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GW EscapeAutor: Burkhard Oerttel
GEOWORKS-ESCAPE ist ein Paket mit Spielen zu GeoWorks, das bereits kurz nach der Einführung der Version 2.0 in den Mailboxen auftauchte. Schon zur Version 1.2 gab ein ESCAPE-Paket, damals noch umfangreicher, u. a. mit Applikationen ausgestattet, die inzwischen Grundbestandteil von GeoWorks geworden sind, z. B. Lights Out. Diese Version von ESCAPE ist trotz mehrfacher gegenteiliger Ankündigungen niemals offiziell auf dem Deutschen Markt erschienen.
Für die "alten" Kunden hat Heureka dem B Update nun ESCAPE 2.0 beigelegt aber nicht eingedeutscht. Für alle User, denen die englische Anleitung in der Online-Hilfe zu dürftig ist und die vielleicht auch einige der Bezeichnungen auf den Knöpfen nicht richtig zu deuten wissen, hier die deutsche Anleitung.
Gemeinsame Optionen
Allen ESCAPE-Spielen ist gemeinsam, daß sie über ein Game- und ein Options-Menü verfügen. Im Game-Menü finden Sie fast immer die Befehle zum Starten und zum Verlassen des Spiels, in Einzelfällen auch zum Unterbrechen und erneuten Starten.
In den Options-Menüs gibt es zwei Befehle, die in mehreren Applikationen wiederkehren: Sound und Save Options. Mit der Option Sound haben Sie die Auswahl, sich das Spielgeschehen mit Geräuschen untermalen zu lassen oder (besonders im Büro zu empfehlen) leise zu spielen. Diese Option hat jeweils drei Auswahlmöglichkeiten. Zu On und Off muß wohl nicht viel gesagt werden, die Alternative Use System Preference orientiert sich an der Option, die Sie in den Voreinstellungen gewählt haben.
Save Options speichert die letzte von Ihnen eingestellte Spielvariante und baut das Spiel in dieser Form wieder auf, wenn Sie es neu starten.
Uki
Viele Computer Programme bringen Reversi als entspannendes Beiwerk mit, diesem Trend konnte sich wohl auch die GeoWorks-Entwickler-Crew nicht verschließen und reichte mit ESCAPE eine Reversi-Variante namens Uki nach.
Bei Uki kommt es darauf an, durch geschicktes Plazieren eines eigenen Spielsteins die gegnerischen Steine in einer Reihe, Spalte oder Diagonalen einzuschließen und damit zu eigenen zu machen. Sieger ist, wer am Schluß die meisten Steine auf dem Spielfeld hat.
Zu Beginn des Spiels sind vier Steine in zwei unterschiedlichen Farben als Quadrat in der Bildmitte vorhanden. Der erste Spieler (grüne bzw. im monochromen Modus weiße Steine) setzt nun den Mauszeiger, der hier eine besonders eigenwillige Form hat, auf ein freies Feld und klickt. Es sind nur Felder zugelassen, die über einen oder eine aufeinanderfolgende Reihe gegnerischer Steine in gerader Linie zu einem Stein der eigenen Farbe führt. Anschließend werden sofort die eingeschlossenen gegnerischen Steine umgefärbt und der zweite Spieler ist am Zug. Achten Sie auf die "Pupillen" des Mauszeigers: Sie zeigen an, welcher Spieler am Zug ist. Am oberen Fensterrand wird die Zahl der Steine pro Spieler registriert.
Wenn Sie allein gegen den Computer spielen möchten, wählen Sie Play First oder Play Second im Options-Menü. Je nach gewählter Option startet der Computer das Spiel oder wartet zunächst auf Ihren Zug, nachdem Sie auf Start New Game im Game Menü geklickt haben. Es ist leichter zu gewinnen, wenn man zuerst zieht. Mit der Option Computer vs. Computer lassen Sie den Computer einen Schaukampf gegen sich selbst vorführen.
Uki wäre keine GeoWorks-Variante dieses Spiels, wenn es nicht noch über einige zusätzliche Extras verfügen würde. Mit Board Size im Options-Menü lassen sich die Abmessungen des Spielfeldes im Bereich zwischen 6x6 und 18x18 frei wählen: mit Obstacles veranlassen Sie das Programm einige Hindernisse ins Spielfeld einzubauen die die Übersicht und damit Ihre Gewinnchancen erheblich schmälern.
Wenn Sie gar nicht mehr weiterwissen betätigen Sie doch mal Computer Hint im Game-Menü. Sie erhalten dann einen Tip vom Computer, wo er an Ihrer Stelle den nächsten Stein setzen würde. Aber Vorsicht: Dieses Programm ist heimtückisch und verrät nicht unbedingt die bestmöglichen Züge!
Amateur Night
Dieses Spiel ist eine wirklich gelungene einigermaßen pazifistische Adaption eines "Baller-Spiels": Auf der Kleinkunstbühne ist heute Amateur-Abend, ein besonderes Ereignis für das Publikum, das zu solchen Abenden immer mit weitwurfgeeignetem Gemüse antritt. Aber Sie als der für diese Veranstaltung verantwortliche Manager haben sich darauf vorbereitet und werden heute abend Ihre Möchtegern-Artisten schützen, denn Sie haben zwei Gemüse-Abwehr-Geschütze des Typs VeggieBlaster XT-1200 am Bühnenrand installieren lassen.
Die Bedienung dieser Geräte ist denkbar einfach: Mit der Maus plazieren Sie ein Fadenkreuz und feuern mit der linken oder rechten Maustaste ein Abwehrgeschoß; die linke Maustaste löst das linke Geschütz aus, und - ja, richtig geraten - die rechte Maustaste das rechte Geschütz. An der Stelle, an der sich das Fadenkreuz zum Zeitpunkt der Auslösung befand, explodiert das Geschoß und löst alles von oben herabregnende Gemüse in unschädlichen Staub auf, wenn es in den Explosionskreis gerät. Mehr noch: Auch die Staubwolken, die die aufgelösten Gemüse erzeugen, führen zu einer Kettenreaktion bei den nachfolgenden Wurfgeschossen des Publikums.
Sie starten ein neues Spiel mit Start new game im Game-Menü. Zunächst wird ein Witz in einer Dialogbox eingeblendet, sozusagen als Ersatz für eine Conference. Manche dieser Witze (die Sie übrigens in der Datei JOKES.TXT im Verzeichnis USERDATA\GAME finden und dort gern "nacharbeiten" dürfen) sind so blöd, daß man es dem Publikum nicht verdenken kann, wenn es mit Eßbarem nach der Bühne wirft.
Diese Witz-Box erscheint auch zwischen den einzelnen Akten der Vorführung und verschafft Ihnen Verschnaufpausen denn es geht erst weiter, wenn Sie über den Witz gelacht, sprich: den Ha-Ha-Knopf angeklickt haben. Sie können aber auch diese Conference abschalten, indem Sie im Options-Menü den Schalter Display Jokes neutralisieren. Dann aber haben Sie nur sehr kurze Pausen zwischen den einzelnen Akten.
Die Show beginnt
Nach einer kurzen Verzögerung beginnt das Publikum mit dem Gemüse-Bombardement - kleine grüne Punkte erscheinen am oberen Bildrand und regnen auf Ihre Künstler herab. Nun ist es an Ihnen, die Abwehrkanonen zu justieren (mit der Maus das Fadenkreuz auszurichten) und jeweil von rechts oder von links zu feuern. Bedenken Sie beim Zielen, daß Ihre Abwehrgeschosse Zeit benötigen, um an das Ziel zu gelangen: Sie müssen also immer ein wenig tiefer halten, um die Explosionen wirkungsvoll zu setzen.
Sie müssen nicht warten, bis ein Geschoß explodiert ist, um erneut zu feuern. Die Abwehrgeschütze sind leistungsfähig genug, um kurz nacheinander mehrfach zu feuern. Anfangs haben Sie 40 Schuß pro Auftritt zur Verfügung. Ihr Potential an Geschossen wird rechts unten angezeigt.
Auch wenn Sie nicht alle Wurfgeschosse abfangen können, ist das nicht unbedingt tragisch zu nehmen, denn auf den Boden fallende Gemüse richten keinerlei Schaden an. Nur wenn sie einen Ihrer sechs Artisten treffen, also den Scheinwerferkegel berühren, hat das fatale Folgen, denn dann geht der Künstler unweigerlich zu Boden und seine Darbietung bleibt dem Publikum vorerst erspart.
Von Akt zu Akt, gleichzusetzen mit den bei Computerspielen üblichen Levels (35 sind es insgesamt), steigert sich die Wurffreude Ihrer Zuschauer, die Gemüse fliegen schneller und irgendwann kommen auch die faulen Tomaten zum Einsatz, erkennbar als dicke rote Flugobjekte. Die sind übrigens nicht so leicht aus dem Verkehr zu ziehen wie das einfache (grüne) Gemüse. Tomaten müssen exakt von der Seite oder von schräg oben getroffen werden, wenn Sie pulverisiert werden sollen. Geraten sie nur in die Ausläufer einer Explosion, prallen sie lediglich ab und setzen dann ihren Flug fort. (Die Stabilität dieser Gemüsesorte läßt auf holländische Herkunft schließen.)
Die Anzahl der verfügbaren Abwehrgeschosse nimmt von Akt zu Akt ab. In den oberen Levels müssen Sie schon einigermaßen ökonomisch damit umgehen, um Ihre Artisten zu schützen.
Punktvergabe
Für Ihre Mühen werden Sie aber auch belohnt: Jedes abgeschossene Gemüse bringt 100 Punkte, pro zerstörter Tomate gibt es sogar 200 Punkte. Haben Sie am Ende eines Aktes Geschosse übrigbehalten, erhalten Sie noch 10 Bonuspunkte pro Geschoß, und wenn Sie einen oder mehrere Ihrer Künstler über einen Akt hinübergerettet haben, gibt es weitere Bonuspunkte: 100 für den ersten, 200 für den zweiten, 300 für den dritten etc.
Damit es sich auch wirklich lohnt, lassen jeweils 20.000 Punkte einen "abgeschossenen" Künstler wieder aufstehen und sein Programm fortsetzen, allerdings können immer nur maximal 6 zugleich auf der Bühne stehen. Sollte die Bühne bereits voll sein und Sie einen siebten Bonus-Artisten erringen, wartet der hinter der Bühne, bis ein Kollege getroffen wird und springt dann für ihn ein. Aber nur ein solcher Reserve-Künstler ist möglich. Sie können sich keinesfalls ein "Reservoir" hinter der Bühne anlegen.
Das Spiel ist beendet, wenn am Ende eines Aktes kein Kunstler mehr aktionsfähig ist.
Wird Ihnen das Spiel zu hektisch, können Sie es mit Pause game im Game-Menü aussetzen und später mit Continue game wieder aufnehmen. Ein Spiel vorzeitig zu beenden ermöglicht der Befehl Abort Current Game im Game-Menü oder ein Doppelklick auf den Steuerknopf des Fensters.
Wenn Sie fortgeschrittener Spieler sind, wird es Ihnen nur noch wenig Freude bereiten, mit den ersten Levels zu spielen, weil sie einfach zu einfach werden. Im Options-Menü finden Sie einen Befehl Set Starting Act. dort können Sie einstellen, daß Sie mit einer höheren Spielstufe beginnen möchten.
In den höheren Spielstufen empfiehlt es sich übrigens, gleich zu Beginn, noch bevor das erste Gemüse auftaucht, den oberen Bühnenrand mit "Sperrfeuer" zu belegen. Die daraus resultierende Kettenreaktion ist aufgrund der dichten Wurffolge sehr wirkungsvoll und läßt nur noch wenige Geschosse durch, die Sie dann einigermaßen ungestreßt mit gezielten Schüssen abfangen können.
Wenn es in den oberen Spielstufen zu hektisch wird, sollten Sie sich besser auf den Schutz eines Akteurs konzentrieren, statt alle durchzubringen zu versuchen, denn zum Gewinnen reicht es, am Schluß des letzten Akts wenigstens einen Künstler noch aufrecht auf der Bühne zu haben.
Amateur Night erlaubt es Ihnen, Ihr Spielergebnis in einer Bestenliste, der "Hall of Fame" festzuhalten; die Ergebnislisten speichert GeoWorks im Verzeichnis USERDATA\GAME unter dem Dokumentennamen Amateur Night High Scores.
Die Kartenspiele
Zu den Spielen gehören zwei Kartenspiele, auch bei ihnen finden sich einige gleiche Optionen, die Sie auch von Solitaire her schon kennen: Change Card Backs läßt Ihnen die Auswahl zwischen unterschiedlichen Kartenrücken. Fade Cards blendet die Karten "soft" ein; ist diese Option abgeschaltet, erscheinen die Karten schneller, aber ohne Effekt auf dem Bildschirm.
Pyramid
Wem Solitär als Patience selbst in der schwersten Stufe noch zu leicht ist, kann sich gern an der Pyramiden-Patience versuchen, denn bei diesem Spiel kommt man nur selten ans Ziel.
Auf dem Spieltisch werden pyramidenförmig 28 Karten ausgelegt, am unteren Rand befindet sich der verdeckte Talon mit zwei Ablagefeldern daneben. Ziel des Spiels ist es, den Tisch freizubekommen, indem jeweils zwei Karten markiert werden, deren Werte addiert 13 ergeben. Die Zahlenkarten haben den Wert, den sie zeigen. Bube 11, Dame 12, König 13, As 1. Markiert werden können per Mausklick immer nur Karten, die frei liegen, also nicht von anderen Karten teilweise verdeckt werden. Könige besitzen schon den Wert 13. benötigen also keine Partnerkarte und verschwinden vom Tisch, wenn man sie allein anklickt.
Sind in der Pyramide keine geeigneten Paare erreichbar, decken Sie den Talon kartenweise auf, die erste Karte wird im mittleren Ablagefeld aufgedeckt. Auch aufgedeckt neben dem Talon liegende Karten dürfen zur Paarbildung herangezogen werden. Weiteres Klicken auf den Talon fördert weitere Karten für das Mittelfeld zutage, die Karte vom Mittelfeld wandert aufgedeckt auf den Stapel im rechten Ablageleld.
Also recht simple Spielregeln für ein sehr schwierig zu gewinnendes Spiel. Irgendwelche Punkte oder so gibt es nicht zu erzielen, man kann schon froh sein, wenn man eine Pyramide überhaupt auflöst.
Wenn Sie sich das Spiel zusätzlich noch erschweren möchten, lassen sich mit Hide Covered Cards im Options-Menü die aktuell nicht greifbaren Karten auch noch umdrehen; Sie vergeben sich damit der Möglichkeit, vorausschauend zu spielen.
Und wenn es Ihnen zu langweilig wird, immer auf 13 zu spielen, benutzen Sie doch mal die Option Sum Cards to 14. In dieser Variante ist die Zielsumme 14, die Könige lassen sich also nicht einfach so weglegen, sondern benötigen ein As zur Ergänzung, außerdem sind Siebenen nur paarweise auszusondern, also auch ein wenig schwieriger.
Burkhard Oerttel
Auszüge aus der Übersetzung von B. Oerttel, auch im gr. GWE2 Buch zu finden!
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