Bericht: OS/2 Warp 3 und GWE - ein kurzes Abenteuer ...Autor: Jürgen Heinisch; Autoreninfo anzeigen
Neue Betriebssysteme stellen immer wieder einen Anreiz dar in der Hoffnung, daß noch mehr aus dem Rechner herauszuholen ist. So konnte ich es eigentlich kaum erwarten, daß OS/2 Warp verfügbar war.
Testversion statt Vollversion
Da die bestellte Vollversion lange auf sich warten läßt, habe ich OS/2 Warp sofort nach Erscheinen des Sonderheftes mit der voll tauglichen Prüfversion installiert. Die Installation verlief relativ problemlos. Es sah alles ganz gut aus, sogar GEOS wurde als DOS Programm erkannt und fertig zum Starten per Doppelklick eingebunden.
GEOS nur in VGA 640 * 480
Der Start klappt auch sofort einwandfrei jedoch hing GEOS nach jedem Taskwechsel. Dank einiger Hinweise, hilfreich waren hier vor allem die Medien BTX & GeoBox, konnte ich dafür sorgen, daß GEOS und OS/2 die Taskumschaltung schafft. Der Trick war, für GEOS nur eine Grafikauflösung von 640 * 480 zu benutzen!
Zwar war ich jetzt ein ganzes Stück weiter, jedoch dafür unzufrieden. Mit einem neuen Betriebssytem wollte ich die Leistung doch erhöhen und nicht reduzieren. Schon alleine dadurch, daß noch kein mir bekannter Geos Anwender GWE2 unter OS/2 im 800 * 600 SVGA Modus zum Laufen bekommen hat, ist schon Grund genug, daß OS/2 wieder von der Platte geflogen ist.
Drucken machte unter GEOS keine Probleme, dafür konnte aber WORKS 2.0, gestartet von OS/2 Warp, ebensowenig drucken wie echte OS/2 Programme. Ursache dafür könnte sein, daß ich Druckerkabel einsetze, die eine Leitung, welche von OS/2 geprüft wird, nicht haben.
Das ist m. E. neben der kleinen Bildschirmauflösung unter GEOS indiskutabel.
Wo bleibt die Geschwindigkeit?
Dazu kommt, daß der erwartete Geschwindigkeitsvorteil nicht eintritt. Das Booten und der Arbeitsbeginn unter GEOS dauert 3 - 4 mal solange wie unter DOS. Wozu dann ein 32 BIT Betriebssystem? Das suchen in GeoFile nach einem Dateninhalt dauert 20% länger, nein - das kann kein Vorteil sein.
Da sich in Kürze keine ultimativen Tricks zeigten, verschwand OS/2 Warp schnell wieder von der Platte. Nach dem löschen von OS/2 schlug es dann noch einmal zu. Meine Windows Installation war unbrauchbar geworden. Das bedeutet, trotz vorherigem Backup, eine Menge Arbeit.
Fazit
OS/2 ist in der derzeitigen Version - für mich - keine Alternative zu DOS. Die Entwickler von Betriebssystemen müssen sich unbedingt an den Maßstäben von Geoworks orientieren und es hinbekommen, die nächste Version eines Betriebssystems mit wirklich weniger Festplatten- und RAM-Bedarf zu realisieren.
Andere Meinungen und Erfahrungen würden uns an dieser Stelle sehr interessieren.
Jürgen Heinisch
Anmerkung:
GUC Mitglied Harald Gräflich scheint sehr OS/2 begeistert zu sein ... zu urteilen nach den langen und sehr ausführlichen Berichten, die er uns für eine Veröffentlichung in der GUP schickte und nach Aufforderung nur ungern kürzte.
Nach den zahlreichen Wogen, die Jürgen mit seinem Editorial in der letzten GUP Ausgabe verursachte, siehe Diskussion in der GeoBox, finde ich es angebracht, Jürgens Beitrag zu veröffentlichen und nicht den sicherlich auch interessanten (Kurzbericht) von Harald Gräflich.
Statt dessen der Hinweis von Harald, daß ein ausführlicher Bericht zu OS/2 und GWE2 bei ihm gegen Einsenden von 3 DM Rückporto erhältlich ist. Seine Adresse:
Harald Gräflich
(siehe Autoreninfo)
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