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geoShell

Autor: Frank Schaade

Normalerweise bin ich überzeugter Anwender des TopDesk, denn ich arbeite am liebsten mit Icons, Maus und RamProcess. Erst als ich geoShell zum Testen angeboten bekam, versuchte ich mich an einer DOS ähnlichen Oberfläche. Aus diesem Grund kann ich schlecht Vergleiche zum CLI ziehen.

GeoShell ist ein vollständiger Ersatz für den originalen Desktop. Im Prinzip ist diese Variante ähnlich dem bekannten CLI, arbeitet auch mit DOS Befehlen, weist aber doch gravierende Unterschiede auf; z. B. Icons.
GeoShell kommt aus den USA. Autor ist Maurice Randall. Ob es eine deutsche Übersetzung der Anleitung und Hilfstexte geben wird, ist derzeit nicht bekannt.

Die mir vorliegende Version 2.2 ist eine Weiterentwicklung der schon länger existierenden Version 2.0. In ihr sind einige neue Befehle hinzugekommen. Besonderen Wert wurde auf die Zusammenarbeit mit CMD Produkten wie RamDrive, RamLink, HD's und FD's gelegt, insbesondere auf die Native-Partitionen.

GeoShell kann direkt durch einen Doppelklick oder das Programm "get Shell" gestartet werden; dabei ist es egal, auf welchem Laufwerk sich geoShell befindet. Nur "get Shell" muß auf Laufwerk A oder B sein. Get Shell hat keine weiteren Funktionen als geoShell auf allen Laufwerken zu suchen und zu starten. Durch die geringe Größe (2 kB) bietet es sich an, get Shell auf jede Disk oder Partition zu kopieren.

Beim ersten Booten sucht geoShell nach einem "startup" File. Genauso wie nach jedem verlassen einer Anwendung und zurückkehren nach geoShell, jedoch nur auf dem aktuellen Laufwerk.
Ein "startup" File ist ein GeoWrite Dokument, in dem Befehle aufgeführt sind, die bei Aufruf von geoShell eingelesen werden. Den Befehlen können auch Kommentarzeilen angehängt werden. Es darf aber nur immer eine Datei mit dem Namen "startup" auf einer Disk vorhanden sein. Jeder Anwender kann sich ein startup File ganz nach seinen Bedürfnissen erstellen. Auf eine Bootdisk kopiert, kann das File Eingabe und Druckertreiber vorinstallieren, die Uhr eines CMD Laufwerks einlesen oder automatisch Daten von der Bootdisk in eine RAM schreiben und diese anschließend wieder tauschen. Ein "startup" File kann aus mehreren Seiten bestehen, wobei immer nur die erste Seite automatisch eingelesen wird. Die folgenden Seiten können z. B. durch den Befehl "startup 3" aufgerufen werden. Seite 1-9 erreicht man aber auch direkt über die Zahlentasten 1 bis 9. Somit kann man jeder Seite bestimmte Aufgaben zu ordnen.

Desweiteren arbeitet geoShell noch mit 'ecex' Dateien. Diese sind im Grunde genauso aufgebaut wie die startup File, können aber nur aus einer Seite bestehen. Aufgerufen werden sie durch "exec Filename". Sie sind vergleichbar mit den Batchdateien des CLI. Ein "exec" File kann Dateien von einem bestimmten Laufwerk ausdrucken, ganze Disk Backups machen, z. B. "exec copyshell to A" (Backup der ersten Seite der geoShell Disk nach Laufwerk A ). Es können aber auch bestimmte Druckercodes an den Drucker gesendet werden, so daß z. B. ein Directory in einer bestimmten Form ausgedruckt wird.

Nach Aufruf von geoShell meldet sich dieses mit einem Arbeitsfenster, das für mich etwas zu klein ausgefallen ist. Darin befindet sich eine Einschaltmeldung und eine Eingabezeile. Links vom blinkenden Cursor steht der Buchstabe für das aktuelle Laufwerk. Hier können nun Befehle eingegeben werden. GeoShell kennt drei Arten von Befehlen:

  • "resistente" sind fest in geoShell eingebunden;
  • "internal transients" sind Befehle, die geoShell aus anderen Dateien nachladen muß. Ferner:
  • "external transients"

Es gibt Befehle die nur innerhalb eines "startup" Files benutzt werden können oder speziell für Subdirectorys der Native-Partitionen bestimmt sind. Andere haben eine "toggle" (Schalter) Funktion. Einigen Befehlen muß der Dateiname folgen. Applikationen und Dateien kann man durch Eingabe ihres Dateinamens oder durch Drücken einer Tastenkombination aufrufen. Hierfür gibt es den Befehl "hotkey". Über ihn kann man die Tastenkombinationen und die F-Tastenbelegung ändern, welche dann mit dem Befehl "savekey" in geoShell gespeichert wird. Somit stehen sie beim nächsten Start automatisch zur Verfügung.
Voreingestellt sind z. B. die Tastenkombinationen gW = GeoWrite, md = MiniDesk, F1 = Directory des aktuellen Laufwerks oder F2 = Anzeige der Laufwerks-Konfiguration.ZOOMgeoShell help

Weiß man irgendwann einmal nicht weiter, hilft der Befehl "help". Dadurch wird ein Hilfstext aufgerufen. Zuerst erscheint ein Oberbegriff (help commands, keyboard, copying usw.) durch die man dann rasch zu dem gesuchten Befehl kommt.

Innerhalb aller Screens kann man sich mit der Cursor-Up Taste oder der Maus bewegen. Klickt man mit der Maus auf eine Zeile, wird der Laufwerks Buchstabe, z. B. "A:", vor die Zeile gesetzt. Durch drücken von Return oder erneuten Mausklick wird der Befehl ausgeführt.

Sehr hilfreich ist hier ein Maustreiber mit einem Doppelklick auf der rechten Maustaste. Mit dem Drücken der Control-Taste wird ein scrollender Screen angehalten, der beim Lösen der Taste weiterscrollt. Mit Run/Stop wird das Scrollen ganz unterbrochen.

GeoShell wird auf einer zweiseitig bespielten Diskette geliefert. Auf ihr befinden sich das eigentliche Programm geoShell, ferner get Shell, einige Muster für "startup" und "exec" Dateien sowie alle nachzuladende Befehlsdateien.

Wer genug Speicher in seiner RAM zur Verfügung hat, sollte das Nachladen der Befehle nicht weiter stören, da der Zeitbedarf nicht weiter auffällt. Wer geoShell aber von Diskette startet, dürfte sich mehr resistente Befehle wünschen. Besonders gut gefällt mir der (englische!) Hilfstext, durch den auch Anfänger schnell den Umgang mit dem Programm lernen. Mir als Mausfreund kommt auch die kombinierte Tastenbefehlseingabe mit Mausunterstützung sehr entgegen.
Alle, denen noch ein paar Befehle fehlen, können sich selber weiterhelfen. Seit Januar '94 soll es ein spezielles Programm geben, mit dem jeder den Befehlssatz erweitern kann. Dieses Programm arbeitet auf der Basis von GeoProgrammer.

Negativ aufgefallen sind mir besonders die extrem häufigen Abstürze; noch nie hatte ich so häufig "System Error" Meldungen. Meistens treten sie beim Anklicken eines Auswahl-Icons oder beim Verlassen eines Hilfsprogramms auf. Auch das De-Installieren von RamProcess bringt nur eine geringfügige Besserung. Nur unter dem originalen DeskTop kann man problemloser arbeiten.

 

Frank Schaade
Regio Hamburg

 

   Testkonfiguration:
   Laufwerk A:       C128 D im 40 und 80 Zeichenmodus
                     (interne 1571)

   Laufwerk B + C:   REU 1750 ( 2MB = 2 mal RAM 1581)
                     mit RamLife

   Laufwerk D:       FD 4000 als 1581

 

Produkt Info

GeoShell ist zur Zeit noch nicht in der BRD lieferbar, auch der Preis ist noch unbekannt!

Sobald geoShell lieferbar ist, kann es auch beim GUC bezogen werden -> anfragen!

(th)

 

 

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 33

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Letzte Änderung am 01.11.2019