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Test GeoKeys

Autor: Werner Weicht

Auf der Hobbytronik '94 in Dortmund wurde es erstmals öffentlich vorgestellt und in der GUP 33 zum ersten Mal angeboten: GeoKeys, ein Interface zum Anschluß einer PC-Tastatur an den C64/C128 unter Geos. Inzwischen liegt die Version 1.4 vor.
Ich habe dieses Interface auf meinem C128D mit Geos 64 und Geos 128 getestet. Um es gleich vorweg zu nehmen, GeoKeys arbeitet nur unter Geos. Außerhalb von Geos muß die originale Tastatur verwendet werden! Das Interface funktioniert auch nur mit PC-Tastaturen vom Typ AT. XT-Tastaturen können nicht verwendet werden. AT-Tastaturen für GeoKeys können beim GUC bestellt werden.

Zum Lieferumfang gehört das Interface, eine Diskette mit Installations-, Test- und Editorprogrammen für die Tastaturbelegung und ein 28-seitiges Handbuch.

Das Interface befindet sich in einem Plastgehäuse (ca. 14 x 10 x 5 cm). Es wird über ein aus dem Gehäuse ragendes Kabel mit dem User-Port des C64/128 verbunden. Die PC-Tastatur wird an die DIN-Buchse am Interface angeschlossen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Interfaces ist ein Centronics-Anschluß für den Drucker vorhanden. Es handelt sich hier aber um eine 25-polige Buchse, so daß jetzt ein PC-Druckerkabel benutzt werden muß! Dieses Kabel kann zum Aufpreis von 10 DM gleich mitbestellt werden.

Das Kabel zum Anschluß an den Userport ist leider etwas kurz, so daß man hinter dem Computer Platz benötigt. Es sollte geprüft werden, ob man das Kabel nicht soweit verlängern kann, daß das Interface z. B. beim C128D hinten auf den Computer plaziert werden kann.

Auf der Diskette befinden sich 9 Programme. Es handelt sich dabei um die Programme TestKeys, InstallKeys, ChangeKeys und ResetKeys, die jeweils in zwei Versionen für Geos 64 und 128 vorliegen und EditKeys.

Mit 'TestKeys' wird die erste Installation der PC-Tastatur vorgenommen. Der neue Tastaturtreiber wird installiert und in einer Dialogbox können zum probieren Eingaben über die PC-Tastatur vorgenommen werden.

'InstallKeys' ist ein selbststartendes Programm. Im Unterschied zu 'TestKeys' wird die Tastatur nur installiert und es erfolgt keine Bildschirmausgabe. Wird dieses Programm auf die Boot-Diskette kopiert, wird die Tastatur automatisch beim Booten installiert.

Bei der mir zur Verfügung stehenden Version funktionierte das Programm für Geos 128 nur im 40-Zeichenmodus. Dieser Fehler wurde vom Autor G. Meckes inzwischen behoben.

ChangeKeys 'ChangeKeys' dient zum Wechseln zwischen unterschiedlichen Tastaturlayouts, die mit 'EditKeys' erstellt werden können. Als Hilfsmittel kann es aus jeder laufenden Applikation heraus aufgerufen werden.
Damit besteht zum Beispiel die Möglichkeit, für jedes Programm eine eigene Funktionstastenbelegung zu verwenden. Die 128-er Version arbeitet natürlich auch im 80-Zeichenmodus.

'ResetKeys' ist ebenfalls ein Hilfsmittel. Das Programm kann benutzt werden, wenn aus irgend einem Grund die Tastatur nicht mehr funktioniert. Bei meinen Tests hat es aber keinerlei solcher Abstürze gegeben. Das Programm initialisiert den Tastaturtreiber erneut. Es erfolgen keine Bildschirmausgaben, so daß nach 2 - 3 Sekunden weitergearbeitet werden kann. Auch dieses Programm läuft unter Geos 128 im 80-Zeichenmodus.

EditKeys Mit dem Programm 'EditKeys' kann die Standard-Belegung der PC-Tastatur verändert werden. Es besteht die Möglichkeit, verschiedene Layouts auf Diskette zu speichern. Bei der Installation mit 'InstallKeys' wird auf der Diskette immer nach einer Belegung gesucht und die erste, die gefunden wird, geladen.

Erfreulich ist, daß fast alle Tasten der PC-Tastatur editiert werden können. Lediglich die Tasten "Shift-Lock", "Shift", "Strg" und "Alt" (die letzten beiden fungieren übrigens als C= - Taste) können nicht editiert werden. Die Tasten "Print", "Scroll", "Pause", "AltGr" und "NumLook" sind unter GeoKeys nicht belegt und werden nicht unterstützt. Das liegt daran, daß für den Tastaturtreiber unter Geos nicht unbegrenzt Speicherplatz vorhanden ist.

Die Bedienung des Programms ist denkbar einfach. Auf dem Bildschirm wird die Tastatur dargestellt. Durch Anklicken einer Taste wird ihr aktuell eingestellter Code angezeigt. Zum editieren gibt es zwei Möglichkeiten: der neue Tastencode kann aus einer Auswahlbox ausgewählt oder über Tastatur eingegeben werden. Welche Variante genutzt werden soll, kann im Menü "Anzeige" eingestellt werden.

Um alle Tasten einer PC-Tastatur übersichtlich auf dem Bildschirm darstellen zu können, gibt es zwei Editierbildschirme. Der eine zeigt das Haupt-Tastenfeld, der andere den Cursor- und Zifferntastenblock. Mit dem Tastatur-Icon rechts kann zwischen beiden Bildschirmen umgeschaltet werden.

Haupt-TastenfeldZOOM     Cursor- und ZifferntastenblockZOOM

Fazit und Ausblick
Eine PC-Tastatur unter Geos bringt eine Reihe von Vorteilen. Da wäre erst einmal die Tastaturbeschriftung zu nennen, die nun der tatsächlichen Belegung entspricht. Auch die zwölf frei definierbaren F-Tasten sollen hier erwähnt werden. Außerdem kann auch der 6-er-Block über den Cursortasten benutzt werden. Dieser ist in der Default-Einstellung mit wichtigen Tastenkombinationen von GeoWrite belegt. Dadurch fallen eine Reihe von Tastenkombinationen weg. Viele Funktionen sind nun mit einem Tastendruck realisierbar. Das gilt z. B. auch für die Kombination von drei Tasten für die Zeichen "<" und ">".

Einen weiteren Vorteil stellt die Shift-Lock-Taste dar, die nun wie auf einem PC funktioniert. Im 40-Zeichenmodus gibt es für die aktivierte Shift-Lock-Taste sogar eine Anzeige auf dem Bildschirm. Weitere Vorteile - besonders für C64-Nutzer - sind der separate Ziffernblock und die 4 Cursortasten. Nicht unerwähnt bleiben soll das völlig neue "Schreibgefühl" auf einer PC-Tastatur. Insgesamt läßt sich mit einer PC-Tastatur hervorragend unter GEOS 64/128 arbeiten.

Das Handbuch bietet umfassende Informationen zur Bedienung von GeoKeys. Enthalten ist auch eine Liste der Tastencodes, so daß das Erzeugen eigener Tastaturbelegungen kein Problem sein sollte. In Zukunft soll auf der Diskette auch eine "Lies mich"-Datei vorhanden sein, die weitere Hinweise und Tips gibt.
Das betrifft z. B. die CTRL-Taste, die auf der PC-Tastatur nicht zur Verfügung steht. Trotzdem sind Tastenkombinationen mit CTRL möglich. Dazu muß nur der Code, der durch eine Kombination mit CTRL entsteht, mittels 'EditKeys' auf eine Taste (z. B. F9 - F12) gelegt werden. Da dies zur Zeit noch nicht in der Anleitung steht, hier die Codes, die mit CTRL erzeugt werden (dezimal):

   CTRL-A    1
   CTRL-B    2
   ...
   CTRL-Y   25
   CTRL-Z   26

Weitere Kombinationen mit CTRL sind unter Geos nicht möglich.

Ein kleines Problem gibt es unter Geos 64 mit CLI V2.6. Dies ist aber nicht dem Entwickler von GeoKeys Günter Meckes anzulasten. CLI 64 verändert den originalen Geos-Tastaturtreiber. Das hat zur Folge, daß mit dem neuen Tastaturtreiber nach dem Start von CLI der Buchstabe "N" nicht mehr zur Verfügung steht. Stattdessen wird "ENTER" ausgeführt. Dieser Fehler läßt sich aber einfach beheben. Man braucht nur unter CLI einmal "InstallKeys" zu starten und alles ist wieder in Ordnung.

Das Interface GeoKeys stellt auch eine Centronics-Schnittstelle für den parallelen Anschluß eines Druckers zur Verfügung. Wie schon gesagt wird ein PC-Druckerkabel benötigt. Hier ist die Entwicklung noch nicht vollständig abgeschlossen. Unter Geos 64 funktioniert die Schnittstelle ohne Schwierigkeiten. Probleme gibt es damit zur Zeit noch unter Geos 128. An der Beseitigung dieser wird gegenwärtig mit Hochdruck gearbeitet, eine Lösung ist bereits in Sicht. In diesem Zusammenhang soll auch eine Verlängerung des Anschlußkabels möglich werden.

Abschließend kann ich sagen, daß Günter Meckes mit 'GeoKeys' ein hervorragendes Produkt gelungen ist. Nutzern von Geos 64 kann ich es nur empfehlen. Nach kurzer Gewöhnung an die neue Tastatur läßt sich erheblich besser und schneller mit Geos arbeiten. Alle die mit Geos 128 arbeiten, sollten noch etwas warten. Die Probleme mit der Drucker-Schnittstelle sind sicher bald behoben. Ihnen stehen dann ebenfalls alle Vorteile einer PC-Tastatur zur Verfügung.

 

Werner Weicht

 

 

 




Dieser Artikel ist Bestandteil von:

Ausgabe 34

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Letzte Änderung am 01.11.2019