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GeoCalc als Zeichenhilfe

Autor: Burkhard Oerttel

Beim JHT '94 wurde ich auf das Thema "Diagramme in GeoCalc" angesprochen, das ich in meinem Buch - angeblich zugunsten der alten Quattro-Schnittstelle - zu stark vernachlässigt hatte. Es sei noch viel mehr über die Zusammenarbeit zwischen GeoCalc und GeoDraw zu berichten.

Na schön! Dann will ich mal Versäumtes nachholen: Tatsächlich besitzt die Diagramm-Funktion von GeoCalc Qualitäten, die sich erst auf den zweiten Blick ergeben. Daß man jedes Diagramm über die Zwischenablage in jede andere Applikation übernehmen kann, möchte ich mal als bekannt voraussetzen. Daß dabei die Bestandteile des Diagramms voneinander getrennt werden und als viele Einzelobjekte in der Zwischenablage landen, wissen vielleicht weniger Benutzer. Deutlich wird das, wenn man das Diagramm ausschneidet und sofort wieder in GeoCalc einklebt. Nach dieser Aktion hat es erstens seine Verbindung zur zugrundeliegenden Tabelle verloren, es löst sich auch in seine Bestandteile auf. Außerdem ist es nicht mehr mit den Diagramm-Werkzeugen zu bearbeiten, dafür aber in allen Einzelheiten mit den Zeichenwerkzeugen. So kann man z.B. Balkengrafiken nachträglich "frisieren" und ähnliche Manipulationen daran vornehmen.

Gelegentlich hat man ja eine Zeichenaufgabe zu bewältigen, in der eine regelmäßig geformte Kurve benötigt wird. Nun kann man die sicherlich auch mit den Werkzeugen von GeoDraw erzeugen, es ist aber etwas mühselig. Man kann sich Arbeit erheblich vereinfachen, wenn sich die Kurve als mathematische Funktion beschreiben läßt. Dann muß lediglich eine passende Wertetabelle in GeoCalc erzeugt und die Funktionskurve mit dem XY-Diagramm dargestellt werden, um eine Ausgangsbasis zu besitzen. Am einfachen Beispiel einer Sinuskurve sei das demonstriert:

 Beispiel Sinuskurve

Wichtig ist, daß dem Diagramm in der "Typ ändern"-Box die Erscheinungsform "Nur Linien" zugewiesen wird, weil sonst die Marker im Kartoffelstempel-Format die Kurve überzeichnen.
Mit dem nächsten Schritt wird das Diagramm, das sich in dieser Form nur komplett markieren läßt, in die Zwischenablage kopiert und in das empfangende Dokument, z.B. eine GeoDraw-Zeichnung, eingeklebt.

 in GeoDraw eingefügt

Hier sieht man bereits, daß das Diagramm in seine Bestandteile zerlegt wurde. So läßt sich leicht der eigentliche Kurventeil herauslösen und weiterbearbeiten. Da die Kurve ein echtes Vektor-Objekt ist, läßt sie sich dehnen, stauchen und mit Linien-Attributen versehen.

 Kurventeil bearbeiten

Im Buch habe ich am Beispiel einer herzförmigen Kurve das XY-Diagramm erläutert. Dieses Beispiel ist auch geeignet, um auf einen negativen Aspekt der Diagramme hinzuweisen.

 'Herz'-Diagramm

Was da so als "Kurve" erscheint, sieht nur auf den ersten Blick so aus, wenn man die Wertetabelle "fein" genug rastert. In Wirklichkeit ist es aber ein eckiger Linienzug. Ein grob gerastertes Diagramm zeigt das deutlich, erst recht wenn man es in Draw mit dem Bézier-Werkzeug anklickt:

 Ein grob gerastertes Diagramm

Diesem Umstand kann man abhelfen, indem mit einem der "Zeichenweg"-Werkzeuge auf die Eckpunkte doppelgeklickt wird; damit wandeln sie sich in Kurvenpunkte um. Man kann es auch mit dem "Zeichenweg"-Untermenü umwandeln. Die Punkte sind auch verschiebbar, so daß die Kurve noch korrigiert werden kann. Mit dem Bézier-Werkzeug (das ist das unterste der drei "Zeichenweg"-Werkzeuge) lassen sich über die sogenannten Anfasser auch die Krümmungen ändern.

 'Eckpunkte' ändern

Letztendlich lassen sich die beiden Teilkurven noch mit den Zeichenweg-Funktionen schließen und dann mit Flächenattributen versehen, so daß das Herz auch schön rot ausgefüllt wird. Leider fehlt in GeoDraw eine Funktion zum Verbinden zweier Linienzüge, wie man sie von anderen Produkten (z. B. Corel Draw) kennt. Damit ließen sich die beiden Herzteile zu einem einzigen Linienzug und somit auch zu einem Objekt kombinieren. In GeoDraw muß man sich mit der "Gruppieren"-Funktion behelfen.

 Teilkurven schließen

Wer es nicht ganz so akkurat benötigt, kann aber auch schon bei der Diagramm-Erstellung in GeoCalc entsprechende Vorbereitungen treffen, die die Nachbearbeitung in GeoDraw ersparen. Man muß nur für ein genügend feines Raster sorgen, z.B. eine Tabelle, die in Schritten von 0,05 fortschreitet. Die Punkte des Diagramms stehen dann so dicht, daß der Linienzug einem "Spline" schon sehr nahekommt.

 in GeoCalc entsprechend Vorbereiten

Burkhard Oerttel

 

 

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

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Letzte Änderung am 01.11.2019