hervorzuheben wären noch die folgenden Funktionen :
"xyd in inches" hat Schalterfunktion. Das heißt, daß sich der Text beim Anklicken des Menüpunktes in "xyd in pixels" ändert. Mit "xyd" ist die Koordinatenanzeige gemeint: "d" ist der Entfernungsanzeiger, "x/y" die Koordinaten.
"constrain" bewirkt, daß Kreise rund und Vierecke quadratisch werden. Ist "constrain" ausgeschaltet, sind auch Ellipsen und Rechtecke möglich.
"ruler tic-mark" ist eine besonders nützliche Sache. Wenn das Lineal aktiv und "tic-mark" eingeschaltet ist, erzeugt jeder Klick im Fenster einen kleinen Punkt, der Maßbeginn und Maßende kennzeichnet. So ist endlich ein sinnvoller Einsatz des Lineals möglich. Bei GeoPaint ist das Lineal wirklich nur zur Entfernungsmessung geeignet. Wenn das Lineal dann verschwunden ist, weiß man genauso viel wie vorher.
Mit GeoCanvas bekommt das Lineal endlich eine wichtige Bedeutung!

Viel Neues auch im Display-Menü:

 Menüpunkt: display

"preview" ist keine einfache Seitenübersicht, hier ist noch eine weitere Voreinstellung möglich, die in einer Dialogbox eingegeben werden kann.
"toolbox" schaltet die Werkzeug-Box ein und aus, so daß man ein freies Arbeitsblatt hat.
"show time" zeigt in einer Dialogbox die aktuelle Zeit und das Datum an, außerdem wird die 'bank' in der REU angezeigt, die GeoCanvas benutzt.
"blackout" ist ein Bildschirmschoner. Falls der geplagte User vor dem Bildschirm einschläft oder einfach eine Pause macht, schaltet sich der Bildschirm nach einiger Zeit ab. Mit einem Mausklick wird er wieder angeschaltet. Die Zeit bis zum Abschalten läßt sich außerdem noch individuell einstellen.
"smooth scroll" läßt den Bildschirm langsam scrollen, dieser Vorgang wird mit der Maus gesteuert. Mit einem Druck auf den Mausknopf verläßt man diesen Modus.
"full view" gestattet es dem User, sich einen bitmapgroßen Überblick zu verschaffen.

Die Toolbox von GeoCanvas ersetzt die aus GeoPaint bekannte Werkzeugleiste und ist fast in dieser Form schon aus GeoPublish bekannt. Es bleibt aber auch nur bei der Form, die Funktionen sind ganz andere.

 Toolbox

Die Box läßt sich beliebig auf dem Bildschirm positionieren. Auch das mit dem Werkzeug zur Bereichswahl mit dem "Gummiband" erzeugte Feld kann man beliebig bewegen, in der Größe verändern, invertieren, drehen und spiegeln. Der Inhalt des ausgewählten Bereichs kann mit "cut" in einem Photo-Scrap abgelegt werden, "copy" kopiert den Bildschirm in ein Photo-Scrap, "paste" klebt das Scrap wieder in den ausgewählten Bereich.
Hier sollte es eigentlich eine Funktion geben, die eine Vergrößerung oder Verkleinerung des Scraps erlaubt. Diese Möglichkeit habe ich aber bis jetzt in GeoCanvas noch nicht gefunden.
Auch gibt es kein UNDO in diesem Menü. Alle Veränderungen des Bildes mit diesem Menü sind endgültig und Fehler lassen sich höchstens durch "recover" im Hauptmenü wieder beheben.

Dieses Menü sollte mit einem Update bedacht werden! Also Scalierungsfunktion einbauen und ein UNDO ...

Die Icons in der Toolbox erklären sich selbst sehr gut und brauchen hier nicht einzeln beschrieben zu werden. Eine sehr mächtige Funktion ist das Icon mit dem großen "T", der Textmodus:

 Toolbox-Untermenü: Textmodus

Unter "FONT" verbirgt sich eine Dialogbox, aus der man sich einen Font aussuchen kann. Dabei scheint es keine Begrenzung der Größe zu geben, selbst mit 42 Punkt hohen Fonts hatte ich keine Probleme. Die Benutzer der Megapacks können die Vielzahl ihrer Fonts nun endlich auch im Malprogramm einsetzen. Die Möglichkeiten sind unglaublich, man kann jetzt den Schriftzug irgendwo plazieren und die Schrift mit allen Stil-Varianten verändern. Ein Text-Scrap ist leider nicht einfügbar, man kann auch keins erstellen.

Erwähnenswert ist noch der Punkt "color", wo sich über Schalterfunktionen mit nur einem Werkzeug zwei verschiedene Farben gleichzeitig malen lassen.
Den Pfeil braucht man, um die Scroll-Funktionen und die beliebige Größenveränderung des Bildschirms nutzen zu können.
Die linke Begrenzung des Fensters scrollt durch einmaliges Anklicken das Fenster achtpixelweise in eine Richtung.

Mit Canvas werden drei Zusatzprogramme geliefert. PaintCan ermöglicht die Änderung von GeoPaint- in Canvas-Dokumente, FontCan erleichtert den Umgang mit Fonts und das phantastische ScrapCan erlaubt beliebiges Hantieren mit Photo-Scraps jeder Größe, auch vom Format DIN-A-4.

Canvas hat mich wirklich überzeugt! Es ist eine gute Alternative zu GeoPaint, bietet viele neue Funktionen, läßt allerdings auch (noch) ein paar Dinge vermissen, die ich mir persönlich wünschen würde. Die Versuchung, an dieser Stelle zur Demonstration der Möglichkeiten von Canvas ein selbsterstelltes Bild einzukleben, wurde letzten Endes von der selbstkritischen Erkenntnis abgelöst, daß meine persönlichen "Malkünste" unter dem Gesichtspunkt ihrer Qualität fremden Personen besser nicht zugänglich gemacht werden sollten.

Die Programmierleistung von Canvas ist sehr gut und anscheinend auch fehlerfrei, der Preis ist in jedem Fall gerechtfertigt.

GeoCanvas wurde von mir mit Geos 128 auf einem C=128D mit angeschlossener 1581 und REU getestet. Es verträgt sich ohne weiteres mit dem GeoHexer und mit dem TopDesk 128.

Die Option "RamDeskTop" des TopDesk ist leicht gefährdet, da GeoCanvas den RamDeskTop aus der REU verdrängen kann. Zu Komplikationen kommt es dabei aber nicht.
Der eingestellte Druckertreiber muß sich auf der aktuellen Diskette befinden. Geos 128 User sind sowas eigentlich nicht gewöhnt.

Schwierigkeiten scheint es bei unterschiedlichen Diskettenformaten zu geben. Leider konnte ich das Problem bisher nicht genau lokalisieren. Ich habe die auf der Canvas-Diskette befindlichen Dateien in meine REU kopiert. Bei der Bearbeitung dieser Dokumente tauchte dann ein Diskettenfehler auf. Die gleichen Doc's auf einer 1541 Disk angesehen laufen ohne Fehler.
Es ist möglicherweise also darauf zu achten, daß Dokumente immer auf dem gleichen Diskettenformat erstellt und bearbeitet werden. In der Regel geschieht dies sowieso in der REU, so daß es keine gravierenden Probleme geben dürfte.

 

Wolfgang Amian


STOP

Hinweise:

GeoCanvas erfordert eine RAM Erweiterung, egal welche. Stehen nur 256 KByte RAM zur Verfügung, muß für GeoCanvas die RAM Disk ausgeschaltet werden. Ab 512 KB kann wie gewohnt GeoCanvas auch zusammen mit einer RAM-Disk gestartet werden.

Wer mit geoROM (Geos auf Eprom) arbeitet, muß zum installieren von GeoCanvas zuvor mit der originalen Start-Diskette booten; dazu am besten das Modul kurzfristig deaktivieren.
Wie wir feststellen mußten, läßt sich GeoCanvas leider nicht installieren, wenn GEOS zuvor mit einer mittels GeoCopy erstellen Boot-Diskette gebootet wurde! Hier hilft ebenfalls nur, eine originale Boot-Disk zu verwenden. Die mit GeoMakeBoot erstellten Boot-Disketten sind auch verwendbar.

GeoCanvas kann direkt beim GUC zum Preis von 60 DM bestellt werden; es läuft unter Geos 64 und 128 (40 Z. Modus).
Bestelladresse siehe Übersicht auf Seite 2 und 15.

 

(th)

 

 

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 24

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Letzte Änderung am 01.11.2019